Die schwarz-roten Sondierer wollen mit Milliarden die Infrastruktur in Deutschland auf Vordermann bringen. Doch der Blick nach Dresden oder Hamburg zeigt: Gerade der Brückenbau stockt - und das liegt nicht am Geld.
Fünf Monate nach dem Einsturz der Carola-Brücke in Dresden sind große Teile der Brücke immer noch nicht abgerissen. Ein einsamer Bagger arbeitet am Elbstrand, doch der Wiederaufbau der wichtigen Verkehrsverbindung ist in weiter Ferne.
Kurz nach dem Unglück am 11. September 2024 war der Bauingenieur Steffen Marx von der TU Dresden noch optimistisch: Ein Neubau sei in zwei Jahren möglich. Doch heute ist nicht einmal die Finanzierung gesichert. "Es wurde kein einziger Prozess angestoßen, der den Neubau verbindlich vorantreibt", kritisiert Marx.
Die Stadt Dresden plant den Baubeginn für 2027 - drei Jahre nach dem Einsturz. Doch der CDU-Stadtrat Veith Böhm zweifelt: "Wenn wir jahrelang diskutieren und Beteiligungsverfahren durchführen, reden wir wohl eher von 2030."
Das Problem ist typisch für Deutschland: Infrastrukturprojekte werden endlos zerredet. Hat Deutschland fertig?