Wir sprechen heute nicht von einer "artgerechten" Haltung, denn die gibt es nicht. Stattdessen muss es richtig "tiergerecht" heißen, denn wir bemühen uns, den Bedürfnissen der Tiere (seien es nun Haus- oder Nutztiere) gerecht zu werden. Dabei werden immer Kompromisse gemacht. Das Haustier hat Einschränkungen seiner Freiheit, bekommt dafür allerdings Sicherheit (Schutz vor Fraßfeinden, Schutz vor Krankheiten und Behandlung beim Tierarzt, wenn es krank ist, Futter und Wasser in hoher Qualität etc.).

Eine tiergerechte Haltung bedeutet die Grundlage für die Tierhaltung überhaupt. Bauern als Nutztierhalter können nur erfolgreich ihre Herden führen, wenn die Tiere gesund sind und eine gute Leistung erbringen (z. B. tägliche Zunahmen bei Masttieren oder MIlchleistung bei Kühe oder Aufzuchtleistung bei Sauen).

Strittig in dem Zusammenhang und auch ein Grund für die Tieschutz-Debatten ist die Frage, wieviel man den Tieren über die Grundbedürfnisse hinaus noch bieten muss - sprich Beschäftigungsmöglichkeiten (gerade bei Masttieren) oder Abwechslung.

Bei Haustieren ist z. B. die Frage, ob man eine Katze überhaupt ausschließlich im Haus halten darf - dies läuft ihrer Natur eigentlich zuwider.

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Wieso kann unsere Kuh nach Geburt nicht mehr aufstehen?

Hey:) eine Kuh von uns hat die Nacht gekalbt. Sie stand blöderweise noch mit anderen Kühen und deren schon etwas älteren Nachkommen in einer Box. Das Problem ist, dass sie nicht mehr aufstehen kann. Wir haben den ganzen Tag versucht, sie mit Hilfe von einem Radlader auf die Beine zu stellen. Ihre Beine zittern und sie kann einfach nicht selbstständig stehen. Sie schwankt, sackt zsm und liegt wieder. Wir haben eben zwei Stunden lang versucht sie hinzustellen. Sie bekam schon Kraftfutter und Heu, trinken will sie schon den ganzen Tag nichts, aber wir habenihr ca. 2-3 Liter eingeflößt. Ich weiß das reicht für eine Kuh nicht, aber es war sehr schwierig und sie wollte auch einfach nichts. TA war heute Morgen bereits da und hat auch Medikamente verabreicht. Sie soll jetzt warmes Zuckerwasser bekommen (hatten wir ihr wie gesagt eingeflößt und sie wollte es nicht-auch kein normales Wasser). Zusätzlich hat sie noch so ein Calcium Ding (war noch was andres drin außer Calcium) mit einem blauen Stab in den Hals bekommen (das ist wie wenn man diese Magneten reinmacht, nur halt Calcium Zeug) Kann es sein, dass sie sich während der Geburt irgendwie einen Nerv im Rücken eingequetscht hat, oder einer von der Nachzucht der andren Kühe auf sie gesprungen ist während der Geburt und sie sich dabei in irgendeiner Weise verletzt hat? Was kann mit ihr los sein, warum kann sie nicht mehr stehen? Und vor allem was kann ich für sie tun, wie können wir ihr helfen? Was denkt ihr? Ich habe schon nicht mehr viel Hoffnung, dass das nochmal was wird:'( vielen Dank wenn ihr den ganzen Text gelesen habt. Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen....

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Die Kuh hat eine Grbärparese, auch Milchfieber genannt. Sie braucht zwei Infusionen - sofort!!! Eine Fl. Calcium und eine Fl. Glucose -- Tierarzt gleich anrufen und Infusion bestellen. Dazu noch je ein Bolus mit Calcium und mit Phosphor. Nach 12 Std. nochmal. Mach schnell - sonst hat die Kuh Muskelschäden vom Liegen!

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Die Antwort ist nicht pauschal zu geben. Das ist wie als würdest du fragen "Was ist der Unterschied zwischen heiß und hell" - weil es nämlich keine Gegensatzpaare sind. Die Anzahl der gehaltenen Tiere sagt NICHTS über die Haltungsbedingungen für das einzelne Tier aus. Z. B. Kühe: Tiere in großen Beständen werden in kleinern Untergruppen gehalten. Die Kuh im Stall 1 weiß nicht, dass nebenan noch so ein Stall steht. Die Bedürfnisse der Kuh - Licht, Luft, sauberes Wasser, bedarfsgerechtes und hochqualtitatives Futter, weiche und trockene Liegefläche, genug Auslauf für soziales Verhalten etc. - müssen für jede einzelne Kuh erfüllt werden. Es ist auch falsch, wenn man pauschal behauptet "Weide = artgerecht". Zunächst mal stehen in Mitteleuropa alle Kühe fünf bis sechs Monate im Stall (über Winter). Außerdem muss auf der Weide genug Futter und Schatten sein. Wir sind vor 10 Jahren dazu übergegangen, die Kühe nicht mehr rauszulassen - im Mai war die Weide eine einzige Matschpiste, im Sommer war es heiß und das Gras vertrocknet, während die Kühe nur den ganzen Tag am Waldrand lagen und den Schatten suchten. Jetzt sind sie im großzügigen Laufstall, mit Top Futter und frischem Wasser in nächster Nähe, Tiefstreuboxen zum Liegen... Also das Fazit: Nicht pauschal urteilen!

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Rinder sind Fluchttiere! Ihre Fluchtdistanz ist unterschiedlich, je nachdem, wie "zahm" sie sind. Für ein Rind ist Weglaufen die einzige sichere Reaktion auf Fremdes = Bedrohliches. Bleibt man außerhalb ihrer Fluchtdistanz, bleiben sie auch stehen, meistens siegt irgendwann ihre angeborene Neugier und sie kommen langsam auf den Menschen zu. Nicht bewegen, sondern ruhig stehenbleiben! Es kann durchaus gefährlich sein, ein Rind, welches nicht weglaufen kann (Zaun etc.), zu bedrängen - dann geht es evtl. auch auf Menschen los.

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