Bei einer künstlichen Befruchtung ist es möglich.

Man kann allerdings nicht die einzelnen Samenzellen testen und dann die "passenden" verwenden. Es funktioniert vielmehr so, dass mehrere Eizellen durch mehrere Samenzellen befruchtet werden. Nach wenigen Tagen testet man dann die Embryonen und "verwendet" denjenigen mit den passenden Genen.

Es funktioniert aber natürlich nur, wenn die Eltern die entsprechenden Anlagen bereits haben. Vereinfacht gesagt: Wenn beide Elternteile nur Gene für braune Augen haben oder nur für blaue, dann ist die jeweils andere Farbe nicht möglich.

Wenn man die Augenfarbe der beiden Eltern und aller vier Grosseltern kennt, kann man die Möglichkeiten die es grundsätzlich gibt einigermassen berechnen:

http://genetics.thetech.org/online-exhibits/what-color-eyes-will-your-children-have

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Es ist möglich, aber genauso unwahrscheinlich wie der entgegengesetzte Fall, dass zwei Geschwister überhaupt keine gemeinsame DNA geerbt haben, sich also quasi unterscheiden wie zwei nicht miteinander verwandte Menschen. Zwischen diesen Extremfällen liegt folglich auch der Durchschnitt für Geschwister von 50% aufgrund Vererbung identischer DNA.

Ein solcher Fall ist zwar nicht bekannt, aber was vermutlich jeder kennt sind Geschwister die sich äusserlich extrem ähnlich oder extrem unähnlich sind. An diesen Fällen sieht man, dass sich Geschwister genetisch unterschiedlich stark ähneln können, wenn auch nur in Bezug auf den Teil der DNA, der eben für diese äusseren Merkmale verantwortlich und damit "sichtbar" ist.

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Hallo VivaLaVida2012,

Du kannst klassische Ahnenforschung betreiben, in Deutschland bekommst Du Geburts- Heirats- und Sterbeurkunden Deiner Vorfahren bis 1870 beim Standesamt. Man fängt also bei den ältesten Daten an, die man hat (bspw. Geburtstage der Grosseltern) und fragt dann im Standesamt des jeweiligen Ortes nach den Urkunden. Kostet je nach Stadt ein paar Euro pro einzelne Urkunde. Für die Zeit vor 1870 benötigt man die Kirchenbücher, was etwas aufwändiger ist, da man die Schrift erst lesen lernen muss und natürlich in die Archive fahren, in denen diese Bücher, bzw. Aufnahmen davon, zu finden sind. Teuer ist das nicht, aber relativ zeitaufwändig und ich würde nicht damit rechnen, in den letzten 4-5 Generationen gleich ein paar Italiener, Spaniern etc. zu finden.

Wenn Du ein wenig "südländischer" aussiehst als der Durchschnitt dann ist das auf jeden Fall ein Hinweis darauf, dass Deine Vorfahren insgesamt zu einem größeren Teil aus dem Süden stammen könnten, als das bei anderen der Fall ist. Das kann aber auch schon etwas länger zurück liegen. Zudem ist das auch für jemanden, dessen Vorfahren in den letzten 100-200 Jahren alle Deutsche waren, nicht ungewöhnlich. Aufgrund der zentralen Lage Deutschlands in Europa sind hier immer wieder Menschen verschiedenster Herkunft durchgekommen und manchmal eben auch geblieben. Abgesehen davon hängt es auch vom Zufall ab, welche Veranlagungen man von den Eltern bzw. deren Vorfahren erbt.

Mit einem genealogischen DNA-Test kannst Du herausfinden, ob Du südländische Vorfahren hast, auch wenn das schon Jahrhunderte weit zurück liegt: www.igenea.com

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Ein Stammbaum stellt alle Nachfahren einer Person dar. Deshalb steht bei einem Stammbaum unten im Stamm die älteste Person, darüber deren Kinder usw.. Wenn man einen Baum darunter zeichnet sind also die jüngsten Personen ganz oben in den jüngsten Ästen und die älteren weiter unten. Dabei kann man also nicht alle eigenen Vorfahren einzeichnen, sondern man nimmt sich einen heraus und trägt nur dessen Nachkommen ein. Diese Person kann man theoretisch auch oben eintragen und die jüngeren unten, aber dann sollte man keinen Baum darunter zeichnen.

Wenn man von sich selbst ausgeht und alle eigenen Vorfahren aufzeichnen will nennt man das eigentlich Ahnentafel, nicht Stammbaum. Umgangssprachlich wird das aber häufig durcheinander gebracht. In dem Fall trägt man sich selbst ganz unten ein, darüber die Eltern, dann Grosseltern usw.. Wenn man einen Baum darunter zeichnet ist man allerdings selbst, als jüngste Person, ganz unten im Stamm. Das ist zwar nicht ganz logisch, wird aber häufig so gemacht, weil es hübsch aussieht. Auch hierbei kann man es anders herum machen und sich selbst oben und die Vorfahren unten eintragen, aber dann wird es schwierig einen Baum darunter zu zeichnen.

Grundsätzlich hat man alle künstlerischen Freiheiten, man sollte lediglich auf einen verständlichen Aufbau achten, so dass jeder leicht versteht wie die Verwandtschaftsverhältnisse sind. Alle Personen derselben Generationen sollten dazu in etwa in einer Linie erscheinen (auch bei stark unterschiedlichem Alter) und man sollte sich kreuzende Linien vermeiden.

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Es gibt ein bestimmtes Gen, oder genauer gesagt eine bestimmte Ausprägung eines Gens die "warrior gene" oder zu Deutsch "Krieger-Gen" genannt wird. In mehreren Studien wurde herausgefunden, das Männer, die diese Variante haben, in bestimmten Situationen aggressiver und risikofreudiger handeln. Sie sind ganz konkret auch eher zur Ausübung von Gewalt bereit.

Man muss allerdings dazu sagen, dass diese Genvariante bei immerhin einem Drittel der Männer in Europa vorkommt, also auch bei sehr vielen Männern, die ganz sicher kein besonders aggressives Verhalten an den Tag legen. Diese Genvariante erhöht zwar die Bereitschaft ganz klar, aber wie gross der Einfluss im realen Leben wirklich ist weiss man derzeit noch nicht.

In Asien tragen in bestimmten Regionen zwei Drittel der Männer diese Variante und da in diesen Ländern "Gewalt", sei es kriminelle oder kriegerische, eben nicht doppelt so häufig ist wie in Europa liegt es nahe, dass man die Studienergebnisse nicht eins zu eins auf das reale Leben übertragen kann.

Kaum jemand bezweifelt heute noch, dass das Erbgut eines Menschen Einfluss auf sein Verhalten hat. Aber wie stark dieser Einfluss ist wird vermutlich noch lange diskutiert werden und wahrscheinlich ist das von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

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Wie Du Dir selbst schon denken kannst, gibt es darauf keine eindeutige Antwort.

Erfahrungswerte

Nach der "Toba-Katastrophen-Theorie" wurde die Homo sapiens Population durch diesen Vulkanausbruch vor 74.000 Jahren auf "wenige tausend" oder "ca. 10.000" (die Schätzungen schwanken) Individuen reduziert und wie wir wissen, hat das letztlich ausgereicht für eine weitere Ausbreitung. Die Theorie ist noch nicht archäologisch bewiesen aber plausibel und im Einklang mit anderen bewiesenen Theorien.

Ich erinnere mich an einen Bericht (habe leider im Moment keine Quelle) demzufolge bei einem Stamm in Mittel- oder Südamerika, der nur noch aus etwa 300 Personen besteht seit einiger Zeit gehäuft durch Inzucht verursachte Krankheitsbilder auftreten da die Stammesangehörigen nur untereinander heiraten dürfen. Hierbei handelt es sich wohlgemerkt um eine Gruppe von wenigen hundert Menschen insgesamt, also inklusive Kinder und Älteren, die zudem noch alle schon immer eng verwandt waren.

Zur Besiedelung Islands gibt es unterschiedliche Zahlen. Aus der Zeit der Landnahme vor ca. 1.100 Jahren sind explizit 400 Siedler bzw. Familien bekannt, wobei Familie damals nicht hieß Vater/Mutter/Kind sondern eher eine Gruppe von Menschen eventuell auch inklusive nicht Verwandten Bediensteten. Auf der englischsprachigen Wikipedia-Seite zur Besiedelung Islands steht dass man von 15.000 bis 20.000 Einwanderern in dieser Zeit ausgeht. Diese stammten alle aus Norwegen und man kann davon ausgehen, dass viele dieser Familien auch irgendwie verwandt waren. Wie viele Isländer es dort schon vorher gab und wie viele im Laufe der Zeit noch folgten ist mir nicht bekannt.

Es gibt sicher noch andere Beispiele, aber für einen groben Anhaltspunkt sollte das reichen.

Fazit aus der Erfahrungswerten Hat man eine einigermassen eng verwandte Ursprungspopulation reichen offenbar einige tausend Individuen aus, siehe Toba-Theorie und Island. Hat man dagegen nur ein paar hundert könnte es schwierig werden.

Berechnungen

Man kann natürlich Berechnungen bezüglich der Wahrscheinlichkeit des Auftretens bestimmter negativer Inzuchtfolgen in so einer Population anstellen. Dabei spielen zwei Faktoren eine Rolle: 1. Welche Veranlagungen haben die Menschen? 2. Wie verhalten sie sich?

Die Kombinationsmöglichkeiten sind quasi endlos. Indem man Verwandtenehen so lange wie möglich vermeidet und immer sehr viele Kinder zeugt verbessert man die Überlebenschancen einer Gruppe wahrscheinlich enorm und kann eventuell mit deutlich weniger Individuen auskommen, als würde man sich gar nicht um das Problem kümmern. Ob Menschen sich in der Realität so verhalten ist eine andere Frage.

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Die exakt gleiche mtDNA findet man in der Regel nur bei relativ nahen Verwandten aus der mütterlichen Linie. Innerhalb einer Haplogruppe (= Nachkommen einer Urmutter) gibt es zwar Ähnlichkeiten der mtDNA, daran erkennt man die gemeinsame Abstammung, aber grundsätzlich haben auch die Nachkommen derselben Urmutter unterschiedliche mtDNA Profile. Deine Vermutung, dass man so jemanden kaum findet ist also richtig. Klont man ein weibliches Lebewesen könnte man auch gleich deren Eizelle nehmen und hätte damit dieselbe mtDNA, bei einem Männchen müsste man eine Eizelle einer Schwester, Tante oder der Mutter nehmen etc..

Da die mtDNA aber nur für Funktionen der Mitochondrien wichtig ist spielt das eventuell nicht für jeden Klon eine Rolle. Wenn der Klon aber genau die gleichen Stoffwechseleigenschaften aufweisen soll oder eben irgendwelche anderen Eigenschaften, auf die die Funktionsweise der Mitochondrien Einfluss hat, dann müsste man das wohl berücksichtigen.

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Um nochmal auf die prozentualen Anteile einzugehen:

Wenn man den prozentualen Anteil berechnet muss man sich entweder auf die Elterngeneration ODER auf die Grosselterngeneration beziehen. Man kann das nicht addieren, weil der Anteil von den Grosseltern ja bei den Eltern drin steckt.

Man hat 50% von jedem Elternteil.

In diesen 50% stecken die jeweiligen Grosseltern drin, also in den 50% vom Vater die beiden Eltern des Vaters, bei der Mutter deren Eltern.

Aber: Das teilt sich nicht unbedingt wieder 50/50 auf. Die 50% Ergbut die man von einem Elternteil erhält können zufällig auch mehr vom Grossvater stammen als von der Grossmutter (oder umgekehrt). Im Durchschnitt hat man 25% von jedem der 4 Grosselternteile, aber im Einzefall können das von einem auch mal 30% vom anderen nur 20% sein.

Man kann jedoch von einem einzigen Grosselternteil niemals mehr erhalten, als von einem Elternteil. Wo soll das auch herkommen?

Was man genau erbt hängt ebenfalls vom Zufall ab. Es kann deshalb durchaus sein, dass man bspw. einem bestimmten Grosselternteil "ähnlicher" ist als den drei anderen. Das sind jedoch teilweise subjektive Wahrnehmungen und der Mensch sieht eben nur Äusserlichkeiten und Verhaltensmuster, nicht aber Gene die sich auf "unsichtbare" Körperfunktionen beziehen.

Bei bestimmten Organspenden müssen sehr viele Faktoren passen, daher kann es durchaus sein, dass Eltern zu Kind nicht möglich ist; Grosseltern zu Kind ist dann aber auch nicht besser. Bei Spenden die besonders viele übereinstimmende Faktoren erfordern und bei denen dann ein völlig fremder diese Voraussetzungen erfüllt ist das also einfach Zufall und daher auch relativ selten bzw. schwierig so jemanden zu finden.

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Auch die Germanen waren nicht alle blond (und blauäugig), es gab bei Ihnen auch Menschen mit dunklen Haaren (und Augen). Die Vorstellung, die Germanen seien alle blond kommt vor allem von den Beschreibungen durch die Römer, da in deren Heimat selbst, sowie in den meisten ihrer Kolonien/Provinzen im Mittelmeerraum die meisten Menschen dunkle bis sehr dunkle Haare hatten. Das auffälligste äussere Merkmal der Germanen war für die Römer daher die viel höhere Anteil von blondhaarigen, das wurde teilweise verallgemeinert, stimmt aber so sicher nicht, da auch die Ur-Germanen von verschiedenen älteren Völkern abstammen, die aus verschiedenen Regionen kamen.

Zudem muss man bedenken, dass die Deutschen, die bspw. im Mittelalter in Deutschland lebten nicht nur von den Germanen abstammten sondern auch von Kelten und Slawen und zu kleineren Teilen auch von anderen Völkern.

Mit der klassischen Ahnenforschung über Familiendokumente, Standesamt (bis 1870 zurück) und Kirchenbücher kommt man teilweise bis ins 17 Jahrhundert zurück. Das sind schon relativ viele Vorfahren und es ist durchaus möglich, dass da auch welche dabei sind, die nicht aus Deutschland stammen. Aber eine die Haarfarbe braun ist kein Hinweis darauf, dass Du in dem Zeitraum Vorfahren aus anderen Ländern hast.

Weiter zurück, bis zu den Germanen, kommt man nur mit einem DNA-Test. (siehe mein Profil)

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Hallo Derek86,

ja, Deine Überlegung ist richtig. Alle männlichen Vorfahren in Deiner rein männlichen Linie tragen das gleiche Y-Chromosom. Es kommt allerdings auch auf diesem Chromosom zu Veränderungen, durch zufällige, aber relativ seltene Mutationen. Deshalb hatte Dein Stammvater vor 1.000 Jahren sicher ein leicht anderes Y-DNA Profil als Du heute. Aber wenn Du Dich mit einem Cousin vergleichst, mit dem Du so einen Vorfahren vor 1.000 oder noch viel mehr Jahren teilst, so habt Ihr immer noch genügend gemeinsame Merkmale, so dass man diese Verwandtschaft über die rein männliche Linie erkennen kann.

Solche Vergleiche sind heute sehr einfach und mittlerweile ein eigenes Fachgebiet in der Genealogie: www.igenea.com

Zum Nachnamen muss man folgendes beachten: Bei unehelichen Geburten erhielten die Kinder in der Regel den Nachnamen der Mutter. War also einer Deiner Vorfahren in der Stammlinie ein solches Kind, dann trägt die Linie ab diesem Zeitpunkt den neuen Nachnamen, also den der Mutter, während der biologische Vater einen anderen Nachnamen hatte. Das gleiche gilt für Adoptionen und eben alle Fälle, in denen der Nachname aus irgendeinem Grund nicht vom Vater zusammen mit dem Y-Chromosom vererbt wurde. Die biologische Y-DNA Linie ist also nicht immer identisch mit der rechtlichen/sozialen Genealogie der männlichen Linie.

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1 Genetische Verwandtschaft

Man teilt mit jedem Elternteil immer genau 50% der DNA. Mit Geschwistern teilt man im Durchschnitt ebenfalls 50% der DNA. Das bedeutet, dass es im Extremfall möglich ist, dass man mit Geschwistern tatsächlich 0% der DNA teilt, weil diese von jedem Elternteil genau die anderen Hälfte DNA geerbt haben. Das kommt natürlich quasi nicht vor, die Wahrscheinlichkeit ist verschwindend gering. Im anderen Extremfall teilt man mit einem Geschwister 100% der DNA - das kommt vor, allerdings nur bei eineiigen Zwillingen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man mit einem Geschwister, das kein Zwilling ist, 100% teilt ist genauso minimal wie die Wahrscheinlichkeit für 0%.

Das heisst: Man kann mit Geschwistern mal mehr und mal weniger als 50% der DNA teilen und ist damit Geschwistern genetisch unterschiedlich ähnlich. Man kann also genetisch sowohl enger als auch weiter "verwandt" sein, als mit einem Elternteil, beides kommt gleich oft vor.

2 Genealogische / Rechtliche Verwandtschaft

Hier gilt das Prinzip der Anzahl der "vermittelnden Geburten". Einfacher ausgedrückt: Der Verwandtschaftsgrad bemisst sich nach der Anzahl von Schritten die man (bspw. auf einer Ahnentafel) gehen muss um zum jeweiligen Verwandten zu kommen. Zu den Eltern ist es nur ein Schritt: Man selbst -> Vater/Mutter zu den Geschwistern sind es zwei Schritte: Man selbst -> Vater/Mutter -> Geschwister

Daher sind Eltern Verwandte ersten Grades, Geschwister Verwandte zweiten Grades. Das gilt dann übrigens auch für Halbgeschwister, mit denen man biologisch/genetisch weniger verwandt ist als mit Vollgeschwistern, auch sie sind Verwandte zweiten Grades.

3 Sonstiges

Daneben gibt es noch das Kirchenrecht, das eine andere Zählweise vorsieht. Von Bedeutung ist das bspw. bei Verwandtenehen und der Frage ob (nach Kirchenrecht) erlaubt oder nicht.

Zu unterscheiden vom Verwandtschaftsgrad sind die Verwandtschaftsbezeichnungen, die einen Grad enthalten. Ein Cousin ersten Grades ist ein Enkel gemeinsamer Grosseltern (Kind von Onkel oder Tante), ist jedoch natürlich kein Verwandter ersten Grades sondern ein Verwandter vierten Grades, da es vier Schritte sind: Man selbst -> Vater/Mutter -> Grossvater/Grossmutter -> Onkel/Tante -> Cousin/Cousine. Daher ist man mit einem Onkel ersten Grades auch enger verwandt (Verwandtschaft dritten Grades) als mit einem Cousin ersten Grades (wie oben beschrieben Verwandtschaft vierten Grades).

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Großtante 2. Grades

Warum "Groß"?

Weil zwei Generationen über Dir, wie auch die Großmutter. Großmutter und ihre Cousine sind in derselben Generation, daher aus Deiner Sicht beide "Groß".

Warum "Tante"?

Erstens weil Frau, zweitens weil mindestens eine Generation über Dir. Verwandte in der gleichen Generation sind Cousins und Cousinen, Verwandte in allen Generationen unter der eigenen sind Neffen und Nichten. Dazu zählen alle Kinder von Geschwistern und Cousins. Verwandte in allen Generationen über der eigenen sind Tanten und Onkel.

Warum "2. Grad"?

Weil die gemeinsamen Vorfahren im Gegensatz zur "normalen" Großtante (=Großtante 1. Grades = Schwester von Oma/Opa) um eine Generation nach hinten verschoben sind.

Die gemeinsamen Vorfahren für Dich und eine Schwester der Oma (Großtante) sind Deine Urgroßeltern welche die Eltern Deiner Großtante sind. Die gemeinsamen Vorfahren für Dich und eine Cousine der Oma sind aber Deiner Ururgroßeltern welche die gemeinsamen Großeltern Deiner Oma und ihrer Cousine sind.

Daher: Großtante 2. Grades

Man kann es auch hier sehen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Verwandtschaftsbeziehung

Du bist Proband mit Nummer 0, die Cousine Deiner Oma ist die Nummer 6.

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Hallo Mausi1337,

wie zivis richtig sagt sind an der Augenfarbe mehrere Gene beteiligt, weshalb man es *eigentlich *nicht ganz so einfach sagen kann.

Wenn Du blaue Augen hast, so hast Du kein Allel für braune Augen, denn das wäre dominant und Du hättest braune Augen, sondern "zwei" Allele für blau, wenn wir es mal auf ein einziges Gen vereinfachen.

Wenn die Eltern Deines Freundes beide braune Augen haben und ein Sohn blaue, dann haben beide Eltern jeweils ein blaues und ein braunes Allel. Der Bruder hat zufällig zwei blaue geerbt, dein Freund mindestens ein braunes oder eben zwei braune Allele.

Wenn er zwei braune Allele hat, dann haben alle eure Kinder ein braunes und ein blaues und sind daher alle braunäugig. Hat er aber auch ein blaues Allel, dann ist nur die Hälfte eurer Kinder braunäugig die andere Hälfte blauäugig.

Das ist aber nur das vereinfachte Modell. In Wirklichkeit sind mindestens 3 Gene beteiligt, wovon eines Allele für braun/blau enthält, ein anderes Alle für grün/blau. Es gibt daher auch die Möglichkeit, dass bei Deinem Freund noch ein grünes Allel vorhanden ist, dass dann bei euren Kindern zum Vorschein kommen kann. Ausserdem gibt es noch andere Gene und Faktoren, die bspw. dafür sorgen können, das zwei blauägige ein braunäugiges Kind haben, was sich mit dem vereinfachten Modell nicht erklären lässt.

Um das zu veranschaulichen empfehle ich dieses Tool bei dem man die Augenfarben der Eltern, Grosseltern und Geschwister eingibt und dann die Augenfarbe der Kinder als Ergebnis erhält. Es handelt sich dabei um Wahrscheinlichkeiten.

http://museum.thetech.org/ugenetics/eyeCalc/eyecalculator.html

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Indogermanen und Indoeuropäer ist das gleiche. Im deutschen Sprachraum wird traditionell der Begriff Indogermanen verwenden, was in der Geschichte der Entdeckung dieser Sprachfamilien begründet ist. Ist also nicht veraltet, da aber die Forschung sehr international ist wird Indoeuropäer auch in Deutschland heute immer häufiger verwendet.

Die Indogermanen /-europäer waren ein Volk das vor 5.000 bis 6.000 Jahren existierte, jedenfalls nimmt man an, dass sich damals die gemeinsame Ursprache aller heutigen Indogermanischen Sprachen entwickelte. Wo dieses Volk genau lebte ist noch immer nicht sicher geklärt, die Region vom Schwarzen Meer / Südrussland ist am wahrscheinlichsten.

Von dort aus wanderten die Nachfahren dieses Volkes vor allem nach Europa aber eben auch bis in den Iran und nach Indien, auch in der heutigen Türkei gab es indoeuropäische Völker, deren Sprachen jedoch ausgestorben sind.

Die Indoarier, bzw. die indoarischen Sprachen sind der indische Zweig der Indogermanen, zusammen mit den Iranischen Sprachen bilden Sie den Indoiranischen Zweig. Einen hübschen Stammbaum dieser Sprach- und Völkerfamilie gibt es hier:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4f/IndoEuropeanTree.svg

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Eine biologische Verwandtschaft könnte man auch mit einem DNA-Test über andere Personen nachweisen, z.B. Kinder der verstorbenen Person. Ich vermute allerdings, dass es hierbei um die biologische sondern vor allem um eine juristische Verwandtschaft geht. Damit zwei Personen auch vor dem Gesetz verwandt sind muss das mit Hilfe von entsprechenden Unterlagen nachgewiesen werden. Da es um den Nachnamen geht muss man hier nur eine Linie verfolgen, meist folgt der Nachname ja der männlichen Linie, also vom Vater der Mutter und vom Vater der anderen Person immer auf den Vater zurück. Irgendwann landet man dann beim selben Mann, wenn eine Verwandtschaft besteht. Beim Standesamt kommt man bis 1871 zurück, das ist relativ einfach, weil man nur anfragen muss. Für die Zeit davor gibt es Kirchenbücher. Wo die aufbewahrt werden erfährt man bei der Kirchengemeinde in der die Familie damals lebte. Hier noch ein hilfreicher Link: http://wiki-de.genealogy.net/KirchenarchiveinDeutschland

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Bei dieser Frage muss man verschiedene Bausteine unserer DNA unterscheiden:

  1. Die Chromosomen 1 bis 22 und X Dieser Teil unserer DNA (der bei weitem grösste Anteil) wird mit jeder Generation neu vermischt. Deshalb erkennt man eine Verwandtschaft anhand dieser DNA nur bis zu ein paar Generationen zurück. Hat man mit einem anderen Menschen einen gemeinsamen Vorfahren vor 15. Generationen (in etwa 400 Jahre) so hat schon der einzelne Mensch nur extrem wenig wenig DNA von diesem einen Vorfahren, es sind im Durchschnitt ca. 0,1% unserer DNA (50% Eltern, 25% Grosseltern usw.). Die Wahrscheinlichkeit, dass bei unserem Cousin 15. Grades ausgerechnet die gleichen 0,1% von diesem gemeinsamen Urahn übrig sind ist extrem gering. Hier kann man also auch durch die aufwändigsten Tests nichts vernünftiges mehr herausfinden.

  2. Das Y-Chromosom und die mtDNA Das Y-Chromosom wird - von seltenen Mutationen abgesehen - immer unverändert vom Vater an den Sohn weitergegeben. Die mtDNA wird ebenfalls fast unverändert von der Mutter an alle Kinder weitergegeben (Männer haben mtDNA, vererben sie aber nicht weiter).

Diese DNA folgt also unserer rein männlichen bzw. rein weiblichen Ahnenlinie und vermischt sich nie.

Deshalb haben zwei Männer die einen gemeinsamen Stammvater vor 400 Jahren haben heute ein extrem ähnliches Y-Chromosom oder wenn es über die rein weibliche Linie geht eine fast gleiche mtDNA.

Durch einen Vergleich dieser DNA kann man auch in etwa feststellen, wann der letzte gemeinsame Vorfahre zweier Menschen in einer dieser beiden Linien gelebt hat. Das geht allerdings nur grob, wenn der Vorfahre weit in der Vergangenheit liegt, dann erhält man eventuell Schätzungen wie 15.000 Jahre +/- 5.000 Jahre.

Der "most recent common ancestor" = jüngster gemeinsamer Vorfahre aller Menschen in rein männlicher Linie (Adam des Y-Chromosoms) lebte vor ca. 60.000 bis 90.000 Jahren, in rein weiblicher Linie (mitochondriale Eva) vor ca. 175.000 Jahren.

Dabei ist das nicht der einzige Mann von dem wir abstammen, sondern nur der, in dem die rein männlichen Linien zusammenlaufen. Die anderen Männer die vor 60.000 lebten haben zwar heute auch noch Nachkommen, aber nicht in rein männlicher Linie.

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In jeder menschlichen Zelle befinden sich 46 Chromosomen. Die von 1 bis 22 sind immer doppelt. Das X ist nur bei Mädchen doppelt, eines davon stammt vom Vater, eines von der Mutter, genauso wie bei den Chromosomen 1 bis 22. Jungs haben statt dessen nur ein X von der Mutter und das Y vom Vater.

Einzige Ausnahme sind die Keimzellen, also Eizelle und Spermium, die haben jedes Chromosom nur einmal, also nur 23 Chromosomen. Eizellen haben dabei immer ein X, Spermien entweder ein X oder ein Y. Bei der Verschmelzung sind es dann wieder 46, also der doppelte Chromosomensatz.

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Bei einer klassischen Ahnentafel (Vorfahren oben, Nachfahren unten) steht der Mann auf dem Blatt links von der Frau.

Bei einem Stammbaum, bei dem die Grosseltern sozusagen die Wurzel sind wird genau anders herum sortiert, also die Frauen links von den Männern. Die Kinder sortiert man meistens nach Alter von links nach rechts, also ganz links das erste Kind der Grosseltern.

Generell kann man es natürlich machen wie man will, Hauptsache die Mitglieder einer Generationen sind alle in etwa auf gleicher Höhe, den Rest kann man so anpassen, dass sich ein schöner Baum drunter zeichnen lässt.

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