Anderswo ist das vielleicht anders. Ich antworte mal für Deutschland.
Der Grund ist, dass reich oder wenigstens Chef werden wirklich jedem passieren kann. Es kennt ja auch jeder den einen oder anderen, der reich geworden ist. Warum sollte man also die anfeinden, zu denen man vielleicht bald selbst gehört?
Migranten und andere Schwache stehen dem - im Gegensatz zu reichen Menschen und Chefs - tendenziell eher im Weg. Aus deren Sicht nehmen die entweder die Arbeitsplätze weg oder arbeiten zu billig oder führen jedenfalls durch das, was sie anbieten dazu, dass der Preis für die eigene Arbeit nicht immer weiter steigt.
Die Menschen haben also eine ganz andere Logik als die des Mittelalters oder der Industrialisierung. Sie denken jetzt marktwirtschaftlich. Anderswo, wo es Sklaverei oder Ausbeutung gibt, ist das Verhältnis der Menschen untereinander ein generell anderes. Es findet sich sicher ein Land auf der Welt (wahrscheinlich einige), in dem die Ideen der französichen Revolution oder die Gedanken Lenins auch heute noch reinpassen würden.
Wenn es Arbeitern wie in D gut geht und so lange sie freiwillig hier einwandern, ist es halt logischerweise so, wie du es auch feststellst.