Hey☺️
Ich beruhigen dich gerne - du bist mit dem Gefühl nicht alleine.😢
Wir leben in einer immer hektischen werdenderen Gesellschaft, wo man kaum mehr aufeinander achtet.😢
Kleines Beispiel gefällig? Ja?
Nennen wir sie Frau Müller. Frau Müller ist Mitte 30 - gutaussehend, hat ihren Traumjob, einen tollen Partner der hinter ihr steht und eine liebenswerte 3-jährige Tochter. Ihr Studium hat sie in Rekordzeit absolviert. Man möchte meinen, alles läuft perfekt.
Als Kind war Frau Müller stets gut gelaunt, immer freundlich grüßte bzw. bedankte sich so oft es ging, war hilfsbereit - all das tolle, nette Verhalten, das niemand von einem Kind erwarten würde, machte für sie den Reiz aus. Sie wollte jedem zeigen, welch tolles Verhalten sie hatte.
Sie grüßte alle, vom Bäcker fünf Straßen weiter, über den Zeitungsverkäufer in der Blumengasse, bis hin zu Gisela, der Bäuerin aus der Nachbargemeinde. Sie wurde für ihre gutes Verhalten oft gelobt (woraufhin sie sich natürlich bedankte :)), hatte viele Freunde außerhalb der Schule. Ihre offene Art brachte sie auch viel in der Schule weiter. Frau Müller war stets beliebt und hatte auch in der Schule viele Freunde.
Trotz all ihres Erfolgs hatte Frau Müller mit sich zu kämpfen: Sie mochte sich nicht, so wie sie war. War es etwa ihre hinkende Gangart, ihre Augenringe oder die viel zu groß geratene Nase, die ihr das Leben schwer machten?
Sie selbst hatte Komplexe, sich so zu akzeptieren, wie sie ist, fiel ihr schwer. Trotzdem war sie stets bemüht, darauf zu achten, dass es anderen gut geht.
Ihre Hilfsbereitschaft hat sie weit gebracht.
Schon mit 12, 13 Jahren fand sie Jungs blöd, dann kam sie in die Pubertät, wo Freundlichkeit/Hilfsbereitschaft für sie absolut keine Rolle spielte. Jetzt mit Mitte 30 ist ihr Hilfsbereitschaft nicht mehr sooo wichtig, sie fühlt sich ständig gestresst, hat Termindruck, die Arbeit läuft nicht mehr so gut, es wird ihr alles zu viel.
Sie hat bereits neun Psychiater verbraucht, bei keinem fühlte sie sich wohl. In der Partnerschaft läuft es nicht mehr so - Zweisamkeit Fehlanzeige! In der kommenden Woche hat sie 15 Termine, jeden Tag durchschnittlich 3. Zusätzlich zur Arbeit. Ein weiterer Stressfaktor: Ihr Vermieter hat ihr gekündigt.
Einziger Ausweg: Sie überträgt ihre schlechte Laune auf ihre Tochter. Ihre Tochter lernt also von klein auf folgendes:
Ich habe schlechte Laune - das ist OK.
Ich lasse sie an anderen aus - das ist OK.
Freundlichkeit ist nicht wichtig - jedes nette Wort Zeitverschwendung.
Lächle nicht - so Freundlichkeit haben andere nicht verdient.
Leute anzupöbeln ist cool.
Versteh' mich bitte nicht falsch, aber glaubst du, dass Frau Müllers Tochter ein empathisches, freundliches, hilfsbereites und dankbares Mädchen wird - so wie ihre Mutter einst? Ich glaube eher nicht. Weil sie hat es ja von klein auf nicht anders gelernt.
Leute anzupöbeln ist natürlich uncool und Freundlichkeit wichtig.
Bitte, ich möchte nicht pauschal sagen, dass die Jugend kein Benehmen hat (bin ja aufgrund meiner Entwicklungsverzögerung manchmal auch noch jugendlich). Ich habe Jugendliche mit ganz tollem Benehmen kennengelernt. Aber Erwachsene und Gleichaltrige sind oft Vorbilder. Wir gucken uns viel von ihnen ab.
Liebe apfelkeks88, es liegt nicht immer nur an dir, ja?☺️
Für deine Zukunft wünsche ich dir alles erdenklich Gute!🍀 Bleib gesund und glücklich💚
LG Andreas