Hey, erstmal tut es mir leid was da mit deinem Papa passiert ist.
Ich würde ja sagen, dass er Zeit braucht, um den Tod deiner Mutter zu verkraften, aber 12 Jahre sind eben schon eine lange Zeit.
Ich leg dir ans Herz, dass du unbedingt mit ihm zum Psychologen gehst, da er seine Vergangenheit aufarbeiten muss. Dass deine Versuche ihn aufzumuntern scheitern liegt daran, dass zu viel Zeit verstrichen ist, in der er alles in sich hinein gefressen hat.
Wenn dein Papa gläubig ist, kann er sich auch an die Kirche wenden, wenn es ihm damit besser geht.
Hilfe von außerhlab ist deswegen so wichtig, da du ihm zu nahe stehst, um ihm helfen zu können. Ich bin selber wegen Depressionen in psychiatrischer Behandlung, zwar habe ich keinen geliebten Menschen durch den Tod verloren, jedoch hilft es mir enorm, wenn ich mit Psychologen über meine Vergangenheit rede, da ich weiß, dass sie kein Mitleid mit mir haben und das eine alltägliche Sache für sie ist und mich nicht als einen verrückten Menschen abstempeln.
Das heißt aber nicht, dass du dich total von deinem Papa distanzieren sollst, du musst ihm während der Therapie helfen, denn diese kann anfangs echt schwer sein. Sei weiterhin für ihn da, nur versuche nicht die Rolle des Psychologen zu übernehmen. Hab immer ein offenes Ohr für ihn und mach deinem Papa auch klar, dass auch du einen geliebten Menschen verloren hast. Steht das zusammen durch! Du kannst deinem Papa auch anbieten zusammen mit dir diese Therapie zu starten, vielleicht fühlt er sich dadurch nicht allein gelassen und außerdem kann dir das bestimmt auch ganz gut tun.
Ich wünsche dir und deiner Familie wirklich alles Gute für die Zukunft, und ich hoffe, dass ich dir wenigstens etwas weiterhelfen konnte.
Liebe Grüße