10 jähriges Pferd mit Dämpfigkeit reitbar?
Hallo,
Zu aller Anfang : falls ihr keine Lust/Zeit habt, euch den langen Text durchzulesen : Die eigentliche Frage ist das, was hinter den Strichen steht!
Ich habe letztens mal bei dem Reiterhof vorbeigeschaut, wo ich ab und zu Unterricht nehme, da ich mein Pony privat stehen habe und somit keinen Reitlehrer habe bzw. bin ich da früher regelmäßig geritten, aber seid dem mir mein Pony zu klein geworden ist, habe ich mich eher mit der Bodenarbeit und dem Kutschefahren beschäftigt :)
Jedenfalls soll dort eines der "Schulpferde" verkauft werden, und wenn der Arme bis zum Winter nicht verkauft wird, kommt er zum Schlachter :(
Es handelt sich um einen 10 Jährigen Wallach, welcher dämpfig ist. Er sollte ehemalig das Turnierpferd der Tochter der Stallbesitzerin werden, da er aber dämpfig ist und nicht im Turniersport eingesetzt werden darf, ging er paar mal (vorwiegend bei den Anfängern, da er ein richtiges Verlasspferd ist) im Unterricht mit.
Als einmal Turnietsasion war und die Reitbeteiligungen überwiegend mit den anderen Schulpferden auf Turnieren waren, bin ich ihn mal ausnahmsweise geritten und ich muss sagen, dass er ein richtiger Schatz ist.
Ich will ihm nicht hauptsächlich aus dem Grund kaufen, um ihm vor der Schlachtung zu retten, sondern, weil ich eh auf der Suche nach einem neuen Pferd bin. Ich habe mein Pony wie gesagt privat stehen, um genau zu sein auf dem Bauernhof meiner Oma. Mein Pony steht zusammen mit dem Pony von unseren Nachbarn, da diese aber wegziehen und das Piby mitnehmen und mein Pony sonst alleine stehen würde, brauche ich wie gesagt sowieso ein zweites Pferd. Hier ist nämlich die Nachfrage nach Boxen nicht besonders groß, da ich im Umkreis wirklich niemanden kenne der auch reitet oder da wir eben auf einem Dort wohnen, derjenige es sich bei sich selbst unterstellen könnte.
Genauere Infos zu dem Wallach habe ich noch nicht, werde aber noch nachfragen.
Aber um jetzt zu meiner eigentlich Frage zu kommen :
Mir wurde bis jetzt nur gesagt, dass der Wallach dämpfig ist und nicht als Turnierpferd oder in hohen Sport eingesetzt werden darf, aber als Freizeitpferd nichts dagegen sprechen würde. Er würde wie gesagt in einem richtigen Dorf stehen, das heißt kaum Abgase etc., nur frische, reine Luft und ich würde ihm nur im Gelände reiten oder eben auf unserem kleinen Platz. Das heißt jetzt nicht, dass ich nur weil wir nichts anderes haben, nur im Gelände auf dem Pferd rumjuckel...man kann das Pferd im Gelände genauso gut gymnaszieren und über den Rücken reiten wie auf dem Platz ;)
Also, habt ihr Erfahrungen mit dämpfigen Pferden? Könnte er theoretisch noch als reines Freizeitpferd dienen? (Achso, der Tierarzt wäre sowieso oft da, da er auch gleichzeitig Hufschmied ist und nicht sehr weit weg wohnt, weshalb ich ihn bei Problemen immer anrufen könnte)
LG :)
3 Antworten
Wenn ein Pferd für dämpfig erklärt wird, ist das meistens ein ziemlich weiter Begriff. Man spricht ja schon von dämpfig, wenn bei der Ausatmung die Bauchmuskeln (Dampfrinne) benutzt werden.
Bei optimaler Haltung und Fütterung kann diese Erkrankung aber durchaus heilbar sein. Unser altes Pony war jahrelang auch lt. TA dämpfig.
Durch Offenstallhaltung, gewaschenes Heu oder gute Heulage, und zufüttern von Bronchialkräutern wurde er wieder total fit.
Wichtig ist bei solchen Pferden, dass sie bei dieser Erkrankung nur eingeschränkt reitbar sind. Werden sie zu stark belastet können die Lungenbläschen platzen, und das Pferd hat nach einer bestimmten Zeit soviel zerstörtes Lungengewebe das es unter Sauerstoffnot leidet und eingeschläfert werden muß.
Ich hoffe das ich Dir etwas helfen konnte!
Mit Heulage wird sie Probleme bekommen, weil das Pferd nicht so viel Sport machen kann, dass es die verstoffwechseln kann und das Pony da in die Rehegefahr rutscht, die brauchen ja generell weniger. Heulage ist ja quasi das Raufutter der Hochleistungssportler. Man weiß heute, dass Rennpferde dann kein Kraftfutter mehr benötigen, also null, nix, gar nix. Heulage ist einfach deutlich energie- und nährstoffreicher als Heu.
Aber alleine raus stellen an die Luft, keine Box mehr (ist zwar vor Ort aktuell nicht gegeben, aber auf dem Hof der Oma ist ein entsprechender Umbau leichter zu bewerkstelligen als auf einer Fremdanlage, wo man nur einen Platz anmietet) können sich die Probleme mit der Zeit lösen. Dieses Heu wässern, was man so oft beobachtet, macht grad mal 10% Erleichterung verglichen mit Umstellung in Offenstallhaltung bei ganz normalem Heu aus der Raufe. Wichtiger ist wirklich, dass wenn die Pferde pinkeln, der austretende Ammoniak vom Wind weg geweht wird und nicht im Gebäude bleibt, daher Offenstall. Und den Unterstand auch möglichst großzügig öffnen, also wenn es geht, die Südwand komplett entfernen. Wenn dazu bestehende Gebäude genutzt werden, ist halt oft keine Südwand verfügbar, da muss man dann halt mit Vordächern o.ä. Wetter weg halten.
Gewaschenes Heu gibt man normal nicht Pferden mit Atemwegsproblemen, sondern Rehepatienten, da ein Großteil der Nährstoffe ausgewaschen wird.
Ein Pferd mit Dämpfigkeit ( chronische Lungenerkrankung ), kann sehr wohl noch geritten werden....je nach Grad der Erkrankung....allerdings nur ruhige Spazierritte...keine Turniere etc...auch sollte es beim Reiten nicht in Schweiss geraten..
Auch sollte ein dämpfiges Pferd nicht einer Reithalle bewegt werden, da es noch mehr Atemprobleme bekommen würde durch den Staub....am meisten hilft ihm viel Weidegang...je nach Temperatur mit einer Decke...und viel frische Luft. Achte darauf, dass im Stall kein Durchzug ist, dass das Pferd aber eine Aussenbox hat, wo es frische Luft bekommt.
Wenn es aber bereits die Nüstern im Stehen weit bläht, weil es zu wenig Luft kriegt...sollte man es nicht mehr reiten, und mit dem Tierarzt besprechen, wie`s weiter gehen soll.
Des weiteren sollte man das Heu anfeuchten bevor man es füttert., da auch der Heustaub schadet.
Ja klar - normalerweise schon. Ist wie Asthma bei Menschen. Wenn Du fragst, wird es nicht so stark sein. Wenn das Pferd so stark betroffen ist, dasscDu es nicht mehr reiten solltest, merkst du es selber - das Elend ist dann nicht zu übersehen.
Du wirst schnell herausfinden, wie hoch die Beansprungung für das Pferd sein darf - und ihm sogar besser tut, als völlig faulenzen...
Kann auch sehr nach Tagesform schwanken ( habe nur die Kurzfform gelesen)
Nun, das kommt auch auf die Qualität der Reithalle an. Ein gepflegter Terratex boden oder wenn der Belag regelmäßig ausgewechselt und gewässert wird, kann da das Staibaufkommen unter Umständen geringer sein,mals auf einem trockenen Feldweg.. Aber das merkt man ja jeweils selber.