Wikipedia hat einen Artikel zu der Frage, ob Hitler von einer psychischen Störung betroffen war: Psychopathographie Adolf Hitlers. Es ist vorstellbar, dass er z. B. an Paranoia litt. Psychopathie würde ich ausschließen.
Er war sehr um seine Mutter besorgt, als sie an Brustkrebs erkrankt war, wie durch seine eigenen Äußerungen und Äußerungen anderer bekannt ist. Ihr Hausarzt, der jüdische Österreicher Eduard Bloch, erinnerte sich:
Sein langes, bleiches Gesicht war verstört. Tränen flossen aus seinen Augen. Hatte denn seine Mutter, fragte er, keine Chance? Erst dann realisierte ich, wie groß die Liebe zwischen Mutter und Sohn war.
Zitiert nach Alicia Rust: Hausarzt der Familie Hitler. Artikel auf deutschlandfunk.de vom 29. Dezember 2008.
Sie starb, als er 18 Jahre alt war. Laut seinem Buch Mein Kampf weinte er an ihrem Grab. Seine enge Bindung zu ihr kam daher, dass sie im Gegensatz zu seinem Vater eine milde, einfühlsame Person war. Christa Schroeder, von 1933 bis 1945 eine seiner vier Privatsekretärinnen, erinnerte sich an folgende Aussage:
„Meinen Vater habe ich nicht geliebt“, pflegte er zu sagen, „dafür aber um so mehr gefürchtet. Er war jähzornig und schlug sofort zu. Meine arme Mutter hatte dann immer Angst um mich. Als ich eines Tages im Karl May gelesen hatte, daß es ein Zeichen von Mut sei, seinen Schmerz nicht zu zeigen, nahm ich mir vor, bei der nächsten Tracht Prügel keinen Laut von mir zu geben. [...].“
Christa Schroeder: Er war mein Chef. Aus dem Nachlaß der Sekretärin von Adolf Hitler. Herausgegeben von Anton Joachimsthaler. Langen Müller, München/Wien 1985, S. 63.