Kann es sein, dass das Pferd nicht so richtig weiß, wie es sich ausballancieren soll?
Das würde erklären, warum es immer zur Seite weicht bzw das Aufsteigen verhindern will und dann, wenn du einmal oben bist, seit- und rückwärts geht.
Ich schlage dir vor, dass du dir die Besi schnappst (oder jemand anders aus dem Stall) und erstmal NUR Gewichtsverlagerungen übst. Sprich: einer haltet das Pferd (BITTE nicht zwingen oder einzwängen, fest am Gebiss/Zügel halten oder ähnliches). Beruhigt das Pferd erstmal. Dann die Position des Aufsteigens einnehmen und nur soweit hinaufgehen, bis du dich über den Sattel lehnen kannst, also nicht aufsteigen, sondern lediglich Gewicht auf den Steigbügel ausüben. Wird er erstmal lernen müssen und bitte JEDEN Fortschritt, sei es ein stehenbleiben für 2 Sek, sofort mit Stimm- und Streicheleinheiten loben.
Du kannst ihm auch Säcke mit Sand (kleine Säcke!!) auf die Steigbügel binden und ihn vorerst so longieren, damit das klappernde Gewicht erstmal an ihn gewöhnt wird. Mir scheint ein wenig, als hätte es an der Konsequenz beim Aufsteigen gemangelt bzw man hat dem Pferd nicht so richtig nähergebracht, dass es nichts schlimmes ist.
Vielleicht, wenn du oben sitzt, ordentlich loben und auch gleich wieder absteigen, damit er merkt: aufsteigen ist nicht das schlimmste dieser Welt und die Übung abschließen. Das ist für dich "nur" ein paar Minuten Arbeit, für das Pferd aber um einiges mehr.
Wichtig ist Geduld. Und ich würde jetzt mich vorerst NUR darauf konzentrieren, ansonsten verbindet er irgendwann das komplette Reiten mit Stress und das wäre weder für dich, noch für das Pferd vom Vorteil.
Versuche auch, beim Aufsteigen nicht immer links aufzusteigen, wechsle ab. Rechts, links, rechts, links. Das links aufsteigen ist nur eine militärische Tugend, die wir alle nachmachen und an der sich auch nichts fehlt, aber man darf auch ruhig einmal rechts aufsteigen, ALLEM VORAN, wenn das Pferd nicht ausballanciert ist, dann soll es das sowieso lernen.
Und nochwas, versuche anfangs mit einer Aufsteighilfe zu arbeiten, denn wenn das Pferd wirklich nicht ballancieren kann, wird's für's Pferd so einfacher.