Im Grunde gibt es drei Optionen: am Montag, letzten Montag, Montag letzter Woche.

"Am Montag" bezieht sich immer auf den nächstliegenden Montag sowohl in der Vergangenheit als auch in der Zukunft. Die Richtung gibst du durch die Zeitform des Verbs an: Ich werde am Montag fahren bzw. Ich bin am Montag gefahren. In deinem Fall, wenn es drei Tage her ist, verwende ich üblicherweise diese Form. Jeder versteht das richtig.

"Montag letzter Woche" ist eindeutig, du kannst dir das auf einem Kalender ansehen und hast dort einen Zeitraum, innerhalb dessen sich dieser Montag befindet: in der entsprechenden Kalenderwoche; liegt die eine Woche vor der jetzigen, ist nicht der letzte Montag gemeint, sondern der davor.

"Letzten Montag" ist im Grunde synonym mit "am Montag", gibt aber die Zeitrichtung vor: Gemeint ist der letzte Montag vor dem heutigen Tag. Faktisch ist das präziser als "am Montag" und eindeutig (vgl. Als ich das letzte Mal da war - bei "letzt(e,er)" gibt es nichts zu deuteln). Nach meinem Gefühl drückt das aber eine größere zeitliche Distanz aus als "am Montag", und ich vermute mal, dir geht es ähnlich, weil du es gefühlt mit dem Montag letzter Woche gleichsetzt.

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Standardweg

Genauso wie vor der neuen Rechtschreibung ...

Sicher, dass du uns nicht verarschen willst? Deine Beispiele sind etwas ... seltsam. O_o

Zur Sache:

Jede gedankliche oder physische Einheit (Ding oder Konzept) im Deutschen wird als Substantiv in einem Wort und groß geschrieben und lässt sich durch Hinzufügung von weiteren Komponenten noch erweitern.

Folgende Ausnahmen gibt es, die sämtlich der besseren strukturellen und/oder inhaltlichen Erfassung dienen:

Die Regeln zur Schreibung von Wörtern, die die deutschen Nachrichtenagenturen Anfang dieses Jahrtausends (hehe) veröffentlicht haben, empfehlen im Falle von Fügungen aus verschiedenen Sprachen, dass diese Bestandteile durch Bindestrich gegliedert werden (als Hilfe für den Leser).

In diesem Sinne kann generell zur Betonung oder zur Verdeutlichung der Struktur eines Wortes die Bindestrichschreibung verwendet werden. Das würde man aber wohl eher für längere, kompliziertere und mehrdeutige Wörter in Anspruch nehmen oder zur Kontrastierung (Haftpflicht-Versicherung im Kontrast zur Hausrat-Versicherung, Standard-Behandlungsanweisungen  / Standardbehandlungs-Anweisungen; Ur-Insekt / Urin-Sekt ... ähm ..., Ministerial-Amtsschimmel / Ministerialamts-Schimmel, Drucker-Zeugnis / Druck-Erzeugnis u.Ä.).

Entsprechend wäre die Standardschreibung Standardweg, Standard-Weg lässt sich in bestimmten Zusammenhängen rechtfertigen (wenn beispielsweise drei andere Wege mit anderem Attribut genannt worden sind, von denen dieser abgehoben werden soll). Was gar nicht geht, sind deine anderen Optionen: Ein Substantiv wird immer großgeschrieben, auch nach einem Bindestrich; ein Leerschritt nach einem Bindestrich - der, wie der Name dezent andeutet, verbindet ...-  ist in sich widersprüchlich.

Eigentlich braucht man aber neben Grundkenntnissen nur ein wenig nachdenken, um den Unsinn vom Sinn zu trennen.

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Die Präposition vor regiert den Dativ: Vor wem oder was? - Vor dem Schlafengehen. "... den Schlafengehen" wäre Akkusativ Maskulinum, es müsste dann im Nominativ "der Schlafengehen" heißen, was offensichtlich falsch ist. ;-)

Der Artikel weist Schlafengehen eindeutig als Substantiv aus (genauer: substantiviertes Verb; die syntaktische Funktion "überlagert" sozusagen die formale Wortart).

Das Verb "schlafen gehen" wird getrennt geschrieben (Amtliche Regeln der deutschen Rechtschreibung, § 33,4: Verbindungen aus zwei Verben werden getrennt geschrieben); die Substantivierung "das Schlafengehen" hingegen wird in einem Wort geschrieben (Amtliche Regeln, § 37,2; Duden 9: Substantivierte Infinitive mit vorangehender Bestimmung werden groß- und zusammengeschrieben).

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Das ist ein freier Vers.

Bei Wikipedia findest du einen Eintrag dazu:

de.wikipedia.org/wiki/Freier_Vers

Brecht selbst hat einen zentralen Aufsatz dazu geschrieben: Über reimlose Lyrik mir unregelmäßigen Rhythmen

.ndlmm.uni-wuppertal.de/fileadmin/germanistik/ndlmm/Lehrveranstaltungen/Reimlose_Lyrik.pdf

Darin findest du alles, was du zum Verständnis brauchst.

Es empfiehlt sich, trotz der freien Behandlung den Text für eine Analyse durchzumetrisieren. Aus Übungsgründen, weil man sich sonst zu schnell damit abfindet und um den Rhythmus des Gedichts zu spüren. Freie Rhythmen sind ja nicht identisch mit ungebundener Sprache ("Prosa") . Wie bei einem festen Metrum zeigt sich der Meister erst in der Rhythmisierung des Textes, in ersterem Falle des an sich starren metrischen Schemas.

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Dank meines überragenden Intellekts kam ich auf die Idee, den Titel einzugeben, und habe direkt Treffer gehabt.  :P Der erste war der Link von stekum ...

Die Abnehmer


Einer nimmt uns das Denken ab
Es genügt seine Schriften zu lesen
und manchmal dabei zu nicken

Einer nimmt uns das Fühlen ab
Seine Gedichte erhalten Preise
und werden häufig zitiert

Einer nimmt uns das Googeln ab
Er gibt einen Titel ein
und sieht sich die Treffer an


Einer nimmt uns die großen Entscheidungen ab
über Krieg und Frieden
Wir wählen ihn immer wieder

Wir müssen nur
auf zehn bis zwölf Namen schwören
Das ganze Leben nehmen sie uns dann ab

Erich Fried


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Traditionell (seit dem 18. Jahrhundert) wird Literatur in drei Gattungen eingeteilt: Lyrik (Gedichte), Epik (Prosa, Erzählliteratur) und Dramatik (Theaterstücke). Alle drei sind in der Regel leicht abgrenzbar, allerdings haben sich die Grenzen im letzten Jahrhundert zunehmend aufgelöst, da Autoren mit neuen Formen bzw. Vermischungen der Gattungen experimentiert haben. Weitere Gattungen (Didaktik, Essayistik) sind mittlerweile formuliert worden.

In deinem Fall ist es eigentlich recht deutlich – ich gehe mal davon aus, dass es die Präsentation des Textes ist, die dich verwirrt: Der Satzspiegel mit den kurzen Zeilen von nahezu gleicher Länge trotz Flattersatz sieht tatsächlich sehr nach Drama aus, hinzu kommt die Zeilenzählung am linken Vorsatz, wie man sie von den Reclam-Heften kennt. Die gehört aber nicht zum Drama an sich, sondern ist ein Hilfsmittel zur Verständigung, wie es einige Verlage verwenden - eben Reclam, aber auch andere: Für Schullektüre ist das unerlässlich, um sich über Textpassagen auszutauschen. („Dass die Reue nur gespielt ist, erkennt man in Zeile 327, wenn der Anwalt bekennt, dass …“ Alle blättern zur Zeile 327 und sehen sich die bezeichnete Stelle an. „Aber später in Zeile 518“, wendet ein Schüler ein, „behauptet er doch, dass er das nur gesagt habe, um seinen Freund zu schützen.“ ) Das ist nur ein graphisches Hilfsmittel, das mit der Gattung nichts zu tun hat und bevorzugt in Schullektüre auftaucht.

Der Unterschied lässt sich vereinfacht und zugespitzt etwa so formulieren: Die Lyrik präsentiert rein subjektiv die dichterische Selbstaussage (das „Lyrische Ich“), die Dramatik zeigt Handlung objektiv durch die handelnden Figuren, die Epik präsentiert Handlung vermittelt durch einen Erzähler. In der Dramatik bekommst du also nur die Figuren präsentiert, die durch ihr Reden und Tun die Handlung vorantreiben, in der Epik wird ein Erzähler dazwischengeschoben, der die Handlung und ihre Akteure präsentiert, kommentiert, auch Innensichten vermittelt, die im Drama nur durch das Handeln der Figuren mittelbar erschließbar sind.

Formal lassen sich viele (aber gerade in der Moderne bei weitem nicht alle) Dramen durch ihre Versform erkennen, das eigentliche Gestaltungskennzeichen ist aber die Beschränkung, wenn man so will, auf die Figurenrede. Die Handlung entfaltet sich in ihr bzw. auf dem Theater in der Realisation (Mimik, Gestik) durch die Schauspieler/Figuren. Der Autor tritt nur in den Regieanweisungen (in der Regel kursiv und in Klammern) in Erscheinung. Im Roman haben wir es mit einem Erzähler zu tun, der wiedergibt, was geschieht. (Der Erzähler ist übrigens nicht identisch mit dem Autor.)

In deinem Textbeispiel haben wir es neben gelegentlicher wörtlicher Rede vor allem mit einem sogenannten Ich-Erzähler zu tun, der erzählt, was geschieht, Hinweise zum Rahmen gibt, seine Eindrücke wiedergibt, die Figuren erklärt und so weiter. Allein schon, dass du Anführungszeichen siehst, die die wörtliche Rede der Figuren von der Erzählerrede abgrenzen, zeigt, dass es ein Erzähltext ist. Im (gedruckten) Drama hast du ausschließlich wörtliche Rede (plus Regieanweisungen), vor die der Name des jeweils Redenden gesetzt ist, Anführungszeichen entfallen.


Dein Textbeispiel in Prosa- und Dramenform - epische Elemente (Erzählerrede, Regieanweisungen) kursiv:

Prosa:

Auf halbem Weg kam Urs mir entgegen. „Stefanie hat einen Platten“, rief er mir zu. „Ich hole Flickzeug.“ Kurz darauf sah ich dann Stefanie, die an der Böschung saß. Ich stieg ab. „Das kann eine Weile dauern, bis Urs zurückkommt“, sagte ich. „Ich gehe mit dir, wenn du magst.“ Wir schoben unsere Fahrräder langsam den Hügel empor, hinter dem der Weiher lag. Ich hatte Stefanie nie besonders gemocht, vielleicht weil es hieß, sie treibe es mit jedem, vielleicht aus Eifersucht, weil Urs sich nie mehr ohne sie zeigte, seit die beiden zusammen waren. Aber jetzt, als ich zum ersten Mal mit ihr allein war, verstanden wir uns ganz gut und redeten über dies und jenes.

Drama:

U r s: Stefanie hat einen Platten. Ich hole Flickzeug.

(Beide setzen ihren Weg fort. Nach einiger Zeit begegnet Peter Stefanie. Er steigt ab.)

P e t e r: Hallo, Stefanie. Dein Freund Urs hat mich informiert. Das kann eine Weile dauern, bis er zurückkommt. Ich gehe mit dir, wenn du magst.

S t e f a n i e: Wie nennst du dich?

P e t e r: Die Frage scheint mir klein für eine, die das Wort so sehr verachtet.

S t e f a n i e: Bei euch, ihr Herrn, kann man das Wesen gewöhnlich aus dem Namen lesen, wo es sich allzu deutlich zeigt. Nun gut, wer bist du denn?

P e t e r: Ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.

S t e f a n i e: Was ist mit diesem Rätselwort gemeint?

P e t e r: Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht; denn alles, was auf dieser Welt entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht. (usw.)

(Ähm ... das klingt jetzt etwas nach Serienmörder ...)

(Die Rede wird üblicherweise eingerückt, aber das gibt das Textprogramm hier nicht her.)

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Das sind eigentlich zwei Sätze:

1. Du siehst es ein.

2. Das ist gut.

Der Konstruktion zugrunde liegt eine Beurteilung - dass etwas gut ist (Satz 2); der Satz, in dem die Beurteilung geäußert wird, ist nicht vollständig realisiert (das nennt man Ellipse), lediglich die Aussage des Satzes in Form des Prädikativs taucht auf.

Satz 1 ist von Satz 2 abhängig, also ein Nebensatz, in diesem Fall vertritt dieser Nebensatz das Subjekt des Urteils: (Es/Das ist) gut ..., das im vollständig realisierten Hauptsatz durch ein sogenanntes Korrelat (es/das) ausgedrückt würde; der Inhalt des Korrelats steht im Nebensatz, deshalb ist es durchaus üblich, es wegzulassen, weil dadurch keine Information verlorengeht.

Der Subjekt-Nebensatz wird (wie alle Nebensätze) durch eine Konjunktion mit dem Hauptsatz verbunden, im Falle eines Subjektsatzes ist die Konjunktion dass.

Zum Vergleich: Das kann ein Artikel, ein Demonstrativ- oder ein Relativpronomen sein. Keines davon trifft hier zu.

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"Ich habe zwar im Internet recherchiert, wurde aber nicht sehr fündig."

Aber ein bisschen schon? Das sollte mich jedenfalls wundern, denn das Wort gibt es schlicht nicht und es ergibt auch keinen Sinn. Was es allerdings gibt, sind a) das Gemüt und b) die Gemütsverfassung oder auch Stimmung ;-).

Das Gemüt ist die generelle Gefühlslage des Menschen, die Gesamtheit seiner emotionalen Impulse über einen längeren Zeitraum hinweg als Bestandteil und Ausdruck seiner Persönlichkeit, im Unterschied zur Stimmung, die sich auf die emotionale Verfassung im Augenblick und einer bestimmten Situation bezieht. Wer (generell) von sanftem Gemüt ist, lässt sich kaum zu heftigen Ausbrüchen hinreißen; trotzdem kann das geschehen, wenn er oder sie (aktuell) in einer miesen Stimmung ist und unter Druck gerät.

Ein paar Definitionen aus dem Netz:

„Mit Gemüt wird die durch die Gesamtheit der Gefühls- und Willenserregungen erworbene Einheit und Bestimmtheit der Psyche bezeichnet. (…) In der Umgangssprache wird Gemüt gelegentlich auch gleichbedeutend mit Persönlichkeit und Charakter verwendet (...).“ (Wikipedia)

Gemüt - tiefe und warme gefühlsmäßige Veranlagung, Empfindungsvermögen“ (DWDS - Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache)

Synonyme: Charakter, Naturell, Persönlichkeit, Veranlagung, Wesen, Wesensart, Temperament, Innenleben (DWDS)

Stimmung - gefühlsmäßiger, von der körperlichen und psychischen Verfassung und der augenblicklichen Situation abhängiger Zustand des Menschen, Gemütszustand, Gemütslage, Gemütsverfassung“ (DWDS)

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Das wird von Verlag zu Verlag nicht identisch gehandhabt. Am gängigsten ist es, Werktitel und Zeitschriftentitel kursiv zu setzen ("er nahm John Steinbecks (Meine) Reise mit Charlie in die Hand") sowie Hervorhebungen, besonders betonte Wörter im Satz ("das Buch ist das Referenzwerk zum Thema") und fremdsprachliche, nicht eingedeutschte Ausdrücke neuer Sprachen ("der brujo nahm das mescal aus der Felsspalte"); Aufsätze in Zeitschriften werden wiederum in Anführungszeichen gesetzt und natürlich Zitate. Wenn du "einen Schriftzug wiedergibst", dann ist das ein Zitat (auf dem Schild stand: "Wärter füttern verboten!"). Songtitel werden üblicherweise in Anführungszeichen gesetzt, der Titel des dazugehörigen Albums oft kursiv; aber gerade das schwankt stark; Popkultur/Musik ist nicht so stark reguliert wie Schriftkultur.

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Vorweg: Das ist "eigentlich" kein Gedicht, sondern es sind 5 Zeilen aus dem Theaterstück "Die Braut von Messina" von Friedrich Schiller. In diesem Stück verwendet Schiller gelegentlich Reime, aber nicht durchgehend. Dramentexte wurden zu der Zeit meist in Verse gefasst/gesetzt, vor der Klassik allerdings nicht gereimt (in der Regel Blankvers). Reim ist keine spezifische Eigenart von Gedichten. (In der griechischen Antike war der Reim ein Spezifikum von Dramen ...)

Weiter geht es an dieser Stelle (ebenfalls gereimt):

– Dem Bruder fall' ich bei, ich muß ihn loben,             
Mein eigen Schicksal ist's, was er erzählt,
Den Schleier hat er glücklich aufgehoben
Von dem Gefühl, das dunkel mich beseelt.

Nun hat Schiller die Tendenz zur Sentenz (man mag mir diese Formulierung verzeihen, das war zu verlockend :D), zu Sätzen von allgemeiner Gültigkeit, und zu kleinen, inhaltlich und formal in sich geschlossenen Struktureinheiten. (Weshalb er auch so gern zitiert wird.) In deiner und der von mir zitierten Folgepassage wird die Eingebundenheit des Ganzen in ein Drama, ebenso aber die Eigenständigkeit deiner Zeilen, die auch für sich (be)stehen können, deutlich. Von daher ist es wohl legitim, deine Stelle aus dem Stück herauszuziehen und als Einheit zu behandeln. Meinetwegen auch als "Gedicht", wobei der Text keine lyrische Qualität hat. Zur Kategorisierung würde ich hier wohl "Sinngedicht" verwenden.


Das Reimschema deiner Passage ist abbab. Weiter geht es mit cdcd. Allerdings gibt es einen unübersehbaren inhaltlichen Einschnitt, sodass deine Verse, die allgemeinen Inhalts sind und auch außerhalb des Stücks Sinn ergeben, herausnehmbar sind und das Folgende für ihre Analyse vernachlässigbar ist.

Der Fünfzeiler mit Reimschema abbab taucht im spanischen Vers auf, als quintilla allerdings original ein Achtsilber (die Reimschemata können hier auch ababa, abbab, abaab oder aabba sein) und gebräuchlich in lyrischen, narrativen, vor allem aber dramati­schen Texten, wo ihn Schiller vermutlich entdeckt hat. Ich denke, dass du in einem Erläuterungsband zu dem Stück (z.B. Königs Erläuterungen) mehr über diese Passage und vielleicht auch die Geschichte dieser Gedicht-/Strophenform finden kannst.

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Du musst nur wissen, wo du nachgucken kannst.

Duden online:

weiter, Adverb


Schreibung in Verbindung mit Verben: Getrenntschreibung, wenn »weiter« im Sinne von »weiter als« gebraucht wird: weiter gehen, er kann weiter gehen als ich Zusammenschreibung, wenn »weiter« in der Bedeutung von »vorwärts«, »voran« (auch im übertragenen Sinne) gebraucht wird: weiterbefördern; weiterhelfen usw. Wird die Fortdauer eines Geschehens ausgedrückt, schreibt man im Allgemeinen zusammen, wenn »weiter« die Hauptbetonung trägt, und getrennt, wenn das Verb gleich stark betont wird: we̲i̲termachen; we̲i̲terspielen usw. sie hat dir we̲i̲ter (weiterhin) gehọlfen die Probleme werden we̲i̲ter beste̲hen oder we̲i̲terbestehen "Sie können weitergehen", sagt ein Polizist zu einem Passanten, der seine Bewegung fortsetzen soll. ""Sie können weiter(hin) gehen", sagt ein Arzt zu einem Patienten, der seine Gehfähigkeit behält. Wenn das Adverb durch "weiterhin" ersetzbar ist, wird getrennt geschreiben. In deinem Fall scheint mir beides möglich zu sein. Es ist eher der Kontext, der darüber entscheidet:
"An diesem Ort kann die Pflanze weiterwachsen" (was sie schon am vorherigen Ort getan hat") bzw.: "An diesem Ort kann die Pflanze weiter wachsen, aber zum Blühen ist hier zu wenig Licht." (DIe Betonung ist hier eine andere.)

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Leider erst jetzt gesehen. Es gibt einen rein englischen Buchladen in Frankfurt, der super sortiert ist: The British Bookshop in der Börsenstraße 17. Der ist nicht sehr bekannt, durchfragen hilft eventuell nicht ... Wenn du von der Fressgass links in die Börsenstraße einbiegst, halte dich auf der linken Seite und folge nicht dem Straßenverlauf, sondern geh immer geradeaus. Kurz nach der Kurve der Börsenstraße kommt links die Buchhandlung.

Hugendubel ist auch ganz brauchbar, wenn es einem nichts ausmacht, eine Kette zu unterstützen, aber in deinem Fall nur zweite Wahl. Die sind aber auch nur zweihundert Meter auseinander.

Kam hoffentlich noch rechtzeitig. Viel Glück!

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Das geht hier ja durcheinander wie Kraut und Rüben ...

Die Höflichkeitsanrede Sie (alt: Ihr) ist nicht identisch mit der freundschaftlichen (bzw. legèren) Anrede du. Natürlich muss eine Anredeform, die im Singular großgeschrieben wird, auch im Plural großgeschrieben werden. Warum sollte sie plötzlich anders geschrieben werden, wo die Begründung für die Schreibung immer noch dieselbe ist, nur die Anzahl der Angesprochenen anders?

Im Plural ist die alte Höflichkeitsform "Ihr" zwar in der Gestalt identisch mit der freundschaftlichen Anrede, aber nicht semantisch. Sie sieht nur gleich aus. Da wir es immer noch mit der Höflichkeitsform zu tun haben, wird sie wie immer großgeschrieben. Die freundschaftliche Anrede wird wie immer kleingeschrieben.

Die Hinweise auf Kleinschreibung der freundschaftlichen Anrede "ihr" in der neuen Rechtschreibung beziehen sich schlicht nicht auf die Höflichkeitsform "Ihr" im alten Deutsch. Die taucht dort gar nicht auf.

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Die Partikel "wie" kann verschiedene Funktionen im Satz haben. In diesem Fall handelt es sich um eine modale Konjunktion und "wie man will" ist ein modaler Nebensatz. Aber auch wenn es eine Vergleichspartikel wäre, müsste der durch sie mit dem Restsatz verknüpfte Bereich abgetrennt werden, wenn es sich um einen vergleichenden Nebensatz handelt: Man könne sich kleiden, wie Hannes es tue, es ändere nichts. Bei "Man könne sich kleiden wie Hannes" steht natürlich kein Komma, das ist nur ein einfacher Vergleich. Das Entscheidende ist die Nebensatzkonstruktion, erkennbar am Verb innerhalb dieser Konstruktion. Daran erkennst du zum Beispiel, dass es sich bei deinem "Satz" eigentlich um drei Sätze, zwei Hauptsätze und einen Nebensatz, handelt:

Man könne sich kleiden, wie man will, es ändere nichts.

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Der Satz ist vollkommen korrekt und klingt so besser als die Alternativen, zwischen die beiden "mich" gehört aber ein Komma:

"Ich freue mich, mich Ihnen vorstellen zu dürfen." ("..., dass ich mich Ihnen vorstellen darf.")

Word hat kein semantisches oder auch nur grammatisches Verständnis von Sprache, es markiert als möglichen Fehler, was nicht in seinem Wortinventar steht (weil der entsprechende Programmierer es nicht eingegeben hat), und erkennt Abweichungen von (ebenfalls einprogrammierten) Standardumgebungen - augenscheinliche Wortdopplungen zum Beispiel werden als verdächtig markiert, sind damit aber nicht notwendig falsch: Word markiert solche Stellen, damit der Schreiber sie sich ansehen und dann entscheiden kann. Vermutlich verschwindet die Markierung, wenn du das Komma reinsetzt.

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Brechts Werke behandeln eigentlich nicht den Kommunismus, sondern den Kapitalismus. Sie entfalten die Widersprüche des Kapitalismus vor dem Hintergrund der Selbstbestimmung - gewöhnlich der proletarischen Massen, aber ich halte es für gerechtfertigt, das zu generalisieren als Postulat der Selbstbestimmung des Individuums. Dabei zeichnete sich Brecht von Anfang an als Gegner des Bürgertums aus, sowohl was das Spießertum des Kleinbürgers beim jungen Brecht als auch später die Bourgeosie als gesellschaftliche Klasse betrifft.

Das Problem, auf deine Frage korrekt zu antworten, liegt in den Vorstellungen, was denn Kommunismus sei. Man kann auf deine Frage nicht einfach mit "Ja" antworten, weil sich mit dem Ausdruck "Kommunismus" ein breites Spektrum verschiedenster Positionen verbinden, die sich zum Teil äußerst kontrovers gegenüberstehen. Und weil die Entwicklungsdynamik politischer Bewegungen sich nicht an begriffliche Vorgaben hält. Das Absurde ist, dass der historische Kommunismus im Sinne der Systeme des Ostblocks begriffstheoretisch überhaupt kein Kommunismus ist. Was es nicht eben einfacher macht, deine Frage zu beantworten.

Politisch-theoretisch ist Kommunismus ein Gesellschaftsmodell, das entweder das Privateigentum an Produktionsmitteln oder jedes Privateigentum abschafft. Der gesellschaftlich erarbeitete Reichtum kommt allen Gesellschaftsmitgliedern zugute ("Jeder gemäß seinen Fähigkeiten, jedem gemäß seinen Bedürfnissen"). Eine "mildere" Form wäre der Sozialismus, von Marx als eine Übergangsphase zur klassenlosen Gesellschaft gedacht. Bis zum Ersten Weltkrieg waren beide Begriffe nahezu synonym, durch die Spaltung der sozialistischen Bewegung infolge des Krieges und der Russischen Revolution wurde eine Differenzierung nötig. Weder Sozialismus noch Kommunismus sind übrigens gleichzusetzen mit einer zentralisierten staatlichen Planwirtschaft, der Form, die der Staatssozialismus des Ostblocks seiner wirtschaftlichen Sphäre gab.

Nicht alles, was sich dann kommunistisch nannte, erfüllte tatsächlich die begrifflichen Vorgaben. Tatsächlich zeichneten sich die vorgeblich kommunistischen Parteien des Ostblocks vor allem dadurch aus, sich zwischen die Bevölkerung und die klassenlose Gesellschaft zu stellen. Die „sozialistische Übergangsgesellschaft“ diente als Gelegenheit, die alte privilegierte Klasse der Bourgeoisie durch die neue der Parteibonzen zu ersetzen. Das ostdeutsche politische System begriff sich selbst explizit als sozialistisch, nicht kommunistisch, die DDR sollte eine reale Form der sozialistischen Übergangsgesellschaft darstellen. Spätestens mit dem Aufstand vom 17. Juni 1953 war eigegentlich klar, dass die „Diktatur des Proletariats“, die als Notwendigkeit angesehen wurde, solange der unauflösbare Interessengegensatz zwischen den gesellschaftlichen Klassen nicht in der klassenlosen Gesellschaft aufgehoben war, sich längst zu einer de facto Diktatur der Partei verfestigt hatte.* In den bürgerlichen Medien im Westen wird diese Diktatur der Partei üblicherweise als „der Kommunismus“ herausgestellt, was eigentlich jeder begrifflichen Grundlage entbehrt und wohl nur als Polemik gegen antikapitalistische Bewegungen im Westen zu erklären ist.

Im Sinne dieser Diktatur der Partei(bonzen) war Brecht sicher kein Kommunist.

Im Sinne einer Parteinahme für die arbeitende Klasse schon. Aber das betrifft alle „Kommunismen“ und „Sozialismen“, von denen sich viele spinnefeind waren. Es wird Brecht gerechter, wenn man ihn als Marxisten begreift, denn sein Interesse am Sozialismus begann nicht mit irgendwelchen Heilsversprechen, sondern mit Marx' dialektischer Denkweise.

Insofern kann (und muss) man Brecht als Marxisten begreifen.

Brechts Weg zu Marx hatte seinen Ausgangspunkt nicht im politischen Kampf, sondern im Lesen von Marx' Schriften. Seine Marxlektüre begann 1926 und dauerte bis zu seinem Tod fort. Das Produktive der Marxlektüre für Brecht bestand darin, dass er seine fundamentale Opposition zum herrschenden System nicht mehr im Antisozialen heroisch-tragisch aushalten musste, sondern im philosophischen Materialismus von Marx den Widerspruch zwischen Individuum und Gesellschaft versöhnen konnte. Brechts erster Lehrmeister im Marxismus war der Wirtschaftswissenschaftler und Soziologe Fritz Sternberg. In den Worten Hans Mayers: „Sternberg war politisch ein Gegner des offiziellen Kommunismus. Ein Marxist, ebendarum (..) kein Stalinist.“ Sein bedeutendster Lehrmeister, den Marxismus betreffend, war Karl Korsch. Auch Korsch war ein Marxist, der sich gegen die Doktrinen und die Praxis des machtpolitisch erfolgreichen Stalinismus wandte und deshalb 1926 aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen wurde. In den sechziger Jahren wurde Korsch vornehmlich im Zusammenhang mit rätekommunistischen Ideen rezipiert, die die kommunistische Eigentumsidee mit Elementen direkter Demokratie verbinden.

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Auf jeden Fall ändert sich ihre Literatur dadurch nicht ...

„Hahn“ ist zwar ein „typischer“ jüdischer Name, aber das heißt bei weitem nicht, dass jeder Mensch mit dem Namen Hahn jüdisch ist. Im Mittelalter/beginnender Neuzeit waren solche Tiernamen typisch für in Deutschland lebende Menschen. In kleineren Ortschaften hatten die Straßen damals keine Namen und die Häuser keine Nummern, sondern die Häuser trugen Namen, oftmals Tiernamen. Die Menschen, die in ihnen wohnten, wurden dann nach diesen Häusern benannt. Die meisten Deutschen „verloren“ diese Namen irgendwann, die Juden behielten sie oftmals; wieso, entzieht sich bei beiden meiner Kenntnis. Eine Folge davon ist, dass solche Namen oftmals zu Recht mit Juden assoziiert werden (Hirsch, Bär/Baer/Behr, Wolf(f), Katz ...). Aber es gibt auch immer noch Deutsche (also deutsche Nichtjuden oder nichtjüdische Deutsche), die solche Namen tragen.

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Der Merksatz „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht(, und wenn er auch die Wahrheit spricht)!“ stammt aus der Fabel "Der Schäfer und der Wolf" von Äsop ... Äsop war ein griechischer Dichter von Fabeln und Gleichnissen und lebte um 600 v. Chr. und gilt für Europa als der Begründer der Fabeldichtung.

Wikipedia (Der Hirtenjunge und der Wolf):

Der Hirtenjunge und der Wolf, auch bekannt als Der Schäfer und der Wolf, ist eine Fabel, die Äsop zugeschrieben wird.

Die Hauptperson der Fabel ist ein Hirtenjunge, der aus Langeweile laut „Wolf!“ brüllt. Als ihm daraufhin Dorfbewohner aus der Nähe zu Hilfe eilen, finden sie heraus, dass falscher Alarm gegeben wurde und sie ihre Zeit verschwendet haben. Als der Junge kurz darauf wirklich dem Wolf begegnet, nehmen die Dorfbewohner die Hilferufe nicht mehr ernst und der Wolf frisst die ganze Herde (und in manchen Versionen auch den Jungen).

Die Moral der Fabel ist: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht!“

Wenn es in deiner Geschichte wirlich um ein Zicklein geht, dann hat ein späterer Autor die Story aufgegriffen und in ein paar Punkten (anscheinend vor allem in der Hauptperson ...) abgewandelt. Bist du dir sicher, dass du nicht "Der Schäfer und der Wolf" und "Der Wolf und die sieben Geißlein" vermischst?

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Wikipedia:

Lehmann ist ein deutscher Familienname.

Herkunft und Bedeutung

Der Name leitet sich ab von Lehnsmann, Besitzer eines landwirtschaftlichen Lehnguts. Im 18. Jahrhundert tritt er vor allem in zwei mehr oder weniger geschlossenen Verbreitungsgebieten auf. Seine hauptsächliche Verbreitung hatte er südöstlich von Berlin (Brandenburg). Ein kleineres Gebiet mit einer Häufung des Namens nahe dem Schwarzwald könnte auf innerdeutschen Wanderungsbewegungen beruhen.

Ich kenne tatsächlich ein paar Juden mit dem Nachnamen (die Gründer von "Lehman Brothers" waren auch Juden), aber ursprünglich waren Juden nicht "lehensfähig", d.h., konnten keine Lehen erhalten. Der Ursprung des deutschen Namens ist also nicht jüdisch. Drei Einwände:

  1. Es kann angehen, dass über Heirat Juden diesen Namen übernommen haben bzw. die Kindergeneration jüdischen Glaubens war (Vater Christ, Mutter Jüdin -> nach der Halacha jüdische Kinder).

  2. Oft werden Namen bei der Immigration in ein anderssprachiges Land dessen Schreibungen bzw. dessen Ausspracheregeln oder dessen Lexik angepasst. So haben viele deutsche Juden mit dem Nachnamen Klein in den USA den Namen Kline (englische Schreibung des deutschen Namens) bzw. Small (englisches Wort für die Bedeutung des deutschen Namens) angenommen. Theoretisch könnte so etwas bei Juden mit dem entsprechenden Namen zu "Lehmann" führen. Ich wüsste jetzt allerdings keinen hebräischen, polnischen o.ä. Namen, der eingedeutscht "Lehmann" ergäbe.

  3. Bei der Eindeutschung jüdischer Namen im 18. und 19 Jahrhundert wäre es möglich, dass eine jüdische Familie den Namen Lehmann erworben hat. Zwar kein typischer Name, aber nicht ausgeschlossen.

Hab gerade beim Wikipedia-Eintrag zu Lehman Brothers geguckt, der Vater der Bankgründer hieß schon in Deutschland Lehmann. Also kein Sprachkontakt-Effekt nötig ... Ich fürchte, du wirst Ahnenforschung betreiben müssen, um deine Frage wirklich zu klären.

Wenn's dich interessiert - der Wikipedia-Eintrag zu jüdischen Familiennamen:

de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdischer_Familienname

... und eine ziemlich umfassende Seite, die auch auf die Mechanismen der Namensgebung eingeht:

namenkun.de/blog/juedische-namen

Da gibt's immerhin den Namen Schlomann ...

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Duden, Regel K 159:

  1. Für den stimmlosen s-Laut nach langem Vokal oder Doppellaut (Diphthong) schreibt man ß. (Mit "Doppellaut" sind Doppelvokale gemeint: ie, ei, eu, oi, au ...; Th.)

    Blöße, Maße, Maß, grüßen, grüßte, Gruß, außer, reißen, es reißt, Fleiß, Preußen

    Ausnahmen: aus, heraus usw.

  2. Dies gilt jedoch nur, wenn der s-Laut in allen Beugungsformen stimmlos bleibt und wenn im Wortstamm kein weiterer Konsonant folgt. <§ 23 und 25>.

    Haus (stimmhaftes s in Häuser); Gras (stimmhaftes s in Gräser); sauste (stimmhaftes s in sausen); meistens (folgender Konsonant im Wortstamm)

  3. Für den stimmlosen s-Laut nach kurzem Vokal schreibt man ss. Das gilt auch im Auslaut der Wortstämme <§ 2>.

    Masse, Kongress, wässrig, Erstklässler, dass (Konjunktion); hassen, ihr hasst; Fluss, Flüsse; essen, du isst, iss!; Missetat, missachten

    Ausnahmen: das (Pronomen, Artikel) (die Konjunktion dass hingegen wird mit ss geschrieben!; Th.), was, des, wes, bis

  4. Wörter auf „-nis" und bestimmte Fremdwörter werden nur mit einem s geschrieben, obwohl ihr Plural mit Doppel-s gebildet wird <§ 4 und 5>.

    Zeugnis (trotz: Zeugnisse); Geheimnis (trotz: Geheimnisse); Bus (trotz: Busse); Atlas (trotz: Atlasse) (na ja, die korrekte Form wäre ohnehin Atlanten ...; Th.)

In Personennamen oder geografischen Namen kann die Schreibung des stimmlosen s-Lauts von den amtlichen Regeln abweichen.

Theodor Heuss (erster deutscher Bundespräsident); Neuss (Stadt am Niederrhein)

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