Mir hilft in meiner Situation ein Spruch von Albert Einstein weiter: "Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten." Mein Ex hat sich dazu entschieden, dass er weder Kontakt, noch ein letztes klärendes Gespräch mit mir will und antwortete mir daher auf 3 letzte Kontaktversuche meinerseits nicht. Er hat mich zwar nicht blockiert, lebt aber in einem anderen Land und daher stelle ich mir auch die Frage, ob wir uns irgendwann nochmal aussprechen werden.... Nur, warum sollte er jetzt bei einer eventuellen 4. Nachricht von mir plötzlich antworten, wenn er es vorher nicht getan hat? Und wie lange soll ich mir noch eine Abfuhr von ihm einholen? Von daher, lass ich es jetzt bleiben mit weiteren Kontaktversuchen und versuche es stattdessen innerlich zu akzeptieren.
Also ich finde es nicht fair von ihm, dass er dir das monatelang vorwirft und dann damit seine "Tat" rechtfertigt. Es sollte nicht als Druckmittel gegen dich eingesetzt werden, das er bei jedem Streit wieder rauskramen kann, damit du dich erneut schuldig fühlst, während sein "Mist" dagegen kein Gewicht zu haben scheint. Du hast dich bei ihm entschuldigt. Jetzt darf er entscheiden, ob er dir verzeiht und weiter mit dir zusammen bleiben will und dann sollte das Thema aber bei Streits ruhen und nicht als Druckmittel gegen dich eingesetzt werden. (Wenn er es erneut ansprechen will, dann in ruhigen Gesprächen ohne erneuten Vorwurf) Oder er entscheidet sich, dass er damit nicht leben kann, und dann muss er aber die Konsequenzen ziehen und sich trennen. So wie er es jetzt macht, dass er das Thema bei jedem Streit als Joker gegen dich aus dem Ärmel ziehen kann, während er selbst dich auch verletzt, ist es nicht okay. Um die Beziehung auf einer gesunden Basis weiterzuführen, dürft ihr beide die Verantwortung für euer Handeln übernehmen und entscheiden, ob ihr verzeihen könnt oder nicht. Übrigens ist es normal, dass man sich in Beziehungen mehr oder weniger verletzt. Je länger eine Beziehung geht, umso größer ist die Kunst, den ganzen angehäuften Ballast gut zu verarbeiten, damit er nicht irgendwann explodiert, sondern man als Paar daran wachsen kann.
Wow, wenn du mit 14 angefangen hast, dich mit Aktien zu beschäftigen, dann wirst du mit 24 den Männern deines Alters so was von voraus sein und bist es im Grunde genommen jetzt schon. Du hast sehr klug in dich selbst investiert, noch dazu was deinen Körper und deine Bildung angeht.
Feiern kannst du jederzeit, wenn du das willst, dann ja auch jetzt, z.B. nächstes Wochenende. Und was dein erstes Mal/Beziehungen angeht, finde ich das gar nicht schlimm, das mit 17 noch nicht gehabt zu haben und ich denke, dass du in ein paar Jahren richtig begehrt sein wirst.
Deine Zeit wird definitiv kommen!
Schau mal hier: https://melanie-mittermaier.de/blog/intimitaet-und-leidenschaft-in-der-langzeitbeziehung/
Ist doch schonmal mega, dass du spürst, was du möchtest. (Hals küssen, Position) Du könntest über sanfte Gesten (z.B. Hals hinhalten oder ihn zuerst am Hals küssen) zeigen, was du möchtest oder ihm zuflüstern, dass dich das anmachen würde. ...Zum Thema T-Shirt anbehalten: Klar ist es wichtig, dass du dich wohlfühlst, aber ich würde davon wegkommen, mir Gedanken zu machen, ob ich einem Schönheitsideal entspreche/ihm gefalle etc., weil dann bist du im Außen. Stattdessen würde ich mich darauf konzentrieren, was du willst und was dein Partner will. Dann bist du nämlich wirklich bei der Sache und das spürt dein Gegenüber. Dann kann es auch schön werden, und falls nicht: Du bist noch jung und hast noch viel Zeit zum Ausprobieren ;-). Nur Mut!
Vielen Dank für eure Antworten. Ich hatte inzwischen ein 3stündiges Telefonat mit meiner Schwester. Der Grund, warum sie mir diese Dinge nicht sagt, ist, dass sie dann die Uhr ticken sieht, es auch unseren Eltern sagen zu müssen, um nicht mir abzuverlangen, ein weiteres Familiengeheimnis hüten zu müssen. Unseren Eltern sagt sie es nicht aus Angst vor moralischer Verurteilung. Für mich besteht weiterhin das Dilemma, dass es mich einerseits stört, grundlegende Meilensteine ihres Lebens über Dritte zu erfahren, andererseits wenn ich es dann weiß, es auszuhalten, dass es unsere Eltern nicht wissen. Für dieses Dilemma haben wir in dem Gespräch keine Lösung gefunden. Was das Gespräch aber gebracht hat, ist mehr gegenseitiges Verständnis füreinander. Sie hat sich am Ende auch bedankt, dass ich sie nicht "verurteilt" habe.
Es klingt ein bisschen nach Bindungsangst. Ich kenne diese Gedanken, ja. Vielleicht hilft es, sich klar zumachen, dass du nicht verpflichtet bist, dein ganzes Leben mit ihr zu verbringen, nur weil du einmal "ja" sagst. Du darfst dich auch wieder trennen, wenn es doch nicht mehr passt. Und du darfst in einer Beziehung Grenzen setzen, wenn du etwas (nicht) möchtest. Du bist nicht verpflichtet, alle Erwartungen deiner Partnerin zu erfüllen und dein eigenes Leben hinten anzustellen.
Wenn du das verinnerlichst, kann es gelingen, dich auch innerhalb einer Beziehung frei zu fühlen. Und dann kann eine Beziehung sehr schön sein zwischen zwei Menschen auf Augenhöhe.
Dass du plötzlich hinterfragst, ob du sie attraktiv findest, würde ich nicht so ernst nehmen. Das kann auch ein Selbstschutzmechanismus deines Hirns sein, der plötzlich vermeintliche Fehler sieht, um dich davor zu bewahren, dich in eine Situation hineinzumanövrieren, in der du dann scheinbar nicht mehr rauskommst. Es klingt ja so, als fandest du sie schonmal attraktiv.
Eigentlich klingt alles super! Wie mein:e Vorredner:in schrieb: Probiers einfach aus. Du bist jung, du hast nichts zu verlieren. Ich wünsche dir alles Gute!
Mir ging es umgekehrt so bei meinem Ex, mit dem ich fast 8 Jahre zusammen war. Die Trennung von seiner Seite lief sehr unschön ab. Ich selbst kam kaum zu Wort. Nach so langer Zeit Beziehung hatte ich das Bedürfnis, wenigstens friedlich auseinander gehen zu können und hab ihn nach ein paar Monaten angeschrieben, insgesamt 3Mal im Abstand von je einem Monat. Danach habe ich es aufgegeben, denn er hat mich jedes Mal eiskalt ignoriert. Das schmerzt sehr und fair finde ich es auch nicht. Ich frage mich, mit was für einem Menschen ich über 7 Jahre zusammen war. Von daher kann ich dir aus der umgekehrten Perspektive sagen: Ich hätte es erwachsener und wertschätzender gefunden, wenn er wenigstens freundlich geantwortet hätte, dass er keinen Kontakt mehr möchte.... So habe ich das kürzlich meinerseits bei einem Mann gemacht. Und das hat mir gezeigt, dass es auch anders geht: Es bringt dem Gegenüber doch wenigstens ein Mindestmaß an Wertschätzung entgegen, indem die Person weiß, woran sie ist. Daher aus meiner Sicht ganz klare Empfehlung, der Ex kurz zu antworten, dass du nicht bereit für einen Kontakt bist (oder ähnliches). Wenn sie dann trotzdem noch schreibt, ist es nicht mehr dein Bier, denn dann hätte sie deine Grenze überschritten.
Dein vorletzter Satz trifft es auf den Punkt: "...ich hab Angst...". Und diese Angst ist DEIN Anteil, der die Beziehung zerstört. (Denn wenn eine Beziehung kaputt geht, gehören zwei dazu). Weil du Angst hast, willst du, dass sie sich so verhält, wie du es von ihr haben möchtest, sprich, alles soll am besten sicher für dich sein.
Am Anfang eurer Beziehung äußert sie den Wunsch, dass sie gerne ein Treffen mit ihrem Ex hätte. Für dich fühlt sich das bedrohlich an und du wehrst es ab. Da man Gefühle aber nicht wegdrücken kann, wenn sie nicht verarbeitet sind, kommen sie bei nächster Gelegenheit wieder hoch. Das Thema kommt also bei einem Streit wieder von ihr auf den Tisch. Sie äußert ihren Wunsch wieder. Die Bedrohung für dich wird größer. Du signalisierst ihr, dass dieser Wunsch falsch ist. Da sie nun weiß, dass sie diesen Wunsch dir gegenüber nicht offen äußern kann, sie ihn aber nunmal hat, schreibt sie mit ihrer Freundin. Als du das mitbekommst, ist das für dich wieder eine Bedrohung eurer Beziehung. Aus ihrer Sicht ist es so: Sie kann mit dir ja nicht darüber reden, da du möchtest, dass sie diesen Wunsch erst gar nicht hat. Sprich, sie kann dir gegenüber nicht ehrlich sein. Wenn sie ihr Bedürfnis nach Authentizität dann mit ihrer Freundin auslebt, macht dir das aber auch wieder Angst. Du signalisierst ihr: Eigentlich will ich, dass du ehrlich mit mir bist, damit ich mich in Sicherheit fühlen kann, wenn du dann aber ehrlich bist, halte ich es nicht aus. Sie müsste sich dann also verbiegen, um weiterhin mit dir zusammen sein, indem sie ihren Wunsch unterdrückt. Damit befindet ihr euch in einer Sackgasse.
Man kann einen anderen Menschen nicht ändern. Man kann nur sich selbst ändern. In deinem Fall könntest du an deiner Angst arbeiten, verletzt zu werden. Wenn man eine Beziehung eingeht, trägt man IMMER das Risiko, verletzt zu werden. Es gibt keine Garantie.
Ob du mit dieser Frau zusammen bleiben willst oder nicht, darfst du selbst entscheiden und kannst du selbst am besten einschätzen. So oder so würde ich an deiner Angst arbeiten, verletzt zu werden. Wenn du dann der Meinung bist, dass es sich lohnt mit dieser Frau zusammen zu bleiben, würde ich versuchen, dass sie die Chance bekommt, dass sie sich authentisch dir gegenüber zeigen darf und sich nicht zu verstellen braucht, ohne von dir verurteilt zu werden. Damit macht ihr euch beide verletzlich, aber nur so kann auch echte Tiefe entstehen. (Und natürlich besteht die Möglichkeit, dass sie wirklich noch tiefe Gefühle für ihren Ex hat, aber dann hast du es wenigstens versucht).
Wenn du dich dafür entscheidest, weiterzuziehen, würde ich auch diese Angst anschauen, damit du nicht das Gleiche in anderer Form wieder in der nächsten Beziehung erlebst. Denn wenn man sich mit dir nicht authentisch in einer Beziehung zeigen kann, aus Angst, dich zu verletzen, ist das der beste Weg, sich aus der Beziehung mit dir wieder zu entfernen.
Somit ist das Gegenteil von Liebe nicht Hass, sondern Angst.
Ich bin 1,70 m und mein Expartner, mit dem ich fast 8 Jahre zusammen war, ist 1,67 m. Es war der attraktivste Mann, mit dem ich je zusammen war. Er hatte ein unglaublich schönes Gesicht mit großen Augen und vollen Lippen. Das ist mir wichtiger als die Körpergröße.
Mein mittlerweile Exfreund ist damals wegen mir nach Deutschland gekommen, hat sich dann aber wegen allen möglichen Dingen beschwert. Ich habe viel versucht, dass er sich hier wohlfühlt. Dann hat er mir in einem Streit vorgeworfen, ich wäre egoistisch und ich würde nie an ihn denken. Nach allem was ich für ihn getan hatte, hat mich das verletzt und ich hatte das Gefühl, er hat die Rolle des "armen Opfers der Umstände" und ich kann mich im Kreis drehen und bekomme trotzdem auf den Deckel. Ich war nach diesem Streit so sauer, dass ich alleine in den Urlaub geflogen bin. Dort habe ich einen anderen Mann kennengelernt, von dem ich mich total gesehen gefühlt habe. Ich bin in diesem Urlaub nicht fremdgegangen, bin aber daraufhin in eine emotionale Affäre reingeschlittert, und habe mich selbst beschissen, denn die Chats mit diesem anderen Mann hatten den Anschein rein freundschaftlich zu sein, während ich gefühlsmäßig hin-und hergerissen war... Kurzfristig wurde die Beziehung zu meinem Ex nach diesem Urlaub sogar besser und wir hatten immer wieder wahnsinnig schöne Momente. Leider hatten wir aber oft auch einfach nur zermürbende Streits. Wenn ich meine Ängste geäußert habe (z.B. auf unterschiedliche Zukunfstvorstellungen), kam von ihm, ich solle eine Therapie machen, so als wäre es alleine mein Problem... 4 Jahre nach diesem Urlaub habe ich dann diesen anderen Mann wiedergesehen. Da hat sich die ganze aufgestaute Spannung entladen und wir haben miteinander geschlafen... Ich verstehe meinen Exfreund, dass ihn das total verletzt hat (ich habe es ihm erzählt). Schließlich hat er sich von mir getrennt. Ich respektiere seinen Wunsch, keinen Kontakt mehr zu mir zu haben.... Trotzdem habe ich noch Gefühle für ihn. Wir waren fast 8 Jahre zusammen. Ich hätte mir gewünscht, dass wir einen Weg zusammen finden und er mich in meinen Ängsten und Bedenken sieht und wahrnimmt, wie es dieser andere Mann getan hat. Übrigens fand ich meinen Expartner bis zum Schluss wahnsinnig attraktiv. Mein Fremdgehen lag definitiv nicht an einem langweiligem Sexleben, denn damit war ich auch nach 8 Jahren noch total zufrieden, sondern es hatte emotionale Gründe.
Wie geht es dir denn jetzt inzwischen? Seid ihr noch zusammen? ...Also erstmal: du warst 17!!!!! D.h. du hast wahrscheinlich noch nicht sooo viele sexuelle Erfahrungen gesammelt. Du bist kein schlechter Mensch, wenn du die Lust verspürst, Dinge auszuprobieren und deine Wirkung auf das andere Geschlecht auszutesten. Das gehört zum Entwicklungsprozess dazu. In unserer Gesellschaft wird gerne darauf eingedroschen (siehe die vorherigen Kommentare). Dabei ist dieses Bedürfnis von dir, das dahintersteckt, per se nicht "gut" oder "böse". Das nächste Mal, wenn du so ein Bedürfnis verspürst, kannst du es erstmal wahrnehmen, ohne dich dafür gleich als schlechten Menschen abzustempeln. ...Wenn du wahrnimmst, was du dir wünscht und zu dem stehen kannst, wäre es dann fair, dich deinem Partner mitzuteilen. Er ist wiederum nicht dazu verpflichtet, dir jeden Wunsch zu erfüllen, aber so habt ihr eine Chance, dass ihr das Ganze zusammen aushandeln könnt, er miteinbezogen wird und er sich nicht hintergangen fühlt, da er vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. (Denn klar, diesen seinen Schmerz verstehe ich auch)... Die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und dazu zu stehen, ist ein Prozess. Und es kann ja auch sein, dass du dann für dich feststellst, dass dein Bedürfnis nach einer tiefen, monogamen Partnerschaft stärker ist als das Bedürfnis, deine Reize auf Andere auszutesten. Und man darf im Leben auch Erfahrungen sammeln. Deshalb nehme es, was es ist: Eine Erfahrung, die dich näher an das bringt, was du wirklich willst. ❤️
Fremdgehen ist scheiße, ohne Frage. Nach 2 Jahren kannst du dir denken: "Ist blöd, was mir passiert ist, da wurde eine Grenze überschritten und ich bin deswegen gegangen." Und trotzdem wird diese Person andere gute Eigenschaften besitzen. Vielleicht ist sie sozial engagiert oder humorvoll oder...? ... Ich denke, es könnte heilsam für dich sein, aus dem Ego rauszugehen, und nicht nur das zu sehen, was sie dir angetan hat und dadurch irgendwie im Groll zu bleiben. Die Endblockierung könnte symbolisch ein Zeichen sein, dass du Frieden schließt. Das heißt weder, dass du gutheißt, was passiert ist, noch dass du jetzt mit ihr befreundet oder gar wieder zusammen sein musst, sondern einfach nur, dass du anerkennst, dass sie ein Mensch ist, mit Schwächen, aber sicherlich trotzdem auch Stärken, und du dich jetzt durch die Blockierung nicht mehr schützen brauchst oder auf irgendeine Weise da noch Macht ausüben musst, indem du bestimmst, ob sie dich kontaktieren kann oder nicht. Das ist aber nur ein Gedanke. "Sollen" oder "Müssen" musst du gar nichts, wenn du das nicht auch willst.
Ich denke, dass du sehr im Außen schaust. Du fragst dich, ob eine andere Person dich glücklich machen kann oder zumindest zu deinem Glück beiträgt und du hast Angst, irgendwann enttäuscht zu werden. Dabei begibst du dich selbst in die Rolle des "Opfers der Umstände" und in eine abwartende Haltung. Dabei bist du doch zu jedem Zeitpunkt der/die Gestalter/in deines Lebens. Das fängt damit an, dass du dich von einer Beziehung gelöst hast, die dir nicht gut getan hat. (Yeah!) Dass du jetzt eine neue Person in dein Leben gelassen hast, von der du glaubst, dass sie besser zu dir passt. (Super!) Und es geht eben weiter damit, dass DU diese neue Person zu dem/der Richtigen deines Lebens MACHST. Du bist dieser neuen Person nicht machtlos ausgeliefert, sondern du kannst diese Beziehung aktiv gestalten! Und das jederzeit!! Eine Beziehung ist niemals ein Zustand, sondern immer ein Prozess. Beide PartnerInnen dürfen in die Beziehung investieren. ...Du schriebst in einem Antwortkommentar, dass du Angst vor dem "bösen Erwachen" hast. Ich möchte nicht abstreiten, dass es da draußen Personen mit schlechten Absichten gibt. In den allermeisten Fällen staut sich jedoch etwas auf, man redet über etwas nicht, kommuniziert seine Bedürfnisse nicht genug oder sie werden nicht erfüllt usw. bis es dann zu einer enttäuschenden Handlung kommt. Für die trägt dann natürlich die Person die Verantwortung, die sie begeht, jedoch haben meist beide einen Anteil daran, dass es soweit gekommen ist und somit kann man sich auch bei einem "bösen Erwachen" fragen: "Was habe ich dazu beigetragen?" Oder auch: "Warum habe ich das mit mir machen lassen?" Also die Quintessenz meines Kommentars ist: Genieße dein Verliebtsein, entpann' dich mit der Frage ob die Person die Richtige ist (denn das ist nicht die wichtigste Frage), achte auf dich, was dir guttut und TUE aktiv etwas dafür, dass diese Beziehung die erfüllendste Beziehung wird, die du jemals gehabt hast!
Ich würde versuchen, zu verstehen, ob ihr etwas gefehlt hat und warum sie fremdgegangen ist. Dann würde ich ganz viel reden, reden, reden. Wichtig ist, dass BEIDE Verständnis für den Anderen haben, und sie dich auch in deiner Verletzung sehen kann. Wenn sie das kann, würde ich schauen, ob jede(r) die unerfüllten Bedürfnisse in der Beziehung auf eine Weise ausleben kann, die den Anderen nicht verletzen. Manchmal geht es ja gar nicht vorrangig um den Sex mit jemand Anderem, sondern eigentlich um ein Gesehen-werden, Verständnis oder umgekehrt zu viel Klammern oder andererseits auch mehr Lebendigkeit in der Beziehung. Dann ist die Frage, wie man das mehr in die eigene Beziehung integrieren kann (z.B. mehr gemeinsame Unternehmungen, bewusste Paarzeit oder mehr Freiraum, ehrlich über Gefühle reden...). Wenn ihr das schafft, könnt ihr eure Beziehung auf das nächste Level heben. Deswegen finde ich es schade, wenn man sich vorschnell trennt. Klar gibt es keine Garantie für ein Happy-end. Es kann natürlich auch sein, dass deine Partnerin die Beziehung innerlich schon abgeschlossen hat und zu feige ist, sich das einzugestehen, oder dass sie sich eigentlich etwas Anderes wünscht. Oder dein eigener Schmerz ist so groß, dass du das nicht mehr willst. Dann kann man sich immer noch trennen. Aber ich würde mir die Chance nicht nehmen lassen, vorher herauszufinden, was die wahren Beweggründe waren. Denn dann hast du wenigstens etwas Konstruktives für die nächste Beziehung gelernt und bleibst nicht in einer diffusen Angst, dass es evtl. wieder passieren könnte.
Ich würde herausfinden, warum die Person fremdgegangen ist. Das kann ja ganz unterschiedliche Gründe haben. Ein Grund könnte sein, dass ein konkreter Punkt in der Beziehung nicht mehr passt, obwohl man grundsätzlich noch an die Beziehung glaubt. Dann kann man entscheiden, ob es sich lohnt, für die Beziehung zu kämpfen und an sich zu arbeiten. Wichtig finde ich hier, dass BEIDE bereit sind, an sich zu arbeiten. Die Person, die fremdgegangen ist, sieht idealerweise, wie sehr sie die andere Person verletzt hat. Und der/die Betrogene bleibt nicht nur in der Opferrolle, während die andere Person die alleinige Böse ist, denn so ist keine Entwicklung möglich. Sie kann sich stattdessen fragen, was sie dazu beigetragen hat. Wenn beide bereit zu Entwicklung sind, kann die Beziehung sogar fester werden als jemals zuvor und eine Chance auf etwas Großartiges sein.
Natürlich gibt es aber noch zig andere Gründe. Ein Grund könnte auch sein, dass der/die FremdgeherIn schon innerlich mit der Beziehung abgeschlossen hat und es nicht hinbekommen hat, es zu sagen. Oder es kann einfach eine Gelegenheit gewesen sein.
Ich finde es daher aber wichtig, vorher miteinander zu sprechen, in sich zu gehen, sich Zeit zu geben und erst dann eine Entscheidung zu treffen. Trennen kann man sich dann immer noch. Im Idealfall hat man dann aber etwas für die nächste Beziehung gelernt und weiß, woran man an sich arbeiten kann. Diese Chance verwehrt man sich, wenn man den/die Fremdgeher:in pauschal als den/die alleinige(n) Schuldige(n) abstempelt.
Nach 8 Jahren Beziehung mit einem Italiener kann ich sagen: ich würde nochmal mit einem zusammen sein, aber mir vorher, wenn möglich, anschauen, wie er ist, wenn er wütend ist. Da hat er oft Grenzen verletzt und keine Eigenverantwortung übernommen. Ich war dann grundsätzlich die Böse und er der Arme, der doch wegen mir nach Deutschland gekommen ist. Dann würde ich mir sein Verhältnis zu der Familie anschauen. (Wie abhängig ist er da?), und ich würde mir die finanzielle Unabhängigkeit anschauen. (Wird er ab einem gewissen Alter immernoch von den Eltern unterstützt?). Positiv fand ich hingegen seinen Humor und wie wertschätzend er mir gegenüber war (er nannte mich immer Bellissima und es hat Spaß gemacht, mit ihm einkaufen zu gehen). Seine Freude am Essen war toll, er hat fantastisch gekocht. Am Ende der Beziehung hat sich hingegen alles in einem unschönen, kindischen Wutanfall entladen, eine normale, wertschätzende Kommunikation war nicht mehr möglich. Sicherlich sind dies meine persönlichen Erfahrungen, die nicht auf jeden Italiener zutreffen müssen. Ich wäre auf jeden Fall wieder offen, würde aber das nächste Mal stärker darauf achten, ob er zu Eigenverantwortung fähig ist und sich nicht nur als das arme Opfer sieht. (Das würde ich natürlich bei jedem Mann jeder Nationalität schauen).
Vielleicht eine etwas ungewöhnliche Antwort, aber wenn ich deinen Text lese, ist mein erster Gedanke erstmal Mitgefühl. In dir ist ein großer Konflikt zwischen den Moralvorstellungen, die dir die Gesellschaft/Kultur/Religion aufgedrückt hat und zwischen dem, was du selbst willst. Denn wenn du ganz ehrlich zu dir bist, dann wolltest du diese sexuellen Erfahrungen und gönnst sie dir aber im Nachhinein nicht und wertest dich selbst ab. Wie du selbst schreibst, entsteht das "kalt" sein deiner Verlobten gegenüber nicht durch den Seitensprung selbst, sondern durch dein schlechtes Gewissen, dass du nun auf sie überträgst. Dabei könntest du dich auch entscheiden, weiterhin freundlich und liebevoll zu ihr zu sein und das schlechte Gewissen bei dir selbst zu belassen. Denn liebevoll sein kannst du ja ganz unabhängig davon, ob du es ihr erzählst oder nicht. Als Nächstes mach dir klar, dass du nicht für ihre Reaktion verantwortlich bist, denn SIE entscheidet, wie weit sie das verletzt, falls sie es erfährt, d.h. ob sie es dir verzeihen kann/wird oder nicht liegt nicht in deiner Hand!, du bist nur für dein eigenes Handeln verantwortlich, nicht für ihres!... Ich finde es sehr beachtlich, dass du deine zukünftige Frau noch nie in echt kennengelernt hast. Das heißt, du konntest mit ihr noch gar kein Sexualleben aufbauen, kennst also nur einen kleinen Teil von ihr. Ich höre trotz deiner Gewissensbisse großen Respekt ihr gegenüber raus, was ich sehr schön finde! Zu deiner eigentlichen Frage, ob du es sagen "sollst" oder nicht: Du gibst dir selbst schon die Antwort in deinem eigenen Text: Deine eigene Antwort an dich lautet "nein, zumindest nicht gleich". Und du darfst auf deine eigene innere Stimme hören, es liegt nicht an uns, dir weitere Moralvorstellungen aufzudrücken. Diese Erfahrung wird dich auf jeden Fall wachsen lassen, wenn du es zulässt. Es liegt an dir, einen guten Umgang mit dieser Erfahrung zu finden, und was du daraus lernen möchtest. Vielleicht ist es auch ein Hinweis darauf, was du noch leben möchtest (auch zum Beispiel in Hinblick auf sexuelle Erfahrungen) und was du nicht willst. Ich glaube der erste Schritt ist, dir ganz viel Selbstliebe zu schenken! Du bist in Gedanken ganz viel bei dem was Andere wollen, aber DU bist der wichtigste Mensch in deinem Leben! <3
Ich finde zunächst, dass du einiges von Don Jon lernen kannst. Z.B. wie man sich überhaupt trauen kann, auf Frauen zuzugehen (am Mindset arbeiten), oder wie man mit dem Shittest der Frau umgehen kann (überhaupt zu wissen, dass es einen Shittest gibt). Dies nur 2 Beispiele von weiteren anderen positiven Aspekten, die dazu beitragen können, dein Bewusstsein zu schärfen. Was mich nervt, ist Don Jon teils widersprüchliche und in meinen Augen respektlose Art. Wenn er Frauen angräbt, sagt er z.B. oft, dass er für "Gleichberechtigung" sei und sich daher auch Frauen sexuell ausleben dürfen, in Videos, die an Männer adressiert sind, sagt er dann aber wiederum so Sprüche wie "einmal Schl... immer Schl...". Ich empfinde das als herablassend, denn so gesehen ist die größte Schl... (an der Zahl der Sexualpartner/innen gemessen) er selbst. Ich mag auch nicht, wenn er beim Ansprechen lügt (in Bezug auf sein Alter, seinen Beruf, seinen Namen), nur um bessere Chancen zu haben. Daher mein Wunsch an Männer, die sich von Don Jon angesprochen fühlen: Nimm alles von ihm mit, was dir dabei hilft, die Schüchternheit zu überwinden, dein Bewusstsein zu schulen, besser zu flirten und Frauen zu verführen. Und tu das dann mit dem gleichen Respekt, den du auch umgekehrt für dich erwartest. Die nachhaltigste Selbstbestätigung kommt immer aus dem Innen, von dir selbst! (Dein Post ist 4 Jahre her, ich nehme an und wünsche dir, dass du auf deiner Reise inzwischen weiter bist!)