Dass der Haaransatz zurückgeht und man ggf. auch (leichte) Geheimratsecken bekommt passiert häufig bei einer HET mit Testosteron. Damit sollte man im Verlauf der Jahre rechnen. So gehts aber den meisten Männern.

Haarausfall wie du ihn befürchtest ist vor allem genetisch bedingt. Da gibt es Männer, da wird’s schon mit 20 dünn aufm Kopf. Falls vorhanden, wirf mal einen Blick auf Brüder oder Vater.

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Bei H&M gab es mal einen relativ festen Sport-BH, der unter trans* Leuten ein bisschen als Binder dargestellt wurde, obwohl es eigentlich nicht unbedingt einer war. Ich glaube, damit hast du das wohl verwechselt.

"Transtape" ist im Grunde genommen Kinesiologie-Tape. Das bekommt man auch in der Drogerie für teilweise unter 3€ in verschiedenen Farben. Gestern noch im DM gesehen, bei den Pflastern und co. Die sind jedoch schmaler als die, die von TransTape verkauft werden. Aber bitte nicht die Sportverbände oder Bandagen nehmen, die daneben stehen.

Auch wenn du dir das in der Drogerie besorgst, kannst du dich trotzdem am Guide von TransTape orientieren:

https://transtape.life/pages/manual

Tipp: Wattepad über die Brustwarzen, sonst aua. Vielleicht auch rasieren, wenn du im Brustbereich mehr Körperbehaarung hast. Die eckigen Enden vom Tape rund machen, dann gehen sie nicht so schnell ab. Entfernen mit Wasser und/oder körperfreundlichem Öl (funktioniert meist unter der Dusche am besten)

Manche Leute reagieren allergisch auf den Kleber. Achte drauf, ob du Hautirritationen bekommst

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Bei Verfahren nach dem TSG kannst du mit einer durchschnittlichen Verfahrensdauer von guten 9 Monaten, bei einer Spanne von 5 bis 20 Monaten, rechnen.

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Na, warte mal ab, bis du erfährst, dass eine Analyse der Geschlechtschromosomen bereits regelmäßig vor einer gegengeschlechtlichen Hormontherapie gemacht wird. Deine Forderung ist in diesem Kontext nur leider vollkommener Schwachsinn

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Du meinst wahrscheinlich nach der Phalloplastik? Dann ja, sexuelles Empfinden und auch die Orgasmusfähigkeit bleiben in der Regel erhalten. Der Orgasmus ist dann nur eben ohne Sperma.

Ich hab mal folgende relevante Stellen aus der S-3 Leitlinie zu maskulinisierenden Genitaloperationen kopiert:

Zwei Katamnese-Studien (Garaffa, Christopher, & Ralph, 2010; Leriche et al., 2008) mit einem durchschnittlichen Nachbeobachtungszeitraum von 26 bzw. 110 Monaten belegen eine hohe sexuelle, sensorische und ästhetische Zufriedenheit nach Penoidkonstruktion aus freiem Unterarmlappen. Dabei treten im Nachbeobachtungszeitraum entweder geringe Komplikationen auf (Baumeister, Sohn, Domke, & Exner, 2011) oder es werden viele Komplikationen genannt, die allerdings einer zufriedenen stellenden Sexualität der operierten trans Männer meist nicht im Weg stehen (Fang, Kao, Ma, & Lin, 1999; Hoebeke et al., 2010). (Seite 74)

Und zur Wirkung körpermodifizierender Behandlungen insgesamt:

Bei 80 % der trans Personen wird die Geschlechtsdysphorie weniger, bei 78 % reduzieren sich die psychischen Symptome, bei 80 % erhöht sich die Lebensqualität und bei 72 % verbessern sich die sexuellen Funktionen (Seite 50)
Nach der Operation kommt es zu einer Abnahme von Neurotizismus und einer Zunahme von sozialen und sexuellen Aktivitäten (Fisher et al., 2013; Hepp et al., 2002; Mate-Kole, Freschi, & Robin, 1990) (Seite 50)
Alle berichten von einer verbesserten Sexualität nach körpermodifizierenden Operationen (De Cuypere et al., 2005).

https://register.awmf.org/assets/guidelines/138-001l_S3_Geschlechtsdysphorie-Diagnostik-Beratung-Behandlung_2019-02.pdf

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Wenn du bei deinem Antrag selbst keine Gutachter vorgeschlagen hast und das Amtsgericht dir Adressen genannt hat, dann würde ich erst mal prüfen, ob Janknecht ein Vorschlag oder verbindlich vom Amtsgericht ist.

Ansonsten, liegt halt an dir. Ich kann da fachlich keinen Widerspruch erkennen. Wenn das Amtsgericht Janknecht vorschlägt, dann weil die der Auffassung sind, dass Janknecht ausreichend Kompetenz für diese Thematik besitzt. Wenn du ein Problem mit Janknechts Ansichten hast, musst du wissen, ob du dort dein Gutachten machen möchtest.

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Grundsätzlich ist es möglich, dass "normale" Psychotherapeuten trans* Personen psychotherapeutisch begleiten und auch Indikationsschreiben ausstellen. Es benötigt keine zusätzliche spezielle Fortbildung oder Qualifikation.

In der Praxis hat es sich aber leider eben gezeigt, wie du schon gelesen hast, dass weniger erfahrene Therapeuten (bezogen auf die trans* Thematik) da manchmal ein bisschen schwierig sind. Das äußert sich dann oft so, dass keine Indikationsschreiben ausgestellt werden, weil man sich mit dem Thema nicht sicher genug sei und lieber an erfahrene Kollegen verweist (d. h. man steht quasi wieder am Anfang) oder den Ablauf unglaublich verkomplizieren, weil sie die Anforderungen für die Indikationsschreiben nicht kennen (z. B. Therapiedauer, Inhalt…) oder manchmal auch (unreflektierte) Einstellungen mitbringen, die die Beziehung zum Patienten stören können.

Es gibt natürlich auch unerfahrene Therapeuten, die trotzdem offen, tolerant und bereit sind, sich ein bisschen in das Thema einzulesen.

Deswegen, wenn man zu einem Thera geht, der nicht gut mit dem Thema vertraut ist: versuch transparent zu machen, was genau deine Ziele sind und ob man bereit wäre, bspw. In einem zeitlich angemessenen Rahmen später auch Indikationsschreiben auszustellen. Dann kannst du zumindest etwas vermeiden, deine Zeit zu verschwenden.

Schau mal nach, ob es für deine Stadt, deinen Kreis oder dein Bundesland Organisationen/Einrichtungen gibt, die trans* Personen beraten. Die haben meist Adressen von guten Therapeuten

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Den Shop selbst kenne ich nicht. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass die Produkte dort die selben sind, die genauso günstig auf Amazon verkauft werden (Produktbilder sind teilweise auch einfach die selben). Dann wird es sich dabei um günstige Produkte aus Asien handeln, erkennt man ja schon am Preis.

Da habe ich eher die Erfahrung gemacht, dass diese weniger gut sitzen, weniger gut abbinden und auch langfristig nicht gut halten.

Nachtrag: vielleicht, wenn man einen schmalen Körperbau hat.

Persönlich fand ich die Shops Transtoy und OtherNature gut, von UNTAG habe ich auch viel gutes gehört. Die sind ein wenig teurer, aber meine haben Jahre gehalten.

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Hi,

florestino hat dir schon einen super Hinweis gegeben. In Tübingen gibt es bspw. Adis e. V., die sich mit dem Thema Antidiskriminierung beschäftigen. Sie bieten aber auch explizit eine Beratung für trans* Personen an: https://adis-ev.de/beratung/transberatung

Meistens ist es so, dass solche Beratungsstellen relativ gut vernetzt sind, was lokale Ärzte/Therapeuten/etc anbelangt und haben vielleicht auch mehrere Adressen von trans*-freundlichen Theras.

Da die Uniklinik Tübingen, wie Mamue1968 schon gezeigt hat, eine Spezialsprechstunde hat, wäre das natürlich sehr naheliegend. Die Überweisung sollte üblicherweise auch von einem Hausarzt ausgestellt werden können (zumindest ist auf der Website auch von Allgemeinmedizinern die Rede).

Ich denke es könnte eine gute Idee sein, sowohl einen Termin bei der Spezialsprechstunde Uniklinik abzumachen, sowieso über die Beratungsstelle zu versuchen, mehrere Adressen zu erhalten (auf der Website der Uniklinik wird ja bereits vor langen Wartezeiten gewarnt. So könntest du schauen, ob du auch bei einem anderen Thera einen Platz bekommst

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Auf jeden Fall können die dich mit deinem gewählten Namen ansprechen. Sogar mehr. Im Internet sind viele falsche Informationen dazu.

Schau mal hier rein, ich glaube, das hat sehr viele gute Infos für dich (auch, wenn du nicht aus NRW kommst): https://www.schlau.nrw/wp-content/uploads/2020/01/TransUndSchule_Brosch_2020_web.pdf

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Moin!

Leider ist die Transition für trans Personen in Deutschland ziemlich unübersichtlich! Deswegen kann ich dir raten dich darüber zu informieren, ob es in deiner Stadt oder in der Nähe trans* Beratungsstellen gibt. Die wissen auch besser, was es für Besonderheiten bei einem Migrationshintergrund gibt.

In Deutschland ist es so, dass man für eine Hormontherapie/HRT und für chirurgische Eingriffe ein Schreiben (Indikationsschreiben) von einem Psychotherapeuten oder Psychiater benötigt. Meistens bedeutet das also, dass man mehrere Monate Psychotherapie macht.

Wenn es beispielsweise um die Hormontherapie/HRT geht, dann muss man noch einen Arzt suchen, der die Behandlung begleitet. Das machen hier meistens Endokrinologen, manchmal auch Urologen. Die wollen dann dieses Indikationsschreiben sehen.

Ich habe kein Gutachten von meinem Therapeuten aus meinem Heimatland mitgebracht, aber ich kann es hierher schicken lassen.

Es wäre eine gute Idee, wenn du dir dieses Gutachten schicken lassen kannst. Vielleicht muss es auch in Deutsch bzw. Englisch übersetzt werden. Damit könnte man dann zumindest versuchen bei einem Arzt die Hormontherapie/HRT zu bekommen und könnte sich Zeit sparen.

Die chirurgischen Eingriffe sind ein bisschen aufwendiger, weil man diese bei der Krankenkasse beantragen muss (außer man möchte selbst bezahlen).

Die Namensänderung ist in Deutschland momentan ein schwieriges Thema. Aktuell gilt das sogenannte "Transsexuellengesetz" (TSG). Das dauert durchschnittlich mehrere Monate, kostet durchschnittlich 1.8k € und es müssen zwei psychologische Gutachten erstellt werden. Die derzeitige Regierung plant dieses Gesetz zu reformieren und den Prozess einfacher zu machen. Jedoch ist nicht absehbar, wann ein neues Gesetz kommt. Bei der Namensänderung kommt es auch darauf an, welche Staatsbürgerschaft du hast.

Hier findest zu etwas mehr zu diesem Thema:

https://www.regenbogenportal.de/infoartikel/vornamen-und-geschlechtseintrag-aendern-per-transsexuelle

https://www.regenbogenportal.de/informationen/wie-finde-ich-gute-aerzt-innen-oder-therapeut-innen

Ich hoffe, ich konnte dir wenigstens ein bisschen helfen. Ich glaube, hier wirst du wenig Antworten bekommen. Ich kann dir empfehlen, mal auf reddit.com/r/germantrans nachzufragen. Die haben meistens mehr Ahnung.

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Bin mir nicht sicher, inwieweit das jetzt eine Spaßfrage oder schlecht recherchiert ist (oder genau darauf abzielt). Denn bei der Person auf dem Bild handelt es sich um einen trans*Mann:

In this tweet, the trans man's face was bearded and scowling; below it, the caption read, "It's now the law for me to share a restroom with your wife."
As a political tactic, this tweet […] reads like pure gold. […] It makes the message clear: By repealing these protections, Gov. McCrory, you're creating the very situation you claim to eradicate
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Hallo,

theoretisch kann dir das Indikationsschreiben auch einfach von deinem Psychotherapeuten ausgestellt werden. Dafür muss man normalerweise nicht zu einem zusätzlichen Gutachter.

So ein Indikationsschreiben von seinem Psychotherapeuten kostet auch normalerweise nichts. In ganz seltenen Fällen habe ich mal im Internet gelesen, dass da Kosten um 100-400€ gefordert wurden, aber selbst das sind eher Einzelfälle, die ich so im echten Leben noch nicht persönlich mitbekommen habe.

Wieso spielst du denn mit dem Gedanken, zu einem Gutachter zu gehen?

Gutachter brauchst du in der Regel nur, wenn du ein Verfahren über das Transsexuellengesetz für die Vornamens- und Personenstandsänderung brauchst.

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Wenn du bei den Temperaturen keinen Binder tragen möchtest/kannst, könnte man alternativ versuchen, eine Schicht Kleidung mehr zu tragen. Damit meine ich bspw. ein offenes (Freizeit-)Hemd, eine Weste, … da gibt es ja auch passendes zum Sommer. Ist dann zwar eine lockere Schicht Kleidung mehr, aber insgesamt wahrscheinlich noch luftiger als ein Binder. So ein entspanntes, offen getragenes Hemd o. ä. kann durchaus auch die Brust ein bisschen kaschieren

Ansonsten achte bitte darauf, insbesondere wenn du bei hohen Temperaturen einen Binder trägst, dich ausreichend vor der Sonne zu schützen, dich eher im Schatten aufzuhalten und viel (Wasser!) zu trinken. Achte dann auch besonders auf Beschwerden wie Erschöpfung o. ä.

Schwimm-Binder hat bspw. UNTAG (früher Trans-Missie genannt). Damit hab ich persönlich aber keine Erfahrung. Für manche funktioniert es auch, ein Schwimmshirt/UV-Shirt zu tragen.

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Das Auswärtige Amt gibt für Ägypten unteranderem folgende Reise- und Sicherheitswarnungen:

In Einzelfällen berichteten Transgender-Reisende von Kontrollen und Schwierigkeiten bei der Einreise bis hin zur Verweigerung der Einreise, insbesondere, wenn Name oder Foto im Reisepass nicht der Geschlechtsidentität entsprachen.

Insgesamt zu LGBTQ in Ägypten:

Homosexuelle Handlungen stehen in Ägypten nicht explizit unter Strafe. Jedoch bestehen weit gefasste Straftatbestände zum Schutz der Moral oder Religion, nach denen auch Homosexualität geahndet werden kann – vor allem wenn sie offen gezeigt wird. Das ägyptische Strafgesetzbuch stellt „Unzucht“ (debauchery) unter Strafe. Zwar ist Homosexualität nicht ausdrücklich erwähnt, doch berufen sich die Strafverfolgungsbehörden und Gerichte auf den entsprechenden Artikel und ein Gesetz zur Bekämpfung der Prostitution von 1961. Es sind in diesem Zusammenhang sowohl Geld- als auch Gefängnisstrafen vorgesehen.
Allerdings ist bisher kein Fall bekannt geworden, in dem ein ausländischer Tourist tatsächlich aufgrund dieser allgemeinen Bestimmungen strafrechtlich verfolgt wurde. Verhaftungen und anschließende Abschiebungen von Ausländern sind dagegen bereits vorgekommen.
Menschenrechtsorganisationen berichten, dass ägyptische Behörden auch Dating-Apps einsetzen, um LGBTIQ ausfindig zu machen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch ausländische Touristen Opfer dieses Vorgehens werden könnten.

Mehr Informationen:

https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/fragenkatalog-node/-/2223322

https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/aegyptensicherheit/212622

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Nein, es gibt keine vorgeschriebene besondere Spezialisierung oder Fortbildung des Psychotherapeutens oder Psychiaters. Zumindest konnte ich es nicht aus den Begutachtungsanleitung „Richtlinie des GKV-Spitzenverbandes nach § 282 SGB V Geschlechtsangleichende Maßnahmen bei Transsexualismus (ICD-10, F64.0)“ entnehmen

Lediglich bei den Gutachten für das derzeitige Transsexuellengesetz, also im Kontext der amtlichen Änderungen, sollen die Gutachter „aufgrund ihrer Ausbildung und ihrer beruflichen Erfahrung mit den besonderen Problemen des Transsexualismus ausreichend vertraut“ sein

Ich würde jedoch stark dazu raten, sich einen Psychotherapeuten zu suchen, der mit dem Thema vertraut ist. Im Internet oder bei Beratungsstellen kann man bspw. oft gute Tipps für Adressen bekommen.

Auch die Dauer ist nicht festgeschrieben. Die MDS Leitlinien empfehlen bspw für die gegengeschlechtliche Hormontherapie mindestens 6 Monate Therapie (12x a 50min oder 24x a 25min Sitzungen). In der Praxis kann das aber um Monate variieren.

Nachtrag: wenn man einen Therapeuten aufsucht, der sich nicht mit dieser Thematik auskennt, würde ich recht früh das Thema Indikationsschreiben ansprechen um abzuklären, ob der Therapeut dieses trotz geringer/keiner Erfahrung ausstellen würde und das auch nach einer zumindest üblichen ("normalen") Dauer

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Hallo,

ich halte es mal ganz knapp, weil es doch ein komplexes Thema ist

Aktuell laufen Vornamens- und Personenstandsänderungen für trans* Personen noch über das „Transsexuellengesetz“ (TSG). Ein Verfahren nach TSG bedeutet, dass u. a. zwei psychologische Gutachten von zwei Sachverständigen angefertigt werden müssen. Ein Verfahren nach TSG dauert durchschnittlich 9 Monate, mit durchschnittlichen Kosten von 1.900€ (Prozesskostenhilfe kann ggf. zugestanden werden). In diesen Gutachten geht es zentral um folgende Fragen:

a) besteht seit mindestens drei Jahren der innere Zwang als "das andere Geschlecht zu leben" und b) sich dies voraussichtlich nicht mehr ändern wird.

Anhand dieser Fragen sollte man eher vermeiden Ausdrücke wie "temporär" oder "ausprobieren" zu nutzen, falls man bei einem Gutachter sitzt. Eine temporäre Änderung ist eigentlich nicht vorgesehen. Nach aktueller Gesetzeslage müsste man, sollte man die Änderung rückgängig machen wollen, den erneuten Weg über das TSG gehen.

In Deutschland wird aber seit einiger Zeit über das sogenannte "Selbstbestimmungsgesetz" diskutiert. Dieses würde den Aufwand erheblich reduzieren. Künftig wäre, zumindest nach Gesetzesentwurf, eine vergleichsweise einfache Änderung bei deinem zuständigen Amtsgericht möglich - keine Gutachten, kein ewiges Verfahren. Im Gesetzesentwurf ist auch vorgesehen, dass diese Änderung nach 12 Monaten wieder, auch vergleichsweise simpel, wieder rückgewandelt werden kann. Wann und ob das Gesetz kommt ist nicht absehbar. Für mich persönlich gilt da eher: ich glaub’s erst, wenn’s da ist.

Für dich würde mir vielleicht folgendes zum ausprobieren einfallen: der DGTI Ergänzungsausweis. Vergleichsweise niedrigschwellig zu erhalten. Schau mal rein:

https://dgti.org/2021/09/05/der-ergaenzungsausweis-der-dgti-e-v/

Und im folgenden noch was zum TSG, zum selber nachlesen:

https://www.regenbogenportal.de/infoartikel/vornamen-und-geschlechtseintrag-aendern-per-transsexuelle

Alles Gute!

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Hallo, in DE hatte ich sehr freundliche und gute Erfahrungen mit:

  • Transtoys
  • OtherNature

Das sind beides Läden, die queer-freundlich sind. Transtoy hat meines Wissens nach auch einen Laden in Berlin.

vielleicht noch dazu aus den Niederlanden:

  • Untag (früher trans-missie)

Gerade bei Bindern würde ich DE oder EU Shops nehmen, da ein Binder ja doch mal schnell die falsche Größe hat und ein Umtausch sich wesentlich angenehmer gestaltet

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Hallo, ich Copy-Paste dir mal eine Antwort, die ich vor einigen Tagen zu dem Thema geschrieben habe:

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in der Theorie benötigst du lediglich einen Arzt, der dir das entsprechende Medikament verschreibt. In Deutschland ist es jedoch eigentlich ausnahmslos der Fall, dass die Ärzte dafür jedoch ein Indikationsschreiben eines Psychotherapeuten (oder Psychiaters) vorgelegt bekommen möchten. Ergo kommt man an einer Psychotherapie quasi nicht vorbei. 

Eine verbindliche Mindestdauer an Therapie gibt es nicht. Die MDS Leitlinien empfehlen mindestens 6 Monate Psychotherapie mit 12 Sitzungen á 50 Minuten (oder 24 á 25 Minuten). In der Praxis ist es jedoch so, dass es je nach Therapeut stark schwanken kann. Manche bekommen nach wenigen Sitzungen ein Indikationsschreiben, manche erst nach einem Jahr. Der sogenannte „Alltagstest“ (also das „erproben“ der jeweiligen Geschlechtsidentität im Alltag) ist ebenfalls keine verbindliche Voraussetzung. Es gibt jedoch leider vereinzelt Therapeuten, die an dem Alltagstest festhalten. Wenn dir diese Aspekte also wichtig sind, sollte man das bei der Therapeutenwahl bedenken und sich ggf. Erfahrungsberichte von anderen trans* Personen zu jeweiligen Therapeuten anhören.

Die tatsächlich Durchführung der Behandlung mit Hormonen machen meistens Endokrinologen, manchmal wohl auch Urologen oder Gynäkologen. Es macht Sinn, bereits vor dem Erhalten des psychotherapeutischen Indikationsschreiben bei einem entsprechenden Arzt vorstellig zu werden, da diese oft lange Wartezeiten haben können und meist, bevor mit der Behandlung begonnen wird, ein kleiner Check-Up (meist Blutabnahme, Anamnese-Fragebogen, …) gemacht wird. 

Persönlich kann ich dir stark dazu raten, dich zu informieren, ob es in deiner Nähe, deinem Kreis oder deinem Bundesland vielleicht trans* Beratungsstellen o. ä. gibt. Diese führen häufig Listen über trans* freundliche Ärzte/Therapeuten/etc. in der Nähe. Wirst du da nicht fündig, würde ich dir dazu raten, online in Foren/Chats/Social media herauszufinden, was für Therapeuten es in deiner Nähe gibt (und ggf. auch nach Erfahrungen mit dem jeweiligen Therapeuten). 

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Du brauchst also einen Psychotherapeuten, Psychiater scheinen wohl auch zu gehen, kenne ich aber persönlich aus der Praxis eher weniger. Ich vermute mal ganz stark, dass sich die Psychologin (oder Psychotherapeutin?) noch nicht intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Denn dann kommt es häufig dazu, dass man von den Therapeuten weitergeschickt wird (obwohl es bspw. keine besondere Erlaubnis oder Fortbildung bedarf, um diese Indikationsschreiben auszustellen). Deswegen gerade an dich unbedingt der Hinweis, sich bei trans* Beratungsstellen o. ä. umzuhören, um einen Therapeuten zu finden, der sich bereits mit dem Thema auskennt.

D. h. ganz stark runtergebrochen: Psychotherapie bis zum Indikationsschreiben -> Facharzt konsultieren und Indikationsschreiben vorlegen -> Hormonbehandlung

Alles Gute!

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Hallo,

lebst du in Deutschland? Denn dann ist insgesamt ein Antrag auf Kostenübernahme für die Hormontherapie eher unüblich und normalerweise nicht notwendig. In der Praxis wird das jeweilige Präparat "einfach" von einem Arzt per Rezept verschrieben und abgeholt/verabreicht werden (natürlich nach dem Spießroutenlauf mit Indikation und co). Bei den Operationen ist jedoch ein solcher Antrag nötig.

Ansonsten ist es üblich, dass in den Unterlagen an die Krankenkasse die jeweilige/n Leistung/en konkret aufgezählt/benannt werden. Wenn du also die Leistung (Hormontherapie) benannt hast, die KK jetzt aber irgendwas von geschlechtsangleichenden Operationen schreibt, würde ich das zunächst einfach als kleinen Fehler seitens der KK verstehen und abwarten, bis es eine Rückmeldung gibt. Das sollte ja allerspätestens nach 5 Wochen der Fall sein. Ansonsten anrufen

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