Auf die Frage, warum das Bildungsniveau sinkt (durch PISA und co. bestätigt) gibt es leider nicht die einzige richtige Antwort. Da spielen sehr viele Faktoren mit hinein.

1. Das Schulsystem ist veraltet und geht an der Realität vorbei. So werden Smartphones verboten und ChatGPT sowie Soziale Netzwerke mehr als Gefahr angesehen als eine Chance darin. Die Mehrheit der Lehrer würde ChatGPT verbieten - sie haben es ja auch selbst nie ausprobiert. Dabei nutzen das jetzt Schüler schon regelmäßig, oder?

2. Schüler werden zu wenig gehört und ernst genommen. Ich meine, jeder soll in einer bestimmten Zeit einen bestimmten Abschluss machen. Also nach 9 Jahren Hauptschulabschluss, 10 Jahren Realschulabschluss bzw. Mittlere Reife und nach 12 bzw. 13 Jahren die Hochschulreife. Dabei lernt jeder unterschiedlich. Das ist wie wenn wir jedem einen Anzug in Einheitsgröße verpassen und uns dann wundern, dass der eine darin untergeht und der andere wirkt wie eine Presswurst.

3. Die Politik investiert zu wenig. Wir haben einen Sanierungsstau von 55 Milliarden Euro. Und damit könnte nur das Nötigste repariert werden, obwohl es eine ganze Reform bedarf.

4. Schüler werden zu selten ernst genommen. Es wird oft eher ein Programm in der Unterrichtsstunde abgespult als auf die Schüler einzugehen.

Ich könnte jetzt da jetzt Stunden lang weiter machen.

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Ist Züchtigung in der Schule etwas Gutes oder Schlechtes?

Ich hab den Eindruck, dass früher (vor ca. 150 Jahren) viele Schüler respekt vor ihren Lehrern hatten und heute nicht mehr. Warum? Liegt es daran, dass die heutigen Pädagogen viel zu soft sind oder viel zu soft denken? Liegt es an den verweichlichten Gesetzen und Vorschriften?

Wenn ich an meine Schulzeit denke, dann erinnere ich mich an Lehrer, die wegen einigen Schülern einen Nervenzusammenbruch hatten, geweint haben, oft beim Leiter der Schule waren oder sich krank gemeldet haben, weil sie das alles nicht mehr ertragen konnten. Nicht selten hatten sie mit psychischen Problemen zu kämpfen. Die Schüler haben irgendwo die "machtlose Position" der Lehrer ausgenutzt und benahmen sich wie die letzten Asis. Manchmal sah ich den Lehrern an, dass sie solche Blagen eine Respektschelle zu gern geben würden aber laut Gesetz nicht durften.

Leider ist meine Schulzeit kein Einzelfall gewesen bzw. in vielen Schulen waren und sind die Zustände katastrophal. Ich habe den Eindruck, dass man nicht mehr Schüler unterrichtet sondern Jugendliche, die mit einem Bein im Knast stehen, weil sie andere beklauen, Gangsterrap hören, ihre Mitschüler schlagen/ Mobben oder mit Drogen dealen und die Schule schwänzen.

Ein Lehrer ist keine Autoritätsperson mehr sondern ein Clown, der seine Klasse bei Laune halten muss, um sich mit anderen nicht zu verscherzen oder jemand den die Schüler offen als nervig bezeichnen und seine Hausaufgaben als lästig empfinden und diese nicht mal machen.

Es kursieren Handyaufnahmen im Netz, wo irgendwelche Asischüler ihre Lehrer dabei gefilmt haben, wie sie geschubst oder beleidigt werden. Es gibt Lehrer, die in einer Reportage selbst über solche schlimmen Zustände berichtet haben.

Das Gesetz sagt hier ganz klar: Schüler darf man nicht schlagen, weil sonst hat man als Lehrer sein Job schnell los und kriegt zusätzlich eine Strafe.

Wie seht ihr das? Würde Züchtigung etwas bringen? Hätten die Schüler dann mehr Respekt vor ihren Lehrern oder würde es nichts bringen? Wie kann diese Respektlosigkeit gegenüber Schülern und Lehrern bekämpft werden und was ist die Ursache davon?

Klar, der größte Teil liegt in der Erziehung der Schüler, nur was ist die Quintessenz des Ganzen? Der Schüler hat eine schlechte Erziehung genossen also muss sich der Lehrer mit dem Balg rumschlagen und sich alles von ihm und seinen Eltern gefallen lassen? Nicht selten stiften solche Schüler andere Schüler zum mitmachen an und dann wird aus einem Problemschüler schnell mehrere.

Schreibt mir gern eure Meinungen dazu.

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Ich denke ja, dass viele überfordert sind, den Spagat zu halten, ihren Unterrichtsstoff zu vermitteln und von Schülern respektiert zu werden. Der Leistungsdruck sitzt dabei eben nicht nur auf den Schülern. Da steht ein Lehrplan und eine laute, weil viel zu große Klasse. Und um sich Gehör zu verschaffen, versuchen Lehrer manchmal auch lauter zu werden, was in den seltensten Fällen funktioniert. Auf die sogenannte Amtsautorität kann sich kaum jemand noch berufen. Vom Prinzip her müsste Lehrern mehr ermöglicht werden, als Pädagogen statt als Wissensvermittler aufzutreten. Und Respekt erlernen Schüler vermutlich am ehesten, wenn ihnen Respekt entgegen gebracht wird. Also erst einmal zuhören und sich auf die Bedürfnisse einstellen. Das könnte zwar auf Kosten des zu vermittelnden Stoffes oder der Unterrichtszeit gehen, aber lieber zugehört und die Aufmerksamkeit der ganzen Klasse hergestellt, als versucht zu vermitteln ohne dass überhaupt etwas ankommen kann.

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Komplett reformieren

Ganz klar sollte es reformiert werden. Es beginnt ja schon bei den Lernbedingungen. Meistens noch mit Frontalunterricht, wobei die Schüler auf harten Holzstühlen sitzen sollen. Dabei sind ergonomische Drehstühle in jedem Büro längst Standard. Und Wohlfühlen sollte kein Luxus sein - zudem es sowieso zu besserer Konzentration beiträgt. Das gilt übrigens für das gesamte Raumkonzept, nicht nur für die Stühle. Der Unterricht sollte eher interdisziplinär gestaltet sein (Also nicht Fach für Fach, sondern kombiniert) mit einer Fragestellung, die vorwiegend in Gruppenarbeit versucht wird zu lösen. Der Lehrer lenkt zwar immer noch, aber auf Augenhöhe. Wenn Schülern Respekt gezeigt wird, dann erlernen oder verinnerlichen sie ihn auch. Und Realschule oder Abi? Das sind Begriffe, die ich hier so nicht verwenden möchte. Eher Berufsausbildungsreife und Hochschulreife - wobei der Unterschied nicht mehr mit besser oder schlechter bewertet wird. So könnte für die Berufsausbildungsreife eine Prüfung gelten, in der die Praxis im Vordergrund steht und für die Hochschulreife die selbstständige Analyse eines Themas. Insgesamt sollten die Lehrer dabei wieder Pädagogen sein statt bloßer Wissensvermittler - und die aktuelle Technik (Smartboards und co.) dabei sinnvoll einsetzen.

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Ja

Lehrbeamte können nicht direkt gekündigt werden. Über ein Disziplinarverfahren aber durchaus versetzt oder vom Dienst suspendiert - so wie das für alle Beamten gilt. Bei nicht verbeamteten Lehrern an einer Privatschule sind Lehrer Angestellte - und ein nachgewiesenes Mobbing ist dabei ein Kündigungsgrund. Zudem kann ein minderjähriger Schüler mit seinen Eltern sogar eine Strafanzeige stellen, da es sich um eine zumindest mittelbare Gefährdung Schutzbefohlener handelt.

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Ganz ehrlich? Ich habe mir gerade mal den Internetauftritt dieser Schule angesehen. Und wenn das das optimierte Hochglanzbild ist, dann möchte ich nicht gerade den Alltag dort erleben. Die Bibliothek wirkt auf mich eher wie ein Flohmarkt für alte Bücher. Die PC's sind komisch angeordnet. In den Klassen scheint vorwiegend Frontalunterricht stattzufinden (Alle Stühle sind nach vorn ausgerichtet). In einzelnen Klassenzimmern befindet sich ein Smartboard, jedoch auch Kreidetafeln sind noch vorhanden. Und im Musikraum befindet sich unter jeder Bank ein Klavier. Das irritiert. Fazit: Die Schule ist über 100 Jahre alt - und bereits anhand Bilder vermute ich, dass die Unterrichtsmethoden auch noch aus dem vorherigen Jahrhundert sind.

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Erst einmal. Nein. Du bist nicht krank. Vielleicht bist du einer von den wenigen in deinem Umfeld, die wirklich achtsam sind. Und ich würde mit ihnen normal, aber ehrlich umgehen. Wenn jemand über einen anderen lästern möchte, dann sag ganz klar, dass es nicht deine Art ist schlecht über andere zu reden und du dich dafür auch nicht interessierst. Und wenn jemand etwas sagt, gib es nicht weiter. Auch nicht an denjenigen über den geredet wurde. Du bist nicht dafür verantwortlich was jener über jenen denkt.

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Jetzt einmal ganz ehrlich. Und ich Stelle mich jetzt weder auf die Seite der Lehrerin noch auf Eure als Klasse. Ganz im Gegenteil. Respekt ist etwas anderes. Wenn die Lehrerin sagt, was du sagst interessiert sowieso niemanden, dann ist die Frage. Wieso? Wieso sollte sich niemand dafür interessieren wenn du (oder dein Mitschüler) etwas wichtiges mitzuteilen hat? Oder interessiert es nur die Lehrerin nicht oder sie hat keine Lust, euch zuzuhören. Das würde heißen, sie bringt euch keinen Respekt entgegen. Und Euer Verhalten ist ja schon fast der Beweis dafür, dass ihr genau deshalb nicht gelernt habt, Respekt zu zeigen. Und wenn ich ehrlich bin, das macht mich ganz schön traurig.

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Natürlich kannst du dann immer noch die Motivation dafür haben. Ich habe mein Fachabitur mit 24 Jahren gemacht. Aber du solltest einiges bedenken. Um so älter man wird desto schwerer fällt das Lernen - erst Recht wenn du vorher einige Zeit nicht mehr zur Schule gegangen bist. Und dann stellt sich die Frage, warum du warten willst. Und natürlich welche Bedeutung oder welchen Stellenwert das Abi für dich hat. Die Prioritäten verschieben sich mit der Zeit ja auch.

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