Ich glaube (noch), die meisten studier(t)en aus Idealismus Medizin ‒ und finden sich dann später enttäuscht und zunehmend erschöpft im Alltag der kassenärztlichen Realität wieder. Das frisst an den Idealen. Viele schützen sich mit Distanz und Routine.
Niedergelassene Kassenärzte sind außerdem neben aller Regulierung auch Unternehmer mit immensen Kreditschulden. Nur Angestellte wissen, was jeden Monat aufs Konto kommt und haben diesen Druck nicht. Dafür anderen: Stichwort Klinikärzte und u. a. Nachtdienste.
Oder sie sehen tagtäglich, dass „die Medizin” teils sehr viel kann und zugleich immer noch sehr wenig. Und dabei steigen und steigen die Ansprüche an sie.
Aber ich kannte auch viele, die es früher mal aus Prestige- und Verdienstgründen studiert haben und sehr geschäftstüchtig sind.
Oder solche, deren Familie es erwartete.
Oder Typen, die gerne Gott wären.