Öl, Krieg und Rendite: Wo endet kluge Strategie, wo beginnt Zynismus?
Ist es moralisch verwerflich, in Erwartung einer weiteren Eskalation des Konflikts zwischen Iran und Israel gezielt in Öl zu investieren – also wissentlich auf steigende Preise zu setzen, die im Wesentlichen durch Krieg, menschliches Leid und geopolitische Instabilität getrieben wären?
Darf man finanziell von einer Zuspitzung profitieren, an der man selbst zwar nicht beteiligt ist, die aber Leid über Millionen bringt?
Oder ist es legitim, als Anleger lediglich auf reale Entwicklungen an den Märkten zu reagieren – auch wenn der eigene Gewinn letztlich davon abhängt, dass sich die Lage verschlechtert und nicht verbessert?
Wo verläuft die Grenze zwischen rationaler Kapitalanlage und moralisch fragwürdigem Opportunismus – und welche Verantwortung trägt man in solchen Fällen eigentlich selbst, auch wenn man die Krise nicht verursacht hat?