Ich habe eine schwere Beziehung zu meiner chronisch stark depressiven Mutter. Wir reden heutzutage kaum und haben keine gute Verbindung (lebe noch zuhause, bin 18). Naja, sie konnte nie wirklich fĂŒr uns da sein und das ist auch nicht ihre schuld, aber es macht mich schon traurig und manchmal fĂŒhle ich eine Leere.
Sie ist mit ihren Problemen immer zu mir und v. a. meiner Schwester gekommen und hat uns schon als Kinder damit belastet. Sie war so 80 % gestresst und fertig und hat immer verlangt, dass wir sie mehr unterstĂŒtzen mĂŒssen mit dem Haushalt und selbst Dinge anpacken.
Sie war nie wirklich gemein zu einem, hat sich aber oft bei einem Geschwisterteil ĂŒber jemanden aufgeregt, wegen der fehlenden UnterstĂŒtzung und Teenagerverhalten, womit sie nicht umgehen konnte. Sie war immer der Meinung, wir wĂŒrden zu wenig helfen und uns nur um uns selbst kĂŒmmern. Ihre ganze NegativitĂ€t und das stĂ€ndige Stressen hat mich emotional gestresst. Am schlimmsten waren aber ihre emotionalen ZusammenbrĂŒche, wo sie uns angeschrien hat, wie scheiĂe es ist und dass wir sie mehr unterstĂŒtzen und mehr im Haushalt helfen sollen.
Am schlimmsten war aber, wenn sie uns gedroht hat, sich umzubringen und da frage ich mich jetzt, ob man sowas schon als emotionalen Missbrauch bezeichnen könnte. ZusĂ€tzlich zu den ganzen VorwĂŒrfen und der abgegebenen Verantwortung. Hin und wieder kamen Aussagen wie: "Ich schaffe das nicht ohne eure UnterstĂŒtzung und mehr Hilfe", "Sonst gehe ich in den Wald und hĂ€nge mich auf", "Dann könnt ihr mich halt in ein paar Monaten am Friedhof besuchen" usw.... Das hat mich echt fertig gemacht und oft bin in mein Zimmer gelaufen und habe geweint. Solche Aussagen waren zwar nicht so hĂ€ufig, haben sich aber trotzdem in mein GedĂ€chtnis eingebrannt und mich negativ beeinflusst. Könnte man sowas als emotionalen Missbrauch bezeichnen, weil sie die Beziehung zu den Kindern dazu benutzt hat, um zu versuchen, ihre eigenen BedĂŒrfnisse zu befriedigen, wenn sie als Mutter fĂŒr uns hĂ€tte da sein mĂŒssen?