Versteht einer von euch diesen Text?

Ich verstehe nicht wieso die Kirchen 1990 was anderes zu der Organspende gesagt haben und 1997 dann wiederum was anderes. Wieso haben die ihr Gesetz geändert
Text:
Die katholische Deutsche Bischofskonferenz und der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland haben im Jahr 1990 eine gemeinsame Erklärung zur Organtransplantation herausgegeben. Seitdem haben in beiden Kirchen (parallel zu den Diskussionen um den Entwurf für das Transplantationsgesetz) Auseinandersetzungen über dieses Thema stattgefunden, besonders zur Frage der Feststellung des Todes.
Beide Kirchen haben die Verabschiedung des Transplantationsgesetzes 1997 begrüßt und nochmals betont, dass die Organspende ein Akt der Nächstenliebe sein kann.
In der gemeinsamen Erklärung von 1990 heißt es unter anderem: "Nach christlichem Verständnis ist das Leben und damit der Leib ein Geschenk des Schöpfers, über das der Mensch nicht nach Belieben verfügen kann, das er aber nach sorgfältiger Gewissensprüfung aus Liebe zum Nächsten einsetzen darf."
"Wer für den Fall des eigenen Todes die Einwilligung zur Entnahme von Organen gibt, handelt ethisch verantwortlich, denn dadurch kann anderen Menschen geholfen werden, deren Leben aufs Höchste belastet oder gefährdet ist. Angehörige, die die Einwilligung zur Organtransplantation geben, machen sich nicht eines Mangels an Pietät gegenüber den Verstorbenen schuldig. Sie handeln ethisch verantwortlich, weil sie ungeachtet des von ihnen empfundenen Schmerzes im Sinne des Verstorbenen entscheiden, anderen Menschen beizustehen und durch Organspende Leben zu retten."
"Nicht an der Unversehrtheit des Leichnams hängt die Erwartung der Auferstehung der Toten und des ewigen Lebens, sondern der Glaube vertraut darauf, dass der gnädige Gott aus dem Tod zum Leben auferweckt."

...zum Beitrag

Die christlichen Kirchen haben nicht nur in dieser einen Frage eine Kehrtwende hingelegt, sondern in tausenden. Was gestern noch schlimmste Ketzerei war, ist heute offizielle Lehrmeinung. Was heute schlimmste Ketzerei ist, wird morgen offizielle Lehrmeinung.

Einerseits ist es gut, dass die Kirchen sich schrittweise von ihren mittelalterlichen Dogmen entfernen.

Andererseits sollte es den Schäfchen zu denken geben. Schließlich wurden ja die alten wie die neuen Dogmen gleichermaßen mit höchster Autorität aus der gleichen unwandelbaren Quelle göttlich offenbarter Weisheit abgeleitet.

Was also taugt nichts? Quelle? Ausleger? Oder beides?

...zur Antwort

Ich bilde mir ein, meine Sinne beieinander zu haben. Ich habe noch kein Zeichen von Gott erhalten - jedenfalls ganz sicher keines, dass so eindeutig wäre, dass es nur von einem Gott stammen könnte.

Wenn Gott es wollte, könnte er seine Existenz jedem unmissverständlich beweisen. Von jetzt auf gleich. Ich bin nicht allmächtig, aber ich kann meine Existenz problemlos unter Beweis stellen.

Gott tut das nicht. Wenn er es täte, dann gäbe es weder Atheisten noch so viele verschiedene Religionen.

Bist du so sicher, dass du Zeichen erhalten hast? Und nicht nur Dinge, die du als Zeichen interpretierst, weil Du Dir ein Zeichen wünschst?

Und warum berufen sich Gläubige anderer Religionen auch auf sichere Zeichen ihrer jeweiligen Götter? Irren die sich alle? Oder irrst vielleicht doch Du Dich?

...zur Antwort

Erst mal was zum Procedere: www.kirchenaustritt.de

Dann eine Anmerkung: Jedes Mal, wenn ein Jugendlicher danach fragt, ob er aus der Kirche austreten sollte, kommen haufenweise Warnungen vor Nachteilen und bösen Konsequenzen. Alleine das sollte zum Nachdenken anregen.

Gilt in diesem Land nicht das Grundrecht auf Glaubens- und Gewissensfreiheit? Wie kann es sein, dass Menschen Nachteile befürchten müssen, nur weil sie nicht mehr an einen zweitausend Jahre alten Mythos glauben?

Deine familiäre Situation kann ich natürlich nicht beurteilen. Vielleicht solltest du deine Mutter mal fragen, was sie von Grundgesetz Artikel 4 Absatz 1 hält, und ob das nicht auch für dich gilt.

Ansonsten fände ich es richtig, wenn du austrittst. Die Kirchen nutzen deine unfreiwillige Mitgliedschaft nämlich, um damit Politik zu machen. Sie rechtfertigen den Erhalt ihrer unzähligen Privilegien mit ihren hohen Mitgliedszahlen, obwohl sie selbst sehr gut wissen, dass ein erheblicher Teil ihrer Mitgliedschaft nur aus Zwang oder Trägheit noch Mitglied ist.

P.S. Ich bin vor gut 20 Jahren ausgetreten und habe das noch keine Sekunde bereut.


...zur Antwort

Hochschule ist der Oberbegriff. Universitäten sind auch Hochschulen.

Fachhochschulen haben, wie der Name schon sagt, ein eingeschränktes / spezialisiertes Angebot an Lehrfächern. Außerdem sind sie oft praktischer orientiert.

Universitäten bieten hingegen ein sehr breites Fächerspektrum an und sind theoretischer bzw. wissenschaftlicher ausgerichtet.

...zur Antwort

Ich glaube nicht an Götter, weil es keine tragfähigen Argumente gibt, die für ihre Existenz sprechen. Auf der anderen Seite gibt es sehr einleuchtende wissenschaftliche Erklärungen, warum Menschen in bestimmten sozialen Konstellationen anfangen, an Götter oder andere nichtexistente Dinge zu glauben.

Dies nebenbei. Nun die Hauptsache: Eine Statistik auf Basis einer Umfrage in einem Internetforum ist in ihrem Ergebnis zufällig und daher wenig aussagekräftig. Warum greifst Du nicht auf Statistiken zurück, die zu dieser Frage von Profis erstellt wurden? Z.B. diese:

http://fowid.de/fileadmin/datenarchiv/Religionszugehoerigkeit/Religiositaet_Bevoelkerung.pdf

Auf der Website von fowid findest Du eine Menge Daten zu Deinem Thema.

...zur Antwort

Was meinst Du? Die Gesellschaftsordnung oder die Marxsche Theorie?

So oder so: Einen Anspruch auf Perfektion haben weder Marx noch Engels je vertreten. Er würde ihrer dialektischen Weltauffassung, die die Entwicklung, das Prozesshafte ins Zentrum stellt, auch völlig widersprechen. Das Perfekte entwickelt sich nicht mehr.

Was die Seite der Theorie angeht: Engels sagt (mit Hegel), dass die Wahrheit nicht eine Sammlung dogmatischer Sätze sei, die, einmal gefunden, nur auswendig gelernt werden müssten. Sie läge im Prozess des Erkennens selbst, in der langen geschichtlichen Entwicklung der Wissenschaft. Der Marxismus sieht sich selbst lediglich als Teil dieser prinzipiell schrankenlosen Entwicklung.

Was den Kommunismus angeht: Er ist nach Marx kein Zustand, schon gar kein perfekter. Er ist "die wirkliche Bewegung, die den jetzigen Zustand aufhebt."

...zur Antwort

Die Autorin selbst sieht sich wohl als gemäßigt religiös, wenn auch nicht als sehr kirchennah oder in irgend einer Richtung dogmatisch.

Natürlich spielt das Übernatürliche in den Büchern eine Rolle (welch Wunder in einer magischen Welt), auch gibt es eine Seele und ein Leben nach dem Tod.

Eine spezifische Religion, Priester, Götter, Gottesdienste, Jesus, religiöse Kulthandlungen und dergleichen kommen hingegen nirgends vor. Das Ticket zu einem erfreulichen Jenseitsaufenthalt besteht nicht in einem religiösen Bekenntnis, sondern in einem nicht allzu verbrecherischen Leben.

US-Fundamentalchristen haben deshalb versucht, die Harry-Potter-Romane als Angriff auf das Christentum und als Satanismus zu denunzieren. "Harry Potter is the devil.". Das ist selbstredend Quatsch.

...zur Antwort

Dein Glauben lässt nach. Na und? Warum sollte es eine Tugend sein, an Dinge zu glauben, für deren Existenz es keine tragfähigen Argumente gibt?

Freu Dich, dass Du erwachsen wirst und beginnst, die Vorstellungen Deiner Eltern zu hinterfragen - d.h. selbstständig zu denken.

Nicht Glauben, sondern gesunder Skeptizismus und kritisches Denken sind Tugenden. Ihnen verdankt die Menschheit ausnahmslos alle Fortschritte der letzten Jahrtausende.

Hinterfrage die "Wahrheiten", die man Dir als Kind als unhinterfragbar verkauft hat. Prüfe gründlich das Für und Wider. Höre Dir Argumente von allen Seiten an.

Wenn Du dann am Ende wieder beim Glauben Deiner Kindheit landest: Schön, dann hast Du an Gewissheit gewonnen.

Wenn nicht, dann hat sich Dir vielleicht eine Sichtweise auf diese Welt eröffnet, die weit faszinierender ist, als es die angestaubten Dogmen Deiner Priester je sein könnten. So ging es mir.  

...zur Antwort

Das kommt darauf an, was Du unter "rassistisch" verstehst.

Der Reihe nach:

Allen Formen des Antisemitismus ist gemein, dass den Juden (als Gruppe) negative Eigenschaften zugeschrieben werden: Sie seien besonders gierig, verschlagen, feige, sexsüchtig, wollten die Weltherrschaft etc.

Von Rassenantisemitismus spricht man, wenn diese (angeblichen) Eigenschaften auf eine biologische Veranlagung zurückgeführt werden - das taten u.a. die Nazis.

Daneben gibt es auch "kulturalistische" Formen von Antisemitismus. Die negativen Zuschreibungen werden dann mit (angeblichen) kulturellen oder religiösen Eigenarten begründet.

Der Begriff "rassistisch" wird heute zumeist in einem weiten Sinn benutzt. Er umfasst nicht nur Ideologien, die explizit mit Genetik und Menschenrassen argumentieren, sondern alle Formen, in denen Menschengruppen ihrer Herkunft wegen als minderwertig oder gefährlich denunziert werden.

Insofern ist Antisemitismus immer rassistisch, aber nicht jeder Antisemitismus ist Rassenantisemitismus oder 'rassischer' Antisemitismus.

...zur Antwort

In Deutschland überall.

In keinem Bundesland ist man zur Teilnahme am Religionsunterricht verpflichtet - dies folgt aus dem grundgesetzlich festgeschriebenen Prinzip der Gewissensfreiheit. Formloser Antrag genügt und Du bist raus.

Wenn Du Deine Nichtteilnahme am Religionsunterricht aus Gewissensgründen erklärst (ab dem 14. Lebensjahr darfst Du das auch ohne Zustimmung der Eltern), dann ist die Schule verpflichtet

a) Dir entweder ein weltanschaulich neutrales Ersatzfach anzubieten

oder

b) Dich in der Zeit des Religionsunterrichtes freizustellen.

Die meisten Schulen wählen die erste Alternative - vermutlich, weil sonst alle Religion abwählen würden.

Wie das Alternativfach heißt, ist regional unterschiedlich: Werte und Normen, Ethik, LER, Praktische Philosophie etc..

Ausnahme: Du bist an einer kirchlichen Schule. Dann kommst Du um den Religionsunterricht nicht herum.

...zur Antwort

Das gibt's natürlich auch. Google mal den "Ketzerpodcast".

Die weitaus besten atheistischen Seiten sind allerdings englischsprachig. Das liegt vermutlich daran, dass aggressive Religiosität und Benachteiligung Nichtgläubiger in den USA ein weitaus größeres Problem ist als in Deutschland. Die Atheisten wehren sich entsprechend gekonnt.

Wenn Du einigermaßen englisch sprichst, dann gib auf YouTube mal folgende Stichworte ein:

The Atheist Experience

darkmatter2525

43 alley

Christopher Hitchens

The Thinking Atheist

clergy project

Richard Dawkins

Sam Harris

 Viel Spaß damit.

...zur Antwort

An welchen Gott soll ich den glauben? Poseidon? Allah? Athene? Odin? Quetzalcoatl? FSM? Vishnu? Jehova? Ahriman? Isis? Mithras? Baal? 

Ich werde anfangen, an einen dieser Götter zu glauben, sobald mir nur ein einziger seiner Gläubigen einen einzigen tragfähigen Nachweis seiner Existenz liefert. In dieser Hinsicht haben die glaubensfrohen Menschen aber seit Jahrtausenden hoffnungslos versagt.

...zur Antwort

Tankstellen verkaufen eine Zeitung, wenn es eine Nachfrage danach gibt. Wenn Du die Zeitung regelmäßig am Kiosk (oder der Tankstelle) kaufen willst, dann sag das dem Besitzer und er wird sie beim Grossisten anfordern.

Was die Vertriebsstellen der jungen welt angeht - frag nach beim jw-Aktionsbüro:

Tel. 030 / 53 63 55-10
aktionsbuero@jungewelt.de
...zur Antwort

Google mal "Theologie der Befreiung".

Oder versuch es mit www.befreiungstheologisches-netzwerk.de

Auf dieser Website findest Du Ansprechpartner, zumeist studierte Theologen, die Du kontaktieren kannst. Die freuen sich, wenn Du Dich bei ihnen meldest.

...zur Antwort

Andersherum wird ein Schuh draus: Sämtliche Jesu im NT zugeschriebenen Wunder sind aus anderen Religionen übernommen.

Jungfrauensohn? War Kaiser Augustus auch. Gottessohn? Die gab es zu Tausenden, u.a. Herakles. Wasser in Wein verwandeln? Dionysos. Trockenen Fußes über Wasser gehen? Buddha ging über den Ganges. Tote auferwecken? Konnte Asklepios. Wiederauferstehung von den Toten? z.B. Osiris.

Es scheint so, als wären die Autoren des NT in einen Überbietungswettbewerb mit heidnischen Gläubigen getreten: Was Eure Götter können, kann unserer schon lange!

...zur Antwort