Es klingt, als ob du in einer anspruchsvollen und sehr belastenden Situation bist. Über 50 Stunden Arbeitszeit pro Woche sind definitiv mehr als der Durchschnitt, besonders wenn du auch noch regelmäßig Samstagsarbeit leisten musst und wenig Zeit für Erholung bleibt.
Gehalt und Arbeitszeit:
Dein Gehalt von 4.600 EUR brutto (plus diverse Nebenleistungen) scheint auf den ersten Blick recht gut zu sein, aber die Arbeitszeit und der Druck, den du beschreibst, erscheinen nicht im Einklang mit deinem Gehalt und den Nebenleistungen. Auch wenn es Vorteile wie den Firmenwagen und das iPhone gibt, stellt sich die Frage, ob diese tatsächlich den hohen Arbeitsaufwand und die wenig ausgeglichene Work-Life-Balance rechtfertigen.
Ein Gehalt von rund 2.925 EUR netto bei diesen Arbeitszeiten und Verantwortungen ist nicht unbedingt schlecht, aber es ist auch nicht außergewöhnlich, insbesondere wenn man die lange Arbeitszeit und die Verantwortung als Disponent bedenkt. In vielen Bereichen, besonders in der Logistikbranche, gibt es sicherlich auch höhere Gehälter für ähnliche Positionen, vor allem wenn man eine solche langjährige Erfahrung mitbringt.
Wirst du ausgenutzt?
In gewissem Sinne könnte man sagen, dass die Arbeitszeit in keinem gesunden Verhältnis zu deinem Gehalt steht. Deine beschriebenen 50-60 Stunden pro Woche sind weit über der üblichen Arbeitszeit, und die Tatsache, dass deine Wochenenden nicht zur Erholung reichen, deutet darauf hin, dass die Work-Life-Balance stark leidet.
Außerdem ist es problematisch, dass du mit deiner langen Arbeitszeit keine nennenswerten zusätzlichen Benefits wie Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld bekommst. Das scheint ein Zeichen dafür zu sein, dass das Unternehmen in gewisser Weise deine Bereitschaft ausnutzt, mehr zu arbeiten.
Vorgehensweise für ein Gespräch zur Arbeitszeitreduktion:
Vorbereitung: Bereite dich gut vor, bevor du das Gespräch mit deinem Vorgesetzten suchst. Überlege dir, welche Lösungen für dich realistisch und akzeptabel sind (z. B. reduzierte Wochenarbeitszeit, flexiblere Arbeitszeiten, mehr Urlaub). Bereite auch eine Liste deiner bisherigen Leistungen und Verantwortungen vor, um deine Wertigkeit im Unternehmen zu unterstreichen.
Konstruktiver Ansatz: Im Gespräch ist es wichtig, dass du deinen Wunsch nach Arbeitszeitreduktion konstruktiv und nicht anklagend formulierst. Versuche, das Thema als eine Lösung zu präsentieren, die sowohl dir als auch dem Unternehmen zugutekommt. Du könntest zum Beispiel argumentieren, dass weniger Überstunden und eine bessere Work-Life-Balance langfristig deine Produktivität und Motivation steigern könnten.
Lösungsorientiert sein: Biete konkrete Vorschläge an, wie eine Reduzierung der Arbeitszeit aussehen könnte. Vielleicht kannst du mit einem Jobsharing-Modell arbeiten oder deine Aufgaben umverteilen. Schlage vor, dass du während der Reduzierung der Arbeitszeit weiterhin volle Verantwortung übernimmst, aber in einem nachhaltigeren Rahmen.
Flexibilität zeigen: Zeige dich offen für verschiedene Modelle und sei flexibel. Vielleicht wird das Unternehmen nicht sofort eine große Veränderung vorschlagen können, aber ein Schritt in die richtige Richtung ist auch ein Erfolg. Sei bereit, Kompromisse einzugehen, wenn es das Unternehmen verlangt, aber setze klare Grenzen für deine persönliche Lebensqualität.
Langfristige Perspektive: Wenn das Gespräch keine kurzfristige Lösung bringt, könntest du auch langfristig über Alternativen nachdenken, z. B. den Wechsel zu einem anderen Unternehmen, das dir eine bessere Balance zwischen Arbeitszeit und Entlohnung bieten kann.
Abschließende Gedanken:
Die Tatsache, dass du das Gefühl hast, dass du ausgenutzt wirst, ist ernst zu nehmen, vor allem, wenn du gesundheitlich und emotional an deine Grenzen stößt. Ein Gespräch über Arbeitszeitreduzierung ist ein wichtiger erster Schritt. Überlege dir, was für dich am wichtigsten ist und setze Prioritäten, um deine Lebensqualität zu verbessern.