eigenes Pferd - monatliche Kosten realistisch so?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nimm die Eisen runter, sonst kannst relativ schnell noch ein paar hundert Euro im Jahr für Beinverletzungen kalkulieren und nimm die 50 Euro nicht alle 6 Wochen, sondern alle 4, dafür kannst nämlich locker einen guten Huforthopäden zahlen, der dann die Hufe auch so bearbeitet, dass sie sich nicht übermäßig ablaufen, nicht schief werden, die lange Zehe vom Beschlag wieder normal wird, bevor die Sehnen überlastet sind ...

Impfungen sind sehr unterschiedlich, je nachdem welches Päparat grade lieferbar ist. Eine Herpes hat mich neulich 45 Euro gekostet, bis vor ein paar Jahren gabs ein Kombipräparat Herpes / Influenza, das 33 Euro kostete. Herpes musst halbjährlich impfen lassen, Influenza jährlich, es sei denn, Du startes bei FN Turnieren, alle andere Verbände lassen es nämlich so zu, wie es am Beipackzettel des Impfstoffs steht. Tetanus würde ich grundimmunisieren, falls nicht geschehen und dann nach ca. 3 bis 4 Jahren mal Titer bestimmen lassen. Die meisten Pferde brauchen da noch lang nicht wieder eine Tetanusimpfung.

Für Zähne rechne mal einmal im Jahr einen Hunderter. Gut ernährte Pferde, die hauptsächlich Raufutter fressen und wenn Kraftfutter, dann nur Hafer im ganzen Korn brauchen oft nur alle 3 bis 4 Jahre mal eine Zahnbehandlung. Lass die aber unbedingt den Zahnarzt machen und nicht den Allgemein-Pferdearzt. Macht einen großen Unterschied, ob jemand spezialisiert drauf ist.

Mineralfutter brauchst in Deutschland unbedingt und zwar nicht das billigste, das Du findest, sondern ein ordentliches mit organischen Zusätzen und einem guten Ca-P-Verhältnis ... da landest dann bei einem Tagespreis von 50 Cent bis 1 Euro, dafür sparst im Jahr gut 100 Euro für Präparate, die der Tierarzt wegen Mangelsymptomen Dir verkauft.

Entwurmung kommt auch noch. Oft wird noch das veraltete Verfahren der strategischen Entwurmung gemacht, das eigentlich nach Medikamentenverordnung gar nicht erlaubt ist, nämlich ein Medikament verabrecheichen ohne vorherhige Diagnostik. Da gibt's dann 3 bis 4 mal im Jahr eine Tube ins Pferd, ob nötig oder nicht. Zeitgemäß ist das Verfahren der selektiven Entwurmung, wo nach Plan von allen Pferden Proben genommen und im Labor untersucht werden und man dann gezielt für die Pferde, die einen gewissen Schwellenwert an Wurmeiern im Kot überschreiten mit dem Präparat entwurmt, das für genau die Wurmart sinnvoll ist, die man vorfindet. Bei sogenannten Hochausscheidern, also den Pferden, die immer viele Wurmeier haben, sieht das erst mal teurer aus, weil die Besitzer die Proben UND die Wurmkur zahlen müssen, andererseits kann man mit ca. einem Jahr lang nach Plan immer wieder eine Wurmkur geben das Pferd vom Hochausscheider runter bringen, sodass es in Zukunft nur noch selten, wenn nicht sogar nie behandelt werden muss und dann ist es viel günstiger, weil man die Beprobung irgendwann dann nur noch dreimal im Jahr per McMaster macht und die McMaster bei den Uni-Labors grad mal 15 Euro kostet. Für das Geld bekommt man nur die billigsten Wurmkuren.

Insgesamt kalkuliere ich mit Ausrüstungsbeschaffung und -instandhaltung (nicht vergessen, was ein gut anpassbarer Sattel - Pferde verändern sich laufend - neu kostet und dass der Sattler für umpolstern auch Geld bekommt und das doch immer mal wieder machen muss) über ein Pferdeleben pi mal Daumen Stall Vollpension plus 200 Euro OHNE Krankheiten und Verletzungen und komme damit gut hin.

340 Euro ist billig für einen Stall. Ah, NRW ... da gibts viel Fläche, viele Pferde. Ok, hier in Oberbayern kommst unter 400 nicht weg, im Münchner Umkreis fällt es überhaupt nicht schwer, einen Stall für 600 zu finden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
Riverside85 
Fragesteller
 23.01.2015, 18:21

Vielen Dank, das hilft mir sehr.

Dabei dachte ich, 340 Euro wäre schon teuer... Hier ist das obere Preisklasse, es gibt durchaus auch billigeres, wobei man da viel selber machen muß und die Ställe sind meist schwerer erreichbar ohne Auto.

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Reitstunden, Ersatz für kaputte oder zu ersetzende Ausrüstung, Chiropraktiker, Zahnarzt

Zusätzliches Futter bzw. Leckerlis und die Versicherung finde ich relativ günstig!

Und natürlich: Sattel, Zaumzeug, etc.

Riverside85 
Fragesteller
 22.01.2015, 15:52

Ok, Leckerlis sind klar. (: Sattel etc, ist auch schon einkalkuliert.

Die Versicherungspreise habe ich im Internet gefunden, habe das allerdings erst mal nur überflogen. Sollte die denn viel teurer sein, habe ich da was übersehen?

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little0cookie  23.01.2015, 07:37
@Riverside85

Nein, eine gute Haftpflicht kann so viel kosten. Ich habe eine gute (hohe Deckungssumme: 50 Mio Euro - nein, kein Tippfehler), die einiges abdeckt und faire Konditionen hat.

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Durchschnitt ist Vollpension plus 200 bis 250 Euro oben drauf - damit kann man rechnen. Stimmt allerdings selten.

little0cookie  23.01.2015, 07:34

Bei uns ist es eigentlich immer mehr.. Und das ohne, dass ich alle 2 Monate ne neue Schabracke kaufen würde ;-)

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So eine Wurmkur kostet ca. 15-20 Euro, muss 2 mal im Jahr gegeben werden :)