"Gut, besser, am besten" gibt es bei Kampfkünsten nicht. Jeder Stil hat seine Vor- und Nachteile, und ein guter Kämpfer ist nicht gut, weil er einen bestimmten Stil praktiziert, sondern weil er sich individuell auf die Situation einstellen und entsprechend handeln kann.
Nebenbei bemerkt: Einen Stil namens "Kung-Fu" gibt es nicht, das ist eine europäische Erfindung. Es gibt verschiedene - und zwar sehr viele verschiedene - chinesische Kampfkünste. Wenn wir hier im Westen von "Kung-Fu" sprechen, meinen wir in der Regel die Gesamtheit dieser Kampfkünste. Strenggenommen ist auch das falsch, aber es ist zumindest plausibler als von einem Stil "Kung-Fu" zu sprechen.
Der Vorteil der meisten chinesischen Künste ist die ungeheure Geschwindigkeit, die die Praktizierenden erreichen können. Geübte Kämpfer eines chinesischen Stils erreichen Geschwindigkeiten, die keine andere Kampfkunst weltweit erreicht. Der Nachteil ist, dass man diese Stile mitunter Jahrzehnte lang intensiv üben muss, bis man sie überhaupt praxistauglich einsetzen kann. Chinesische Eltern melden ihre Kinder nicht umsonst schon im zarten Alter von 3 bis 5 Jahren in den entsprechenden Klöstern an.
Der Vorteil von Karate ist sicherlich, dass er Kraft, Ausdauer und Gleichgewichtssinn ziemlich gut schult. Du wirst relativ schnell, vielleicht innerhalb von zwei bis drei Jahren, sehr kräftig, ausdauernd und reaktionsschnell sein. Das kann dir in einer Selbstverteidigungssituation bereits Vorteile einbringen.