Benutzt ihr beim Reiten einen Sperrriemen?
Hallo,
habt ihr an eurem Zaumzeug einen Sperrriemen/Pullerriemen ?
Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?
Es gibt ja viele die ihn dran lassen, weil er zur Trense "dazugehört". Aber wenn er für sie keinen nutzen hat, können sie ihn doch auch abmachen?
Ich halte nicht viel davon, würde aber gerne mal eure Meinung hören.
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14 Antworten
Nein, ich sehe darin keinerlei Nutzen. Meistens ist er zu eng verschnallt, vor allem, wenn er schon das Reithalfter nach vorne zieht.
Neulich erst noch was schönes gelesen... Wenn man einen Sperr- und Nasenriemen dran hat, kann immer nur der wirken, der enger verschnallt ist. Logisch. Dadurch, dass das i.d.R. der Sperrriemen ist, wirkt dann eben nur dieser.
Ich sehe aber auch einfach keinen Sinn darin, warum man ihn nutzen sollte. Also so gar keinen. Ich möchte ein aktiv kauendes Maul, ein Pferd, was mir sagen darf, wann meine Hand zu hart ist, da schränkt das Teil nur ein. Ein Gebiss kommt durch kein Reithalfter der Welt ruhiger zum Liegen.
Und auch locker verschnallt wirkt er noch einklemmend - wozu dann? Viele haben einfach Angst, die "Kontrolle" zu verlieren, geben das aber nicht zu.
Mir darf gerne mal jemand erklären, welchen Nutzen das Teil hat, ohne dass es auf schlechte Reiterei zurückzuführen ist oder ehrlich behebbar ist (z.B. Zunge übers Gebisslegen - klassischer Reiterfehler. Sperrriemen drum, fertig, anstatt an sich selbst zu arbeiten). Aus meiner Sicht, gibt es kein Problem, was darüber nicht einfach nur kaschiert wird.
Die meisten Reiter reiten mit Sperriemen. Wenn man sie fragt, warum, bekommt man jede Menge Erklärungen. Die wahre Erklärung aber wäre: "äh..weil es alle machen. Der war schon im Laden drin."
Genau solche Sätze meine ich. Die meisten denken gar nicht darüber nach und bekommen es sowieso so beigebracht. Gehört halt dazu.
Und es liegt in der Natur des Menschen, nicht über eigene Fehler nachzudenken, sondern die Symptome zu kaschieren.
Ja, ich habe eine dran. Anfangs habe ich ihn weg gelassen weil ich immer dachte, er kann dem Pferd nur schaden. Viele Reiter nutzen diesen ja leider auch falsch und schaden dem Pferd damit, allerdings kann er auch einen guten und hilfreichen Zweck haben wenn er richtig benutzt wird. Meine Stute ist noch sehr jung und hat mühe, das Gebiss anzunehmen(was übrigens viele junge Pferde haben). Ohne Sperriemen musste ich immer mit sehr viel kraft im Maul ziehen(was ich definitiv nicht möchte-ist für beide Seiten unangenehm!), damit sie auf Hilfen reagiert hat. Mit Sperriemen läuft sie viel lockerer im Maul und sie kann das Gebiss besser annehmen und ich muss somit nur noch ganz feine Zügelhilfen geben, was für beide Seiten deutlich angenehmer ist! Der Sperriemen hilft ihr also und hat in unserem Fall eine positive Auswirkung. Ich versuche jetzt ihr damit zu helfen, und irgendwann sind wir vielleicht so weit, das wir den wieder weg lassen können :) Nur wie gesagt nutzen viele Reiter den Sperriemen aus und sperren dem Pferd das Maul zu, weil es ansonsten das Maul aufreissen würde weil irgendwo zu viel Druck entsteht oder es Schmerzen ausweichen möchte. Diese Reiter wollen es dann einfach nicht wahrhaben, dass sie z.B. das Gebiss wechseln müssen oder sonstiges ändern sollten. In diesem Fall hat der Sperriemen seinen Zweck zu 100 % verfehlt!
der sperriemen hat einen nutzen.
es gibt 2 möglichkeiten, ihn korrekt zu verschnalllen. zum springen und im gelände verschnallt man nur über die nase, fädelt den riemen durch die gebissringe und führt ihn wieder auf die nase zurück und schnallt ihn zu, ohne dass er unter spannung steht.
das soll verhindern, dass bei einem sturz des reiters, bei dem die zügel nicht losgelassen werden, dem pferd das zaumzeug vom kopf gezogen wird. bei korrekter befestigung ist der sperrriemen beim reiten ohne einwirkung.
wenn er als pullriemen verwendet wird, dient er dazu, das gebiss am platz zu halten. durch den pullriemen hat die reiterhand mehr einwirkung auf den nasenrücken und das genick. bei korrekter verschnallung wird die trense entlastet und das gebiss liegt ruhiger im maul.
erfahrene reiter benötigen keinen sperrriemen.
bei pferden mit kurzer maulspalte verwendet man sowieso ein hannoversches reithalfter, um das trensengebiss so im pferdemaul zu positionieren, dass es nicht gegen die vorderzähne schlägt.. das hannoversche ähnelt dem merothischen reithalfter und ist wie dieses auch zum gebisslosen reiten geeignet.
das englische reithalfter sieht keinen sperriemen vor. englisch kombinierte halte ich nicht für sinnvoll, ausser mit geländeverschnallung des sperrriemens. allenfalls würde sich noch ein schwedisches reithalfter anbieten.
oder man entscheidet sich gleich für ein mexikanisches, weil man gezielt über die wirkung nachgedacht hat.
ich hab auch nichts dagegen, nur mit reithalfter zu reiten oder einfach mit einem trensenzaum mit reithalfter.
Von diesen nutzen habe ich auch schon gehört, aber die meisten benutzen ihn ja selbst beim springen nur um das Maul zuzubinden...
Darüber dass das Gebiss ruhiger liegt, gehen ja sogar hier die Meinungen auseinander (Ich kenne mich da nicht so aus)
Ich reite immer ohne Sperrriemen, da ich kein Fan davon bin und auch den Nutzen darin nicht sehe. Ich brauche den nicht, meine Pferde sperren ihr Maul nicht auf. Wenn Pferde das tun, finde ich das schon traurig genug und das auch noch mit einem Sperrriemen zu kaschieren...
Der Sperrriemen beeinträchtigt das Pferd nur in der Atmung, beim Kauen und beim Schlucken. Viele glauben ja, dass durch den Sperrriemen das Gebiss ruhiger im Maul liegt und er den Druck besser verteilt, das sehe ich allerdings nicht so. Damit der Sperrriemen das Gebiss im Maul stabilisiert, müsste er schon wirklich fest gezogen sein und das fügt dem Pferd ziemliche Schmerzen und Probleme bei der Atmung zu. Wenn man den Sperrriemen aber korrekt verschnallt, ist er zu locker, um wirklich als Druckverteiler und zur Stabilisierung des Gebisses zu dienen, aber dennoch fest genug, um dem Pferd Schmerzen und Probleme zuzufügen. Also sehe ich keinen Sinn im Sperrriemen und verwende ihn auch nicht.
Inzwischen reite ich meistens gebisslos. Da gibt es gar keinen Sperriemen. Bei mir laufen die Pferdchen einfach entspannter, wenn sie nichts im Maul haben. Ansonsten reite ich mit dem Englischen Reithalfter, was ähnlich wie das Englisch-Kombinierte ist, nur halt ohne Sperrriemen. Ich, oder sollte ich eher sagen die Pferde, brauchen ihn nicht. Ich sehe darin keinen Sinn. Ich sehe das genau wie alle anderen hier. Das Problem liegt nicht am fehlenden Sperrriemen, sondern am Reiter selbst.
Danke, sehr interessant!
Ich war mal auf dem Reiterhof auf dem meine Freundin reitet, dort haben alle Pferde Sperrriemen gehabt. Diese waren zum Großteil viel zu eng verschnallt. Auf die Frage warum das Pferd einen Sperrriemen hat, wurde mir geantwortet "Die legt immer die Zunge über das Gebiss." Ich wahr total schockiert, da ich sowas noch nie gehört hatte ( Bei uns reiten die Anfänger mit einem Sidepull ). Es gibt doch wohl wesentlich Bessere Methoden das Problem zu beheben, oder?
Die Pferde taten mir total Leid (Es gab noch andere negative Dinge) und seit dem schrecken mich Sperrriemen ab.