Das kann man pauschal nicht beantworten, da die von Dir genannten Positionen am Umsatz beteiligt sind. Das wiederum kann je nach Reisegebiet und Publikum stark variieren.
Du stellst die gleiche Frage innerhalb 30 min dreimal und erwartest ernsthaft eine ernsthafte Antwort darauf? Na dann...
Ich war genau eine Niete in Mathe wie Du (sogar noch schlechter) und habe mein Patent geschafft und habe schon lange ein ausgefahrenes Kapitänspatent. Ich habe allerdings "nur" eine Fachschule besucht und kein Diplom erworben, hat mich bislang aber auch nie benachteiligt. Es gibt ein paar Phasen, wo man sich gewaltig auf die Hinterbeine setzen muss, aber mit Willen ist es machbar. Am Ende wird in der Seefahrt sowieso höchstens 20% von dem Kram gebraucht, den man den Schulen lernt (Gruß an alle Dozenten, die jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, das hört man nämlich garnicht gerne...).
Unabhängig davon würde ich mir jedoch sehr, sehr genau überlegen, in der derzeitigen Phase ein Nautikstudium zu beginnen. Ich hoffe sehr, Du hast Dich mit der aktuellen Marktlage befasst. Erst im letzten Jahr hat eine namhafte deutsche Reederei einen Großteil des deutschsprachigen, seefahrenden Personals entlassen und gerade aktuell tut eine weitere, große Reederei ihr das gleich. Der Markt wird also gerade mit erfahrenen Seefahrern überschwemmt, da hat der Schulabgänger, wenn er sich nicht für einen Hungerlohn verkaufen will, keinerlei Chance. Die einzige Chance, die ich momentan für Studienanfänger sehe, ist, wenn sie sich in Richtung Kreuzfahrt spezialisieren. Der große Nachteil ist, dass man sich hier wiederum schon früh an die Reederei binden muss, wenn man hier weiterkommen will. Offshore ist noch interessant, aber auch nicht für Schulabgänger, da die meisten eine vorhandenede DP License voraussetzen und das ist ohne genügend Fahrtzeit wiederum nicht zu erlangen. Viele Schulabgänger landen momentan in mehr schlecht als recht bezahlten Landjobs und fragen sich, warum sie überhaupt ein so aufwendiges Studium wie Nautik gewählt haben und sorgen sich, wie sie so ihr Patent erhalten wollen.
Ich kann Dir nur den Rat geben, Dich sehr akribisch zu informieren und nicht nur auf die Lockrufe der Schulen zu hören. Mach Dir alleine mal die Mühe, bei namhaften Reedereien nachzufragen, wie Deine Chancen stünden, wenn Du jetzt Dein Studium beendet hättest und zur See fahren wolltest. Wie gesagt, derzeit ein denkbar ungünstiger Moment, ein solches Studium zu beginnen, überleg's Dir gut!
Zunächst solltest Du mal lernen:
- Dich vernünftig zu artikulieren, sonst hast Du auf einem Cruiseliner keine Chance
- dass es nichts bringt, die gleiche Frage zweimal zu stellen und dann
- um "vernünftige" Antworten zu bitten
Wenn Du das begriffen hast, wird's auch vielleicht was mit dem Nautikstudium! Abgesehen davon ist diese Frage hier schon gefühlte 100x beantwortet worden! Mann, mann!
Kurz gesagt: Nein! Für die Arbeit auf einer Bohrinsel brauchst Du zumindest eine Vielzahl von Kursen und Zertifikaten, um eine solche überhaupt betreten zu dürfen. Wie mein Vorredner schon sagte, ist das wohl auch nicht das richtige, um sein Fernweh zu befriedigen.
Um auf einem Frachter zu arbeiten, brauchst Du zumindest eine Seedienstauglichkeitsuntersuchung und das Basic Safety Training. Es gibt Reedereien, die auch Praktikanten einstellen, ohne dass sie sich bereits für ein nautisches oder technisches Studium angemeldet haben, die meisten jedoch setzen voraus, dass Du im Anschluß eine entsprechende Ausbildung machst.
Es gibt kein Mittel gegen Seekrankheit. Die meisten Tabletten, die auf dem Markt sind, sind reine Placebos.
Ihr fahrt 45 min durch's Watt, das Wetter hier sieht gut aus, Du wirst garnicht merken, dass Du auf einem Schiff bist.
Also nicht von vorne herein das Schlechte herbeireden, sondern einfach mal zusammenreißen und sich auf ein paar schöne Tage auf einer schönen Insel freuen!
Der Vollständigkeit halber: Haben uns für den Windkat entschieden und sind sehr zufrieden. Alle beschriebenen Probleme sind seitdem gelöst. Vielleicht hilft's dem ein oder anderen weiter.
Für das Schiff an sich gibt es die Tonnagesteuer. Diese wird abhängig von der Größe des Schiffes an den jeweiligen Flaggenstaat bezahlt.
In D sind Lieferungen an Seeschiffe von der Mwst. befreit. Ansonsten zahlt eine Reederei im jeweilgen Land die gleichen Steuern wie andere Unternehmen auch.
Moin Pit
Würdet ihr mir ein Nautik-Studium eher abraten? Derzeit ja!
Sind die Aussichten gut oder eher schlecht? In der Handelssschifffahrt sehr schlecht, aus den Gründen, die Nav26 schon genannt hat. Einzig in der Offshore-Branche hat man gute Chancen, aber da kommt als Studienabgänger so gut wie nicht rein.
Welche Fachhochschule ist am schönsten: Elsfleth, Warnemünde(Wismar), Bremen, Emden/Leer oder Flensburg? Welche am "schönsten" ist, sollte hier wohl keine Rolle spielen, sondern welche die beste Ausbildung bietet sollte hier die Frage sein! Was das angeht, haben alle genannten einen guten Ruf. Dran denken, dass in den Großstädten die Lebenshaltungskosten höher sind als in der Provinz.
Was Deine Kurzfragen angeht, würde ich zuerst mal hier suchen. Das Thema ist hier schon zigmal behandelt worden, da wirst Du sicher fündig. Falls dann noch Detailfragen übrig sind, kannst Du die gerne stellen.
Ich kenne das als Brig, so wird auch heute noch die Arrestzelle auf Kreuzfahrtschiffen oder Marineschiffen genannt, in denen renitente Passagiere oder Crewmitglieder gesperrt werden können. Meines Wissens nach stammt der Begriff aus der Zeit der Segler...
Wie immer rate ich, sich bei so wichtigen Fragen wie beruflicher Werdegang nicht in einem Forum, wo zu 99% nur Halbwissen verbreitet wird, zu informieren, sondern Dich an Fachleute zu wenden. Diese findest Du zB bei der Berufsbildungsstelle Seefahrt oder beim Verein Deutscher Reeder, aber ganz sicher nicht hier. Bin zwar selber Kapitän, aber sicher kein Fachmann, was aktuelle Ausbildungsmöglichkeiten angeht. Auch individuelle Anfragen bei den Schulen können helfen. Dass Du noch viel Informationsbedarf hast, zeigt Deine Aussage, dass eine Ausbildung an einer Fachschule oder einer Hochschule "im Grunde genommen ja dasselbe ist". Und der Spruch "ich interessiere mich ziemlich für Nautik" spricht auch nicht gerade für einen handfesten und durchdachten Berufswunsch; tut mir leid, das so sagen zu müssen. Ansonsten stimme ich der Aussage von Jinete absolut zu, die Aussichten für deutsche (und vor allem "frische") Nautiker sind momentan mehr als mies. Gute Chancen hast Du noch in der Off-Shore Branche, jedoch nur mit Erfahrung und nicht als Frischling oder aber in der Kreuzfahrt, aber dazu muss man auch geboren sein.
Was für ein Schiff meinst Du denn? Da echte Schiffe selten auf dem Boden liegen, meinst Du ein Modellschiff? Sollte schwierig werden...wenn jemandem ein Modellschiff zu Boden fällt und zerbricht, wird derjenige es in den seltensten Fällen fotografieren und ins Netz stellen...
Ich wäre sehr vorsichtig mit diesem Karrierewunsch. Deutsche Kapitäne haben zwar auch heute noch relativ gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, aber Du musst ja erst mal dahin kommen und da liegt das Problem. Deutsche (nautische) Offiziere haben momentan einen sehr schweren Stand, Tendenz weiter fallend. Das einzige, wo man noch Chancen hat, ist bei deutschen Kreuzfahrtgesellschaften oder im Offshore-Bereich, wobei man bei letzteren schon was auf der Pfanne haben muss, da dieser Markt fest in britischer, norwegischer und niederländischer Hand ist. Hol Dir Beratung nicht in einem Forum wie diesen, wo meist nur Halbwissen verbreitet wird (wie oben: "Der Nachbar des Onkels meiner Sekretärin war mal vor 20 Jahren Kapitän, deshalb habe ich Ahnung von der Seefahrt"), sondern wende Dich an entsprechende Stellen wie zB Berufsbildungsstelle Seefahrt, VDR, Seefahrtsschulen. In diesem Sinne nur kurze Antworten zu Deinen Fragen (bin im übrigen selber Kapitän und habe somit auch eine Ausbildung hinter mir):
- Einen "Studiengang" musst Du immer machen. Drei Jahre Ausbildung und dann mit dem Patent nach Hause gehen, ist nicht. Erfrage das bei den oben genannten Stellen, die können Dir detailliert die Unterschiede der verschiedenen Wege aufzeigen, die Mühe wird sich hier niemand machen.
- Das ist reine Glückssache. Ich war als Praktikant auf Schiffen, auf denen ich nur als billige Arbeitskraft "missbraucht" wurde, aber auch auf solchen, wo man wirkliches Interesse an meiner Ausbildung hatte und mir viel beigebracht hat. Wenn man (nach angemessener Zeit natürlich!) merkt, dass ersteres der Fall ist, sollte man auf jeden Fall den Mut haben, das Praktikum abzubrechen, denn wenn Du in einem solchen Praktikum nichts lernst, wird Dich das die restlichen Ausbildung immer wieder einholen. Man soll sich jedoch auch nicht der Illusion hingeben, als Praktikant in schnieker Uniform auf der Brücke zu stehen; unangenehme und vor allem ungewohnte Arbeiten gehören zum Lernprozess auf jeden Fall dazu. Generell wird es immer schwieriger, überhaupt einen Praktikumsplatz zu bekommen, geschweige denn, einen guten.
- Stimmt, zumindest bei den Nautikern. Für Techniker sieht es (noch) besser aus.
Kleiner Tipp noch zum Schluß: Du möchtest nicht Kapitän werden, sondern Nautiker. Kapitän wird man nicht, sondern man wird dazu gemacht. Klingt ansonsten wie ein BWL-Student, der bei Studienbeginn verkündet, er will Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank werden. :o)
Ich habe keine Ahnung, wie lange Du lernen musst, um Mathe zu verstehen, spielt auch keine Rolle. Ich kann Dir nur sagen, dass ich auch immer schlecht in Mathe war und es trotzdem zum Kapitän geschafft habe. So groß, wie manche glauben, ist der Mathe-Anteil in der Nautik gar nicht. Und wenn Du erstmal Dein Patent in der Tasche hast, brauchst Du das eh so gut wie garnicht mehr, es sei denn, Du beschäftigst Dich danach freiwillig mit der Materie, um nicht aus der Übung zu kommen.
"Love Boat", "Zur See", "Der Kapitän"
Moin,
also wenn Du bei AIDA ein "normales" Praktikum absolvierst, hast Du mit dem Hotelbereich nichts zu tun. Anders ist es, wenn Deine Ausbildung über die AIDA-eigene European Cruise Academy läuft, dann schnupperst Du in alle Bereiche rein. Dann kannst Du Dir aber auch gleich "Eigentum von AIDA Cruises" auf die Schulter tätowieren lassen...
Besser ist es - und das hast Du ja auch schon selbst erkannt - die Praktika aufzuteilen. Es spricht nichts dagegen, einen Teil in der Kreuzfahrtbranche zu absolvieren, aber ein Teil sollte auch auf Frachtern erfolgen, schließlich besteht das Studium auch aus Fächern wie Ladungsumschlag, -sicherung, Stabilität etc. Da hättest Du dann gegenüber Deinen Kollegen, die auf Frachtern waren, einen echten Nachteil. Richtig ist auch, dass die Kreuzfahrtbranche boomt und die Frachtschifffahrt momentan am Boden liegt, aber das wird sich eines Tages auch ganz gewaltig wieder ändern. Das Ende des Booms in der Kreuzschifffahrt ist klar absehbar und dann hättest Du, würdest Du Dich nun nur auf Cruises konzentrieren, eines Tages einen echten Wettbewerbsnachteil.
Momentan lockt AIDA sehr den Nachwuchs, da sie die Vielzahl ihrer Neubauten ja irgendwie besetzen müssen und man muss leider sagen, dass die bei ihrer Auswahl nicht sehr wählerisch sind (ist jetzt nicht auf Dich gemünzt!).
Ich für meinen Teil habe seinerzeit ein Praktikum auf einem Kreuzliner absolviert und den Rest auf Frachtern. Nach dem Studium habe ich meine Chief Mate License ebenfalls auf Frachtern freigefahren, danach dann für einige Jahre bei der bereits erwähnten Reederei mit dem Kussmund. Hat mir alles nicht geschadet und ich würde den Weg heute wieder so gehen.
Gruß
Stephan
Wenn Du Costa gut fandest, wirst Du AIDA auch gut finden. Die Ausstattung ist gleichwertig, es geht genau so "locker" zu wie bei den Italienern, nur dass der Anteil an deutschsprachigen Paxen natürlich ganz erheblich höher ist, was sich beim allgemeinen Lärmpegel sicher positiv bemerkbar macht. Der große Vorteil gegenüber Costa ist sicherlich für manchen, dass hier alles auf den deutschsprachigen Gast ausgerichtet ist. Da die AIDA-Flotte ja recht modern und neu ist, kannst Du, wenn Du nicht gerade die cara buchst, eine gute, dem Preis angemessene Ausstattung erwarten. Wenn Du mehr wissen willst, müsstest Du Deine Frage schon noch etwas konkretisieren...
Ich habe beruflich schon einige Emsüberführungen mitgemacht und kann Dir versichern, dass Du da keine Chance haben wirst. Es sei denn, Du kennst Bernard Meyer, den Werft-Chef, der lädt hin und wieder Gäste zur Überführung ein. Aber als "Außenstehender" keine Chance...
Moin, im Durchschnitt 5,5 Tage. Die meisten Auswanderer haben in Bremerhaven ihre Heimat verlassen. Einer der berühmtesten Transatlantikliner dieser Zeit war die BREMEN sowie ihre Schwester EUROPA, sie gewann 1929 das Blaue Band mit einer Überfahrtszeit von 4 Tagen und 17 Stunden, wobei die Strecke des Blauen Bandes zwischen dem Bishop's Rock (also westlicher Ausgang des Englischen Kanals und dem Ambrose Feuerschiff (unmittelbar vor der Einfahrt in den New Yorker Hafen) festgelegt war. Addiert man dann noch die Zeit vom Bishop's Rock bis Bremerhaven dazu, kommt man auf den eingangs erwähnten Wert. Mehr über die Bremen erfährst Du bei Wikipedia "http://de.wikipedia.org/wiki/Bremen_(1929)"
Moin Maria,
mit gutem Englisch kommst Du heute auf jedem Schiff klar. Außerdem gibt es - auch bei Cruisereedereien - so gut wie kein Schiff mehr, auf dem ausschließlich Offiziere der gleichen Muttersprache arbeiten (außer vielleicht Deilmann oder HaLo). Selbst bei AIDA laufen immer mehr Italiener auf der Brücke rum. Mein Tip: Wenn Du fließend norwegisch sprichst, mach Dein Studium, leiste Deine Fahrzeit ab und bewerbe Dich bei den norwegischen Lotsen. Dann hast Du ein für alle Mal ausgesorgt.