Versklaven ist schonmal falsch, das wollte ich vorher einmal sagen, da die Definition beschreibt, dass man völlig abhängig von einer Person wäre und als dessen Eigentum lebt. Das trifft also nicht zu.
Außerdem gilt dasselbe ja in dem Fall auch für Arbeiter, weil Angestellte und Arbeiter sind zwei verschiedene Gruppen, welche zusammen zur Gruppe der Arbeitnehmer gehören. Aber gut, das ist ja nun ein Mimimi, was nicht sein muss. Ist ja verständlich was gemeint ist.
Also, wieso nehmen viele also das Leben lieber als Arbeitnehmer, anstatt als Chef (oder andere Gruppen das Geld nicht durch ein Verhältnis verdienen)
Da gibt es dann eigentlich zwei Gruppen, die Faulen und die kein Risiko wollen.
Die Faulen sind schnell erklärt. Man geht seine (in der Regel) 8–9 Stunden zur Arbeit, kriegt sein Geld und gut ist. Du musst dich mit nichts weiter auseinandersetzten. Du kriegst am Ende des Monats dein Geld, das du nicht nochmal irgendwie verrechnen musst oder irgendwas mit der Steuer und sonst so. Das, was du kriegst, ist deins. Die wollen gar keinen Aufwand mit irgendwelchen organisatorischen Sachen haben. Die wollen ihre Zeit absitzen und dann halt ihr Geld haben. Die haben nur paar Verpflichtungen, die aber auch meist automatisch passieren. Du musst also nur aufpassen, dass du dein Geld für die Ausgaben nicht anrührst. Dann musst du dir absolut keine Gedanken mehr um nichts machen.
Ich finde man kann also das Verhalten nachvollziehen in dem Fall, du musst dich mit nichts herumschlagen und hast Geld, das du ausgeben kannst. (Im Nachhinein ist das Schnell erklärte dennoch lang ^^' )
Dann die kein Risiko eingehen wollen.
Das Problem ist größtenteils, man sieht nur die Risiken, die eingegangen werden, welche Erfolg haben. Wie in der Geschichte „Die Geschichte wird von den Gewinnern erzählt“, genau so, man hört kaum von den Verlieren (Wer will auch gerne öffentlich erzählen das er es nicht gepackt hat? Und bringen dann ja natürlich auch kein Buch darüber raus). Auch bei den Unternehmen. Wie viele Geschäfte und was nicht alles werden eröffnet wegen Träumen und nicht alles? Wie viele werden geschlossen?
Wir haben bei uns im Ort zwei Gebäude, da siedeln sich regelmäßig ein Laden und ein Restaurant an, aber sie schließen nach spätestens einen halben Jahr wieder. Es ist einfach ein enormes Risiko sowas durchzuziehen und am ende kommen nur die wenigen durch.
Oder man Investiert, nehmen wir mal Aktien. Irgendwer wird die Person sein, die alles da verliert. Jeder Gewinn, die eine Person da macht, wird irgendwann ein verlust für wen anderes sein. Selbst ein Großes Unternehmen wie Google kann irgendwann nichts mehr wert sein, alle Aktieninhaber haben also dann durch ihren Verlust des Wertes den Gewinn der anderen bezahlt. Weil wenn du deine Aktie zu weniger nur noch verkaufen kannst als du eingekauft hast, aber gut das system kennt jeder da gehe ich nicht weiter drauf ein.
Würde also keiner mehr ein Arbeitnehmer mehr sein wollen, alle gehen auf die Schiene, dann sind wir am Ende nur noch die Sklaven von uns selbst. Weil wir dann alles selber machen dürfen, von A bis Z. Hast du einen einfachen Einkaufsladen mit dem du dein Geld machst, müsstest du die Regale ausfüllen, sauber machen, abkassieren und dann noch Finanzen betreuen. Das wäre wahrscheinlich ein 24-Stunden-Tag für einen.
Es hat also so einige, Vorteile am Ende für einen selbst, aber auch für die Gemeinschaft, dass man Arbeitnehmer ist. Wobei die Gemeinschaft uns mal hier völlig egal ist, weil wir nur an uns appellieren, um es hier nicht zu verkomplizieren und keine Gedankenexperimente zu machen.
Also die kurze Zusammenfassung des ganzen: Als Arbeitnehmer hat man ein angenehmes Leben, was den Aufwand betrifft, alles managen zu müssen und man hat Planungssicherheiten für die Zukunft, während bei den anderen hohe Risiken sind, die man selten sieht. Wer also Risiken eingeht, hat die Möglichkeit belohnt zu werden, aber die Möglichkeit ist gering.
So zu dem Punkt Haus abbezahlen, das ist halt das Volksbild eines erfolgreichen Arbeitnehmers. Haus besitzen, Familie haben und einen netten Kleinwagen in der Garage für den Familienurlaub im Sommer. Es mag Klischeehaft wirken und ist evtl. auch etwas veraltet. Aber es ist das, was diese Menschen befriedigt. Und warum etwas ändern, was sie Glücklich macht.
Ist die Luxusreise vom Chef wirklich das, was man braucht? Das, was einem in Erinnerung bleibt? Ich habe von vielen gehört und werde es noch oft genug hören, dass sie so einen schiki miki nicht brauchen. Und das stimmt so weit. Vom Urlaub bleibt einem eher das Gefühl wie man sich am Strand schön gesonnt und entspannt hat als, dass man grade den 10.000€ Kaviar vom Goldteller geleckt hat. Es ist in dem Moment die Erfüllung, aber keine Langfristige.
Also so gesehen ja, die Arbeiten um den Chef den Luxus zu erfüllen, wissen aber das sie diesen nicht brauchen. Darum stört es denen nicht, dass der Chef mehr verdient. Er ist halt der Chef. Der Chef hat andere Probleme, wofür er sich dann den Kopfzerbrechen darf. Die will kein Arbeitnehmer haben.
So, ich glaube, ich bin nun auf einiges dazu eingegangen. Es ist immer schwer sich in andere hineinzuversetzen, warum dass sie etwas mögen oder machen. Weil man immer alles nur mit seinen Gedanken und Wissen betrachtet. Das alles oben ist außerdem meine persönliche Meinung dazu und was ich so erlebt und gehört habe. Ich habe da keine Statistiken oder irgendwelche Artikel der Zeitung gesucht.