In der Gegenwart, die besonders von einer rasanten technischen Entwicklung gezeichnet ist, wird vor allem der aszendente Prometheus Mythos eingesetzt, um die positiven Auswirkungen der Technik zu zeigen.

In dieser Version des Mythos von Prometheus sind die Menschen von der Nichtswürdigkeit des Daseins zur Daseinswürdigkeit gelangt. Der Mythos von Prometheus macht uns aber auch mit der schmerzlichen Tatsache vertraut, dass wir für ein Leben draußen schlecht ausgerüstet sind. Wir sind von Natur aus unvollkommen. Und nur durch Arbeit gelingt das Überleben. Indem wir uns selbst erschaffen und verwirklichen.

Mit dem Mythos des Prometheus ist das Selbstverständnis der Neuzeit verbunden: Menschen schaffen sich ihre Welt aus sich selbst heraus, nachdem Prometheus ihnen Kultur gegeben hat, sie mit der Beherrschung des Feuers vertraut gemacht hat. Damit geraten die Menschen immer mehr aus dem Bannkreis der Natur. Durch die Errungenschaften von Wissenschaft und Technik soll gut gemacht werden, was uns an Fähigkeiten zu einem natürlichen Leben fehlt. (vgl. http://home.t-online.de/home/k.g.dilk/glha.htm 2002-11-22)

Prometheus steht in diesem Sinne für alle Technik, alles von Menschen geschaffene, das uns mehr und besser die Natur beherrschen lässt. Für mich stellt sich die Frage, ob sich bei all diesem Optimismus der Technik gegenüber nicht doch ein gewisser Einhalt vonnöten wäre. Der Drang immer nach Neuem und Besserem zu streben, stets die innovativsten und modernsten Geräte, von Computer über Automobil, PDA, Handy etc. zu besitzen und stets up-to-date zu sein ist auch mit einem enormen Stress verbunden. Die Gemächlichkeit und Muse, wie sie die griechischen Götter repräsentierten, geht dabei häufig verloren. Dabei ist mir auch eine enorme Unfreiheit erkennbar, die in der immerwährenden nicht hinterfragten Fortschrittsorientierung liegt. Desto mehr Technik nicht der Diener des Menschen, sondern der Mensch Diener der Technik wird, desto wichtiger wird eine kritische Reflexion unseres Handelns.

In den 90er Jahren heißt ein Verkehrsleitkonzept Prometheus. Der Mythos steht für das systemtheoretische Problem, eine funktional differenzierte Gesellschaft zu koppeln. Er löst ein Steuerungsproblem. Nicht das Feuer im Motor des Autos ist heute das Prometheische der Technologie des Autos, sondern der Datenfluss in den Computernetzen. Das Prometheische ist die vorausschauende technische Reaktion, das Programmieren der Selbstregulation. (vgl. http://mediendenken.editthispage.com/discuss/msgReader$480?mode=day 10.12.02)

Heute wird unser Denken viel mehr ausgelagert aus unseren Gehirnen und findet mit Unterstützung hochleistungsfähiger Computer in Informationsnetzen statt. Der Mensch genügt sich nicht mehr in seiner derzeitigen Form, er muss verbessert werden. Die Produkte der Technik sind so bewundernswert und fantastisch, dass dabei der Mensch, als natürliches Wesen nicht mitkommt. Auch der Mensch muss nach dem fortschlichen Prometheus Mythos einem Re-Design unterworfen werden, um den neuen Bedingungen zu genügen. In einem Roman "The prometheus design" geht es um die Transplantation des intergalaktischen Bewusstseins auf den Menschen. Der Mensch wird mit der Überwindung der Natur zur "transklassischen Maschine", zum "programmierten Informationsmuster". (vgl. http://mediendenken.editthispage.com/discuss/msgReader$480?mode=day 10.12.02)

Human Engineering im Dienste Prometheus? "Die Dinge sind frei, nicht mehr der Mensch: Wir könnten ja z. B. theoretisch viel höher und schneller fliegen, aber praktisch steht dem ein lebendiger Leib entgegen. Er ist den Dingen nicht mehr gewachsen. Die Dinge werden zum Blickwinkel und zum Maßstab des Menschen und er verachtet sich so, wie die Dinge es täten, wenn sie fühlen könnten. Der verwandelte Prometheus verzichtet auf sein Selbst als Maßstab und wandelt sich nun zuliebe der Geräte. Der Human Engineer ist hybride Demut (hybrid: Kreuzung zwischen Fabrikant und Fabrikat) und seine angemaßte Selbsterniedrigung. Er schränkt die eigene Größe auf absolute Weise ein. Die Verzichtleistung ist Selbsterniedrigung. Während in der Religion der Tod Sache Gottes ist und für den Menschen das Selbstmordverbot gilt, ist die Anmaßung nun die Vernichtung des Menschen durch den Menschen." ( http://mediendenken.editthispage.com/discuss/msgReader$624?mode=day 10.12.02)

Ein großes Problem unseres Körpers ist ja die Unfähigkeit zur industriellen Reinkarnation. Produkte sind unsterblich, können in einer verbesserten Idee wiederverwendet werden. Durch Serienproduktion ist die Welt platonoider geworden. Wird dies auch mit dem Menschen geschehen? Werden auch die Menschen durch Ersatzteile und Zusatzadaptionen aus dem Genlabor oder der Computerneurologischen Technik leistungsfähiger gemacht? Wird der Mensch zum Schöpfer eines neuen, verbesserten Menschen? Alles Fragen, die uns wahrscheinlich auch noch in der Zukunft intensiv beschäftigen werden. Doch stellt sich dann auch die Frage, ob der Mensch nicht daran geht, sich selbst zu zerfleischen für seine "Geborenheit" und nicht mehr wie Prometheus von Zeus zerfleischt wird. Die Menschen erkennen den "myth of progress" oft nicht. Seit sie in jedem Schritt den Fortschritt sehen, "... sind sie beruhigt, weil es vorwärtsgeht und stolz auf die Novität." (vgl. ANDERS, G. (1985), S. 49 ff.)

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Ja, warte auf deine Traumfrau!
„Empathie ist auch sehr oft wählerisch“

Empathie habe zwei Merkmale, so Wingert, die man bei den aktuellen politischen Debatten nicht vergessen dürfe. Eine Eigenschaft richte sich immer auf Menschen oder Lebewesen mit Namen und Gesicht. Wer auf YouTube einen Film hochlade, mit Bildern von einer Eisbärin und ihrem Jungen, die ausgehungert und hilflos auf einer Eisscholle dahin treiben, werden sehr rasch Geld für eine Hilfsaktion zusammenbekommen. Eine Statistik über den geschrumpften Lebensraum von Eisbären aufgrund des Klimawandels zu zeigen, hätte dagegen wenig Wirkung.

„Empathie ist auch sehr oft wählerisch – selektiv“, sagte Wingert und fügte an: „In Deutschland gab und gibt es keine Empathie, zum Beispiel für Migranten wie die Russlanddeutschen.“ Auch habe es keine Empathie und Sympathie für die Menschen in der Westukraine gegeben, als die gegen ihre autoritäre Regierung aufgestanden seien.

Trennung zwischen Asylrecht und Einwanderungsrecht erforderlich

Mit Blick auf die anhaltende Debatte um die Flüchtlingspolitik in Deutschland kritisierte Wingert, es werde nicht genug getrennt zwischen Asyl, Asyl-Schutz und Zuwanderung. Das sei ein großes Problem, an dem die Regierung Merkel und die Berliner Blockparteien versagen würden. „Wir haben nach wie vor das Asylrecht, als im Grunde ein Einwanderungsrecht und das wird auf Dauer der Tod des Asylrechts sein“, prognostizierte Wingert im Dlf. Man müsse strikt trennen zwischen Asyl- und Einwanderungsrecht. Das sei die Vorraussetzung, um zwischen Armutsflüchtlingen und Bürgerkriegsflüchtlingen, zwischen Asyl und Einwanderung zu unterscheiden.

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Grundlage meiner Arbeit als systemischer Coach ist die absolute Präsenz, der „geschützte Raum“ des einzelnen, eine Vertrauensplattform, das humanistische Menschenbild verbunden mit Werten und Ethik. Meine Sicht basiert auf dem Verständnis der Ganzheitlichkeit. Meine Interventionen sind klar, transparent, zielorientiert und so vielfältig wie es Anliegen gibt und werden individuell angepasst. Ich arbeite ressourcenorientiert und fehleroffen. Alle Informationen unterliegen der absoluten Verschwiegenheit. 

systemisch

Das systemische Denken zeigt, dass man es in der Natur niemals nur mit direkten Abhängigkeiten zu tun hat, sondern stets mit einem äußerst komplexen Geschehen. Diese Sicht- und Denkweise lädt uns ein, unsere bekannten und festen Muster und Wahrnehmungsweisen neu zu überdenken.

ganzheitlich

Der ganzheitliche Ansatz respektiert die Annahme, dass alle geistigen, seelischen und körperlichen Prozesse des menschlichen Organismus der Ganzheit des Selbst unterstehen und untrennbar miteinander verbunden sind. Sind Körper, Geist und Seele in Balance, steigert sich das Wohlbefinden, die Lebensqualität und der Erfolg. Eine ganzheitliche Annahme stellt den Menschen in seiner Gesamtheit in den Mittelpunkt.

werteorientiert

Eine werteorientierte Lebensführung gibt Halt und Orientierung, unser Leben und unsere Beziehungen gelingen zu lassen, sowie wie wir es uns wünschen. Dafür gilt es herauszufinden, was Werte sind und welche wir konkret leben möchten. Mit diesem Bewusstsein entsteht eine Ausrichtung des eigenen Handelns auf Basis selbstgewählter Werte. Der Mensch kann erfahren, wie auf der Grundlage von Werteklärung Entscheidungen getroffen werden, die seine gewünschte Lebensführung gelingen lassen.

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Etwas anderes

Jeder Mensch wird einmal sterben. Das ist sicher. Doch was kommt danach? Ewiges Leben im Himmel? Ewige Verdammnis in der Hölle? Oder eine Wiedergeburt als anderer Mensch – oder sogar als Tier? 

Wie es nach dem Tod weitergeht, weiß niemand; die fünf großen Weltreligionen haben teilweise sehr unterschiedliche Vorstellungen davon. Planet Wissen erklärt, was Christen, Juden, Muslime, Hindus und Buddhisten glauben.

  • Christentum
  • Judentum
  • Islam
  • Hinduismus und Buddhismus
Christentum

Christen glauben an die Auferstehung nach dem Tod. Zurückzuführen ist dieser Glaube auf die Osterereignisse: Jesus Christus, der Sohn Gottes, wurde ans Kreuz genagelt und nahm die Sünden aller Menschen auf sich. Nach seinem Tod wurde er begraben, am dritten Tag ist er auferstanden. 

Allerdings findet sich in der Bibel kein eindeutiger Hinweis, ob es nach dem Tod grundsätzlich zu einer Trennung von Körper und Seele kommt. Außerdem bleibt unklar, ob es ein Jüngstes Gericht am Jüngsten Tag gibt oder ob ein individuelles Urteil nach dem Tod des Einzelnen gefällt wird.

Über Jahrhunderte hinweg haben sich Theologen um eine Klärung bemüht. Die meisten kamen zu dem Schluss, dass sich Körper und unsterbliche Seele voneinander lösen und dass die Seele, sofern der Mensch gläubig war, in den Himmel kommt. 

Wer zu Lebzeiten Sünden begeht, dessen Seele droht die Hölle. Am Ende aller Zeiten steht das Jüngste Gericht: Dann werden die Seelen mit ihren Körpern wieder vereinigt und für jeden wird das endgültige Urteil Gottes gesprochen, das sie dem Himmel oder der Hölle zuweist. 

Wie genau das Jüngste Gericht aussehen soll, darüber gibt es in den verschiedenen christlichen Konfessionenunterschiedliche Auffassungen.

Judentum

Im Judentum ist der Fokus auf das Leben und die dabei erfahrene Verbundenheit zu Gott gerichtet. Der Zentralrat der Juden in Deutschland formuliert es so: "Die jüdische Religion geht davon aus, dass das Leben den höchsten Wert habe, das Diesseits wird in jeder Weise bejaht." 

Dem Menschen sei die Aufgabe gestellt, zu leben, Kinder zu zeugen und für die Erhaltung der menschlichen Gattung zu sorgen. "Der Mensch ist von Gott zum Leben geschaffen, und darum muss alles getan werden, das Leben des Menschen zu erhalten."

In den jüdischen Schriften wie der Thora finden sich keine einheitlichen Anhaltspunkte zum Leben nach dem Tod. Man ging früher davon aus, dass der Ort der Toten die "Scheol" ist – die Unterwelt, in der die lebensspendende Gemeinschaft mit Gott erlischt. Jedoch setzte sich unter dem Einfluss persischer und griechischer Vorstellungen der Glaube an die Auferstehung bei der Ankunft des Messias durch. 

Auch heute noch bekennen sich konservative und orthodoxe Juden zum Glauben an die Auferstehung, Reformjuden glauben an die Unsterblichkeit der Seele.

Islam

Muslime glauben an ein Leben nach dem Tod, in der Hoffnung darauf, dann in Gottes Nähe zu sein. Der Tod wird als Übertritt in eine andere Ebene des Lebens angesehen. Dabei trennt der Todesengel Izrail Körper und Seele voneinander. Die Seele dessen, der Gutes getan hat, wird von dem Engel in die sieben Himmel vor Gott gebracht. Danach gelangt sie wieder in ihren Körper, womit der Zwischenbereich (Barzach) beginnt.

Die Seele eines schlechten Menschen jedoch wird vom Engel nur bis zum ersten Himmel gebracht, wo ihr der Zutritt verwehrt wird. Auch diese Seele gelangt zurück in den eigenen Körper und verweilt dort im Zwischenbereich. 

Danach wird die Seele des Toten vor ein Zwischengericht gestellt, wo ihr von zwei Engeln Fragen zu ihrem Glauben gestellt werden: Beantwortet sie sie richtig, bekommt sie die Zusage für ein Leben im Paradies nach der Auferstehung. Beantwortet sie sie falsch, wird sie von den Engeln gepeinigt und ihr die Hölle in Aussicht gestellt.

Am Tag des Jüngsten Gerichts werden alle Toten auferweckt. Die guten und schlechten Taten eines jeden Menschen werden aufgelistet und auf eine Waage gestellt. Danach müssen alle Toten über eine Brücke gehen, die über die Hölle führt: Die Ungläubigen und Sünder stürzen in die Hölle, die anderen gelangen über die Brücke ins Paradies. 

Allerdings heißt es bei www.islam.de, einem Angebot des Zentralrats der Muslime in Deutschland: "Wir glauben jedoch auch an die Barmherzigkeit Gottes, der die guten Taten zehnfach oder mehr belohnt und die schlechten Taten nur einfach bestraft. Jeder Diener Gottes kann der Strafe der Hölle entgehen, wenn er Gott aufrichtig und reuevoll um Vergebung seiner Fehltritte bittet."Alle Menschen müssen sich vor Allah für ihr Leben rechtfertigen. Daher fragen zwei Engel jeden Verstorbenen gleich nach dem Tod nach seinem Glauben und seinen Überzeugungen. Wenn der Verstorbene wirklich an Allah geglaubt und sein Leben mit guten Absichten geführt und gut genutzt hat, dann darf er im Paradies weiter leben. Andernfalls führt sein Weg in die Hölle.

Allerdings lassen sich gute und schlechte Taten nicht einfach abzählen. Nur Allah weiß, wie der Verstorbene sein gesamtes Leben genutzt hat und unter welchen Umständen er gelebt hat.

In diesem Glauben vertrauen Muslime darauf, dass Allah ihnen Fehler verzeiht, wenn sie diese bereuen. Außerdem verlassen sie sich auf die absolute Barmherzigkeit und Gerechtigkeit von Allah.

 

Hinduismus und Buddhismus

Buddhismus und Hinduismus haben sehr ähnliche Vorstellungen. Das liegt vermutlich daran, dass der Buddhismus aus dem Hinduismus entstanden ist. Beide Religionen gehen davon aus, dass das Leben nicht durch Geburt und Tod beschränkt ist, sondern aus einer Reihe von Wiedergeburten (Reinkarnationen) besteht. Entscheidend für die Wiedergeburt ist das Karma, das man im früheren Leben erworben hat, also die Summe aus positiven und negativen Taten.

Dieser ewige Zyklus der Wiedergeburt, auch Samsara genannt, wird als leidvoll angesehen und kann nur durch das Erreichen des Moksha (Hinduismus) beziehungsweise des Nirwanas (Buddhismus) durchbrochen werden.

Wer sich in seiner wiedergeborenen Existenz von allen Grundübeln – wie Nichtwissen oder Unerleuchtetheit – befreit hat und sich moralisch und spirituell angestrengt hat, der findet im Moksha oder Nirwana die Erlösung. Dies bedeutet nicht Unsterblichkeit, sondern übersetzt "erlöschen".

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Ja, ich mag Montage!

Dein Geist beginnt unruhiger zu werden. Du hängst auf dem Sofa herum. Lustlosigkeit breitet sich aus. Mit dem Tatort versuchst Du Dich abzulenken. Das Zubettgehen zögerst Du möglichst lange heraus. Dann will das Einschlafen nicht so recht gelingen. Deine Gedanken wandern zum kommenden Morgen. Eine neue, gähnend lange Arbeitswoche liegt vor Dir.

Kommt Dir das bekannt vor? Gehörst Du vielleicht auch zu diesen „Montagmorgen-Menschen“? 

Der Wecker reißt Dich brutal aus dem Land der Träume. Langsam dämmert Dir, dass schon wieder Montag ist. Ein neuer Tag im Büro. Eine gefühlte Unendlichkeit, bis wieder Wochenende ist. Erneut sollst Du mindestens acht Stunden in den Bildschirm starren und auf die Tastatur einhämmern. Aufgaben erledigen, die Dich nerven. Kollegen zuhören, die tagein tagaus über das Gleiche lamentieren. Nach Feierabend warten Einkäufe, Haushalt, Kinder, Partner, Telefonate. Dann geht der Spuk von vorne los.

Du denkst nicht nur einmal: Wann ist endlich Wochenende?!

Das mag etwas überspitzt sein, aber ich kenne tatsächlich viele Menschen in meinem Umfeld, die keine Montagsliebhaber sind; teilweise noch nicht einmal „Unter-der-Woche-Liebhaber“. Unserer kostbaren Lebenszeit gegenüber ist das jedoch sehr unfair!

Montage in Zahlen

Um es ganz deutlich zu machen: Das Jahr 2018 hat 365 Tage. Davon sind 53 Montage. Vielleicht hast Du davon an sechs Montagen Urlaub. Bleiben immer noch 47 Montage übrig, die Du an Deinem Arbeitsplatz verbringst, sofern Du montags arbeitest. Wenn Du dienstags startest, macht es keinen großen Unterschied – denn der Dienstag fühlt sich dann wie ein Montag an.

Jedenfalls macht das laut meinen bescheidenen Rechenkünsten knapp 13 Prozent der gesamten Tage im Jahr aus – was ich für verlässliche Miesepeter-Laune recht üppig finde. Und der Dienstag als zweiter Arbeitstag liegt noch nicht nah genug am nächsten Wochenende als dass er um Längen beliebter wäre. Erst ab Mittwoch beginnt sich gern die Laune zu bessern, weil die Vorfreude aufs nahende Wochenende greifbarer wird.

Wenn wirklich nur das Wochenende und der Urlaub als wertvolle Zeit zählen, ist es richtig schlimm! Aber das kannst Du Dir im Bedarfsfall selbst ausrechnen.

Solltest Du tatsächlich jedem Wochenende entgegenfiebern und die Stunden am Tag abhaken, um möglichst schnell Feierabend machen zu können, dann realisiere: Unser Leben findet jeden Tag statt, nicht nur am Wochenende.

Im Verhältnis würde das bedeuten: Wir beschweren uns, stressen uns, hangeln uns müde und lustlos durch den Tag und das an fünf Tagen pro Woche. An zweien ist es okay. Aber am Sonntagabend hält der Montagsblues bereits Einzug und trübt den zweiten der freien Tage. Die Rechnung ist noch gravierender als die Montagsrechnung von oben.

Tipps für ein besseres Montagsgefühl

Es gibt viele Möglichkeiten aus dieser oft arbeits- und/oder familiär bedingten Unzufriedenheits- und Stressspirale auszubrechen. Aber Du musst es wollen. Natürlich hängt es auch vom Arbeitsumfeld und der persönlichen Konstitution, vom Willen und der Disziplin ab.

Anregungen für einen fröhlich(er)en Start in die Woche:
  • Etabliere ein neues Ritual für Sonntagabend und Montagmorgen, das Dir gut tut. (Tipp: fernsehen entspannt nur vermeintlich)
  • Stehe 10 Minuten früher auf (ja, richtig gelesen!). Husche dafür am Vorabend lieber 15 Minuten eher unter die Bettdecke. Die 10 Minuten am Morgen gehören DIR! Starte so in den Tag, dass er eine faire Chance bekommt, ein schöner zu werden.
  • Lächle Dich selbst im Spiegel an – und zwar nicht nur eine Sekunde! Warum sollen denn immer nur die anderen Dein Lächeln zu sehen bekommen? Außerdem ist erwiesen: Aktivierst Du Deine Lachmuskeln (auch wenn Dir nicht nach Lachen ist), bekommt das Gehirn das Signal, auf gute (oder zumindest bessere) Laune umzuschalten.
  • Manchmal lüftet schon ein variierter Weg zur Arbeit das Hirn und hilft, aus dem ewig gleichen Gedankenmuster auszubrechen.
  • Grüße freundlich jemanden, den Du schon oft morgens im Zug, Bus oder an der Kreuzung gesehen hast. Ihr werdet Euch beide über ein Lächeln am Montagmorgen freuen!
  • Was machst Du normalerweise auf dem Weg zur Arbeit? Im Zug dösen, auf dem Smartphone Nachrichten lesen, Musik hören, ein Buch oder eine Zeitung lesen, auf den Stau schimpfen? Mache einfach mal was anderes und breche aus der Gewohnheit aus!
  • Schaffe Dir etwas, worauf Du Dich am Montag freuen kannst! Ein Spaziergang in der Sonne, ein Lunchdate mit Deiner Lieblingskollegin, ein Feierabendgläschen mit einer lieben Freundin oder einem lieben Freund, Blumen für den Sofatisch, ein Kinobesuch, ein besonderes Abendessen mit der Familie oder oder …
  • Bring Dich in Bewegung! Egal welche Sportart Du für Dich wählst: Spätestens nach 10 Minuten Bewegung (trotz vorheriger Bocklosigkeit oder Müdigkeit), kommt Deine Laune auf Trab. Das Gute: Du willst mehr davon!

Wenn Du tatsächlich tagtäglich von Deinem Job genervt bist und überhaupt keinen Antrieb mehr hast, frage Dich: Woran liegt es? Kannst Du etwas an Deiner Einstellung ändern? Ein Gespräch suchen, um die Situation zu ändern? Wende das Motto „Leave it. Change it. Accept it.“ an. Alles andere macht Dich kaputt und Dein Umfeld auf die Dauer auch!

Wenn sich der Zustand für Dich nicht ändern lässt, ist es möglicherweise an der Zeit, Dir etwas anderes zu suchen. Steve Jobs kann da ein echtes Vorbild sein. Er wollte nicht zu viele Tage hintereinander in den Spiegel schauen, nur um festzustellen, dass er auf einem völlig falschen Gleis gelandet ist. Schau Dir mal seine legendäre Rede an der Standford Universität im Internet an, das ist durchaus inspirierend.

Die Liste der Anregungen ließe sich endlos ausbauen. Wenn Du noch einen Tipp für gute Montagslaune hast: immer her damit!

Und in dem Sinne: Bring dem Montag Liebe entgegen und wertschätze Deine eigene Lebenszeit!

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Die Frage nach dem freien Willen ist etwas, mit dem sich die Philosophie zum Teil in unverständlicher, theoretischer Weise beschäftigt. Das bedeutet aber nicht, dass die Frage für Unternehmer, Führungskräfte und die, die es werden wollen, irrelevant ist.

Warum das Thema von pragmatischer Relevanz ist, wird deutlich, wenn man hinter den Begriff des freien Willens schaut. Die dahinterstehende Frage ist: Wie verhalten wir uns? Oder genauer: Wodurch wird unser Verhalten bestimmt?

Wenn wir keinen freien Willen haben, also unser Verhalten vorbestimmt ist, dann agieren wir nur unter der Illusion autonom und frei entscheiden zu können. Wenn unser Verhalten vorbestimmt ist, dann brauchen wir die Willensbildungsprozesse vor einer Entscheidung nur um die Illusion des freien Willens aufrecht zu erhalten. Man kann dann auch sagen: Eine Entscheidung zu durchdenken bringt dann eigentlich nichts. Aber was bestimmt dann unser Verhalten? Wenn das Verhalten von Mitarbeitern vorbestimmt ist, warum dann überhaupt führen? Wenn Konsumentenverhalten vorbestimmt ist, warum dann Marketing?

Die Relevanz des freien Willens?

Diese, Philosophen und Theologen wie auch Ökonomen und Psychologen gleichermaßen in ihren Bann ziehende Frage ist natürlich nicht trivial zu beantworten. Und schon über die Definition lässt sich vortrefflich und lange streiten.

Nach einer populären, aber ebenfalls umstrittenen Definition ist der freie Wille die Fähigkeit einer Person eine Entscheidung zu treffen ohne dazu gezwungen worden sein. Gezwungen werden kann man dabei auch die Rahmenbedingungen. Dabei müsste es der Person auch möglich gewesen sein, sich anders zu entscheiden.

Dabei sind vor allem die daraus entstehenden moralischen Konsequenzen zentral. Wenn ich mich also für ein Verhalten entschieden habe, obwohl ich mich anders hätte entscheiden können, dann bin ich auch verantwortlich für die Konsequenzen der Handlung.

Das ist eine Position auf der auch der Schuldbegriff unseres juristischen Systems basiert. Unzurechnungsfähig, und damit Schuldunfähigkeit, ist man, wenn man beispielsweise unter einer psychischen Erkrankung leidet, könnte man sein eigenes Verhalten nicht mehr bewerten oder steuern. In dem Sinne - und an vielen anderen Stellen - ist in unserer Kultur implizit an vielen Stellen die Grundannahme präsent, dass es einen freien Willen gibt aus der moralischen Verantwortung für unser Verhalten abgeleitet werden kann.

Es gibt keinen freien Willen.

Laut den Erkenntnissen der Neurowissenschaften gibt es aber kein Platz für einen freien Willen: aus Perspektive dieser Forschungsrichtung folgt das Gehirn einer gewissen Logik, ob wir das wollen oder nicht.

Unser Verhalten folgt danach Notwendigkeiten komplexer biologischer Prozesse. Umweltreize werden auf differenzierte und nur schwer durchschaubare Weise verarbeitet und innerhalb des Gehirns entsteht eine Entscheidung für ein bestimmtes Verhalten.

Dabei hat ein mittlerweile berühmt gewordenes Experiment von Benjamin Libet aus dem Jahr 1983 die Diskussion um den freien Willen massiv angefeuert. Seit dem gab es dutzende ähnliche Versuche und alle zeigen das gleiche: Mittels verschiedener neurowissenschaftlicher Untersuchungsverfahren - vom EEG bis zum Gehirnscanner fMRT - gelingt es immer wieder festzustellen, wie sich ein Proband entscheiden wird und zwar zeitlich deutlich bevor dieser sich selbst darüber bewusst ist.

Die Interpretation besagt, dass erst unser Gehirn aufgrund der Logik der Neuronen Organisation und Aktivierung die Entscheidung trifft und uns diese dann bewusst wird. Trotzdem fühlt es sich so an, als hätten wir bewusst und frei entschieden.

Weitere Untersuchungen verschiedener Couleur schlagen in dieselbe Kerbe. So hat man bei einer Vielzahl von Gewaltstraftätern nachgewiesen, dass Menschen die Aggressiv gegen anderen vorgehen, ängstliche und aggressive Gesichtsausdrücken systematisch verwechseln. Die ihnen Entgegenkommen ängstliche Person wird also als entgegenkommende aggressive Person interpretiert und es kommt vermehrt zu Gewaltausbrüchen. Sind die Täter also auch nur Opfer, die nichts für ihr Verhalten können?

Und in der Tat gibt es renommierte Neurowissenschaftler, die für eine Anpassung des Schuldbegriffs plädieren. Aber ist es wirklich so einfach?

Oder gibt es ihn doch?

Nein, sagen wiederum andere - so einfach sei es nicht. Die Zeitspanne zwischen dem Spüren eines aus dem Gehirn entstehenden Handlungsdrangs und dem Ausführen der entsprechenden Handlung sei groß genug, sodass wir die Handbremse ziehen können.

Die Handbremse des Gehirns ist eine Region die in beiden Hirnhäuten jeweils etwa unter der Schläfe liegt und auf den Namen ventrolateraler Präfrontaler Cortex, kurz vlPDC, hört. Dieser Region wird unter anderem die Fähigkeit zugeschrieben in dem Gehirn entstehende Handlungsimpulse zu unterdrücken und somit für diszipliniertes Handeln zu sorgen.

Entsprechend der Duktus: Wir haben zwar keinen freien Willen - die Handlungsimpulse entstehen einfach. Aber wir haben eine freie Handlungsimpulshemmung, bei der wir die Ausführung der entsprechenden Handlung unterdrücken können. Englisch handelt es sich dann nicht mehr um einen ‚free will‘ sondern einen ‚free won’t‘. Damit wäre freien Willen durch die Hintertür wieder da - denn wir können uns bewusst gegen unbewusste Handlungsimpulse wehren.

Wobei auch die Kritiker wiederum einen relevanten Einwand haben: Das Bewusstsein ist, so eine verbreitete Theorie, auch nur ein Ergebnis neuronaler Aktivierung. Und damit ist auch das Bewusstsein, dass die Handbremse bedient, nicht frei. Denn der bewusste Akt einen unbewusst entstandenen Handlungsimpuls durch das Ziehen der Handbremse zu unterdrücken ist auch nur ein vorbestimmtes Produkt neuronaler Aktivität.

Damit haben wir nur ein differenziertes Bild, sind aber kein Stück näher an einer Antwort zum freien Willen.

Was denn nun? Eine pragmatische Lösung

Unternehmer und Führungskräfte brauchen pragmatische Lösungen, philosophische und wissenschaftstheoretische Debatten wir die oben angedeutete eignen sich gut für einen Abend bei einem guten Glas Wein. Eine Orientierung für unser praktisches Handeln fehlt. Was kann nun jemand mit Führungsverantwortung mit dieser Diskussion anfangen?

Es ist zentral, eine gewisse Kompetenz bezüglich der Frage zu haben, warum sich Menschen so verhalten, wie sie es tun. Von Führung bis hin zum Marketing geht es immer darum wie sich Menschen verhalten und welchen Einfluss wir darauf haben können.

Betrachten wir die Frage des freien Willens und der Flexibilität des Verhaltens pragmatisch, zeigt die Wissenschaft insbesondere drei Handlungsfelder auf.

Handlungsfeld 1: Logiken und Faktoren für Verhalten verstehen.

Vieles Verhaltens entsteht auf Basis von Gewohnheiten. Und auch unser Denken und Überlegen folgt mittlerweile gut untersuchten Logiken. Diese Muster sind zum Beispiel typischen Mentale Abkürzungen, die wir - wenn es mal schief geht - Denkfehler nennen. Diese reichen von Vorurteilen bis hin zu der Idee, dass teurere Produkte besser sind als günstigere.

Nehmen wir an, Sie sind im Ausland. Im Restaurant gibt es drei Weine zu Auswahl, einen für 2 Euro, einen für 4 Euro und einen für 6 Euro das Glas. Alles sind Weißweine ihrer Lieblingstraube, sonst haben Sie keine weiteren Informationen. Wir unterstellen, dass sie sonst keine weitere Information haben und auch keine Budgetrestriktion. Welchen nehmen Sie?

Die meisten entschieden sich für den mittleren Wein, der erste ist zu billig (unbewusste Logik: Billiger entspricht schlechter), der teurere muss es ja auch nicht sein (unbewusste Logik: teurer ist zwar besser, aber bewusster Umgang mit Geld ist auch wichtig). Die goldene Mitte also, ein guter Kompromiss.

Ein Jahr später, im gleichen Restaurant, sie entdecken einen neuen Wein - wiederum gleiche Sorte, diesmal aber für 10 Euro das Glas. Für welchen der vier Weine entscheiden Sie sich nun? Die meisten nehmen nun den für 6 Euro, denn: Der teuerste muss es ja nicht sein, gerade wenn der so viel teurer ist - fast doppelt so teuer (unbewusste Logik: doppelt so teuer wie die bekannte beste Option ist unangemessen). Die Präsenz der teureren Option setzt aber auch die anderen neu ins Verhältnis. 6 Euro wirken günstig im Vergleich zu 10 - wirkten aber vorher teuer im Vergleich zu 2 und 4.

Diese Logiken können Unternehmer und Führungskräfte aktiv nutzen, sofern sie diese kennen. Ich beriet einen der weltweit größten Versicherungskonzerne in der Frage, wie viele Angebote einer Versicherung auf einer Webseite optimal wären. Sollen alle 9 Tarifvarianten präsentiert werden? Oder nur drei? Wie bekommt man es hin, dass die meisten Käufe auf die Versicherung mit der höchsten Marge fallen? Diese Fragen systematisch zu beleuchten, die auf der Basis entwickelte Idee zu probieren und auf Basis der konkreten Ergebnisse konstant zu optimieren kann Umsatz und Erträge drastisch steigern – ein riesiges Potential.

Sich darüber bewusst zu sein, dass wir in ganz vielen Bereichen in unserem Entscheiden und Verhalten bestimmten Logiken folgen ist genauso auch eine wichtige Grundlage für das nächste Handlungsfeld.

Handlungsfeld 2: Gut mit der Handbremse umgehen.

Sind wir uns darüber bewusst, dass wir gerade nur einer Logik folgen, dann ist das der erste Schritt um die Handbremse nutzen zu können.

Um zu bremsen müssen wir zuerst bewusst wahrnehmen, dass wir einer unbewussten Logik folgen, also gerade geneigt sind den Wein von 6 Euro zu kaufen - obwohl der für 2 Euro oder den für 4 Euro auch genauso wunderbar schmecken kann. Mit diesem Bewusstsein können wir darum bitten die beiden günstigeren Weine probieren zu dürfen.

Sind wir Achtsam genug und nehmen die Impulse wahr, können wir uns disziplinieren uns besser zu entscheiden und verhalten. Unbewusste Logiken wirken von der Entscheidung beim Essen über die Entscheidung für oder gegen Organspende bis hin zu großen Investitionsentscheidungen.

Das Nutzen der Handbremse, also das Ausüben von Disziplin und Willenskraft, können Sie lernen und trainieren. Aktuelle Forschung deutet an, dass Willenskraft und Disziplin, zurückzuführen auf die Nutzung des vlPFC als Handbremsen-System, wie Muskelkraft trainierbar sind. Wir sehen permanent in unserer Beratungs- und Coachingpraxis deutlich, wie gut wir besser im Ausüben unserer Willenskraft werden können.

Sie könnten also durch Training nicht nur Ihre, sondern auch die Disziplin der Mitarbeiter steigern und berechtigterweise durch Kenntnis der unbewussten Entscheidungslogiken (Handlungsfeld 1) im ganzen Unternehmen Denkfehler vermeiden und so auf bessere Entscheidungen hoffen.

Handlungsfeld 3: An den freien Willen glauben!

Trotz aller Kontroversen rund um den freien Willen, ist dringend zu empfehlen, dass die an einen freien Willen glauben. Eine Vielzahl von Studien und Theorien weist darauf hin, dass es dafür gute Gründe gibt.

Eine Studie zeigte, dass Menschen, die an einen freien Willen glauben, Ihren Partner weniger betrügen, eine andere zeigt, dass Menschen, die nicht an den freien Willen glauben, sich tendenziell aggressiver Verhalten und seltener hilfsbereites Verhalten zeigen.

Auch die populäre Mindset-Theorie von der renommierten Psychologie Carol Dweck unterscheidet zwei innere Haltungen. Es gibt diejenigen mit einem ‚fixed mindset’ oder auf Deutsch statischem Selbstbild und die mit einem ‚growth mindset‘ oder dynamischem Selbstbild.

Menschen mit einem ‚fixed Mindset’ glauben daran, dass alle Leistungen und Erfolge auf stabilen Grundvoraussetzungen wie Intelligenz und Begabung basieren. Diejenigen, bei denen man ein ‚Growth Mindset‘ messen kann hingegen gehen davon aus, dass sie sich entwickeln und lernen können sowie durch Fleiß und Mühe etwas erreichen können, selbst wenn sie nicht begabt sind.

Menschen bei denen ein dynamisches Selbstbild gemessen wurde, sind überdurchschnittlich erfolgreicher, resilienter, lernen besser und haben bessere Selbstwahrnehmung und höheres Selbstvertrauen. Nicht umsonst hat es diese Idee geschafft das erste und wichtigste von Jack Canfields 64 bewährten Erfolgsprinzipien zu werden.

Tun wir so, als gäbe es ihn.

Unternehmer und Führungskräfte, sowie auch alle anderen, tun also gut daran, einfach an den freien Willen zu glauben. Die positiven Konsequenzen überwiegen, und auch wenn die Wissenschaft – wenn auch die Wissenschaft durchaus in Richtung des Nicht-Freien Willen zeigt: Die positiven Konsequenzen des Glaubens sind so überragend, wieso also nicht einfach an den freien Willen glauben?

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Sich völlig zurückziehen, um glücklich zu werden?

Es gab heute Abend ein gemeinsames Essen mit dem alten Bischof von Fulda.

Und er sagt, er wird sich irgendwann in seine Bibliothek zurück ziehen, ganz für sich allein und wird dort dann glücklich sein. Die Gesellschaft geht ihm immer mehr auf den Keks, er will von dem am liebsten alles nicht mehr mitkriegen, sondern nur noch in Ruhe mit seinen Büchern lesen. Beim Lesen von Kant oder Ratzinger sei er glücklicher, als draußen in der Welt.

Das wird auch als die "Benedikt-Option" bezeichnet. Diese Idee besagt, dass sich die westliche Gesellschaft immer weiter von Werten und Tugenden des Glaubens entfernt und Gläubige sich deswegen komplett zurückziehen, um allein zu Hause glücklich zu werden, anstatt sich in der Gesellschaft der ständigen Konfrontation mit der modernen Realität auszusetzen.

Vielleicht ist das ja auch eine Frage des Alters, aber bei mir ist es einfach so, ich brauche andere Menschen. Ich MUSS einfach reden. Das ist so ein Drang von mir. Ich MUSS meine Gedanken anderen Menschen mitteilen, sonst gehe ich ein wie eine vertrocknete Pflanze. Ich red ja auch mit allem und jedem über alles mögliche. Ich schwätz mir auch alles von der Seele. Die Kommunikation mit anderen Menschen ist sozusagen das Wasser, das mich am Leben erhält.

Und ich will gekuschelt werden. Das ist auch total wichtig für mich. Ich brauche Berührungen, Nähe und Intimität.

Selbstverständlich bin ich auch mal gerne allein, aber länger als einen Tag halte ich das nicht aus.

Und dann ist es ebenso, dass ich mich der Gesellschaft ein Stück weit anpasse, um Teil dieser Gesellschaft zu sein, während der Bischof eben komplett in seiner eigenen Welt leben möchte.

Wie seht ihr das alles? Wo wärt ihr glücklicher?

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Wenn ich eines die letzten Jahre begriffen habe, dann die Tatsache, dass unser Lebensglück (auch) stark davon abhängig ist, wie (intensiv) wir Beziehungen erleben.

Wir sind jeden Tag in Beziehung zu anderen Menschen – mal näher, mal weniger nah. Und auch wenn wir mit jemandem streiten, oder „böse“ an jemanden denken, stehen wir mit dieser Person in Beziehung. Manche Menschen lernen sogar, dass sie „Nähe“ schaffen können, indem sie mit jemandem streiten. Andere lernen, dass sich jemand ihnen annimmt, wenn sie sich zurückziehen. Dann klopft es an der Tür und man wird gefragt, ob alles okay ist -eine Form von Nähe entsteht.

Im günstigsten Fall wurden wir in einer Familie groß, in der man uns beibrachte, dass Nähe bedeutet, sich jederzeit in Liebe und Vertrauen einander öffnen zu können. Sich geistig, emotional und körperlich hingeben zu können. Und dann auch wieder die Distanz suchen zu dürfen, ohne dafür bestraft zu werden.

Doch das erleben meiner Erfahrung nach die wenigsten Menschen. Jetzt, in dieser bewussten Zeit, vermutlich eher als früher noch.

Was ich mit all dem vorweg sagen möchte ist:

Den Bindungsstil (Nähe, Distanz Verhältnis), den du als Kind erlernt hast, lebst du – sofern du eher unbewusst lebst – heute in all deinen Beziehungen (besonders in der Partnerschaft) weiter.

Mit diesem Wissen ist es so viel einfacher, Menschen fühlen und verstehen zu können, die sich dir vielleicht (noch) nicht so öffnen können, wie du es dir wünschst.

Es ist einfacher, MItgefühl zu entwickeln für jene Personen, die viel Zeit für sich benötigen. Die unbewusst Angst vor Übergiffigkeit haben. Die nie gelernt haben, wie wahre, ehrliche, tiefe Nähe funktioniert. Die vielleicht körperlich neben dir präsent sind, und sich dennoch für dich meilenweit von dir entfernt anfühlen.

Menschen, die sich plötzlich zurückziehen. Die sich einfach nicht mehr melden. Menschen, die deine Liebe und deine Einladung in ein vertrautes Zusammensein nicht annehmen können.

Wir alle tun es zu jedem Zeitpunkt so gut, wie wir es gerade tun können.

Ja, das kann schmerzlich sein, besonders dann, wenn wir dem anderen Menschen doch so gerne tief nah sein möchten. Ihm wirklich begegnen möchten.

Doch meiner Erfahrung nach ist das größte Geschenk für dich und für den anderen, in diesen Momenten, deine Annahme. Es eben so geschehen zu lassen, den anderen NICHT zu verurteilen. Ihn in seinem Bedürfnis nach Rückzug bedingungslos anzunehmen.

Und ihn dann ohne Worte in den Arm zu schließen, wenn er sich dir wieder annähern möchte. So kann Heilung geschehen. Auf beiden Seiten.

Denn es hat einen Grund, wenn dir Menschen im Leben begegnen, die sich dir (noch) nicht öffnen können, so wie du es dir wünschst. Und wenn du es dann schaffst, DICH zu fragen, warum du gerade so einen Menschen in dein Leben holst, DANN kannst du mehr über dich selbst – über DEINE Bindungsmuster und DEINE Ängste – in Erfahrung bringen.

Meist sind wir selbst noch nicht bereit dazu, uns völlig hinzugeben und ziehen deshalb Menschen an, die uns das spiegeln. Dann dürfen wir lernen, unsere Muster anzuschauen – noch genauer anzuschauen – und sie Stück um Stück loszulassen.

Damit wir das erleben können, wonach sich jeder Mensch von Geburt an sehnt: Tiefe und nahe Begegnungen, voll Liebe und Vertrauen. OHNE Angst. OHNE Scham. OHNE Traurigkeit.

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Pflegst du denn irgendwelche Hobbies? Eine Passion für etwas haben muss sich ja nicht ausschließlich auf den beruflichen Bereich beziehen. Es kann auch deine Freizeit betreffen.

Bezüglich dem "einfachen Sachbearbeiter": findest du selbst das denn wirklich so schlimm? Oder sind es eher Erwartungen anderer, denen du glaubst, gerecht werden zu müssen?

Der einfache Sachbearbeiter ist nichts schlechtes - wo wären wir ohne diese??

Mir persönlich kommt es auf Status und Besitztümer weniger an, aber Geld brauche ich natürlich trotzdem zum Leben. Das handhabt jeder Mensch ein bisschen anders. Manche legen halt mehr Wert auf Status und Karriere, andere bevorzugen einen anderen Weg. Und viele bringen sich bloß über die Runden  Bild zum Beitrag

An dem Punkt habe ich auch lange mit mir gehadert, aber ich glaube, so langsam bin ich diesbezüglich mit mir im Reinen. Ich habe bis jetzt auch keine klassische steile Karriere hingelegt, aber das ist in Ordnung so. Wer weiß, wozu es gut war. So wie du es beschrieben hast, konntest du ja auch viele unterschiedliche Erfahrungen sammeln. Und das sehe ich als etwas gutes und wertvolles an.

Dennoch denke ich schon, dass in unserer Gesellschaft oft das Gefühl vermittelt wird "wer viel leistet, ist viel wert", oder so ähnlich. Aber vielleicht denkt man das auch bloß über sich selbst?

Wie alt bist du denn? Wenn du nicht gerade kurz vor der Rente stehst, besteht ja für dich immer noch die Möglichkeit, beruflich mehr zu erreichen, wenn es denn dein Wunsch ist. Genau an der Stelle würde ich persönlich zuerst überprüfen: was sind wirklich deine innersten Werte, und wo versuchst du eher, dich anzupassen? 

Gibt es in deinem derzeitigen Beruf keine Aufstiegsmöglichkeiten? Das kann ja auch über eine Weiterbildung etc. gehen. Ich habe schon den Eindruck, dass du noch mehr erreichen willst.

Ich glaube nicht, dass man bei etwas auf Dauer Erfolg haben kann, wenn man keinen Sinn darin sieht, was man tut. Dann wird es extrem müßig. Man braucht etwas, das einen antreibt; etwas, bei dem man das Gefühl haben kann, was bewirken zu können. So ist das jedenfalls bei mir.

Und mal ganz nebenbei: nur weil man Vorstand bei Daimler ist, heißt das noch lange nicht, mit seinem Leben zufrieden zu sein  Bild zum Beitrag  Wieviele Vorstände würden sich manchmal was anderes im Leben wünschen? Bestimmt mehr, als du denkst...

Ich finde es super, dass du dir die Frage "Worauf kommt es im Leben wirklich an?" überhaupt stellst. Ich bin sicher, dass du das für dich herausfinden und dein Leben entsprechend danach ausrichten kannst. 

Viel Erfolg dabei!

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Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit dem Thema Vorsehung und geht der Frage nach, ob der Mensch laut islamischem Verständnis einen freien Willen besitzt? Nach einer allgemeinen Einführung werden die Positionen der verschiedenen Denkschulen dazu erörtert und es wird untersucht, wie der Koran zu dieser Frage steht. 

Die Vorsehung gehört zu den Themen, die schon in der Frühzeit des Islam von muslimischen Theologen vielfach diskutiert worden sind. Der arabische Begriff dazu lautet „qadar“ – Maß, festgesetzte Menge – und wird in Bezug auf Prädestination und freien Willen mit Vorsehung, Vorherbestimmung oder Schicksal verwendet1. Weiters gehört der Glaube an die Vorsehung zu den „6 Glaubensgrundsätzen des Islam“. Die Frage, die sich nun zu Recht stellt, ist: Was besagt der Glaube an die Vorsehung genau? Hat der Mensch im Islam einen freien Willen oder ist er von jeglicher Verantwortung befreit, da alles determiniert ist? 

Dazu entwickelten sich bereits sehr früh drei verschiedene Gruppierungen, die diesbezüglich unterschiedliche Meinungen vertreten. Dabei handelt es sich um die Dschabrīya, Mu’tazila und um die Ašʿarīya.2

Die Dschabrīya rund um Ǧahm b. Ṣafwān (gest. 746) gehen von der Handlungsunfähigkeit des Menschen aus und schreiben sowohl die Absichten als auch die Handlungen an sich Gott allein zu. Demnach hat der Mensch keinen freien Willen. Alles ist durch Gott vorherbestimmt.

Die Mu’tazila hingegen sprechen sich für den freien Willen des Menschen aus. Sowohl die Absichten als auch die Handlungen sind nach Auffassung dieser Gruppe menschliche Werke, für die der Mensch Verantwortung trägt. Aus diesem Grund wurde dieser Denkschule stets vorgeworfen, die Allmacht und Autorität Gottes in ihren Lehren einschränken zu wollen.

Die Ašʿarīya sind wiederum der Ansicht, dass zwar die Handlungen Gott erschaffen, die Absicht jedoch dem Menschen zugeschrieben werden muss. Damit legt der Mensch seine Handlungen nicht selber fest, sondern "erwirbt" bzw. "eignet" sich (kasb-Doktrin) diese an. Sie sind darauf bedacht, dem Menschen eine beschränkte Freiheit zuzugestehen, betonen aber die Allmacht Gottes und behaupten, alle Handlungen sind von Gott erschaffen. Die Lehre der Ašʿarīya konnte sich als "Mittelposition" bisweilen unter den MuslimInnen durchsetzen. 

Auch die orthodoxe Theologie ist mehr dem Determinismus zugeneigt.3 Dies stellt Reinhard Leuze fest, indem er sagt: "Der Islam neigt dazu, die eigene Ursächlichkeit menschlichen Tuns zu vernachlässigen, und alles Geschehen in direkter Weise auf die permanente Schöpfungstätigkeit Gottes zurückzuführen."4 Ob diese Erläuterung als ausreichend betrachtet werden kann, sei dahingestellt, offen bleibt jedoch die Frage, was und wodurch die Durchsetzung des Determinismus begünstigt worden ist. Stieglecker nennt in seinem Buch "Die Glaubenslehren des Islam" drei Ursachen5 dafür: 1) die starke Betonung der Allmacht Gottes im Koran und im Leben Muhammads. Dies war notwendig, um den Gegensatz zur Vielgötterei der Mekkaner aufzuzeigen. Es brachte aber die muslimischen Theologen vor die schwierige Frage: Wie kann man dem Menschen freies Handeln zubilligen, ohne dabei die göttliche Allmacht einzuschränken? 2) das absolutistische Herrscherideal 3) die deterministische Sicht, Gott alles zuzuschreiben, ist die einfachste Erklärung für das Volk. 

Doch was sagt der Koran dazu? Der Koran ist diesbezüglich sehr ambivalent. Er enthält Verse, die sowohl die Lehre vom freien Willen als auch den Determinismus unterstützen. Beide Positionen lassen sich mit dem Koran vereinbaren.6 Einige Verse, die als Legitimation einer Prädestinationslehre genommen werden können, lauten wie folgt: "Und diejenigen, die Unsere Botschaften der Lüge zeihen, sind taub und stumm, in tiefer Finsternis. Wen immer Er will, läßt Gott irregehen; und wen immer Er will, bringt Er auf einen geraden Weg."7 "Für jene, die Gott irregehen läßt, gibt es keinen Rechtleitenden; und Er wird sie in ihrem anmaßenden Hochmut belassen, blind hin und her stolpernd."8 "Sag: "Niemals kann uns etwas treffen, außer was Gott bestimmt hat! Er ist unser Höchster Herr; und auf Gott sollen die Gläubigen ihr Vertrauen setzen!""9 Diese und einige weitere Verse unterstützen auf den ersten Blick die deterministische Sichtweise. Auf der anderen Seite gibt es genügend Verse, die der Verantwortung und Freiheit des Menschen großen Wert beimessen: "Und sag: "Die Wahrheit (ist nun gekommen) von eurem Erhalter: lasse denn an sie glauben, wer will, und lasse sie verwerfen, wer will.""10"Wer immer tut, was gerecht und recht ist, tut dies zu seinem eigenen Wohl; und wer immer Übles tut, tut dies zu seinem eigenen Schaden: und niemals tut Gott Seinen Geschöpfen das geringste Unrecht an."11

Nach der Analyse solcher Verse kommt Heikki Räisänen zu dem Schluss: "Eine Prädestinations-"Lehre" kann ich im Koran jedoch nicht entdecken, dafür aber eine Entwicklung der Rhetorik."12 Weiters sagt er: "Es trifft also nicht zu, dass - verglichen mit der Vorstellung des freien Willens - der Gedanke einer doppelten Prädestination im Koran überwiegen würde. Ganz im Gegenteil: Fast jede Seite wird vom Gedanken der menschlichen Verantwortlichkeit beherrscht. Der Gott des Korans ist kein willkürlicher Despot, sondern ein streng unparteiischer Richter. Er ist aber auch der Erbarmende."13 Will man die Position vom Determinismus mit Koranversen unterstützen, finden sich zweifelsohne verschiedene Verse, die auch in diese Richtung interpretiert werden könnten. Es ist aber wichtig "zwischen prädestinatianischer Sprache, die es zweifellos im Koran gibt, und prädestinatianischer Lehre, die im Koran fehlt, zu unterscheiden".14 

Diese Ansicht unterstützt auch Hans Zirker, indem er sagt: "Wo der Koran den Menschen der Prädestination Gottes unterstellt sieht, geschieht dies jedenfalls nicht, um ihn in seiner Eigeninitiative und -verantwortlichkeit einzuschränken, sondern um ihn in seinem Vertrauen auf Gott zu stärken."15 Schluss Auch wenn in der islamischen Theologie die deterministische Sicht teilweise vorhanden ist, wird diese von der breiten Mehrheit abgelehnt. In Anbetracht der Gesamtheit der koranischen Aussagen kann folgender Minimalkonsens darüber, was Vorsehung nicht ist, erkannt werden: Kein Abschieben der Verantwortung auf Gott, sondern der Mensch ist grundsätzlich frei, auch wenn diese Freiheit begrenzt und gottgegeben ist. Eine deterministische Sicht, wie es die Dschabrīya befürworten, würde gegen die Gerechtigkeit Gottes, die im Koran vielerorts16vorkommt, verstoßen. Vor allem zeitgenössische Theologen wie Fazlur Rahman lehnen einen Determinismus ab: "To hold that the Qur'ān believes in an absolute determinism of human behavior, denying free choice on man's part, is not only to deny almost the entire content of the Qur'ān, but to undercut its very basis: the Qur'ān by its own claim is an invitation to man to come to the right path (hudan li'l-nās)."17

Die Erkenntnis, dass der menschliche Wille "zugleich frei und gebunden" ist, so beschreibt es Hans Daiber, ist eine "originelle Leistung des frühen Islam."18 Zusammenfassend kann man also behaupten, göttliche Vorsehung ist, dass du selbst deine Taten bestimmen kannst. Der Mensch ist in seinen Handlungen frei, auch wenn dies nicht bedeutet, dass man eine willkürliche Freiheit besitzt, und wird keinesfalls von der eigenen Verantwortung befreit, sondern muss seine Taten selbst verantworten. Die begrenzte Freiheit des Menschen ist kein Angriff der Allmacht Gottes oder Eingrenzung derselben, da diese Freiheit durch ihn ermöglicht und von ihm gewollt ist. Somit kann die Freiheit des Menschen als "Vorherbestimmung" Gottes verstanden werden. 

Abschließend sei hier noch ein Zitat von Hans Küng erwähnt: "»Islam« meint nicht die resignativ-passive Hinnahme, die sich mit dem Willen Gottes einfach abfindet, sondern meint die aktive Hingabe, die Bereitwilligkeit, sich auf Gottes Willen einzulassen. Der Mensch ist keineswegs eines willkürlichen Gottes willenloses Werkzeug; denn, auch im Koran wird die Verantwortlichkeit des Menschen für seine Taten deutlich betont; bestimmt der Mensch selber durch seine Entscheidungen das Maß von Lohn und Strafe; kann deshalb von einer Determiniertheit des menschlichen Handelns keine Rede sein; ist der sogenannte "Fatalismus" der Muslime somit eindeutig als ein westliches Vorurteil (und das "Kismet" als ein Fündlein des Karl May) anzusehen."19

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Dass es den kategorischen Imperativ gibt, ist nach Kant eine Bewusstseinstatsache. Diese gelten in der Philosophie als Beweis. Zudem gibt es in der Philosophie nicht die „eine“ Ethik, sondern verschiedene, die nebeneinander bestehen.

Der kategorische Imperativ ist keine von Kant aufgestellte moralische Regel sondern das Ergebnis einer Analyse der bereits vorhandenen menschlichen Moral. Bei Kant finden sich vier oder fünf verschiedene Formulierungen dazu. In der „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ heißt es beispielsweise: „Handle nur nach der Maxime, von der du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Eine andere Form findet sich in demselben Werk: „Handle so, dass du die Menschheit, sowohl in deiner Person als auch in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.“ Das bedeutet, man solle diejenigen, die man „benutzt“, um seine Ziele zu erreichen, immer auch als Personen wahrnehmen und auf ihre Belange Rücksicht nehmen.

Ein Beispiel für einen kategorischen Imperativ ist die Forderung „Du sollst nicht töten“. Kategorische Imperative gelten ohne jede Bedingung und ohne Rücksicht auf einen bestimmten Zweck. Anders die hypothetischen Imperative. Diese beruhen auf dem Prinzip: Wer den Zweck will, der will auch das dazugehörige Mittel, diesen Zweck zu erreichen. Ein Beispiel wäre: „Wenn du gesunde Zähne behalten willst, putz dir dreimal täglich die Zähne“.

Einige Philosophen sind der Auffassung, es gäbe nur negative kategorische Imperative, also solche im Sinne von „Du sollst dies oder jenes nicht tun“. Dieser Punkt ist in Expertenkreisen umstritten. Ebenfalls umstritten ist die Vermutung anderer, dass es kategorische, also ohne jede Bedingung geltende, Imperative nicht gibt. Das würde bedeuten, so die Kritiker, dass letztlich jede Handlung unter bestimmten Bedingungen erlaubt wäre – bis hin zum Töten von Menschen, wie es bei den Verbrechen des Nationalsozialismus der Fall war. Da auch Gegner des kategorischen Imperativs dem sicher nicht zustimmen, urteilen sie zwar nach dem kategorischen Imperativ, setzen ihn aber nicht in die Theorie um, so die Argumentation der Verfechter des kategorischen Imperativs.

Eine Form des Beweises stellen in der Philosophie Bewusstseinstatsachen dar. Nach Kant hat jedes vernunftbegabte Wesen a priori, also ohne dass dazu Erfahrung nötig wäre, das Bewusstsein, dass es unbedingte Gebote, also den kategorischen Imperativ gibt. Kategorische Imperative wären demnach eine Bewusstseinstatsache. Kants auf dem kategorischen Imperativ gegründete Ethik kann wahr sein, ohne dass andere Ethiken falsch sind. Die „eine“ Ethik gibt es nämlich nicht. Vielmehr existieren verschiedene philosophische Ethiken nebeneinander und ergänzen sich gegenseitig. So befasst sich etwa die Tugendethik von Aristoteles damit, welche Eigenschaften ein Mensch haben sollte. Demgegenüber sagt die Gesetzesethik etwas darüber, nach welchen Gesetzen sich Menschen richten sollten.

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Wenn alles Energie und damit Bewusstsein ist, dann hat auch ein Stein eine bestimmte Art von Bewusstsein. Allerdings hat er nur eine geringe Möglichkeit, etwas für uns Sichtbares zu bewirken, denn die Wandlungen auf dieser Stufe vollziehen sich sehr langsam. Ein Kristall entsteht über Jahrtausende hinweg.

Dass Pflanzen ein Gefühlsleben haben und auf emotionale Schwingungen reagieren, haben die Naturwissenschaften inzwischen vielfach bestätigt. Alle Menschen, die mit ihren Pflanzen sprechen, wissen dies schon lange.

Tiere sind über ihre Instinkte hinaus auch zu einer gefühlsmäßigen Bindung fähig. Dafür lieben wir unsere Haustiere. Tiere können innerhalb ihrer Bewusstseinsstufe Entscheidungen treffen, agieren und reagieren.

Nur der Mensch verbindet seine Energien so, dass er über sich selbst nachdenken kann. Er versucht, seinen eigenen Weg zu finden. Dies ist seine Aufgabe. Das Bewusstsein des Menschen ist so weit entwickelt, dass er die Frage nach dem Sinn seines Lebens stellen kann, nach seinem Ursprung und Ziel. Wir Menschen sind fähig, uns im Zusammenhang mit allen anderen Bewusstseinsformen zu sehen und tragen daher eine besondere Verantwortung für alles, was lebt.

Die Suche nach der Ursubstanz des Lebens ist seit der Zeit der alten Griechen im Gange. Die Existenz unsichtbarer, intelligent kommunizierender Energie wurde erstmals in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts durch die Bioenergetik nachgewiesen. Seitdem haben viele ernsthafte Untersuchungen die Brücke zwischen den Naturwissenschaften und der Metaphysik geschlagen. Die Fähigkeit sich zu erinnern und zu empfinden existiert sogar auf der Ebene einzelner Zellen. Auch wenn uns normalerweise diese feinsten Verbindungen nicht bewusst sind, beginnen wir doch zu erkennen, dass wir Menschen Teil einer Höheren Intelligenz sind. Alle Lebensformen entstehen aus dem ewigen Fluss von Energie. Wir Menschen sind in diesen Energiestrom eingebettet. Wir empfangen Energie, transformieren sie in uns und leiten sie dann weiter. Manche Menschen umarmen einen Baum, wenn sie „auftanken“ wollen. Wenn wir uns bewusst und mit wachen Sinnen mit nicht-menschlichen Lebensformen verbinden, leiten wir deren Kraft und Vitalität in unser eigenes Energiefeld.

Eines Nachmittags im Spätsommer saß ich am Meer; ich sah, wie die Wellen heranrollten und fühlte den Rhythmus meines Atems, als ich mir plötzlich meiner Umgebung als Teil eines gigantischen kosmischen Tanzes bewußt wurde. Als Physiker wußte ich, daß der Sand und die Felsen, das Wasser und die Luft um mich herum sich aus vibrierenden Molekülen und Atomen zusammensetzten. Diese wiederum bestehen aus Teilchen, die durch Erzeugung und Zerstörung anderer Teilchen miteinander reagieren...

Als ich an diesem Strand saß, gewannen meine früheren Experimente Leben. Ich „sah“ förmlich, wie aus dem Weltenraum Energie in Kaskaden herabkam und ihre Teilchen rhythmisch erzeugt und zerstört wurden. Ich „sah“ die Atome der Elemente und die meines Körpers als Teil dieses kosmischen Energie-Tanzes.

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Angst vor gesundheitlichen Folgen von vielen Handlungen?

Hey,,

Ich habe momentan echt ein Problem falls man es so nennen möchte und zwar bilde ich mir immer jegliche möglichen gesundheitlichen Folgen ein die ich mit meinen Handlungen erzielen könnte. Unter anderem z.b. der Konsum von Alkohol ich habe vor ca zweieinhalb Monaten das letzte Mal Alkohol konsumiert und traue mich nicht bzw möchte eigentlich gerne mal wieder etwas trinken mit Freunden zusammen, der Gesellschaft zu liebe ich weiß dass man das auch ohne Alkohol machen kann aber vielleicht nur ein bisschen.... nur ich stelle mir dann vor wie ich folgeerkrankung durch den Konsum des Alkohols haben werde wie z.b. Krebs oder irgendwelche anderen Erkrankungen.

Weiter geht es mit dem Thema Essen, so dass ich z.b. momentan nur noch sehr wenig rotes Fleisch esse weil ich auch diesbezüglich Angst vor gesundheitlichen Folgen habe wie z.b. Darmkrebs was man durch den Verzehr von sehr vielen roten Fleisch bekommen könnte bzw wo man die wahrscheinlichkeits rate erhöhen könnte ...

Hat irgendeiner Tipps für mich oder kennt diese vorgehensweise im Kopf ich verstehe sie echt nicht... Ich verweigere mir vieles selber zum Beispiel ein leckeres Steak oder so nur weil ich solche Gedanken im Kopf habe... ich weiß dass diese Gedanken per se nicht schlecht sind und mir helfen, da sie mich ja auf gewisse Gefahren hinweisen, nur habe ich das Gefühl , dass sie mich einschränken in welcher Form auch immer...

Grundlegend bin ich so ein Typ der verhäuft so Phasen hat, wo ich sehr stark grübel und dies ziemlich oft in das extremst negative/katastrophale abdriftet. (Sterben, tödliche Krankheiten, Nihilismus -> dies aber bis jetzt nur einmal, generell kann man glaube ich sagen Angst vor der Zukunft bzw. Dem Unberechenbarem. Das trifft es glaub ich ganz gut..)

LG

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Wann jemand, im medizinischen Sinne, an einer echten Hypochondrie leidet, ist klar definiert. Darüber hinaus gibt es jedoch noch die umgangssprachliche Verwendung des Begriffs „Hypochonder“, auf die ich später noch eingehen werde. Wenn eine echte Hypochondrie vorliegt, ist der Betroffene überzeugt davon, dass er eine ernsthafte Erkrankung hat, die bislang von Ärzten einfach nur noch nicht erkannt wurde. Im Vordergrund stehen die ständige Selbstbeobachtung und Befürchtung, an einer Erkrankung zu leiden, die zu einem langen Siechtum und letztendlich zum Tod führen könnte. Entsprechend oft wird das sogenannte Ärzte-Hopping betrieben, also das häufige Wechseln des behandelnden Arztes. Hinter diesem Verhalten verbirgt sich die Hoffnung, dass der nächste Arzt endlich das „entdeckt“, was alle anderen vor ihm übersehen haben. Eine lebensbedrohliche Krankheit, wie z.B. Krebs, ein Hirntumor oder einen Schlaganfall. Eine spezielle Form der Hypochondrie ist in diesem Zusammenhang die Nosophobie. Hier fürchten die Betroffenen allgemein das Kranksein. Sie treiben übermäßig Sport, achten ängstlich auf ihre Ernährung oder haben den krankhaften Drang, sich ständig die Hände zu waschen. Im Gegensatz zur Nosophobie ist der Hypochonder in einer Spirale der ständigen Selbstdiagnose gefangen und konzentriert sich auf alle möglichen Krankheitssymptome. Die Vorstellung des Krankseins ist bei Hypochondern mit der Angst vor einer bestimmten Krankheit verknüpft.

Natürlich können auch Ärzte Fehler machen oder etwas übersehen. Wenn Ihnen aber nicht nur ein Experte bescheinigt, dass körperlich alles o.k. ist und Ihnen nur die Psyche einen Streich spielt, sondern gleich mehrere, dann handelt es sich in aller Regel wirklich „nur“ um eine hypochondrische Störung. Und in diesem Fall gibt es nur eine einzige Frage, die Ihnen jetzt wirklich weiterhilft:

Wie kann ein Hypochonder es schaffen, der ärztlichen Aussage „mit Ihnen ist alles in Ordnung“ wieder mehr Glauben zu schenken, als der eigenen ängstlichen inneren Stimme, die die ganze Zeit sagt, dass irgendwas nicht stimmt und die Ärzte bestimmt etwas übersehen haben?

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Verkäufer, Politiker, Freunde, Familienmitglieder - jeder möchte uns in seinem Sinne manipulieren. Sozialpsychologen können immer besser erklären, mit welchen Mitteln sich Menschen überzeugen, verleiten oder überreden lassen.

Robert B. Cialdini

Soziale Einflussnahme erforschen Psychologen seit ungefähr einem halben Jahrhundert. Besonders der Zweite Weltkrieg mit seinen Nachrichtenmaschinerien und Propagandakampagnen regte solche Studien an.  

Zu den spannenden Fragen dieser Forschungsrichtung gehört aber auch, wie ein einzelner Mensch das Denken und Handeln von jemand anderem beeinflussen kann. Ich selbst bewege mich auf diesem Feld der Sozialpsychologie nun seit dreißig Jahren. Dabei interessiert mich besonders, was Menschen dazu bringt, sich von einem Ansuchen oder einer Aufforderung umstimmen zu lassen – welche Umstände darauf Einfluss haben, ob sie einem Ansinnen oder einer Bitte nachkommen.  

Meines Erachtens lassen sich dabei sechs Hauptkomplexe erkennen. Diese menschlichen Grundtendenzen spielen im Geschäftsleben genauso mit wie auf gesellschaftlicher Ebene und in persönlichen sozialen Beziehungen. Um sie und ihre Macht zu wissen, gereicht uns deswegen in vieler Hinsicht zum Vorteil.  

Reziprozität  

Auf schriftliche Spendengesuche des amerikanischen Kriegsversehrtenbundes reagiert im Durchschnitt nicht einmal jeder fünfte Angeschriebene. Ist dem Brief jedoch ein kleines Geschenk beigefügt, in dem Fall einfach ein Satz persönlicher Adressetiketten, schicken fast doppelt so viele Personen der Organisation eine Spende. Wieso wirkt die ungebetene Gabe so stark? Hier wird ein ungeschriebenes Verhaltensgesetz mächtig: der Codex der Gegenseitigkeit oder Reziprozität.

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Spektrum Kompakt

Wohl in allen menschlichen Gesellschaften gilt eine Norm, dass man auf die eine oder andere Weise zurückgeben muss, was einem gegeben wurde. Dieses Verhaltensmuster dürfte der evolutionäre Selektionsdruck sozialen Tieren wie unsereins eingeprägt haben. Durch ein Geschenk – sogar ein vielleicht unerwünschtes – fühlen sich viele Menschen zu einer Gegenleistung gedrängt.  

Nicht nur Wohltätigkeitsorganisationen nutzen das aus. Lebensmittelhändler offerieren Kostproben; Fitness-Studios bieten ein Probetraining an. Der Kunde lernt das Produkt oder die Dienstleistung kennen – und gerät psychisch in die Schuld des Anbieters. Nach dem gleichen Prinzip versuchen zum Beispiel Pharmafirmen unterschwellig Einfluss zu nehmen, indem sie etwa Wissenschaftler fördern oder an Ärzte Werbegeschenke ausgeben. In der Fachzeitschrift "New England Journal of Medicine" erschien 1998 eine Studie über 

Bewertungen von so genannten Calcium-Blockern, Medikamenten, die einen bestimmten Zellmechanismus unterbinden. Von den Forschern, die in veröffentlichten Arbeiten Bedenken an den entsprechenden Wirkstoffen äußerten, hatten nur 37 Prozent zuvor von Herstellerfirmen eine Zuwendung erhalten. Aber unter denen, welche die Medikamente für unbedenklich hielten, befand sich keiner, der nicht von Firmen Forschungs- oder Reisegelder bekommen hatte oder dort beschäftigt war.  

Das Prinzip der Gegenseitigkeit umfasst auch Zugeständnisse. Angenommen, Sie schlagen mir eine größere Bitte ab. Daraufhin ersuche ich Sie um einen kleinen Gefallen. Höchstwahrscheinlich werden Sie mir den jetzt erfüllen. Schließlich bin ich Ihnen gewissermaßen entgegengekommen, indem ich nur noch einen geringen Wunsch äußerte. Den mögen Sie mir nun nicht auch noch verweigern. Also kommen auch Sie mir jetzt entgegen.  

Wie gut das funktioniert, demonstrierten meine Kollegen und ich in den siebziger Jahren in einem Versuch auf der Straße. Wir fragten damals Passanten, ob sie bereit wären, Insassen von Jugendstrafanstalten auf einem Tagesausflug in den Zoo zu begleiten. Wie zu erwarten, ließen sich nur ziemlich wenige Leute darauf ein, gerade einmal jeder Sechste. Andere Passanten baten wir zunächst um einen viel aufwändigeren Gefallen: Würden sie sich den Insassen einer Jugendstrafanstalt ehrenamtlich zwei Jahre lang zwei Stunden pro Woche für Beratungen zur Verfügung stellen? Niemand der Angesprochenen war dazu bereit. Doch wir setzten nach: "Würden Sie aber eine Gruppe jugendlicher Strafgefangener auf einem Tagesausflug in den Zoo begleiten?" Unser "Entgegenkommen" verfehlte seine Wirkung nicht. Fast dreimal so viele Leute sagten jetzt zu, jeder Zweite der Angesprochenen.  

Konsistenz  

Vor einigen Jahren war Gordon Sinclair es leid. Wie die meisten Restaurantbesitzer erlebte er als Inhaber eines bekannten Chicagoer Lokals allzu oft, dass Leute telefonisch einen Tisch reservierten und dann nicht erschienen. Sinclair bat seine Rezeptionistin, ihren Standardspruch bei Reservierungen geringfügig zu ändern. Sie sollte nicht mehr sagen: "Geben Sie uns bitte Bescheid, falls Ihnen etwas dazwischenkommt." – sondern: "Würden Sie uns bitte Bescheid geben, falls Ihnen etwas dazwischenkommt?" Dann sollte sie mit einer Pause höflich signalisieren, dass Sie eine Antwort erwartete, und die kam gewöhnlich auch. Von dem Tag an versetzten den Gastwirt zwei Drittel weniger Leute.  

Das Geheimnis: Das Restaurant hatte den starken Drang der Menschen angesprochen, beständig zu sein und zuverlässig zu wirken. Gerade die kurze Pause nach der Frage war entscheidend, bewegte sie den Anrufer doch, gleichsam öffentlich "Ja" zu sagen. Dergleichen empfinden Menschen wie eine eingegangene Verpflichtung. Selbst in kleinen Dingen lenken solche quasi öffentlichen Äußerungen unser zukünftiges Handeln.  

Noch ein Beispiel: Joseph Schwarzwald und seinen Mitarbeitern von der Bar-Ilan-Universität in Ramar-Gan (Israel) gelang es, das Spendenaufkommen für Behinderte in bestimmten Bezirken beinahe zu verdoppeln. Wie hatten sie das erreicht? In den betreffenden Bezirken hatte das Team zwei Wochen vor der Spendensammlung Unterschriften für die Förderung Behinderter eingeholt – somit hatten die Bewohner derselben Sache zuvor gewissermaßen öffentlich beigepflichtet.  

Soziale Gültigkeit  

Ende der sechziger Jahre, ein kalter Wintermorgen in New York. Mitten auf einem belebten Bürgersteig bleibt plötzlich ein Mann stehen und starrt eine volle Minute lang gen Himmel, einfach so. Drei Sozialpsychologen von der City University of New York haben ihn damit beauftragt: Stanley Milgram, Leonard Bickman und Lawrence Berkowitz. Sie wollen die Reaktion der Passanten beobachten. Die meisten Leute machen um den Mann einfach einen Bogen oder drücken sich an ihm vorbei. Aber ungefähr jeder Zwanzigste der Vorübereilenden bleibt stehen und guckt auch nach oben.  

Die Forscher wiederholen den Versuch. Nur dass diesmal gleich fünf Mitarbeiter anhalten und in den Himmel blicken. Diesmal stellt sich annähernd jeder fünfte Passant dazu und schaut gleichfalls in die Luft. Und ganze Menschentrauben von Luftguckern bilden sich innerhalb der einen Versuchsminute, als fünfzehn Personen abgestellt sind, plötzlich intensiv zum Himmel hoch zu starren, als gäbe es dort höchst Interessantes zu sehen. Nun schließen sich den Lockvögeln vier von zehn Fußgängern an, so dass an der Menschtraube kaum noch jemand vorbeikommt.

Wieso wirkten die Folgeversuche so viel mehr? Menschen orientieren sich gern an anderen. Besonders wenn viele Leute das Gleiche tun oder in einer ähnlichen Situation getan haben, meinen wir leicht, ihr Verhalten sei in dem Fall wohl das richtige, das gültige. In viele unserer Entscheidungen fließt ein, wie die meisten anderen sich unter gleichen Umständen benehmen. 

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Die geläufige Übersetzung von oîda ouk eidōs trifft nicht den Sinn der Aussage. Wörtlich übersetzt heißt der Spruch „Ich weiß als Nicht-Wissender" bzw. „Ich weiß, dass ich nicht weiß". Das ergänzende „-s" an „nicht" ist ein Übersetzungsfehler.

Mit seiner Aussage behauptet Sokrates also nicht, dass er nichts wisse. Vielmehr hinterfragt er das, was man zu wissen meint.

Das geflügelte Wort ist als Verkürzung der Verteidigungsrede des Sokrates entlehnt, die von Platon überliefert

„Und ihr wisst doch, wie Chairephon war, wie heftig in allem, was er auch beginnen mochte. So auch als er einst nach Delphi gegangen war, erkühnte er sich, hierüber ein Orakel zu begehren; - nur, wie ich sage, kein Getümmel ihr Männer. - Er fragte also, ob wohl jemand weiser wäre als ich. Da leugnete nun die Pythia, dass jemand weiser wäre. Und hierüber kann euch dieser sein Bruder hier Zeugnis ablegen, da jener bereits verstorben ist. Bedenkt nun, weshalb ich dieses sage; ich will euch nämlich erklären, woher doch die Verleumdung gegen mich entstanden ist. Denn nachdem ich dieses gehört, gedachte ich bei mir also: Was meint doch wohl der Gott? Und was will er etwa andeuten? Denn das bin ich mir doch bewusst, dass ich weder viel noch wenig weise bin. Was meint er also mit der Behauptung, ich sei der Weiseste? Denn lügen wird er doch wohl nicht; das ist ihm ja nicht verstattet. Und lange Zeit konnte ich nicht begreifen, was er meinte; endlich wendete ich mich gar ungern zur Untersuchung der Sache auf folgende Art. Ich ging zu einem von den für weise Gehaltenen, um dort, wenn irgendwo, das Orakel zu überführen und dem Spruch zu zeigen: Dieser ist doch wohl weiser als ich, du aber hast auf mich ausgesagt. Indem ich nun diesen beschaute, denn ihn mit Namen zu nennen ist nicht nötig, es war aber einer von den Staatsmännern, auf welchen schauend es mir folgendergestalt erging, ihr Athener. Im Gespräch mit ihm schien mir dieser Mann zwar vielen andern Menschen auch, am meisten aber sich selbst sehr weise vorzukommen, es zu sein aber gar nicht. Darauf nun versuchte ich ihm zu zeigen, er glaubte zwar weise zu sein, wäre es aber nicht; wodurch ich dann ihm selbst verhasst ward und vielen der Anwesenden. Indem ich also fortging, gedachte ich bei mir selbst, als dieser Mann bin ich nun freilich weiser. Denn es mag wohl eben keiner von uns beiden etwas tüchtiges oder sonderliches wissen; allein dieser doch meint zu wissen, da er nicht weiß, ich aber, wie ich eben nicht weiß, so meine ich es auch nicht. Ich scheine also um dieses wenige doch weiser zu sein als er, dass ich, was ich nicht weiß, auch nicht glaube zu wissen. Hierauf ging ich dann zu einem anderen von den für noch weiser als jener Geltenden, und es dünkte mich eben dasselbe, und ich wurde dadurch ihm selbst sowohl als vielen anderen verhasst. Nach diesem nun ging ich schon nach der Reihe, bemerkend freilich und bedauernd und auch in Furcht darüber, dass ich mich verhasst machte; doch aber dünkte es mich notwendig, des Gottes Sache über alles andere zu setzen; und so musste ich denn gehen, immer dem Orakel nachdenkend, was es wohl meine, zu allen, welche dafür galten, etwas zu wissen."

Platon, Apologie des Sokrates

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Ist dir einmal aufgefallen, wie wenig du bei deinen Gefühlen bist? Auf die Frage, wie du eine Situation empfindest, antwortest du in der Regel mit einem Gedanken. Das Meeting empfindest du als stressig, die Verabredung ist nett und der Tag mit den Kindern eher anstrengend. Meistens antworten wir mit einem Gedanken. Unser Verstand liefert uns die Antwort. Um jedoch an unser Gefühl zu kommen, müssen wir uns mit unserem Körper verbinden und in uns hineinspüren. Aus dem oft benutzten Wort „stressig“ wird dann vielleicht „ängstlich“, weil wir uns überfordert fühlen und fürchten, zu versagen. Oder es wird „traurig“ daraus, weil wir zwar vieles schaffen, aber nicht die gewünschte Anerkennung erhalten. Und der Abend mit Freunden fühlt sich nicht nur nett an, weil wir plötzlich spüren, dass wir uns geborgen und geliebt und somit auch ganz bei uns selbst fühlen. Das macht einen Unterschied. Vielleicht spürst du aber auch, dass „nett“ überhaupt nicht stimmt, denn du amüsierst dich nur oberflächlich, bleibst innerlich einsam hinter deiner eingeübten Rolle.

Je achtsamer du für dich schaust und über den Körper in dich hineinhorchst, desto klarer spürst du, was du wirklich fühlst. Vertraue also deinem Körper, lausche in ihn hinein und höre, was dein Herz dir sagen will. Je verbundener du mit deinem Körper bist, desto mehr Vertrauen entwickelst du zu dir selbst. Deswegen lasse nicht deinen Verstand beziehungsweise deine Gedanken für dich antworten, wenn es um deine Gefühle geht.

 

„Vertrauen ist eine Oase des Herzens, die von der Karawane des Denkens nie erreicht wird.“
Khalil Gibran
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Wie zeigt sich das Ego?

Hey, ich stelle hier mal ein gedankliches Problem/Verwirrung/Unlösbarkeit/XD vor, dass ich momentan im Kopf habe:

Zunächt einmal habe ich das Gefühl (subjektiv, wer was gegenzusetzen :)?), dass viele viele Menschen sich über den Egoismus beschweren. Was ist das Grundproblem des Menschen? Der Egoismus. Wieso verhielt sich XY so? Weil er/sie egoistisch gehandelt hat. Usw.

Ich will nicht egoistisch sein. Wer will das schon?

Aber was ist Egoismus?

Oder viel mehr: Wie zeigt er/sie sich? Woran kann ich den Bösewicht erkennen :)?

Die Erwartungshaltung wohlmöglich? Die kindliche Forderung an die Außenwelt? Jedoch woran mache ich diese fest?

Ich selbst kenne keinen egoistischen Menschen (außer mich XD ). Ich urteile ungern über Menschen die ich nicht länger kenne und jene die ich länger kenne, die empfinde ich nicht als egoistisch.

Mein Problem liegt darin, dass ich als intelligenter Mensch mir mein Handeln/mein Glauben in der modernen Welt nunmal so ziemlich immer rechtfertigen kann. Ich finde bei allem möglichen wissenschaftliche Belege Pro und Contra. Und alleine um mir über einen kleinem winzigen Themenbereich ein allumfassendes Urteil bilden zu können - ... - ist unmöglich.

Manchmal frage ich mich, ob es nicht in manchen Situationen besser ist - sofort zu handeln - ohne vorher noch zu überlegen aus welchem Grund ich nun diesen Handlungsimpuls verspüre?

Gruß Chaly (das ist der Name meines Kaninchens, nicht meiner. Ist für die Frage unrelevant, aber ka. Wollt ich nur klarstellen :))

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Das Ego kann uns das Leben so richtig schwer machen.

Es kritisiert an uns herum, malt den Teufel an die Wand, vergleicht sich  – und schiebt uns die Schuld für unsere Faulheit zu.

Es steigert sich gerne in Probleme hinein und fühlt sich von anderen Menschen (also anderen Egos) herabgesetzt.

Dann dreht es in unserem Kopf frei, wie ein kleines, schreiendes Kind.

Oder es setzt sich beleidigt in die Ecke und schmollt. 

Das Ego fühlst sich ständig bedroht. Es ist so ein richtig kleiner Angsthase. Es kann sich nie entspannen und ist ständig im Dauerstress.

Das Spannende daran ist, dass es auch kein Problem damit hat, innerhalb von Sekunden seine Meinung zu ändern.

Denn es will verhindern, dass wir es erkennen. 

Es braucht deine unbewusste Anerkennung. Für das Ego ist es überlebensnotwendig, dass du dich mit ihm identifiziert.

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Wie kann die Philosophie helfen, unseren Alltag zu verstehen – und zu bewältigen? Wozu brauchen wir die Philosophie?

„Wenn man sich philosophische Fragen stellt, ist man sofort bei den Grundlagen von allen Lebensbereichen“, sagt Philipp Hübl, Juniorprofessor für Theoretische Philosophie an der Universität Stuttgart.

„Die Grundlagen der Wissenschaft sind philosophisch begründet, alle Fragen des Lebens, des menschlichen Zusammenlebens. Politische Fragen haben am Ende eine philosophische Komponente, zum Beispiel die Abtreibungsdebatte. Man merkt oft gar nicht, dass man gewisse philosophische Fragen aufgenommen hat.“

In seinem populärwissenschaftlichen Buch „Folge dem weißen Kaninchen...“ führt er allgemeinverständlich und unterhaltsam in die Welt der modernen Philosophie ein und behandelt Fragen wie: Was ist Wahrheit? Gibt es Gott? Kann man ohne Gefühle leben? Was denken Computer?

Er lädt seine Leser ein, die Welt durch eine philosophische Brille zu sehen:

„Wenn wir uns philosophische Fragen stellen, gehen unsere Gedanken auf Wanderschaft, man sieht Altbekanntes mit einem schärferen Blick."

Und man entdecke eine neue, aufregende Gedankenwelt!

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Ich glaube Kant führte als erstes die terminologische Unterscheidung zwischen Verstand und Vernunft ein.

Für die, die den Unterschied nicht kennen (aber kennen lernen wollen ), sei er kurz erklärt (wobei ich mich im Zweifelsfalle eher an einer Hegelianischer Interpretation orientiere):

  • Der Verstand unterscheidet, ordnet ein, wendet Regel an usw. (1.Position des dialektischen “Dreischrittes”. Gerade dies beharren auf die strengen Grenzen, bringt die dialektische Bewegung in Gang zur 2.Position, die ebenfalls mit Recht behauptet werden kann, aber der 1.Position widerspricht).
  • Die Vernunft untersucht diese Regeln usw. selbst, überwindet die Grenzen (sieht das, was darin impliziert/vorausgesetzt ist usw.) (3.Position im “Dreischritt”).
  • Heute würde man wohl stattdessen von einer Meta-Ebene sprechen. Allerdings hat man das damals aus gutem Grund (endloser Regress) nicht gemacht, näheres auf Anfrage.

Bezogen auf die praktische Ebene kann man sagen:

  • der Verstand versucht seine Ziele möglichst gut zu erreichen, alles möglichst richtig zu machen.
  • die Vernunft versucht gute Ziele zu erreichen, das richtige zu machen.

In diesem Sinne sagte mal jemand: Astronauten auf den Mond zu schicken war ein Triumph des Verstandes, aber eine Niederlage der Vernunft. Das Beispiel unterstellt natürlich, dass das kein sinnvolles Ziel sei, aber selbst wenn man diese Einschätzung nicht teilt, sollte die Unterscheidung daraus klar hervorgehen.

Die Kritik, die der Geist in mancher einschlägigen psychotherapeutischen und / oder esoterischen Literatur abbekommt, trifft daher nur den Verstand.

Andererseits sagt Hegel schon in seinen (angeblich “romantischeren”) Frankfurter Notizen (“Wastebook”, in stw 602) “Der Verstand kann nicht geschenkt werden” (Wie immer bei Hegel, liegt das Problem aus seiner Perspektive eher in dem Versteifen auf einer zu überwindenden Ebene.

Als aufgehobene ist die untere Ebene “Verstand” in der “darüber liegenden” enthalten).

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In einer Zeit ungewohnter Einschränkungen beschäftigen die Menschen sich zwangsläufig mit sogenannten Sinnfragen. Nun sind diese Fragen ja so alt wie die Menschheit selbst und nicht erst mit dem Corona-Virus hochgekocht: Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Existiert Gott oder ein Leben nach dem Tod? Und was ist ein sinnhaftes Leben? Kein Mensch konnte diese Fragen je allgemeingültig beantworten, aber kaum ein Mensch kommt auch um sie herum – von Zeit zu Zeit.

Nichtreligiöse Ansichten nach dem Sinn des Lebens liefert die Philosophie seit Jahrtausenden: Die Antike entdeckte ihn, je nach Schule, in der Erlangung der Glückseligkeit, der Seelenruhe, den höchsten Sinnesfreuden oder der Weisheit. Auf einen eher individuellen Lebenssinn besann sich das Mittelalter und sah den Menschen in der persönlichen Nachfolge Jesu Christi und der mystischen Vereinigung mit Gott als sein Lebensziel, ein Denken, das bis in die Neuzeit hineinreichte.

Erst die Aufklärung begann, die auf Frömmigkeit und Tradition basierende Autoritätsgläubigkeit zu hinterfragen. So forderte Immanuel Kant, der Mensch solle sich freiwillig den moralischen Gesetzen unterwerfen, Schopenschauer erkannte im menschlichen Leben das Prinzip des Willens als Lebenssinn, und Friedrich Nietzsche stützte sich auf den Nihilismus, der das Dasein ohne Sinn und Ziel propagiert.

In der Gegenwart ist eine Sinnkrise zu beobachten

Was sagt die Gegenwart? Befeuert durch die Angst vor globalen Kriegen, Klimawandel und Artensterben und neuerdings durch die Seuche, aber auch durch den Verlust des Glaubens ist eine Sinnkrise zu beobachten. Wenn überhaupt ein Sinn erkennbar sei, so postmoderne Denker, dann sei er mit dem Sinn der kosmischen Evolution verknüpft.

In Anlehnung an die Antike, und mehr noch an den Philosophen und Dominikaner Thomas von Aquin definiert hingegen die Neuscholastik den Sinn des Lebens in der Erkenntnis des Wahren und dem Tun des Guten, letztlich zur Ehre Gottes. Voraussetzung dafür ist der Glaube, der allgemein als sinnstiftend angesehen wird. Aber ist er das auch?

Gottverehrung und Glaube als Lebenssinn – gilt das heute für alle Menschen in ihrem ständigen Lebenskampf?

Ein Blick auf die zwei anderen monotheistischen Religionen bezeugt: Auch im Islam liegt der Sinn des Lebens "allein in der Verehrung Gottes und in der vollkommenden Ergebenheit seines Willens." Und das Judentum begreift den Sinn des Lebens in der "Einhaltung der göttlichen Gesetze, in der Ehrfurcht vor Gott und seinem Willen."

Gottverehrung als Lebenssinn? Für wen mag das heute zutreffen? Für ein paar Mystiker vielleicht, für tanzende Derwische, fromme Eremiten. Für alle anderen Menschen in ihrem beständigen Lebenskampf wohl eher weniger.

Schon in der Fragestellung liegen Probleme und Zweifel

Womöglich liegen bereits in der Fragestellung eine Problematik und auch der Zweifel daran, ob eine vernünftige Antwort überhaupt möglich ist. Der Philosoph Günther Anders schrieb dazu: "Warum setzen wir eigentlich voraus, dass ein Leben, außer da zu sein, auch noch etwas haben müsste, eben das, was wir Sinn nennen?" Die Gegenwart ist nun einmal auf Sinn fixiert, die Empfindung von Sinnlosigkeit ernährt ganze Armeen von Psychotherapeuten.

Der Mensch muss sich auf die Suche machen, will er Sinn finden, und wieder einmal hat er die Wahl: er kann die Frage beiseiteschieben oder einen spirituellen Weg beschreiten, sich einer Philosophie oder einem geistigen Vorbild oder einer Glaubensgemeinschaft anschließen. Der Glaube kann Trost und Halt schaffen, er kann beitragen zur Akzeptanz des Lebens und seiner Unbegreiflichkeit – ob er Sinn stiften kann, muss jeder für sich herausfinden.

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Ich finde das Leben NICHT absurd!

Das Gefühl der Absurdität kann einen beliebigen Menschen an einer beliebigen Strassenecke anspringen… Ich weiss nicht, ob diese Welt einen Sinn hat, der über mich hinausgeht. Aber ich weiss, dass ich diesen Sinn nicht kenne und dass ich ihn zunächst unmöglich erkennen kann.» Für Agnostiker, die nicht wissen, ob Gott existiert, und Atheisten, die Gott leugnen, können diese Sätze des Philosophen Camus als Grundannahme dienen.

Dieses Fundament kann ein neuer Denkansatz werden. «Das Absurde ist die erhellte Vernunft, die ihre Grenzen feststellt. Aber nach der Begegnung mit dem Absurden ist alles erschüttert» in dieser «Welt von Tränen und Trauer» («Les justes») und des Absurden. «Wer sich dem Schicksal dieser Welt verbunden fühlt, für den hat die Erschütterung der Zivilisationen etwas Beängstigendes. Ich habe diese Angst in demselben Augenblick zu der meinen gemacht, da ich mich mit der Welt eingelassen habe.» Soziale Arbeit und die meisten anständigen Berufe lassen sich darauf ein.

Von diesem Absurden leite ich «drei Schlussfolgerungen ab: meine Auflehnung, meine Freiheit und meine Leidenschaft… Sein Leben, seine Auflehnung und seine Freiheit so stark wie möglich empfinden – das heisst: so intensiv wie möglich leben.» Absurdität kann Leidenschaft und diese Engagement wecken. «Ist die Absurdität erst einmal erkannt, dann wird sie zur Leidenschaft, zur herzzerreissendsten aller Leidenschaften… Es kommt immer eine Zeit, in der man zwischen dem Zuschauen und der Tat zu wählen hat. Das heisst: ein Menschen werden.

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