(Foto: Ben Cheung/pexels.com)
Lieber Timer,
das ist nicht ungewöhnlich, denn selbst als Erwachsener ist man nicht dagegen gefeit. Wir Menschen sind auf biologischer Ebene immer noch Säugetiere, was bedeutet, dass wir Angst über unser vegetatives Nervensystem erfahren. Alles in allem eine prima Sache, denn ein Adrenalinschub macht uns zunächst einmal fit, um eine reale oder auch vermeintliche Gefahr gut zu überstehen. Schwierig wird es, wenn Stress über längere Zeit besteht, denn dann kann das Vegetativum, das autonom Herzschlag, Atmung usw. regelt, aus dem Gleichgewicht geraten. Dies empfinden die meisten Menschen dann als sehr belastend. Unter extremen Bedingungen empfinden sie dann Gefahr und reagieren mit Angst, wenn objektiv gar keine besteht.
Du schreibst nicht sehr viel über die Zusammenhänge, doch in deinem Fall ist es zunächst einmal begrüßenswert, dass du das bei dir überhaupt wahrnimmst und nicht versuchst, es wegzudrücken.
Ich würde zunächst einmal vorschlagen, dich unabhängig von den konkreten beängstigenden Umstände zu entspannen. An anderer Stelle habe ich hier ein Antwort zum Thema Stress geschrieben, der dich vielleicht interessieren könnte: https://www.gutefrage.net/frage/schule-ueberleben-stress-reduzieren#answer-363000304
In einem zweiten Schritt würde ich mir mal ansehen, was es genau ist, wovor du Angst hast. Bewusstsein über sorgenvolle Gedanken und Zweifel kann schon viel helfen, denn dann hat man die Möglichkeit, Ihnen vertrauensvollere entgegenzusetzen. Wir bewerten eine Situation fast immer auf Grundlage vergangener Interpretationen von Geschehnissen, d.h. wir erwarten auf ähnliche Vorzeichen ähnliche Folgen wie in vergangenen Erfahrungen - und mit Mitte 20 haben sich da auch schon einige angesammelt ;) Wenn du den Zusammenhang zur jeweiligen Situation herstellen kannst, bist du schon ein großes Stück weitergekommen bei der Bewältigung deiner Ängste.
Falls deine Ängste überhand nehmen, dann ist es wichtig, dich nicht zu verschließen, sondern dich anderen, vertrauensvollen Personen mitzuteilen. Denn Einsamkeit ist ein guter Nährboden für Ängste aller Art. Das Mitteilen selbst kann dabei als sehr heilsam erlebt werden, wenn es ganz natürlich geschehen darf und die andere Person einfach mal unvoreingenommen zuhört. Falls dich das Thema anspricht, hier noch ein Link zu einer weiteren Antwort von mir zum Thema Beziehungen im weiteren Sinn: https://www.gutefrage.net/frage/warum-halten-die-beziehungen-bei-der-aktuellen-jungen-genaration-nicht-mehr-so-lang#answer-363592109
* Alles Liebe *