Frucht - nicht Apfel!
Bevor diese "Ursünde" geschah, gab es scheinbar auf der Welt noch nicht die Unterschiede zwischen gut und böse, oder die Unterschiede waren nicht so krass, dass sie sich auf den Menschen auswirkten. Alles war recht neutral. OK, Tiere starben und verwesten, vielleicht wird sich bei dem Anblick Adams Mund verzogen haben, aber das meiste im Garten war noch "im grünen Bereich". Doch um das Böse vom Guten unterscheiden zu können muss es erst einmal da sein!
Adam und Eva waren - wie die Bibel schreibt - "im Bilde Gottes" gemacht. Daraus schlussfolgere ich dass sie wie Gott - der bei der "Abendbrise" durch den Garten ging - Lichtwesen waren und mit Gott auf Augenhöhe sprechen konnten. Aber eines hatten sie noch nicht mit Gott gemeinsam: Allmacht und die Erkenntnis von gut und böse. Diese mussten sie erst durch bittere Erfahrung machen. Und das machte erst die Sünde am Baum möglich. Die eigentliche Sünde war nicht dass sie sich anmaßen wollten wie Gott zu sein, sondern dass sie Gott vorgriffen, denn es war noch nicht die Zeit wie Gott zu sein, wie es uns die Bibel den Treuen zusichert in 1.Johannes 3:2:
"Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen: Wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist."
Die Folgen: Sie verloren ihre vermutliche Lichtgestalt, alterten, wurden krank und starben irgendwann, Eva hatte Geburtsschmerzen und die Sünde kam in die Welt mit Mord und Totschlag. Nun erfuhren sie den Unterschied zwischen krank und gesund, Schmerzen und keine Schmerzen, Liebe und Hass. Man kann das Gute erst dann schätzen wenn man das Gegenteil davon erfahren hat. Erst wenn am Schluss das Böse weggenommen wird, werden sich Gottes Geschöpfe freiwillig und dankbar Gott unterordnen können.
Gott hat all das von Anfang an geplant (lange vor Adam und Eva) und von Anfang an ("seit Grundlegung der Welt") das "Opferlamm" Jesus Christus bereitgestellt, an das Christen glauben: „… Christus, als eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken, der zwar zuvorerkannt ist vor Grundlegung der Welt, aber offenbart worden am Ende der Zeiten um euretwillen, die ihr durch ihn glaubt an Gott“ (1. Petrus 1,20.21). Das war der Heilsplan.
So lehrt es uns die Bibel. Ob man daran glaubt bleibt jedem selbst überlassen.
Nachtrag: Nein es ist nicht schlecht Erkenntnis zu haben. Man sollte sowieso vieles einfach wertneutraler betrachten. Es ist passiert und so nahm auch die Weltgeschichte ihren Lauf.