Gibt es eine Alternative zur Massentierhaltung?

Es ist vollkommen unstrittig, dass Massentierhaltung für die Tiere eine regelrechte Qual darstellt. Auch die notwendigen Antibiotika sind für den Menschen schädlich.

Regelrecht pervers finde ich persönlich, dass Tiere geschlachtet werden und deren Fleisch dann im großen Stil weggeschmissen wird. So etwas darf es einfach nicht geben. Klar wird man dies nicht zu 100% verhindern können. Aber die Überproduktion muss definitiv stark reduziert werden.

Aber meine Frage bezieht sich auf die Massentierhaltung an sich. Gibt es dafür überhaupt eine Alternative?

Klar wünscht sich jeder Mensch auf der Welt, dass die Tiere friedlich auf einer grünen gesunden Wiese grasen und ein schönes Leben haben.

Aber ist diese Vorstellung nicht total illusorisch?

Es besteht weltweit eine hohe Nachfrage an Fleisch und diese wird in Zukunft sehr wahrscheinlich noch steigen.

Also wie kann solch eine Menge Fleisch ohne Massentierhaltung produziert werden.

Den Fleischkonsum zu verbieten oder gesetzlich zu regeln, ist definitiv nicht der richtige Weg, denn jeder Mensch hat das Recht zu essen was und wie viel er möchte. Solche Gesetze würden die Freiheit wirklich stark einschränken. Abgesehen davon halte ich solche Gesetze schlicht nicht für durchsetzbar.

Aber selbst wenn die westliche Welt ihren Fleischkonsum auf ein gesundes Maß reduzieren würde, gibt es noch so viele Drittwelt-Länder, die bisher nur einen sehr geringen Fleischkonsum haben. Sobald es denen irgendwann wirtschaftlich besser gehen sollte, wird dort der Fleischkonsum auch drastisch ansteigen, weshalb die insgesamt benötigte Fleischmenge wohl nicht sinken wird.

Abgesehen von der Menge, muss aber auch noch der Preis berücksichtigt werden.

Natürlich ist es falsch Fleisch wie in Deutschland zu subventionieren und zu solchen Dumpingpreisen auf den Markt zu schmeißen. Aber Fleisch zu einem Luxusgut zu machen ist ebenfalls falsch. Was genau ein fairer Preis für Fleisch ist, müsste wirklich diskutiert werden. Meiner Meinung nach muss Fleisch aber für die große Mehrheit der Bevölkerung (oder besser für alle) bezahlbar bleiben.

Also wenn man sich die benötige Menge und den Preis vor Augen hält, sehe ich persönlich leider keine Alternative zur Massentierhaltung. Aber ich bin auf dem Gebiet auch kein Fachmann.

Deshalb frage ich euch, ob ihr eine gute Alternative zur Massentierhaltung wisst, die den Tieren ein besseres und gesünderes Leben ermöglicht, bei der jedoch die benötigte Fleischenge zu fairen Preisen hergestellt werden kann.

...zum Beitrag

Leute Leute Leute,Ihr glaubt unbesehen alles, was Euch in Bezug auf "Massentierhaltung" präsentiert wird.Man kann sich auch an Fakten orientieren, wie sie z. B. im Gutachten des wissenschafltichen Beirates zu finden sind (hier zum Nachlesen: http://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Ministerium/Beiraete/Agrarpolitik/GutachtenNutztierhaltung.pdf?__blob=publicationFile)Das wesentliche Fazit aus dem Gutachten: Es ist noch einiges zu verbessern - allerdings ist die Qualtiät einer Tierhaltung unabhängig von der "Masse" der Tiere!Der Bedarf an Fleisch wird weltweit steigen, vor allem in den Entwicklungs- und Schwellenländern.Wir in Mitteleuropa haben für die Erzeugung von Lebensmitteln hervorragende Bedingungen - vom Klima über den Zugang zu Know-How bis zu Top Arbeitskräften.Die Haltung von Nutztieren zum Zwecke der Schlachtung und damit zur Ernährung ist ethisch solange kein Problem, wie man die Tiere angemessen hält. Angemessen nach den Maßstäben der Tiere - nicht nach den Maßstäben von Menschen, die von den Ansprüchen der Tiere wenig Ahnung haben (Vermemschlichung hilft den Tieren nicht!).Wer bestellt, bezahlt auch - und heute schon tun das die Verbraucher! Jeder hat die volle Auswahl, welches Fleisch er kaufen möchte. 99% der Verbraucher entscheiden sich z. B. bei Schweinefleisch für konventionell erzeugtes Fleisch, 1 % kauft Bio.

...zur Antwort

Wir sprechen heute nicht von einer "artgerechten" Haltung, denn die gibt es nicht. Stattdessen muss es richtig "tiergerecht" heißen, denn wir bemühen uns, den Bedürfnissen der Tiere (seien es nun Haus- oder Nutztiere) gerecht zu werden. Dabei werden immer Kompromisse gemacht. Das Haustier hat Einschränkungen seiner Freiheit, bekommt dafür allerdings Sicherheit (Schutz vor Fraßfeinden, Schutz vor Krankheiten und Behandlung beim Tierarzt, wenn es krank ist, Futter und Wasser in hoher Qualität etc.).

Eine tiergerechte Haltung bedeutet die Grundlage für die Tierhaltung überhaupt. Bauern als Nutztierhalter können nur erfolgreich ihre Herden führen, wenn die Tiere gesund sind und eine gute Leistung erbringen (z. B. tägliche Zunahmen bei Masttieren oder MIlchleistung bei Kühe oder Aufzuchtleistung bei Sauen).

Strittig in dem Zusammenhang und auch ein Grund für die Tieschutz-Debatten ist die Frage, wieviel man den Tieren über die Grundbedürfnisse hinaus noch bieten muss - sprich Beschäftigungsmöglichkeiten (gerade bei Masttieren) oder Abwechslung.

Bei Haustieren ist z. B. die Frage, ob man eine Katze überhaupt ausschließlich im Haus halten darf - dies läuft ihrer Natur eigentlich zuwider.

...zur Antwort

Was sagt denn der Tierarzt dazu, der die Besamungen durchführt?
Habt Ihr den richtigen Besamungszeitpunkt erkannt - das ist im Anbindestall sehr schwierig, weil die Kühe ja ihr natürliches Verhalten bei der Brunst nicht zeigen können?

Wie lang ist die letzte Kalbung jeweils her? Sind die Tiere verfettet? Oder zu mager? Beides unterdrückt die Fruchtbarkeit.
Sind es Milchkühe oder Mutterkühe?

...zur Antwort

Eines vorweg: Man spricht nicht von "artgerechter" Haltung, denn diese gibt es in der Obhut des Menschen (egal ob Haustier oder Nutztier) nicht. Die richtige Bezeichnung ist "tiergerechte Haltung", denn man muss ja den Bedürfnissen des einzelnen Tieres gerecht werden (ich nehme an, Du kennst das Schema der 5 Freiheiten, das wirst Du ja sicherlich in Deinem Referat herausgearbeitet haben).
Um die Klasse zur Diskussion anzuregen,würde ich sie fragen, was für sie denn Tiergerechtheit bzw. Tierwohl bedeuten und dazu als Anregung z. B. eine konkrete Fragen stellen wie "Darf man Katzen in der Wohnung halten?".

Ganz wichtig ist der Hinweis, dass man bei der Beantwortung immer den Blickwinkel des Tieres behält und nicht von sich selbst auf das Tier schließt, denn das ist ein häufiger Fehler in der Beurteilung, wie tiergerecht eine Haltung ist.

Ich hoffe, Dir geholfen zu haben.

...zur Antwort

SO werden also Beratungsempfehlungen erstellt??? 1. Das Karussell ist zu klein 2. Außen- statt Innenmelker 3. gibt es ausgewiesene Fachleute dafür

...zur Antwort

Kühe sind nicht schwanger, sondern trächtig.
Da die Kühe vom Menschen gehalten werden, ist der Mensch auch verantwortlich für ihr Wohlergehen. So hohe Kälberverluste (= Tod von Kälbern), wie sie in der Natur vorkommen würden, wären schrecklich für die Bauern - stell Dir vor, Du würdest mitbekommen, dass ein Kalb falsch herum liegt und feststeckt, und würdest dann keine Hilfe leisten und zusehen, wie Kalb und vielleicht sogar die Kuh dabei sterben!

Bei uns im Stall kalben ca. 95 % der Kühe alleine und ohne Hilfe. Wir überwachen allerdings die Geburten nachts mit einer Kamera und gehen tagsüber oft an der Abkalbebox vorbei, um im Notfall helfen zu können.

Außerdem wählen wir die Bullen (also die Väter der Kälber) nach dem Merkmal "Leichtkalbigkeit" aus - das heißt, die Kälber werden leicht geboren und sind nicht übergroß.

Übrigens: In der "Natur" (es gibt keine wilden Arten des Urrindes mehr) schafft es von allen Nachkommen einer Kuh nur 1,2 ins fortpflanzungsfähige Alter. Der Rest ist Futter für andere...

...zur Antwort
Wieso kann unsere Kuh nach Geburt nicht mehr aufstehen?

Hey:) eine Kuh von uns hat die Nacht gekalbt. Sie stand blöderweise noch mit anderen Kühen und deren schon etwas älteren Nachkommen in einer Box. Das Problem ist, dass sie nicht mehr aufstehen kann. Wir haben den ganzen Tag versucht, sie mit Hilfe von einem Radlader auf die Beine zu stellen. Ihre Beine zittern und sie kann einfach nicht selbstständig stehen. Sie schwankt, sackt zsm und liegt wieder. Wir haben eben zwei Stunden lang versucht sie hinzustellen. Sie bekam schon Kraftfutter und Heu, trinken will sie schon den ganzen Tag nichts, aber wir habenihr ca. 2-3 Liter eingeflößt. Ich weiß das reicht für eine Kuh nicht, aber es war sehr schwierig und sie wollte auch einfach nichts. TA war heute Morgen bereits da und hat auch Medikamente verabreicht. Sie soll jetzt warmes Zuckerwasser bekommen (hatten wir ihr wie gesagt eingeflößt und sie wollte es nicht-auch kein normales Wasser). Zusätzlich hat sie noch so ein Calcium Ding (war noch was andres drin außer Calcium) mit einem blauen Stab in den Hals bekommen (das ist wie wenn man diese Magneten reinmacht, nur halt Calcium Zeug) Kann es sein, dass sie sich während der Geburt irgendwie einen Nerv im Rücken eingequetscht hat, oder einer von der Nachzucht der andren Kühe auf sie gesprungen ist während der Geburt und sie sich dabei in irgendeiner Weise verletzt hat? Was kann mit ihr los sein, warum kann sie nicht mehr stehen? Und vor allem was kann ich für sie tun, wie können wir ihr helfen? Was denkt ihr? Ich habe schon nicht mehr viel Hoffnung, dass das nochmal was wird:'( vielen Dank wenn ihr den ganzen Text gelesen habt. Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen....

...zum Beitrag

Die Kuh hat eine Grbärparese, auch Milchfieber genannt. Sie braucht zwei Infusionen - sofort!!! Eine Fl. Calcium und eine Fl. Glucose -- Tierarzt gleich anrufen und Infusion bestellen. Dazu noch je ein Bolus mit Calcium und mit Phosphor. Nach 12 Std. nochmal. Mach schnell - sonst hat die Kuh Muskelschäden vom Liegen!

...zur Antwort

Wer ist denn für die Kühe verantwortlich? Der sollte eigentlich wissen, wie man Kühe um den Kalbezeitpunkt herum behandelt. An Milchfieber muss keine Kuh sterben.

Wenn Deine Kuh Ende 2016 kalben soll, dann musst Du sie ungefähr im März decken lassen. Sie trägt 9 Monate und 9 Tage. Wenn sie jetzt schon tragend wäre, würde sie früher kalben. Man sollte genau wissen, wann eine Kuh gedeckt wurde und man sollte vom Tierarzt die Trächtigkeit und den Zeitpunkt bestätigen lassen.

Wenn man weiß, wann der Kalbezeitpunkt ist, sollte man folgende Maßnahmen ergreifen:

- 8 Wochen vor dem Kalbetermin wird die Kuh trocken gestellt. Sie wird dann nicht mehr gemolken und von der Herde der laktierenden Kühe getrennt, weil sie eine andere Fütterung braucht. In der Trockenstehzeit soll sie weder ab- noch zunehmen.

- Fütterung genau kalkulieren: Schon vor der Trockenstehzeit darf sie nicht verfetten. Kühe, die während der Laktation verfettet sind, haben das höchste Risiko für MIlchfieber! also immer bedarfsgerecht füttern, das ist die beste Milchfieber-Prophylaxe.

- Wenn sie schon verfettet ist, lass sie vom Tierarzt 1 Woche vor dem Kalbetermin mit Vit. D3 spritzen. Das bringt den Calcium-Haushalt auf Trab und fördert die Auslagerung aus den Knochen, sobald die Milch einschießt.

- Ich gehe davon aus, Du kennst Die Anzeichen der nahen Kalbung. Wer Kühe liebt, muss ihr arteigenes Verhalten ja kennen... Lass  Dir vom Tierarzt je 4 Calcium- und Phosphor-Boli geben. Ein Bolus ist in "Tablettenform" gepresstes Calcium bzw. Phosphor, das sich im Pansen langsam auflöst und so die Kuh mit Mineralstoffen versorgt. Die Boli werden über einen Eingeber der Kuh in den Schlund gesteckt, lass Dir das bitte genau zeigen. Man kann das erste Bolus-Paar am Tag vor der Kalbung geben, dann direkt nach der Kalbung, möglichst zusammen mit einem Energietrunk (15-20L). Danach alle 12 Stunden. Immer mal an die Haut (beste Stelle: die Ohren) greifen, dann merkt man, ob die Kuh sich kalt anfühlt. Wenn sie sich trotz Boli und D3 kalt anfühlt oder gar torkelt, sofort den Tierarzt anrufen. Der macht dann ein Infusion mit Calcium und Glucose.

Würde mich über eine Rückmeldung freuen, wie es der Kuh ergangen ist.


LG



...zur Antwort

Hallo, ich bin Milchbäuerin und habe den Begriff "Hahnentritt" im Zusammenhang mit Kühe noch nie gehört. Wie sieht das denn aus? Auf jeden Fall falsch ist das "Trockenlegen" - wahrscheinlich ist "Trockenstellen" gemeint, also dass die Kühe ca. 8 Wochen vor dem nächsten Kalbetermin nicht gemolken werden. Auf keinen Fall darf man eine Kuh mitten in der Laktation einfach so trockenstellen! Das gibt mit Sicherheit eine Euterentzündung.

...zur Antwort

Die Anbindehaltung bei Rindern ist auch in bestehenden Ställen ab 2020 verboten. Für Biobetriebe sollte das Verbot schon 2013 in Kraft treten, allerdings wurde die Frist verlängert (um ein Jahr) und ist jetzt immer noch nicht umgesetzt.

...zur Antwort

Die Antwort ist nicht pauschal zu geben. Das ist wie als würdest du fragen "Was ist der Unterschied zwischen heiß und hell" - weil es nämlich keine Gegensatzpaare sind. Die Anzahl der gehaltenen Tiere sagt NICHTS über die Haltungsbedingungen für das einzelne Tier aus. Z. B. Kühe: Tiere in großen Beständen werden in kleinern Untergruppen gehalten. Die Kuh im Stall 1 weiß nicht, dass nebenan noch so ein Stall steht. Die Bedürfnisse der Kuh - Licht, Luft, sauberes Wasser, bedarfsgerechtes und hochqualtitatives Futter, weiche und trockene Liegefläche, genug Auslauf für soziales Verhalten etc. - müssen für jede einzelne Kuh erfüllt werden. Es ist auch falsch, wenn man pauschal behauptet "Weide = artgerecht". Zunächst mal stehen in Mitteleuropa alle Kühe fünf bis sechs Monate im Stall (über Winter). Außerdem muss auf der Weide genug Futter und Schatten sein. Wir sind vor 10 Jahren dazu übergegangen, die Kühe nicht mehr rauszulassen - im Mai war die Weide eine einzige Matschpiste, im Sommer war es heiß und das Gras vertrocknet, während die Kühe nur den ganzen Tag am Waldrand lagen und den Schatten suchten. Jetzt sind sie im großzügigen Laufstall, mit Top Futter und frischem Wasser in nächster Nähe, Tiefstreuboxen zum Liegen... Also das Fazit: Nicht pauschal urteilen!

...zur Antwort

Naja - Subvention ist ein Oberbegriff für einen staatlichen Markteingriff. Diese Subventionen gibt es in vielen Bereichen - ob es nun ein Theater/Museum ist, ein Atomkraftwerk oder ein Industriebetrieb, der zu günstigeren Konditionen einen Bauplatz im Gewerbegebiet bekommt. Die Direktzahlungen für die Landwirte sind so gesehen ebenfalls Subventionen. Sie sind an die Einhaltung einer Liste von Bedingungen geknüpft ("Cross Compliance") und wurden eingeführt, als die Märkte liberalisiert wurden, als Ausgleichzahlung für die hohen Standards in der EU (im Vergleich zu Importprodukten). Subventioniert wird hier eigentlich der Verbraucher - er kann sehr hohe Qualität zu einem günstigen Preis kaufen.

...zur Antwort

Rinder sind Fluchttiere! Ihre Fluchtdistanz ist unterschiedlich, je nachdem, wie "zahm" sie sind. Für ein Rind ist Weglaufen die einzige sichere Reaktion auf Fremdes = Bedrohliches. Bleibt man außerhalb ihrer Fluchtdistanz, bleiben sie auch stehen, meistens siegt irgendwann ihre angeborene Neugier und sie kommen langsam auf den Menschen zu. Nicht bewegen, sondern ruhig stehenbleiben! Es kann durchaus gefährlich sein, ein Rind, welches nicht weglaufen kann (Zaun etc.), zu bedrängen - dann geht es evtl. auch auf Menschen los.

...zur Antwort