Das ist die gute alte Doppelmoral, aber nicht alle Israelis sind so.

Manche israelische Botschafter sehen in Israel Apartheid

Die Palästinensischen Gebiete (Ost-Jerusalem, Westjordanland und Gaza) und der Golan sind seit 1967 von Israel besetzt. Die Bundesregierung unterscheidet strikt zwischen dem Gebiet des Staates Israel und den besetztem Gebieten.
Es ist langjährige Position der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten, keine Änderungen an den Grenzen von vor 1967 anzuerkennen, die nicht zwischen den Konfliktparteien vereinbart worden sind. Israelische Siedlungen in den besetzten Gebieten sind auch aus Sicht der Bundesregierung völkerrechtswidrig, ein Hindernis für den Frieden und eine Gefahr für die Grundlagen der Zwei-Staaten-Lösung.

https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/regionaleschwerpunkte/nahermittlererosten/besetzte-gebiete/2263564

Israels Ex-Botschafter: „Was in Palästina geschieht, ist Apartheid“
Zwei ehemalige Botschafter Israels für Südafrika appellieren an den Ökumenischen Rat der Kirchen, Israels Siedlungspolitik als Apartheid zu verurteilen.
Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung steigt unsere Beunruhigung über die Realität im Westjordanland sowie in Ostjerusalem, wo wir die Apartheid, wie wir aus Südafrika kannten, heute im sprichwörtlichen eigenen Hinterhof wiederfinden. Als zwei Israelis, die ihr ganzes Berufsleben der Vertretung von Israels Interessen gewidmet haben, ist es für uns schmerzlich mitanzusehen, wie unser Land diese Ungerechtigkeiten heute in den besetzten palästinensischen Gebieten weiterführt.
Großteil des Westens schweigt zur Realität in den palästinensischen Gebieten
Wir hoffen, dass die Mitglieder der Vollversammlung die Realität in den besetzten palästinensischen Gebieten als das anerkennen, was sie ist: als Apartheid. Sie würden damit einen entscheidenden Schritt zur Förderung von Ehrlichkeit und Gerechtigkeit leisten, während ein Großteil der westlichen Welt weiterhin dazu schweigt. Seit mehr als einem halben Jahrhundert arbeitet Israel daran, sowohl die Geografie als auch die Demografie der besetzten palästinensischen Gebiete durch expansive Siedlungspolitik zu verändern – eine Politik, die nach internationalem Recht illegal ist.
Jene Siedlungen befinden sich zwischen und um palästinensische Gemeinden herum, wodurch in der palästinensischen Bevölkerung sogenannte Enklaven entstehen. Durch die Isolierung jener Gemeinden in dichte, zersplitterte Nester hält Israel die unerwünschte Bevölkerung in Schach und verschärft seine Kontrolle über sie – eine frappierende Ähnlichkeit mit den Bantustans der südafrikanischen Apartheid.
Die vollständige geografische Zersplitterung des Westjordanlandes verhindert, was man als „territoriale Kontinuität“ der Palästinenser bezeichnen könnte – die Möglichkeit eines zusammenhängenden palästinensischen Gebiets. Sie lässt keinen Zweifel an Israels Absicht, die Gründung eines palästinensischen Staates zu verhindern und seine Militärherrschaft über die Palästinenser zu verfestigen. Apartheid wird im Westjordanland darüber hinaus auch durch ein duales Rechtssystem verfestigt. Während die israelischen Siedler unter israelischem Zivilrecht mit vollen bürgerlichen und politischen Rechten leben, stehen die Palästinenser auf demselben Landstrich unter Militärrecht und haben keinen Einfluss auf das über sie herrschende Organ.

https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/kommentar-siedlungspolitik-israels-ex-botschafter-in-suedafrika-ilan-baruch-dr-alon-liel-was-in-palaestina-geschieht-ist-apartheid-li.263951

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