Kann ich das MEINEN Song nennen?
Ich habe in einer Musik App eine KI-Funktion benutzt, in der aus meinem selbstgeschriebenen Text von der KI ein Song erstellt wurde. Darf ich das dann trotzdem als meinen Song verkaufen, oder zählt das nicht weil KI mir geholfen hat?
8 Stimmen
3 Antworten
Wahrscheinlich eher nicht von Adobe bis Z-Depth haben eigendlich alle KI gestützten Kreativprogramme in den Nutzungsbedingungen stehen, dass die Rechte der erstellten werke sofern durch die KI Kraft erzeugt, beim Softwarehersteller liegen.
Aus rein juristischer Sicht:
Siehe Nutzungsbedingungen der verwendeten KI. Bei Suno beispielsweise ist es meines Wissens so, dass du bei der kostenlosen Version nur eingeschränkte Rechte an den erstellten Songs hast, während du bei der kostenpflichtigen Version die vollen Nutzungsrechte an den Songs bekommst und diese auch verkaufen darfst.
Aus menschlicher Sicht ist es dein Text (sofern du diesen wirklich selber ohne KI-Hilfe geschrieben hast) und die Musik der KI.
Also bei Udio (Abomodell) ist es so, dass sämtliche Rechte an den Ersteller übergehen und man die Erwähnung des Dienstes auch garnicht nennen braucht. Ob es moralisch vertretbar ist oder nicht, darüber wird momentan noch gestritten.
Aber Ki-Tools sind nichts Neues und auch vor 10 Jahren haben Produzenten vor allem im Elektrobereich auf per Klick erzeugte Melodien etc zurückgegriffen, sogar Chartplatzierungen- Programme wie Instacomposer, diese Captain Melody Plugins usw arbeiten auch nicht anders, als die Ki. Nur erstellen diese MIDI-Daten, die man anschließend selbst via Synthesizer und anschließend mit Klang versehen muss.
Bei den Ki-Songs sind diese mittlereweile soweit, dass man einzelne Tonspuren extrahieren kann und dann kannst du zb selbst Gitarrenparts einspielen oder wenn du nur die Musik brauchst und selbst singen magst, nimmst du deinen eigenen Gesang auf und ersetzt den Gesang, den die Ki kreiert hat (per Stemseparation)
Darauf wird es früher oder später hinauslaufen und als Standart in der Musikproduktion/Studios etabliert sein, sodass man keine Musikproduzenten bezahlen muss, das können sich eh nur Top Acts leisten oder vorher unmusikalische Menschen einfachen Zugang zur Musikproduktion haben und sich das musikalische Verständnis nach und nach von selbst aneignet.
Ich lerne derzeit „screamen“ und will anschließend bei Ki generierter Musik den Gesang mit meinem eigenen ersetzen und schon hat man wieder 100% Eigenanteil. Bei Studioalben wird schließlich auch seit 15 Jahren oder mehr auf virtuelle Drumkits zurückgegriffen, virtuelle Gitarren wie V-Metal oder Shreddage usw. Da jammert auch keiner rum, dass es keine echten Instrumente sind…hören tuts dennoch jeder, ohne es zu wissen (fast alle Metalstudio-Alben setzen in der Produktion schon allein aus Kostengründen teilweise auf virtuelle Instrumente anstatt zig Mikrofone aufzustellen) :D
Wenn du die Texte zudem komplett selbst schreibst, kannst dich damit gar bei der GEMA registrieren und es offiziell als dein Werk eintragen.