Leute Leute Leute,Ihr glaubt unbesehen alles, was Euch in Bezug auf "Massentierhaltung" präsentiert wird.Man kann sich auch an Fakten orientieren, wie sie z. B. im Gutachten des wissenschafltichen Beirates zu finden sind (hier zum Nachlesen: http://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Ministerium/Beiraete/Agrarpolitik/GutachtenNutztierhaltung.pdf?__blob=publicationFile)Das wesentliche Fazit aus dem Gutachten: Es ist noch einiges zu verbessern - allerdings ist die Qualtiät einer Tierhaltung unabhängig von der "Masse" der Tiere!Der Bedarf an Fleisch wird weltweit steigen, vor allem in den Entwicklungs- und Schwellenländern.Wir in Mitteleuropa haben für die Erzeugung von Lebensmitteln hervorragende Bedingungen - vom Klima über den Zugang zu Know-How bis zu Top Arbeitskräften.Die Haltung von Nutztieren zum Zwecke der Schlachtung und damit zur Ernährung ist ethisch solange kein Problem, wie man die Tiere angemessen hält. Angemessen nach den Maßstäben der Tiere - nicht nach den Maßstäben von Menschen, die von den Ansprüchen der Tiere wenig Ahnung haben (Vermemschlichung hilft den Tieren nicht!).Wer bestellt, bezahlt auch - und heute schon tun das die Verbraucher! Jeder hat die volle Auswahl, welches Fleisch er kaufen möchte. 99% der Verbraucher entscheiden sich z. B. bei Schweinefleisch für konventionell erzeugtes Fleisch, 1 % kauft Bio.
Wir sprechen heute nicht von einer "artgerechten" Haltung, denn die gibt es nicht. Stattdessen muss es richtig "tiergerecht" heißen, denn wir bemühen uns, den Bedürfnissen der Tiere (seien es nun Haus- oder Nutztiere) gerecht zu werden. Dabei werden immer Kompromisse gemacht. Das Haustier hat Einschränkungen seiner Freiheit, bekommt dafür allerdings Sicherheit (Schutz vor Fraßfeinden, Schutz vor Krankheiten und Behandlung beim Tierarzt, wenn es krank ist, Futter und Wasser in hoher Qualität etc.).
Eine tiergerechte Haltung bedeutet die Grundlage für die Tierhaltung überhaupt. Bauern als Nutztierhalter können nur erfolgreich ihre Herden führen, wenn die Tiere gesund sind und eine gute Leistung erbringen (z. B. tägliche Zunahmen bei Masttieren oder MIlchleistung bei Kühe oder Aufzuchtleistung bei Sauen).
Strittig in dem Zusammenhang und auch ein Grund für die Tieschutz-Debatten ist die Frage, wieviel man den Tieren über die Grundbedürfnisse hinaus noch bieten muss - sprich Beschäftigungsmöglichkeiten (gerade bei Masttieren) oder Abwechslung.
Bei Haustieren ist z. B. die Frage, ob man eine Katze überhaupt ausschließlich im Haus halten darf - dies läuft ihrer Natur eigentlich zuwider.
Was sagt denn der Tierarzt dazu, der die Besamungen durchführt?
Habt Ihr den richtigen Besamungszeitpunkt erkannt - das ist im Anbindestall sehr schwierig, weil die Kühe ja ihr natürliches Verhalten bei der Brunst nicht zeigen können?
Wie lang ist die letzte Kalbung jeweils her? Sind die Tiere verfettet? Oder zu mager? Beides unterdrückt die Fruchtbarkeit.
Sind es Milchkühe oder Mutterkühe?
Eines vorweg: Man spricht nicht von "artgerechter" Haltung, denn diese gibt es in der Obhut des Menschen (egal ob Haustier oder Nutztier) nicht. Die richtige Bezeichnung ist "tiergerechte Haltung", denn man muss ja den Bedürfnissen des einzelnen Tieres gerecht werden (ich nehme an, Du kennst das Schema der 5 Freiheiten, das wirst Du ja sicherlich in Deinem Referat herausgearbeitet haben).
Um die Klasse zur Diskussion anzuregen,würde ich sie fragen, was für sie denn Tiergerechtheit bzw. Tierwohl bedeuten und dazu als Anregung z. B. eine konkrete Fragen stellen wie "Darf man Katzen in der Wohnung halten?".
Ganz wichtig ist der Hinweis, dass man bei der Beantwortung immer den Blickwinkel des Tieres behält und nicht von sich selbst auf das Tier schließt, denn das ist ein häufiger Fehler in der Beurteilung, wie tiergerecht eine Haltung ist.
Ich hoffe, Dir geholfen zu haben.
SO werden also Beratungsempfehlungen erstellt??? 1. Das Karussell ist zu klein 2. Außen- statt Innenmelker 3. gibt es ausgewiesene Fachleute dafür
Kühe sind nicht schwanger, sondern trächtig.
Da die Kühe vom Menschen gehalten werden, ist der Mensch auch verantwortlich für ihr Wohlergehen. So hohe Kälberverluste (= Tod von Kälbern), wie sie in der Natur vorkommen würden, wären schrecklich für die Bauern - stell Dir vor, Du würdest mitbekommen, dass ein Kalb falsch herum liegt und feststeckt, und würdest dann keine Hilfe leisten und zusehen, wie Kalb und vielleicht sogar die Kuh dabei sterben!
Bei uns im Stall kalben ca. 95 % der Kühe alleine und ohne Hilfe. Wir überwachen allerdings die Geburten nachts mit einer Kamera und gehen tagsüber oft an der Abkalbebox vorbei, um im Notfall helfen zu können.
Außerdem wählen wir die Bullen (also die Väter der Kälber) nach dem Merkmal "Leichtkalbigkeit" aus - das heißt, die Kälber werden leicht geboren und sind nicht übergroß.
Übrigens: In der "Natur" (es gibt keine wilden Arten des Urrindes mehr) schafft es von allen Nachkommen einer Kuh nur 1,2 ins fortpflanzungsfähige Alter. Der Rest ist Futter für andere...
Die Kuh hat eine Grbärparese, auch Milchfieber genannt. Sie braucht zwei Infusionen - sofort!!! Eine Fl. Calcium und eine Fl. Glucose -- Tierarzt gleich anrufen und Infusion bestellen. Dazu noch je ein Bolus mit Calcium und mit Phosphor. Nach 12 Std. nochmal. Mach schnell - sonst hat die Kuh Muskelschäden vom Liegen!
Wer ist denn für die Kühe verantwortlich? Der sollte eigentlich wissen, wie man Kühe um den Kalbezeitpunkt herum behandelt. An Milchfieber muss keine Kuh sterben.
Wenn Deine Kuh Ende 2016 kalben soll, dann musst Du sie ungefähr im März decken lassen. Sie trägt 9 Monate und 9 Tage. Wenn sie jetzt schon tragend wäre, würde sie früher kalben. Man sollte genau wissen, wann eine Kuh gedeckt wurde und man sollte vom Tierarzt die Trächtigkeit und den Zeitpunkt bestätigen lassen.
Wenn man weiß, wann der Kalbezeitpunkt ist, sollte man folgende Maßnahmen ergreifen:
- 8 Wochen vor dem Kalbetermin wird die Kuh trocken gestellt. Sie wird dann nicht mehr gemolken und von der Herde der laktierenden Kühe getrennt, weil sie eine andere Fütterung braucht. In der Trockenstehzeit soll sie weder ab- noch zunehmen.
- Fütterung genau kalkulieren: Schon vor der Trockenstehzeit darf sie nicht verfetten. Kühe, die während der Laktation verfettet sind, haben das höchste Risiko für MIlchfieber! also immer bedarfsgerecht füttern, das ist die beste Milchfieber-Prophylaxe.
- Wenn sie schon verfettet ist, lass sie vom Tierarzt 1 Woche vor dem Kalbetermin mit Vit. D3 spritzen. Das bringt den Calcium-Haushalt auf Trab und fördert die Auslagerung aus den Knochen, sobald die Milch einschießt.
- Ich gehe davon aus, Du kennst Die Anzeichen der nahen Kalbung. Wer Kühe liebt, muss ihr arteigenes Verhalten ja kennen... Lass Dir vom Tierarzt je 4 Calcium- und Phosphor-Boli geben. Ein Bolus ist in "Tablettenform" gepresstes Calcium bzw. Phosphor, das sich im Pansen langsam auflöst und so die Kuh mit Mineralstoffen versorgt. Die Boli werden über einen Eingeber der Kuh in den Schlund gesteckt, lass Dir das bitte genau zeigen. Man kann das erste Bolus-Paar am Tag vor der Kalbung geben, dann direkt nach der Kalbung, möglichst zusammen mit einem Energietrunk (15-20L). Danach alle 12 Stunden. Immer mal an die Haut (beste Stelle: die Ohren) greifen, dann merkt man, ob die Kuh sich kalt anfühlt. Wenn sie sich trotz Boli und D3 kalt anfühlt oder gar torkelt, sofort den Tierarzt anrufen. Der macht dann ein Infusion mit Calcium und Glucose.
Würde mich über eine Rückmeldung freuen, wie es der Kuh ergangen ist.
LG
Hallo, ich bin Milchbäuerin und habe den Begriff "Hahnentritt" im Zusammenhang mit Kühe noch nie gehört. Wie sieht das denn aus? Auf jeden Fall falsch ist das "Trockenlegen" - wahrscheinlich ist "Trockenstellen" gemeint, also dass die Kühe ca. 8 Wochen vor dem nächsten Kalbetermin nicht gemolken werden. Auf keinen Fall darf man eine Kuh mitten in der Laktation einfach so trockenstellen! Das gibt mit Sicherheit eine Euterentzündung.
Die Anbindehaltung bei Rindern ist auch in bestehenden Ställen ab 2020 verboten. Für Biobetriebe sollte das Verbot schon 2013 in Kraft treten, allerdings wurde die Frist verlängert (um ein Jahr) und ist jetzt immer noch nicht umgesetzt.
Die Antwort ist nicht pauschal zu geben. Das ist wie als würdest du fragen "Was ist der Unterschied zwischen heiß und hell" - weil es nämlich keine Gegensatzpaare sind. Die Anzahl der gehaltenen Tiere sagt NICHTS über die Haltungsbedingungen für das einzelne Tier aus. Z. B. Kühe: Tiere in großen Beständen werden in kleinern Untergruppen gehalten. Die Kuh im Stall 1 weiß nicht, dass nebenan noch so ein Stall steht. Die Bedürfnisse der Kuh - Licht, Luft, sauberes Wasser, bedarfsgerechtes und hochqualtitatives Futter, weiche und trockene Liegefläche, genug Auslauf für soziales Verhalten etc. - müssen für jede einzelne Kuh erfüllt werden. Es ist auch falsch, wenn man pauschal behauptet "Weide = artgerecht". Zunächst mal stehen in Mitteleuropa alle Kühe fünf bis sechs Monate im Stall (über Winter). Außerdem muss auf der Weide genug Futter und Schatten sein. Wir sind vor 10 Jahren dazu übergegangen, die Kühe nicht mehr rauszulassen - im Mai war die Weide eine einzige Matschpiste, im Sommer war es heiß und das Gras vertrocknet, während die Kühe nur den ganzen Tag am Waldrand lagen und den Schatten suchten. Jetzt sind sie im großzügigen Laufstall, mit Top Futter und frischem Wasser in nächster Nähe, Tiefstreuboxen zum Liegen... Also das Fazit: Nicht pauschal urteilen!
Naja - Subvention ist ein Oberbegriff für einen staatlichen Markteingriff. Diese Subventionen gibt es in vielen Bereichen - ob es nun ein Theater/Museum ist, ein Atomkraftwerk oder ein Industriebetrieb, der zu günstigeren Konditionen einen Bauplatz im Gewerbegebiet bekommt. Die Direktzahlungen für die Landwirte sind so gesehen ebenfalls Subventionen. Sie sind an die Einhaltung einer Liste von Bedingungen geknüpft ("Cross Compliance") und wurden eingeführt, als die Märkte liberalisiert wurden, als Ausgleichzahlung für die hohen Standards in der EU (im Vergleich zu Importprodukten). Subventioniert wird hier eigentlich der Verbraucher - er kann sehr hohe Qualität zu einem günstigen Preis kaufen.
Rinder sind Fluchttiere! Ihre Fluchtdistanz ist unterschiedlich, je nachdem, wie "zahm" sie sind. Für ein Rind ist Weglaufen die einzige sichere Reaktion auf Fremdes = Bedrohliches. Bleibt man außerhalb ihrer Fluchtdistanz, bleiben sie auch stehen, meistens siegt irgendwann ihre angeborene Neugier und sie kommen langsam auf den Menschen zu. Nicht bewegen, sondern ruhig stehenbleiben! Es kann durchaus gefährlich sein, ein Rind, welches nicht weglaufen kann (Zaun etc.), zu bedrängen - dann geht es evtl. auch auf Menschen los.