Die Arbeitslosenquote sind schon nur die Arbeitssuchenden. Wer in der Schule, in Rente, im Studium, ... ist, zählt nicht als arbeitslos. Auch wer zu Hause sitzt nichts tut und von seinen Ersparnissen lebt und sich nicht meldet, da er zu faul ist oder weiß, dass er eh erstmal sein Vermögen reduzieren muss, gilt nicht als arbeitslos. Auch Eltern in Elternzeit oder beim "klassischen" Modell ein Elternteil bleibt zu Hause, eins arbeitet, gilt die Person, die zu Hause bleibt, nur dann als arbeitslos, wenn sie sich als arbeitssuchend meldet - und wenn der andere Elternteil genug verdient gibt es keinen Grund sich zu melden.
Das Problem ist, dass der Staat bei Arbeitslosen fast immer kosten hat, und bei Arbeitenden meistens Einnahmen hat. Nicht vergessen darf man, dass neben dem Regelsatz für den Arbeitslosen es auch noch Regelsätze für die Kinder gibt und weitere Kosten wie Wohngeld, Krankenkasse, ... zusätzlich vom Staat übernommen werden. Auch Personen, die nicht als arbeitslos gelten, können dem Staat kosten verursachen. Zudem hat der Staat eine große Menge an sonstigen Ausgaben für Verwaltung, Bildung, Infrastruktur, ... Das alles muss finanziert werden. Um so weniger Menschen und Unternehmen sich daran beteiligen, umso mehr müssen sie abgeben und umso weniger können sie für andere Sachen ausgeben. Beispiel: Umso mehr Geld ein Unternehmen an den Staat oder an seine Mitarbeiter zahlen muss, umso weniger kann es investieren und umso wahrscheinlicher ist es, dass sich das ganze gar nicht mehr rechnet.
Für Unternehmen ist eine gewisse Arbeitslosigkeit nicht unbedingt schlecht. Wenn alle Menschen arbeit haben, ist es schwer neue Mitarbeiter zu finden, gibt es dagegen viele Bewerber, kann sich ein Unternehmen die besten raussuchen. Auch bei Gehaltsverhandlungen ist es für Unternehmen günstiger, wenn sie viel Auswahl haben.
Unabhängig von den Kosten für den Sozialstaat ist allein die Tatsache, dass sich die Arbeitslosigkeit erhöht ein Grund für Besorgnis: Es bedeutet, dass Unternehmen weniger Mitarbeiter brauchen oder sich weniger Mitarbeiter leisten können/wollen und das bedeutet meistens, dass sie weniger Aufträge haben, was, wenn es bei vielen Unternehmen gleichzeitig passiert, ein schlechtes Zeichen ist. Wichtig ist es den Vergleich zum Vorjahresmonat zu betrachten, damit saisonale Unterschiede (z.B. Erntehelfer) keine verzerrten Ergebnisse liefern.