Der Gesang wird im liturgischen Kontext als gehobene Form des Gebets verstanden und wird oft so gewählt, dass er zur aktuellen Lesung oder zum Anlass passt.

Idealerweise schaffst du es, das Gefühl der Peinlichkeit abzulegen und dich in den Gesang mit Hilfe der Orgel einzuklinken. Wenn dir das immer noch schwer fällt, dann verfolge wenigstens den Liedtext aufmerksam.

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Katholischer C-Kirchenmusiker hier. Hatte neulich an einer Podiumsdiskussion mit unserem Bischof teilgenommen, der in seiner Jugend übrigens selbst jahrelang als C-Musiker unterwegs war.

Sein Resume:
Der Bedarf an Kirchenmusikern ist daran gekoppelt, wie viele hauptamtliche Priester zur Verfügung stehen. Wenn es nicht genug Pfarrer gibt, um Gottesdienste abzuhalten, werden wohl kaum mehr neue A-Musiker gesucht werden. Für die meisten Bistümer haben die Bischöfe einen Rückgang der hauptamtlichen Priester um über 30 % in den kommenden 30 Jahren prognostiziert.
Bei uns Katholiken werden Stellen als hauptamtliche Musiker also eher schlecht.

Die Protestanten haben vielfach mehr hauptamtliche A-Kirchenmusiker, was sie sich deshalb leisten können, weil sie (laut unserem Bischof) mehr Mittel auf der "mittleren Ebene" aufwenden (Musik, Verwaltung, Veranstaltungen) und dafür auf der "unteren Ebene" weniger bleibt.
Deren Wachstumsprognose fällt aber ebenfalls rückläufig aus.

Kurz: Ja, die hauptamtlichen Stellen werden langfristig weniger werden. Dabei haben die Protestanten mehr hauptamtliche Stellen als Katholiken (Größenordnung mal 5)

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Landeshymnen, Soldaten-und Heimatslieder haben zuweilen Details des jeweiligen Zeitgeschehens im Liedtext.

Bei klassischer Musik fallen mir Beethovens Erica (pro Napoleon) oder sein "welligntons Sieg" (gegen Napoleon) ein. Tchaikovsky Ouvertüre 1812 ebenso.

Wenn man in die geistliche Musik schaut, dürfte es wohl um die Zeit der Reformation etliche Lieder geben, die das Ereignis und dessen Folgen thematisieren.

Hoffe, es findet sich etwas.

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Hier meine Osternachtliturgie (aus Sicht des Organisten) von 2017. Alle Gesänge sind unterstrichen. Die Melodie der Psalme darf der Kantor gern umkomponieren, wichtig ist, dass die Texte nicht verändert sind. Als Kirchenmusiker freut es mich zu hören, wenn der Vorsänger die Gesänge verfeinert oder auf pfiffige Weise einen Bezug zwischen Text und Melodie schafft.

1. Teil: Lichtfeier (außerhalb der Kirche am Osterfeuer)

Lied (ohne Orgel), Ansprachen, wieder Lied während Prozession in die Kirche

In der Kirche: Exultet, im Anschluss Gemeindegesang (ohne Orgel)

2. Teil Wortgottesdienst

7x  Lesung + Zwischengesang (Kantor + Gemeinde ohne Orgel)

Gloria (ab hier mit Orgel)

Halleluja

Lied nach Ev., evtl. wiederholung des Halleluja

Glaubensbekenntnis (gesungen oder gesprochen), kann entfallen, wenn es eine Tauffeier gibt.

3. Teil: Tauffeier (falls es Täuflinge gibt)

Allerheiligenlitanei (kann auch nur gesprochen werden)

Lied für Gang zum Taufbrunnen und zurück, meist Taufgedächtnis oder Credo

4. Teil: Eucharistiefeier

Lied zur Gabenbereitung

Sanctus

Agnus Dei 

Musik zur Kommunion  

Danklied

Schlusslied

Musik zum Auszug

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+1 für Cluster, weil kein tonales Zentrum erkennbar ist, wenn alle Töne dicht nebeneinander liegen.

Anders sieht es aus, wenn du die Töne weit auseinander ziehst und anordnest. Je nach Anordnung (z.B. drei chromatisch versetzte, aufeinander gestapelte doppeltverminderte Vierklänge, oder drei Dur- oder Moll-Sept-Vierklänge etc etc.) könnte man sich eine Akkordnotation überlegen. Ob die Töne dann in weiter Lage aber greif- und spielbar sind, ist eine andere Sache.

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Barocke Binnenartikulation. Unbetonte (Binnen-)Zählzeiten absetzen, vor Synkopen sehr klar absetzen. Bei latent polyphonen Figuren die Melodietöne breit spielen und so hervorheben, die restlichen Noten kurz und leicht artikulieren. Auf Phrasenenden etwas bremsen und breiter werden. Vor großen Sprüngen bremsen und absetzen.

Wiederkehrende Motive breiter hervorheben, und Nebenstimmen kürzer artikulieren.

Eher hoch und klar registrieren. Habe ich etwas vergessen?

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Meine Antwort als Organist:

Ja, rein mathematisch sind es 2^38 Komtinationen, aber:

Musikalisch sind die meisten Kombinationen sinnfrei, weil es sich vielfach um Aliquoten handelt, also Register, die Obertöne verstärken sollen, z.B. die Quinte, die Terz etc., oder um Mixturen, in denen mehrere Aliquoten zusammengeschlossen sind. Seltenst würde ein Organist nur Obertonregister ohne Grundtöne kombinieren.

Bei 38 Registern würde ich folgende Annahmen treffen:

  • Die Orgel hat 2 Manuale und 1 Pedal, die Aufteilung der Register liegt irgendwo bei 14 Registern pro Manual, und 10 im Pedal
  • Pro Manual habe ich somit ca. 5 grundtönige Register (8', Prinzipale, Streich- und Flötenregister und Zungen, evtl. eine Schwebung), der Rest sind Aliquoten und Mixturen (Suboctav 16', Octave 4', Superoctave 2' und 1', Quinten 2⅔' und 1⅓', Terz 1 3/5' etc.)
  • Im Pedal habe ich maximal 4 grundtönige Register (Prinzipal, Flöte, Zunge, Streicher), der Rest sind Suboktaven und evtl. eine Pedalmixtur
  • Ich kann Manualregister von Manual II auf I koppeln, sodass Manual I auch Register von Manual II auslösen kann. Umgekehrt kommt sowas selten bis nie vor.
  • Ich kann beide Manuale ins Pedal koppeln, sodass das Pedal die Register der Manuale auslösen kann, umgekehrt kommt das orgelbaulich nie vor.

Das heißt als Grundvoraussetzung hätten wir somit:

  • 3 Tastaturen mit ca 14 / 14 / 10 Registern
  • Pro Tastatur ca 4-5 Grundregister (registriertechnisch könnte man auch noch nur mit 4' als Soloregistrierung arbeiten, das würde man aber nicht mit anderen Registern kombinieren)
  • Tastaturen nach unten hin koppelbar
  • In jeder Registrierung muss mindestens 1 Grundregister vorkommen.

Nun, viel Spaß beim rechnen! :)

PS: Diese Annahme gilt für eine Kirchenorgel. Handelt es sich um eine elektr. Rockorgel, so gelten andere, nicht minder komplexe Voraussetzungen

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Ave Maria wird in der (katholischen) Kirche immer zum Schluss gesungen, in der evangelischen gar nicht, weil keine Marienverehrung betrieben wird.

Darf man fragen, ob es ein ökumenischer Gottesdienst ist, und zu welchen Teilen des Gottesdienstablaufs die Gesangseinlagen kommen sollen? (z.B. nach dem Bibeltext, vor dem Vaterunser etc.)

Es wäre ja reichlich sinnfrei, irgendwelche Kommunionlieder anzustimmen, wenn keine Kommunion stattfindet.

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Normalerweise gibt es ein 15-minütiges Läuten vor Beginn eines Gottesdienstes.

Es mag durchaus sein, dass an einem Sonntag zwei Gottesdienste nacheinander abgehalten werden.

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Ja, diese Plakate beleuchten die verschiedenen Themengebiete der Musik sehr anschaulich für Einsteiger.

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Als Orgelschüler kannst du mit deinem Orgellehrer, der zumeist auch Berufsorganist ist, fragen, ob er mit deiner Pfarrei oder einer Kirche deiner Wahl etwas arrangieren kann.

Als ungelernte Laie wird der Zugang zu einer Orgel schwierig, da es versicherungstechnisch riskant ist, wenn du an der Orgel durch unsachgemäßen Umgang etwas beschädigst oder selbst zu Schaden kommst.

Wenn du aber schon einen Abschluss hast (C- oder D-Schein oder Studium), darfst du, wenn du einen Vertrag als Organist mit der Kirche abschließt, jederzeit üben, sofern nicht gerade Gottesdienst oder es zur nächtlichen Ruhestörung kommt.

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Kann dir sagen, was ich für meine Aufnahmeprüfung im Bistum Mainz für Teilbereich Orgel machen musste:

  • Klavierstücke aus versch. Epochen vortragen, habe was von Bach, etwas aus der Wiener Klassik, und etwas aus der Romantik vorgetragen
  • Einfaches Klavierstück vom Blatt spielen
  • Akkorde hören und erkennen (Moll oder Dur)
  • Rhythmen nachklatschen

Bei Kirchenliedern würde ich vorschlagen, dass du etwas einfaches, das zur aktuellen Zeit im Kirchenjahr nimmst. Z.B. jetzt für die Fastenzeit GL 266 Bekehre uns.

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Wenn ich das richtig verstehe, ist das nur der Spieltisch und die Registerzüge und Lautsprecher und die Deko.

Tatsächliche Soundbanks fehlen da wahrscheinlich, also wird das Ding allein keine Töne von sich geben.

Im Zweifel den Kundendienst des Verkäufers oder Herstellers anrufen und fragen.

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Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.
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Meinst du das Vorspiel bevor der Kantor/die Schola den Kehrvers das erste Mal singt?

Kannst du komplett frei ausgestalten, wenn es die Orgel erlaubt.

Du kannst z.B. ein leises Manualitervorspiel genauso machen wie ein lautes Plenumvorspiel mit Pedal. Anschließend musst du ja sowieso abregistrieren bzw. aussetzen, wenn der erste Kehrvers solo vom Kantor or a capella von der Schola vorgetragen wird, worauf dann die Gemeinde mit Orgel(- und Pedal)begleitung den KV wiederholt.

Die Registrierung für dein Vorspiel sollte zum Psalmtext, zur Größe der Gemeinde und zum Kontext der Liturgie passen.

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Rein vom Zweck her ist der Gesang im Gottesdienst vor allem gedacht als gehobene Form des Gebets. Dadurch, dass du dich mehr anstrengen musst (singen), bekommt der gesungene Text mehr Intensität.

Falls es aber stimmlich nicht hinhaut, dann verfolge doch einfach den Text der Strophen, anstatt ganz abzuschalten, sodass du dich immerhin inhaltlich am Gebet beteiligst.

Der Pfarrer oder Kantor hat sich (hoffentlich) was dabei gedacht, als er die Liederordnung aufgestellt hat, und die meisten Lieder stehen idealerweise im Zusammenhang mit dem Gottesdienst, z.B. den Lesungen oder anderen Anlässen (Patronatstag, Hochfest, Heiligenfest etc.)

Also: Gemeindegesang dient nicht der Belustigung und Unterhaltung, sondern allein dem Gebet.

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