Aufwachen in der Nacht um 4Uhr?

3 Antworten

Ich bin als Streber in meiner Schulzeit oft um 22 Uhr ins Bett gegangen, und sehr oft um 22.38 Uhr und/oder 23.24 Uhr aufgewacht.

Einmal, da war ich 16, kam ich in den Ferien in einem heißen Sommer in den 70er Jahren morgens auf dem Rad an einer Lagerhalle neben den Bahngleisen vorbei, wo drei etwa 10-Jährige am Bahndamm mit Streichhölzern spielten, d. h. zündelten und versuchten, den trockenen Ginster dort abzubrennen. Im Vorbeifahren hörte ich, wie einer sagte, der „Neun-Vierziger“ hätte wohl heute Verspätung. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich radelte zum Bahnhof auf unserem Dorf und fragte am Schalter nach nachts durchgehenden Güterzügen. Tatsächlich: genau meine Uhrzeiten!

Der Schüler, er hieß Georg, war Sohn eines Lokführers bei der ÖBB. Daher kannte er die Uhrzeiten. Der hatte übrigens im selben Sommer besagte Lagerhalle beim Zündeln in Brand gesetzt, so dass wegen Rauchs und Funkverkehr der Zugverkehr eingestellt werden musste. Ausgerechnet da hatte der Lokführer-Vater Dienst und saß auf einem anderen Bahnhof fest. Als er endlich nachts zu Hause war, wurde der Georg, den die Gendarmerie nach Vernehmungen gerade in dem Moment nach Hause brachte (er war ja strafunmündig) halb totgeschlagen. Die Familie hieß Gruber, und mit diesem Nachnamen gab es bei uns am Ort drei Frauen, die Maria hießen. Seit dem Vorfall hieß es:

“Welche Gruber Maria?“

“Die Franz-hör-auf-Maria.

Das kam, weil die Mutter vom Georg, als der schon regungslos dalag, in einem fort ihren Mann anschrie: „Franz, hör auf.“ Das hörte man, weil es eine so heiße Sommernacht war, wegen der offenen Fenster im ganzen Dorf.