Man hat echt lange gedacht, dass es eine bestimmte Erscheinungsform des Böses gäbe. z.B. das Böse ist etwas Dämonisches, seine Verkörperung ist der Satan, der vom Himmel fällt oder "Böse Menschen handeln aus Neid sei es aus Enttäuschung darüber, dass ihnen der Erfolg ohne eigenes Verschulden versagt bleibt"-Shakespeares, Richard III.
Aber vor Arendt stand etwas völlig anderes. Sie war erstaunt von der offenbaren Seichtheit des Täters, die keine Rückführung des unbestreitbaren Bösen seiner Handlungen auf irgendwelche tiefen Wünsche oder Beweggründe ermöglichte. Also bei Eichmann waren die Taten schlimm (so wie beim Lehrer auch), aber der Täter (Eichmann) war ganz gewöhnlich, durchschnittlich (sowie der Lehrer). Bei beiden deutet nichts auf feste ideologische Überzeugungen oder besondere böse Beweggründe hin.
Der Lehrer ist nicht wirklich böse, sondern eher seine Tat. Arendt identifiziert nicht den Willen des Täters, sondern seine Gedankenlosigkeit, als Zentrum der Banalität des Bösen. Gedankenlosigkeit heißt nicht, ohne Gedanken sein oder dumm sein, sondern es heißt, dass der Täter seine Fähigkeit zu denken abgestellt hat.
Bei dem Lehrer und Eichmann fehlt das verantwortliche Denken, damit auch Gewissen und Selbstreflexion in der Person des Täters, dies führte dazu, dass die gehorsam wurden.