Hi,

dies ist so, als ob du fragst, warum ein Bleiklotz nach unten fällt. Blei hat eine (wesentlich) höhere Dichte als Luft. Folglich verdrängt es diese und fällt nach unten. Die verdrängte Luft steigt nach oben - an den Platz, wo vorher der Bleiklotz war. dieser Vorgang ist vollkommen alltäglich und selbstverständlich.

Nichts anderes ist es mit dem Helium. Luft hat eine größere Dichte als Helium, also verdrängt es dieses. Das verdrängte Helium steigt nach oben, wo vorher die Luft war. Gewissermaßen ist das Helium also nicht einfach nur nach oben gestiegen, sondern die Luft nach unten geflossen, weil sie dichter war.

Helium ist nun ein gas mit sehr geringer Dichte. Nur die Dichte von Wasserstoff ist noch geringer. Folglich wird Helium von nahezu allen Gases verdrängt, und steigt entsprechend weit nach oben, weil sich immer noch ein Molekül eines dichteren Gases findet.

Mit dem Vakuum hat das nichts zu tun. Dichtere Stoffe neigen nur dazu, sich näher an der Quelle der Gravitation aufzuhalten. Tun sie das nicht, können sie potenzielle Energie verlieren (und tun dies auch, wenn sie nicht durch andere Kräfte aufgehalten werden).

Deswegen gehen beispielsweise Steine, Metall und Glas im Wasser unter, Holz und Öl aber nicht. Und im Falle des Heliums sind es die Luftmoleküle, die auf diesem Weg ihre potenzielle Energie verlieren indem sie nach unten sinken und dabei das Helium nach oben drücken.

LG, NA

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Hundertpro!

Es wäre auch merkwürdig, nach etwas zu suchen, dessen Existenz man nicht ohnehin schon vermutet. Bis vor nicht allzu langer Zeit dachte, der Kosmos sei nicht allzu groß.

Nicht allzu lange nach der Entwicklung des Teleskops begann die Astronomen, merkwürdige Flecken am Himmel zu sehen. Einige davon waren Gasnebel und Sternhaufen, andere, wie wir später herausfinden sollten, andere Welteninseln wie unsere Milchstraße, die Galaxien.

Tatsächlich sind einige Galaxien schon seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden bekannt, wenngleich die Leute früher ihre Natur nicht kannten. Dazu gehörten die Andromedagalaxie, die dir ja bereits mehrmals genannt wurde und sich auf der Nordhalbkugel befindet, sowie die beiden magellanschen Wolken auf der Südhalbkugel.

Die magellanschen sind dabei außergewöhnlich hell: sie haben buchtstablich das Erscheinungsbild leuchtender Wolken. Die Andromedagalaxie ist schwächer, dennoch kann man ihren Zentralbereich bei wirklich dunklen Himmel auch mit bloßem Auge sehen.

Dasselbe gilt für die Galaxie M 33. Viel wichtiger als diverse Instrumente (die durchaus sehr hilfreich sein können) ist dunkler Himmel. Hier kannst sehen, wo die Lichtverschmutzung, also die Aufhellung des Himmels durch künstliches Licht besonders gering ist:

http://www.lightpollutionmap.info/#zoom=4&lat=5759860&lon=1619364&layers=B0TFFFF

Wenn du also in Lübeck wohnst, wäre es also naheliegend, irgendwo in die Pampa in Meckpomm, Nordbrandenburg oder den Norden Sachsen-Anhalts zu fahren. Je ferner du von den farbigen Punkten bist, desto besser.

Vorteilhaft zur Beobachtung der beiden hellen Galaxien M31 und M 33, die im übrigen gerade in der jetzigen Jahreszeit exzellent sichtbar sind, ist ein lichtstarker Feldstecher, wie 7x50 oder 8x56. Auch einige andere, relativ nahegelegende Galaxien werden damit schon als "Fleckchen" sichtbar, wenn man weiß, wo sie sich befinden.

Mit einem Teleskop kann man dann schon ohne Weiteres mehrere hundert Galaxien sehen, je größer, desto mehr und desto besser werden die Galaxien sichtbar, sofern die Himmelshelligkeit es zulässt.

Oder befinden sich alle Sterne wie z.B. der canis majoris, pollux usw. in der Milchstraße?

Ja. Mit einem Teleskop angemessener Größe kann man aber auch einzelne Sterne in anderen Galaxien sehen. Die Anforderungen dafür sind allerdings beträchtlich und für Astronomieeinsteiger kaum zu erreichen.

Fazit: Galaxien zu sehen ist mit kleinem bis mittelgroßen Aufwand ohne Weiteres möglich. Je größer die Investition, desto besser ist üblicherweise auch das Ergebnis. Zum Schluss noch ein Link zum Download von Stellarium, mit dem du diverse Galaxien suchen und finden kannst:

http://www.stellarium.org/de/

LG, NA

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Hey,

Schon klar dass der Hyperriese leuchtkräftiger als der Überriese ist, aber wo genau ist da die Grenze?

So klar ist das eigentlich nicht. Auch wenn es sich merkwürdig anhören mag, so kann ein Überriese doch heller sein als ein Hyperriese. Das Problem ist, dass es für beide Begriffe keine exakte Definition gibt, und sie sich teilweise überschneiden, je nach Autor.

Zwischen Hyper- und Überriesen nur aufgrund der Leuchtkraft zu unterscheiden ist daher zwar möglich, aber heute nicht mehr geläufig. Die heute am weitesten verbreitete Definition eines Hyperriesen ist die eines extrem leuchtkräftigen Sterns mit instabiler Atmosphäre und eines hohen Masseverlustes.

Eine direkte Abgrenzung zu den Überriesen besteht nicht, weshalb es sein kann, dass diese gleichhell oder heller als Hyperreisen derselben Spektralklasse sein können, solange sie nur nicht eine der beiden anderen Eigenschaften besitzen.

Sogar VY Canis Majoris (einer der größten Sterne überhaupt) wird
teilweise "nur" als roter Überriese bezeichnet, anstatt als roter
Hyperriese.

Neben der zuvor genannten ungenauen Definition kommt hier noch hinzu, dass Messungen in der Realität ungenau sein können. So kam es, dass VY Canis Majoris kurz nach seiner Entdeckung für einen extrem instabilen roten Hyperriesen gehalten wurde, dessen Eigenschaften den Voraussagen über die Entwicklung massereicher Sterne widersprachen.

Spätere Messungen ergaben dann, dass der Stern wohl doch nicht so ungewöhnlich war, wie anfangs gedacht. VY Canis Majoris wird heute üblicherweise als roter Hyperriese klassifiziert. Abweichende Meinungen gehen entweder auf unterschiedliche Definition der Begriffe oder Messungenauigkeiten zurück, denn die Frage über die tatsächlichen Eigenschaften des Sterns sind auch heute noch nicht abschließend geklärt.

Da es ja kaum M-Sterne gibt die größer und massereicher sind.

Das kann man so nicht sagen, da zumindest die Masse nicht genau bekannt ist. Sie wird von verschiedenen Autoren irgendwo zwischen 10 und 40 Sonnenmassen veranschlagt, eine sehr große Spanne. Folglich ist die Möglichkeit für massereichere Sterne nicht genau festzusetzen.

Aber wenn VY Canis Majoris nicht zu den Hyperriesen zählt, dann dürfte es ja so gut wie gar keine roten Hyperriesen geben.

Nuja, alles, was überhaupt die Chance hat, um überhaupt zu einem roten Überriesen zuwerden, bewegt sich im unteren Promillebereich, sprich, maximal einige Hunderttausend Sterne in der gesamten Milchstraße. Noch weniger sind es, die genau jetzt auch tatsächlich rote Überriesen sind und noch weniger, die die Definition eines Hyperriesen erfüllen.

Das Problem ist, dass extrem massereiche Sterne niemals rot werden, während massearme Sterne nie genügend Leuchtkraft aufbringen. Außerdem  dauert die Riesenphase viel weniger als eine Million Jahre, also eine vergleichsweise kurze Zeit. Sowohl rote Hyper- als auch Überriesen sind daher von Natur aus extrem selten und werden in ihrer Anzahl eigentlich nur noch von den LBV und gelben Hyperriesen signifikant unterboten.

Folglich ist die Aussage, dass es so gut wie keine roten Hyperriesen gibt sowohl richtig, als auch wenig aussagekräftig, weil ihre Seltenheit ohnehin Teil ihrer Natur ist.

LG,NA

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Orte auf der Welt mit besonders langer Tageslichtdauer?

Ich liebe die Tage, an denen es besonders lange hell ist. Und ich reise sehr gerne weltweit. Deshalb suche ich die Orte auf der Welt mit der längsten Tageslichtdauer.

Ich habe vorab schon einmal ein bißchen recherchiert bzw in meinen eigenen Erfahrungen gekramt:

EUROPA: Das wissen ja die meisten. Die Tage an denen es am längsten hell ist sind im Sommer rund um die Sonnenwende am 21. Juni. In Norddeutschland ist es dann 17 Stunden hell. Wenn man noch weiter nach Norden geht (Skandinavien, Island, Grönland) steigert sich das bis hin zu 20, 23 oder sogar 24 Stunden Helligkeit pro Tag.

NORDPOL/SÜDPOL: Dort ist es jeweils ein halbes Jahr komplett hell. Und ein halbes Jahr komplett dunkel. Aber die Pole sind nicht wirklich ein tolles Reiseziel ;-)) Fallen also raus.

ÄQUATOR: Jeder der schon mal in dieser Gegend war weiss: Dort gibt es kaum Jahreszeiten und die Tageslänge ist auch sehr ähnlich. Sonne geht meist so ca 18.30 Uhr unter. Also keine besonders lange Tageslichtdauer.

Hmm ... Hmmm ... wenn es in der Mitte der Erde am Äquator keine besonders langen Tage gibt und an den Polen ein halbes Jahr Helligkeit, dann liegt es doch eigentlich nahe, dass das, was wir auf der Nordhalbkugel im europäischen Sommer mit den besonders langen Tagen in Skandinavien haben, es umgekehrt auch auf der Südhalbkugel geben müsste !?

Allerdings war ich mitten im australischen Sommer (Mitte Dezember) in Australien. Und dort gab es Tageslicht von 5.40 bis 20.40 Uhr, also 15 Stunden. Nicht schlecht, aber weit entfernt von Midsomar in Schweden ;-)

Kennt ihr noch Orte auf der Welt mit besonders langer Tageslichtdauer?

Danke!

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Ein Blick auf den Globus offenbart, dass es zwar prinzipiell möglich ist, auf der Südhalbkugel lange Tage zu erleben, aber dass die möglichen Optionen nicht gerade besonders toll sind.

Damit ein Tag 24 Stunden dauert, die Sonne also niemals untergeht, musst du mindestens einen der Polarkreise überqueren. Dies ist auf der Nordhalbkugel möglich in:

Skandinavien und Finnland, Russland, insbesondere Sibirien, aber auch auf dem europäischen Teil, Alaska, Nordwestkanada und die kanadischen Polarinseln, sowie Grönland. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe anderer Polarinseln, wie Spitzbergen, Jan Mayen und die vielen russischen Inseln.

Auf der Südhalbkugel sind diesbezüglich die Optionen ziemlich mau: Du muss zwangsläufig den antarktischen Kontinent bzw. eine der antarktischen Inseln betreten, um südlich des südlichen Polarkreises zu sein.

Wenn du einfach nur lange Tage haben willst, bestehen natürlich viel mehr Optionen. Oslo, Stockholm, Helsinki und Sankt Petersburg liegen alle relativ dicht am sechzigsten nördlichen Breitengrad, was wiederum heißt, dass dieser als Referenz für lange Tage dienen kann.

Auf der Nordhalbkugel verbreitert sich damit der Streifen der möglichen Reiseziele und schließt nun diverse Inseln wie Island, die Faröer oder Shetland mit ein. In Russland, Alaska und Kanada bleibt es beim Wesentlichen, wenngleich in Alaska zumindest der Mount KcKinley und Anchorange ins Spektrum fallen.

Und auf der Südhalbkugel? Nun, hier kommt nichts hinzu, außer ein paar subantarktischen Felseninseln, denn der südliche sechzigste Breitengrad liegt mitten im Wasser.

Ginge man noch einen Schritt weiter, auf den fünfzigsten Breitengrad, hätte man auf der Nordhalbkugel zuviele Optionen, um sie hier noch sinnvoll aufzuzählen. Auf der Südhalbkugel hingegen wäre gerade einmal die Südspitze Südamerikas hinzugekommen. Als Referenz: Frankfurt am Main, Luxemburg oder Kiev liegen auf dem 50. Breitengrad.

Fazit: Wer lange Nächte will, bleibt auf der Nordhalbkugel oder unternimmt eine Reise auf den Südkontinent. Mit Ausnahme der Südspitze Südamerikas gibt es dort sonst nicht, was der Tageslänge in Mittel- oder Nordeuropa gleichkäme.

Als Referenz für Atlas und Globus:

50° Nord: Frankfurt am Main

55° Nord: Sylt

60° Nord: Oslo

35° Süd: Kapstadt

45° Süd: Dunedin (Neuseeland Südinsel)

55° Süd: Feuerland

65° Süd: Nordspitze von Antarktika

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Hey,

einen "Sog" gibt es nicht. Schwarze Löcher sind in diesem Sinne nichts anderes als gewöhnliche Objekte der Schwerkraft. Gemeint mit Fluchtgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit weg vom Schwerezentrum, also vom Ereignishorizont in Richtung freier Raum, nicht tiefer in das schwarze Loch hinein.

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Berechnung des Krümmungswinkel, Schwarzschild-Radius?

Ich möchte den Radius und Masse eines Gestirns berechnen. Ein mathematisches Verfahren ist mir nicht bekannt zur Berechnung der Masse und Radius. Dabei verwende ich diese Summen, um den Schwarzschild-Radius zu berechnen. Mein Ziel ist es, den Krümmungswinkel eines "unbekannten Gestirns" zu berechnen.

So errechne ich den Schwarzschild-Radius: S = 2×(Gravitationskonstante)×(Masse der perfekte Kugel) : c² = S

Jetzt benötige den Radius für S/Radius. 360/π: S/Radius = Krümmungswinkel×60 Bogenminuten×60 Bogensekunden.

Ich kann es auch prinzipiell mit γ-Faktor ausrechnen: γ=√{1 – 2 × (Gravitationskonstante) × (Masse) : (Radius) × c²}

Zur besseren Verständlichkeit (siehe mein Kommentar) habe ich mit einem Formeleditor dargestellt. Dabei stell ich die mathematischen Berechnungen verständlicher dar.

Ich bin Laie und benötige eine einfachere Darstellung. Meine Fragen ist die Suche zur Berechnung des Radius, Masse und eine Vergewisserung der Richtigkeit meiner Berechnung des Krümmungswinkel. Bei der Berechnung des Krümmungswinkel nehme ich die Information über Radius und Masse (bei der Gravitationskonstante ist es klar) aus dem Internet.

Die bekannten Informationen der Sonne nehme ich zur Berechnung des Krümmungswinkels. Die Berechnung des Krümmungswinkel der Sonne habe ich im Bild dargestellt. Auch die Berechnung des γ-Faktors habe ich gezeigt zum Darstellen desselben Prinzips. Obwohl die Pragmatik nicht vorhanden ist.

Meine eigentlichen Fragen: - Wie berechne ich den Radius und die Masse eines Sterns?

  • Ist diese Vorgehensweise korrekt zum Berechnen des Krümmungswinkels?

  • Ist diese Berechnung richtig?: Geschwindigkeit² = 2 × Gravitationskonstante × Masse: Radius. Anschließen durch c² dividieren (Geschwindigkeit² : c²).

Hier sind wichtige Größen und Werte in Metern

-Sonnenmasse 1,99×10^30

-Radius der Sonne 6,96×10^8

-Gravitationskonstante 6,67×10^30

-Lichtgeschwindigkeit 3×10^8

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Hi,

ganz schon verworren, das Ganze.

Wie berechne ich den Radius und die Masse eines Sterns?

Welche Werte sind denn gegeben? Wenn gar keine Werte gegeben sind, kannst du auch nichts berechnen, sondern bestenfalls ableiten. Nur aus dem Schwarzschildradius die Größe eines Sterns zu berechnen ist unmöglich, da ein Stern zwangsläufig immer größer als sein Schwarzschildradius ist und dabei prinzipiell verschiedene Größen aufweisen kann.

Ebensowenig kann man daraus die Masse des Sterns berechnen, auch weil dir die Dichte fehlt, die ja unterschiedlich ist, je nachdem wie groß der Stern ist. Wie du vermutlich weißt, berechnet man die Dichte mit Masse geteilt durch Volumen.

Am meisten irritiert mich aber das mit dem Krümmungswinkel. Dieser  ist doch unterschiedlich, je nachdem wie lang das Kreis- bzw. Kugelsegment ist!? Mit anderen Worten, es ist egal wie groß das Objekt ist, wenn du den Ausschnitt vergrößerst und verkleinerst, ist auch der Winkel unterschiedlich groß.

Wie dem auch sei, die Masse eines Sterns kannst du nur mithilfe eines Begleiters und den keplerschen Gesetzen berechnen, oder (zumindest naherungsweise) wenn die Entfernung zum Stern sowie die Leuchtkraft und die Spektralklasse bekannt sind.Aus denselben Werten kannst du dann auch den Radius des Sterns berechnen

Der Schwarzschildradius taugt zur Berechnung der Größe eines Sterns erstmal nichts. Er macht nur eine Aussage über die Größe eines Ereignishorizonts bei einem bestimmten Typ schwarzer Löcher.

Was den Krümmungswinkel angeht, so glaube ich, dass wir von unterschiedlichen Dinken sprechen. Da müsstest du glaube ich nochmal genauer ausführen, was du meinst.

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Der Himmel sah mit Sicherheit völlig anders aus.

Veranschaulichen kann man sich das, indem man das galaktische Jahr (ca. 250 Millionen Jahre) als Referenz nimmt und die Zeit von heute bis damals in Relation setzt. Ein galaktisches Jahr ist die Dauer, die das Sonnensystem braucht, um einmal den Kern der Galaxis zu umrunden.

66 Millionen Jahre sind folglich etwas mehr als eine Viertel Umrundung. Von den mit bloßem Auge sichtbaren Sternen ist keiner (von den mir bekannten) weiter entfernt als 10 000 Lichtjahre. Die meisten (sprich: fast alle) befinden sich sogar innerhalb von 1000 Lichtjahren.

Die logische Konsequenz ist also, dass der Himmel zwangsläufig  nicht so ausgesehen haben kann wie heute, da Sterne nicht gemeinsam im Gleichtakt um das Zentrum laufen.

Noch interessanter wird es, wenn man die Zeitspanne an sich miteinbezieht. Die Lebensdauer der Sterne verkürzt sich umso mehr, je schwerer sie sind. Die Konsequenz ist, dass die schwersten Sterne nur wenige Millionen Jahre Lebenszeit besitzen.

Im Prinzip ist alles, was zum damaligen Zeitpunkt schwerer als 5 Sonnenmassen war, heute tot. Umgekehrt heißt das natürlich auch, dass sämtlich Sterne, die heute schwerer als 5 Sonnenmassen sind, damals noch nicht existiert haben.

Deine Frage also, ob man den Polarstern mittels des großen Wagens hätte finden können erübrigt sich also weil

a) die Sterne des großen Bären ganz woanders waren sofern sie denn

b) überhaupt am Himmel sichtbar waren und

c) Polaris zu jenem Zeitpunkt noch nicht existierte.

Dasselbe gilt natürlich auch für alle anderen massiven Sterne. Beispielsweise existierte keiner der Sterne des Orion, ebensowenig wie bespielsweise Deneb oder Canopus. Tatsächlich existierte rund die Hälfte der 100 hellsten Sterne damals noch nicht.

Sterne die bereits existierten, waren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht von der Erde aus zu sehen, da sie weit jenseits der Sichtbarkeitsgrenze lagen. Andererseits muss es viele helle Sterne gegeben haben, die heute bereits erloschen sind.

Was den Mond angeht, so war er nicht wesentlich näher oder ferner als heute. Allerdings muss man , wie du selbst schon festgestellt hast, beachten, dass die Entfernung des Mondes früher größer war als heute, aufgrund der stärkeren Gezeiten. Jedoch ist die Zeitspanne von 66 Millionen Jahren über geologische Zeiträume hinweig sehr gering.

LG, NA

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"Landen" ist hier das falsche Wort. Eine Maschine, die auf Saturn "landet" müsste eine geringere Dichte haben als das Gas in der Umgebung, wo die Sonde sich befindet. Folglich  wäre das korrekte Wort hier "schweben".

Machen könnte man sowas mit einem Fallschirm, der den Sinkflug abbremst und dann die Maschine an einem Ballon hängt. Das wäre auch möglich, ohne dass es zwangsläufig zur Zerstörung führt.

Unterhalb einer gewissen Tiefe wird der Wasserstoff übrigens überkritisch, das heißt, man kann nicht mehr zwischen Gas und Flüssigkeit unterscheiden. Tatsächlich  sind die Gasplaneten nicht wirklich gasförmig sondern befinden sich zu großen Teilen in einem überkritischen Zustand, weil der Druck so hoch ist.

Darunter befindet sich ein fester Kern. Zu sagen, dass man darauf landet wäre aber falsch, da der nicht den Hauppteil des Planeten ausmacht. Es wäre etwa so als ob man sagen würde, dass man auf dem festen Kern der Erde landet, nachdem man den flüssigen Kern, den Mantel und die Kruste durchdrungen hat. Niemand würde ernsthaft sagen, dass man auf der Erde gelandet ist, sobald man beim festen Kern angelangt ist.

Ich hoffe, das war einigermaßen hilfreich. LG, NA

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Die Frage ist unbeantwortbar, da die Temperatur nicht maßgeblich vom Sonnenabstand abhängt. Die lokale Temperatur hängt vom Winkel ab, mit dem die Sonnenstrahlen an jenem Ort eintreffen, die Entfernung spielt da nur eine untergeordnete Rolle.

Die Durchschnittstemperatur der Erdekann man ebenfalls nicht nur durch die Entfernung berechnen, weil sie auf Nord- und Südhalbkugel unterschiedlich stark mit Wasser und Land bedeckt ist, die unterschiedliche Wärmekapazitäten haben. Außerdem spielen da noch weitere klimatische Effekte eine Rolle.

Die Gleichgewichtstemperatur eines Körpers kann man theoretisch ausrechnen, die Formel dafür befindet sich auf der Wikipediaseite:

https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichgewichtstemperatur

Realistisch betrachtet kann man aber trotzdem nicht die Temperatur der Erde ausrechnen, weil sie die Bedingungen dafür nicht erfüllt. Gründe dafür wären beispielsweise der Umstand, dass wir einen Treibhauseffekt haben, eigene Energiequellen besitzen (Erdwärme, künstliche Energiequellen) und uns um die Sonne bewegen.

Selbst wenn es gelänge, die Gleichgewichtstemperatur für einen Punkt unseres Orbits zu berechnen, hätten wir uns währenddessen schon weiterbewegt, die Gleichgewichtstemperatur am neuen Ort wäre also eine andere.

Davon allerdings abgesehen ist die Erde aber thermisch viel zu träge. Die Temperatur ändert sich nicht signifikant, weil wir ein paar Meilen näher oder ferner an der Sonne sind. Der Unterschied von einem km Differenz ist lachhaft angesichts der möglichen Abweichung durch die anderen Effekte.

Auch sonst bleibt zu sagen, dass die Temperatur nicht linear ansteigt, je näher man der Sonne kommt. Die Temperatur zwischen meinetwegen 148 Millionen km und 147 Millionen km steigt stärker als zwischen 152 Mio. km und 151 Millionen km.

Grund dafür ist das Abstandsgesetz. Je näher du kommst, desto stärker steigt die Strahlungsintensität an. Umgekehrt fällt sie auch umso flacher ab, je weiter du entfernt bist. Deswegen käme es bei deiner Frage auch darauf an, wo sich der Kilometer befindet, von dem du in der eingangsfrage sprichst.

Wenn ich mich richtig erinnere liegt der Unterschied der Strahlungsintensität zwischen Perihel und Aphel ungefähr bei 6% (oder waren es 7%?). Der Unterschied ist also spürbar, aber nicht so signifikant wie die Neigung der Erdachse, geht man von einem Ort auf der Erdoberfläche aus.

Bei der Betrachtung des gesamten Erdballs kommt noch hinzu, dass die Südhalbkugel stärker von Wasser bedeckt ist, als die Nordhalbkugel. Folglich erhält sie im Sommer (also im Dezember/Januar) zwar mehr Energie durch die Sonne, aber hat auch viel mehr Wasser, dass die Wärme speichern kann.

Ich hoffe, das war hilfreich. LG, NA

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Die Frage ist einigermaßen schwierig zu beantworten, weil mehrere
Faktoren mit reinspielen. Zum einen befinden wir uns innerhalb der
Milchstraße. Das führt dazu, dass wir das Milchstraßenband nicht überall
gleich gut erkennen können. Hier auf der Nordhalbkugel ist die
Wintermilchstraße (also Richtung Sternbild Fuhrmann) wesentlich dunkler
als die Sommermilchstraße, welche sehr viel besser von der Südhalbkugel
zu sehen ist, weil sie dort höher am Himmel steht.

Unsere
Position führt auch dazu, dass wir niemals einen Draufblick erhalten
können. Wir sehen also maximal eine "halb" Milchstraße, weil der rest
unter dem Horizont liegt.

Davon abgesehen befinden sich
innerhalb der Milchstraße Staubwolken, die die Sicht blockieren können.
Folglich sehen wir nicht die komplette Helligkeit die möglich wäre, wenn
es keine Staubwolken gäbe.

Die Andromedagalaxie ist ca 2,5
Mio. Lichtjahre entfernt, hat rund eine Billion Sterne und eine
scheinbare Helligkeit von 3,5 mag . Ausgehend davon, dass die
Milchstraße etwa 300 Milliarden Sterne besitzt, müsste sie bei einem
Zentrumsabstand von 28 000 Lichtjahren etwas weniger als -5 mag hell
sein.

Zu beachten ist hier aber, dass dies nur eine ungefähre Abschätzung ist, weil

- die Sterne unter dem Horizont gar nichts zu Helligkeit beitragen

- die Sterne zwischen Zentrum und uns proportional zum Entfernungsquadrat mehr beitragen

- die Sterne jenseits des Zentrums entsprechend weniger

-
die Dunkelwolken in dieser Rechnung unbeachtet bleiben. Das schließt
die potenziell abschwächenden Dunkelwolken von Andromeda natürlich mit
ein.

Bemerkenswer ist, dass der hellste Bereich der
Milchstraße, also das Zentrum selbst und alle Sterne, die zwischen ihm
und uns liegen, Schatten werfen kann, und zwar trotz Dunkelwolken. Das
heißt, dieser Bereich muss mindestens so hell sein wie die Venus, da
dies sonst nicht möglich wäre.

Das bedeutet natürlich auch,
dass oben genannte Rechnung nicht ganz richtig sein kann, denn wenn ein
Teilbereich der Milchstraße bereits so hell wie die Venus ist, müsste
die Gesamthelligkeit jenseits von -5 mag liegen. Ich nehme daher an,
dass die Sterne zwischen Zentrum und uns einen erheblichen Bonus zur
scheinbaren Helligkeit liefern.

Aus einer anderen Quelle ist
mir außerdem bekannt, dass,  wäreen keine Dunkelwolken vorhanden, die
Helligkeit der Milchstraßezentrums größer wäre als die des Halbmonds.
Folglich sind die -5 mag eher als untere Grenze meiner Abschätzung zu
betrachten, denn als tatsächlicher Wert.

Ich hoffe, das war einigermaßen aufschlussreich. LG, NA

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Kann man in der App verschiedene Planeten als Beobachtungsort auswählen? Auf Merkur kann die Venus nämlich solche scheinbaren Helligkeiten erreichen.

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Hi,

die Frage bezüglich der Kernfusion wurde dir ja bereits mehr oder weniger beantwortet, was ich noch hinzufügen möchte ist, dass die Natur deiner Frage auf das wissenschaftliche Prinzip abzielt.

Du verwendest in deiner Frage die Begriffe "Wahrheit" und "Beweise", beide existieren so in der naturwissenschaft nicht, da das wissenschaftliche Prinzip nicht auf "endgültige Wahrheiten" aufbaut, sondern auf Formulierungen, die die Vorgänge der Welt beschreiben, dabei aber immer dem Grundsatz der Falsifizierbarkeit unterliegen.

Auch die Begriffe Theorie und Hypothese haben nicht die gleiche bedeutung wie in der Umgangssprache. Während das Wort Theorie im alltäglichen Gebrauch sowas wie Vermutung oder Annahme bedeutet, ist der wissenschaftliche Ausdruck Theorie der Begriff für ein mit Belegen gesütztes Modell.

Soll heißen, wenn etwas den Namen Theorie enthält (wie beispielsweise die allgemeine Relativitätstheorie), dann ist das keine Vermutung der wissenschaftler, sondern etwas, dass mit seinen Formulierungen die Welt beschreiben kann, und auch tatsächlich. so in der Welt gemessen oder beobachtet wurde.

Je mehr Belege vorhanden sind, desto stabiler ist besagte Theorie. Anmerken sollte man an dieser Stelle noch, dass es auch Begriffe gibt, die zwar "Theorie" in ihrem Namen enthalten, aber keine wissenschaftlichen Theorien sind, wie beispielsweise die String- oder M-Theorie.

Den Grund dafür hier ausreichend darzulegen dürfte den Rahmen sprengen, es hat aber etwas mit dem andauernden Konflikt zwischen mathematikern und Physikern, vor allem im englischsprachigem Raum zu tun. besagte "Theorien" sind zwar aus mathematischer Sicht Theorien, aus physikalischer Sicht allerdings nicht, weil ihnen die Belege fehlen. Deswegen sollte man an dieser Stelle aufpassen, dass man sich nicht vertut.

Der begriff Hypothese steht übrigens für ein Erklärungsmodell, das bisher noch nicht belegt ist. Werden Belege gefunden, so wird eine hypothese automatisch zur Theorie, werden aber Gegenbelege gefunden, gilt die Hypothese als widerlegt (falsifiziert) und ist dann aus naturwissenschaftlicher Sicht praktisch wertlos.

Wie sich wissenschaftliche Theorien entwickeln, kann kann man gut an der Gravitation erkennen. Zuerst beobachtete man einen simplen Sachverhalt, nämlich, dass Dinge nach unten fallen. Dann entdeckte ein gewisser Newton, dass da eine Kraft wirkt und außerdem, dass dieselbe kraft dafür sorgt, dass die Planeten einen Orbit um die Sonne haben. Dann entdeckte ein Einstein, dass Massen den Raum krümmen.

Mit jedem Schritt konnte man bis dahin unerklärliche Sachverhalte erklären. Die Gravitationstheorie hat sich im Laufe der Zeit gewandelt von "Dinge fallen runter", über newtonsche Mechanik, bis hin zur heute gültigen allgemeinen Relativitätstheorie. Dabei wurde die Aussagekraft immer stärker verfeinert und Fehler sowie Ungenauigkeiten immer weiter ausgemerzt.

Was nun die Sonne angeht, so hätte man es mit einem bis dahin ungeklärtem Sachverhalt zu tun. es gab allerlei Vermutungen, von brennender Kohle bis zu gravitativer Kompression. Man wusste damals aber schon, dass die Erde viele hundert Millionen Jahre alt war, während selbst die effizientesten damals bekannten Methoden maximal eine Lebensdauer von 20 Millionen Jahren hätten erklären können.

Erst als man Anfang des 20. Jahrhunderts die Kernfusion entdeckte, hatte man eine Erklärung dafür, warum die Sonne solange eine so hohe Leuchtkraft haben konnte.

Hier auf der Erde kann man feststellen, wieviel Energie bei einer Fusionreaktions erzeugt wird und man kann auch messen, wieviel Energie die Sonne abstrahlt. Mithilfe der Spektroskopie weiß man auch, woraus die Sonne besteht. der Rest ist simple Mathematik.

Zu fragen, ob wir 100%ig wissen, was in der Sonne vorgeht ist deshalb nicht zielführend, weil das wissenschaftliche Prinzip endgültige Wahrheiten ausschließt. Trotzdem ist aufgrund unserer Beobachtungen klar, dass die Sonne nichts als ein riesiger Fusionreaktor ist, was wir deshalb wissen, weil wir Masse, Zusammensetzung, und Energieabgabe auch aus der Entfernung feststellen können.

LG, NA

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Hallo Francis,

euch wurde also beigebracht, dass das Vakuum Luft bzw. Gas ansaugt. Folglich sollte das Vakuum des Weltraums die Luft der Erde ansaugen. So weit, so falsch.

Ich behaupte, das Vakua nicht saugen können. Um zu überprüfen wer nun recht hat, Lehrer oder ich, kannst du dir die Frage stellen, wie ein Vakuum gas ansaugen sollte.

Ein Vakuum ist ein Volumen ohne irgendetwas darin. Welche Kraft sollte also wirken, dass sich die Teilchen eines Nichtvakuums zum Vakuum hinbewegen? Die Antwort lautet: Es gibt keine. Wenn da nichts ist, dass eine Kraft ausüben kann, gibt es auch keinen Grund für die Teilchen, der nichtvorhandenen Kraft zu folgen.

Nun habt ihr ein Experiment gemacht, bei dem (vermutlich?) Luft in das Vakuum geströmt ist (oder bei dem der Luftdruck die Glocke fixiert hat). Wie das also möglich? Das Vakuum kann nicht saugen, da es keine Kraft ausüben kann. Allerdings kann die Luft drücken (woher sonst mag wohl der Begriff Luftdruck kommen?).

Der Grund, warum sie das kann ist der, dass jedes einzelne Teilchen Bewegungsenergie besitzt, welche wiederum von der Temperatur abhängig ist.

Die Tatsache, dass da nichts ist, was die Bewegung der Teilchen aufhalten könnte, wenn sie auf ein Vakuum treffen, jedoch innerhalb eines Nichtvakuums die teilchen ständig aufeinander prallen führt dazu, dass sich die Teilchen zum Vakuum bewegen. Dabei nehmen Druck und Temperatur ab.

Im Übrigen ist der Druckgradient (also der Unterschied zwischen hohem und niedrigem Druck) nicht so hoch wie du denkst. Der Druck an der Erdoberfläche beträgt ca. 1 bar, der Druck in einem idealen Vakuum genau 0 bar, in einem technischen Vakuum 0,001 bar. Tatsächlich ist der Druckunterschied zwischen einem Tal und der Spitze eines hohen Berges größer als der zwischen eines menschengemachten Vakuums und dem Vakuum des Weltraums.

Da Vakua wie gesagt nicht saugen, sondern die Teilchen der Luft pressen, müsste zur Verstärkung des Effekts der Druck der Luft selbst erhöht werden.

Okay, nun sollte klar sein, wie das mit dem Luftdruck und dem Vakuum ist, und die nächste logische Frage lautet, warum sollten die Teilchen der Luft nicht in den Weltraum entkommen, wenn dort doch weniger Widerstand ist, als hier zwischen den Teilchen der Erdatmosphäre?

Und die Antwort lautet: Genau das tun sie. Eigentlich müsste man aber fragen, warum hat die Erde überhaupt eine Lufthülle? Dein Vater lieferte bereits die richtige Antwort darauf: Wegen der Gravitation. Die Gravitation ist eine Kraft, die Jede Form von Materie anzieht, Unabhängig, ob dies nun Felsen, Menschen oder eben auch Luft ist.

Gäbe es keine Gravitation, würde sich die Lufthülle komplett auflösen (tatsächlich würde sich der ganze Planet ohne Gravitation auflösen, aber das lassen wir an dieser Stelle mal außen vor), so aber wird die Luft wie alles andere von der Erde angezogen.

Wie bereits geschrieben wurde, nimmt der Luftdruck kontinuierlich ab und geht dann fließend ins Vakuum des Weltraums über. Wie geht das? Nun, wie ich bereits sagte, zieht die Gravitation alles an. Am Boden ist der Luftdruck am stärksten, weil die Teilchen am stärksten komrimiert werden. Dies geschieht deshalb, weil die Massen an Teilchen der darüberliegenden Atmosphärenschichten nach unten drücken, in Richtung Zentrum der Gravitation.

Die Teilchen in 1 km Höhe werden nicht so stark komprimiert, weil ja ein Teil der Atmosphäre bereits unter ihr liegt, und deswegen nichts mehr zum Druck in 1 km Höhe beitragen. In 2 km ist der Druck wieder geringer als in 1 km Höhe, weil nun die Teilchen von Erdboden bis 1 km und von 1 km bis 2 km unter ihnen liegen. das setzt sich immer weiter fort. Je höher du kommst, desto mehr Teilchen befinden sich bereits unter dir.

Mit immer weniger Teilchen nimmt natürlich auch der Druck ab. Es sind aber immer noch ein paar teilchen vorhanden. deswegen ist der Übergang ins Vakuum des Weltraums fließend.

Und wie ich bereits schrieb, können die Teilchen der Hochatmosphäre durchaus in den Weltraum entkommen, wenn die freie Weglänge gering genug ist. Allerdings muss gesagt werden, dass die Energie der Teilchen im Vergleich zur Schwerebeschleunigung der Erde meißt nicht sehr hoch ist, weswegen auch größtenteils leichte Stoffe entkommen, und dies auch nur mit einer ziemlich geringen Rate.

Denn während das Gas unter eurer Glock ja einfachnur in den freien Raum eindringen musste, ist die Schwerebeschleunigung der Erde eine Kraft, die aktiv überwunden werden muss. Hat ein teilchen nicht genug Energie, fällt es einfach wieder zurück, selbst wenn genug freie Weglänge vorhanden ist.


LG, NA

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Hi!

mich würde interessieren, ob man schon Galaxien dabei beobachtet hat,
wie sie quasi vom sichtbaren Universum ins unbeobachtbare
entschschwunden sind?

Nein, hat man nicht, und geht auch nicht.

Oder ist es unmöglich, das von hier mitzukriegen?

Es ist vielmehr unmöglich, dass sie je hinter den Horizont verschwinden.

Stichwort 3 fache Lichtgeschwindigkeit..

Das
ist großer Käse, der leider immer wieder zu Missverständnissen führt.
Die Expansionrate ist eben keine Geschwindigkeit, sondern, wie der Name
schon sagt, eine Rate. Folglich ist es falsch zu sagen, dass der Raum
mit dreifacher Lichtgeschwindigkeit expandiert, denn dies würde (per
Definition) bedeuten, dass sich da etwas bewegt. Tut es aber nicht.

Da
es sich um eine Zuwachsrate handelt, muss es etwas geben, dass da
wächst - und dies ist die Metrik des Raumes. Beschrieben wird der
Zuwachs mit dem so genannten Hubble-Parameter (fälschlich auch
Hubble-Konstante genannt), und sein Wert beträgt ca. 67 km pro Sekunde
und Mpc (Megaparsec).

Anders ausgedrückt, entsteht auf einer
Strecke von einem Mpc (ca 3,26 Mio Lichtjahre) in einer Sekunde also 67
km neuer Raum. Die Strecke ist also gewissermaßen durch ihre bloße
Anwesenheit länger geworden, bzw. genauer ausgedrückt, die Metrik hat
sich vergrößert.

Setzt man nun den Wert von 67 km/s/Mpc für
den Radius des sichtbaren Universums ein, kommt man auf einen Wert von
etwas über 900 000 km/s. Und hier kommt dann die Verwirrung ins Spiel,
denn dieser Wert darf nicht für sich betrachtet werden, sondern bezieht
sich auf die ~14300 Mpc von hier bis zum Partikelhorizont.

Und
nun einen Bogen zurück zur Ausgangsfrage. Hast du erst einmal
verstanden, wie das mit der Expansion funktioniert, sollte es auch
verständlich werden, warum Galaxien niemals hinter den Partikelhorizont
verschwinden können (jedenfalls nicht im eigentlichen Sinne).

Angenommen
du hast zwei Objekte, zwischen denen sich eine gewisse Distanz
befindet. Das Licht wird eine gewisse Zeit vom einen zum anderen Objekt
benötigen. Gleichzeitig dehnt sich der Raum zwischen den Objekten aus.
Das Licht muss folglich nicht nur die ursprüngliche Distanz zurücklegen,
sondern auch die neu hinzugekommene überwinden.

Das hat zur
Folge, dass, je weiter die Objekte ursprünglich entfernt waren, desto
mehr Weg muss das Licht zurücklegen, denn es kommt kumulativ mehr
expandierender Raum hinzu. Dies wiederum führt dazu, dass die
Lichtlaufzeit immer größer wird.

Die Konsequenz von all dem
ist, dass der Beobachtungshorizont immer größer wird. Tatsächlich rücken
ständig neue Galaxien in unser Blickfeld, deren Licht uns bisher nicht
erreichte. Oder verständlicher ausgedrückt: Das Licht der Galaxie die
für uns heute am Partikelhorizont sichtbar ist, war gestern noch zu uns
unterwegs und konnte deswegen nicht wahrgenommen werden. Derselbe
Prozess wird so fortfahren, sodass mit fortlaufender Zeit das sichtbare
Universum immer größer wird und immer mehr Galaxien enthält.

Nun
hast du offenbar schon gehört, dass alle Galaxien von uns wegstreben
und möglicherweise auch, dass das Universum immer leerer wird. Das ist
ein offensichtlicher Widerspruch zu dem, was ich zuvor geschrieben habe.
Wie kann das sein?

Angenommen, dass Licht eines fernen
Objekts hat uns bereits erreicht, was sehen wir dann? Genau, der Raum
zwischen dem Objekt und uns dehnt sich immer noch aus. Während also der
Partikelhorizont immer größer wird, vergrößern sich ebenfalls die
Abstände innerhalb, dass sichtbare Universum wird immer leerer.

Von einem Beobachter innerhalb seines
sichtbaren Universums scheinen alle anderen Objekte auf jenen
Beobachtungshorizont zuzustreben. Und während sie dass tun, wird ihr
Licht durch die Expansion immer rotverschobener. Der Horizont selbst
wird wie schon gesagt immer größer und das Licht der neu hinzugekommenen
Galaxien selbst ist ebenfalls schon extrem rotverschoben.

Das
liegt daran, das das sichtbare Universum nur der Teilbereich des
gesamten Universums für einen bestimmten Beobachter ist. Was wir hier
auf der Erde sehen ist also, wie die bereits sichtbaren Galaxien am
Beobachtungshorizont immer rotverschobener werden, während mit jedem
Tag, an dem uns Licht neuer Galaxien erreicht, das Licht ebendieser auch
immer rotverschobener ist als das der Galaxien am Tag zuvor.

Der
Extremfall ist ein Tag in ferner Zukunft, an dem das Licht am
Partikelhorizont so rotverschoben ist, dass wir es nicht mehr sehen
können. Ein Beobachter zu jener Zeit würde eine Galaxie im Zentrum
seines sichtbaren Universums sehen die er selbst bewohnt, während
drumherum eine schwarze Leere ist. Die Galaxien, die in seiner
Vergangenheit noch sichtbar wären, sind prinzipiell immer noch da - er
kann sie nur nicht mehr sehen, weil ihr Licht bis ins unkenntliche
rotverschoben ist.

Auch sein Partikelhorizont würde immer
größer werden und immer mehr Galaxien würden sein "sichtbares" Universum
bevölkern, er selbst würde das aber nicht bemerken, da ihr Licht ebenso
unerkennbar geworden wäre wie das der anderen Galaxien.

Falls
du dir nun die Frage stellst, ob wir vielleicht schon Galaxien gesehen
haben, deren Licht so rotverschoben wurde, dass sie unsichtbar wurden,
so lautet die Antwort trotzdem nein. Momentan liegt der Partikelhorizont
noch so nah, dass wir bis in die Zeit der Rekombination zurückschauen
können, ca. 380 000 Jahre nach dem Urknall. Und diese Strahlung sehen
wir sogar noch als Mikrowellenstrahlung - also weit entfernt von
"undetektierbar".

Das war's. Ich hoffe, es war aufschlussreich.

LG, NA

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Das ist prinzipiell nur von der Leuchtkraft des beobachteten Objekts und gegebenfalls der Stärke der Lichtverschmutzung abhängig. Unter einigermaßen dunklem Himmel kann man den Kern der Andromedagalaxie M 31 sehen, welche ca. 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt ist. Unter sehr dunklem Himmel kann man auch M 33 sehen, eine Spiralgalaxie welche 2,8 Millionen Lichtjahre entfernt ist.

Es gibt wiederholte Berichte, dass auch M 81 und M 82 freiäugig beobachtet wurden, wobei es hierfür schon beste Beobachtungsbedingungen in Hinsicht auf Dunkelheit und Sehrfähigkeit erfordert. Das Galaxienpaar ist über 11 Mio. Lichtjahre entfernt.

Unter lichtverschmutztem Himmel sinkt die Sichtbarkeit erheblich, weil der Himmel stärker leuchtet als die lichtschwachen Objekte. Unter Großstadthimmel  kann man Sterne bis etwa zur vierten Größenklasse erkennen, wobei der fernste Stern der diese scheinbare Helligkeit erreicht über 8000 Lichtjahre weit weg ist.

Unter dem Himmel großer Metropolen ist der Himmel mitunter noch erheblich heller. Hier sinkt die Grenzhelligkeit auf knapp erste Magnitude runter, deren fernster Vertreter Deneb mit ca. 2600 Lichtjahren ist.

Das fernste bekannte Ereignis, welches von der Erde aus sichtbar war, war das Nachglühen eines Gammablitzes, welches eine scheinbare Helligkeit von 5,76 Magnituden hatte. Bei einer absoluten Helligkeit von -36 Mag entspricht dies einer Entfernung von über 7,5 Milliarden Lichtjahren.

LG, NA

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Hi,

Bei Nuklearwaffen wird eine Neutronenquelle zur Zündung benutzt, welche aus Beryllium und einem Alphastrahler besteht. Das ausgesendete Alphateilchen des radioaktiven Strahlers reagiert dabei mit dem Beryllium zu Kohlenstoff und einem Neutron. Dieses ist es, dass dann die Kernspaltung in Gang setzt.

LG, NA

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Also um ehrlich zu sein, ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich hier durchsteige. So wie ich das sehe scheinst du mehrere Fragen auf einmal zu stellen, richtig?

Gibt es so etwas wie Maximale Zeitgeschwindigkeit bei Zeitdilatation?

In jedem Bezugssystem vergeht die Zeit maximal. Soll heißen, der Zeitfluss, wie du und ich ihn gerade empfinden ist überall so, egal ob wir nun hier rumsitzen, mit 0,999999 c im All rumfliegen oder fernab jeglicher Gravitationsquelle unbewegt nichts tun.

Was sich bei Bewegung ändert ist nur das, was sich außerhalb deines Bezugssystems befindet: Die Dinge laufen außerhalb deines Bezugssystems beschleunigt ab, so als ob du die Zeit vorspulst. Entsprechend verkürzen sich auch die Abstände zu Dingen, auf die du dich zubewegst.

Gibt es nun ein System, welches gegenüber allen anderen Systemen die höchste Geschwindigkeit hat?

Nein, jedenfalls nicht im Sinne des gefühlten Zeitablaufs... Falls die Frage aber danach gerichtet ist, ob das Universum in einem Bezugssystem in Ruhe ist, so wäre dies das Bezugssystem der kosmischen Hintergrundstrahlung.

Hast Du eine Zahl, welche Relativgeschwindigkeit unsere Galaxie gegenüber Deinem beschriebenen Ort (lokale Gruppe) hat?

Die lokale Gruppe bewegt sich ca. mit 600 km/s gegenüber der Hintergrundstrahlung. Die Abweichung ist also tatsächlich nicht besonders groß in Relation gesehen.

Auch die Relativgeschwindigleit von nur 114 km/s ist viel zu klein für gute Messergebnisse um merkliche Abweichungen zur theoretischen Zeitdilatation zu bekommen.

Theoretische Zeitdilatation? Ich hoffe doch sehr, dass du nicht meinst, was ich befürchte!? Jedenfalls müssen wir die Zeitdilatation bei unseren GPS-Satelliten berücksichtigen. Davon abgesehen haben wir sie sogar schon mit Atomuhren in Flugzeugen da sollte das Messen bei so hohen Geschwindigkeiten auch kein Problem mehr sein. Wobei sich natürlich die Frage stellt, was wir kosmologisch in Sachen Zeitdilatation untersuchen sollen. Das Meiste ist zuweit weg um  Vorgänge zu beobachten, die in so kurzen Zeiträumen ablaufen. Jedoch können wir die Zerfallsrate von Teilchen aus der Hochatmosphäre beobachten und wissen daher, dass die Zeitdilatation tatsächlich real ist.  Falls du natürlich einer dieser wehementen Leugner bist, kann ich dir leider auch nicht helfen.

ch suche aber Galaxien in unserer Nähe (wie Andromeda), die auf uns zukommen oder parallel mit uns fliegen

Richtung wohin? Bewegungen sind immer relativ. M 31 bewegt sich auf uns zu, die magellanschen Wolken fliegen mehr oder weniger mit usn mit, die gesamte lokale Gruppe steuert auf den Virgohaufen zu.

Für mindestens 3 Galaxien müsste man diese relativen Geschwindigkeiten und gemessenen relativen Zeiten vergleichen -> und hätte dann aus der Abweichung zur theoretischen Zeit (theoretisch ist ja der Mittelpunkt der 3 Galaxien ein Ruhepunkt) einen Richtungsvektor zum Weitersuchen.

Ich hab' kein bisschen verstanden was du damit fragen willst... nochmal neu formulieren bitte.

Hauptproblem scheint wirklich die "Nichtmessbarkeit" der inneren relativen Zeit zu sein. (z.B. Zerfallszeit bekannter Isotope in relativer Ruhe).

Was willst du denn damit fragen? Die radioaktiven Atome zerfallen in ihrem Bezugssystem so, wie sie sollen. Falls sie bewegt sind, geht die Welt außerhalb ihres Bezugssystems schneller, umgekehrt vergeht für die außenstehende Welt die Zeit bei den Atomen verlangsamt.

Könnte man so den Mittelpunkt unseres Weltalls bestimmen?

Denn gibt es nicht, sofern sich die RT nicht als falsch erweist und bisher hält sie sich doch recht wacker... Jedenfalls sofern man von einem Zentrum im Raum ausgeht. Das Zentrum der Raumzeit war der Urknall.

Kann man die relative Zeit dieses Systems mit unserem System vergleichen?

Ich meine nicht die Rotverschiebung und nicht die mathematische Berechnung über die Zeit.

Wie willst du denn die beiden Zeiten vergleichen, wenn nicht mathematisch? Naja, den Lorentzfaktor findest du im Wikipediartikel zur Zeitdilatation, da brauchst du ja im Prinzip nur noch die Werte einsetzen. Bei 114 km/s wird die Differenz allerdings eher gering ausfallen.

LG, NA

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Hallo,

Ist die Sonne flüssig?

Nein, sie besteht aus ionisiertem Gas, sprich Plasma.

Ich meine, früher hat es auch geheißen, dass es keine Schwarzen Löcher gibt.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Dies ist eine falsche Argumentationsweise, die zu einem Fehlschluss deinerseits führt. Nur weil früher eine (revolutionäre) Behauptung aufgestellt wurde, die sich im Nachhinein als richtig erwies heißt dies nicht, dass eine Behauptung die heute aufgestellt wird, sich ebenfalls als richtig herausstellen wird. Sie kann immer noch falsch sein. 

Das hab ich auch gelesen, ich verstehe es aber nicht so ganz, vor allem warum alles dagegen spricht?

Was dagegen spricht ist in erster Linie, dass nichts dafür spricht oder um genau zu sein, dass alle vorhandenen Belege Erklärungen für das Standardmodell liefern, aber keine die für die Alternative spricht. Davon abgesehen Scheint Robitailles theorie ihrerseits keine Voraussagen zu machen mit denen man sie überprüfen könnte. Ferner ignoriert Robitaille bestimmte physikalische Vorgänge und kommt daher zu fehlerhaften Ergebnissen.

Ja und nun? Stimmt es mit der Gravitation? Stephan Hawking stellte doch gerade das in Frage?? Wird nicht einfacher mit den Antworten.

Es ist einigermaßen schwierig, das in einen kompakten Text zu packen, ohne dabei wichtige Kerninformationen auszulassen. Kurzgesagt sind die schwarzen Löcher, von denen wir heute im Allgemeinen sprechen, die Produkte der allgemeinen Relativitätstheorie. Allerdings gibt es da ein paar Probleme wie die Singularität, das damit verbundene No Hair-Theorem und dem Informationsverlust und dem daraus resultierenden Konflikt mit der Quantentheorie.

Das führte Hawking letztendlich dazu zu sagen, dass es keine schwarzen Löcher im Sinne der ART gibt. Letzten Endes ist das auch nicht so außergewöhnlich, da Singularitäten physikalisch unbefridigend sind und meist nur ein Ausdruck von "wir haben noch nicht verstanden, was hier tatsächlich passiert". Mit anderen Worten, wir wissen zwar, dass die ART noch nicht vollständig ist, aber da wir noch nichts besseres haben, , bleibt sie bis auf weiteres die beste Theorie zur Gravitation, mit der wir arbeiten können.

Verstehe ich nicht, wenn es Plasma ist, warum funktioniert es dann schon so lange? 

Und warum sollte es das nicht? Die Sonne funktioniert so lange, weil nur im Zentrum die Bedingungen für die Kernfusion erreicht werden. Die Reaktionsrate pro Zeit hängt von der Temperatur und Dichte ab, welche ihrerseits von der Masse des Sterns abhängen. Und bei so einem Winzling wie der Sonne führt das eben zu enormen Lebensdauern, weil die Teilchen so selten reagieren.

Davon mal abgesehen macht allein schon dein Satz keinen Sinn. Inwiefern sollte denn die Existenz eines Plasmas dagegen sprechen, dass die Sonne bereits so lange funktioniert wie sie es tut? Außerdem bietet sowohl eine flüssige Sonne als auch eine aus Metall keine alternative Erklärung.

Und warum hat es ein dermaßen breites Spektrum???

Weil es opak ist. Das Licht sämtlicher Wellenlängen wird von frei fliegenden Elektronen absorbiert und reemittiert, sodass ein kontinuierliches Spektrum entsteht, dass (annähernd) dem eines schwarzen Körpers entspricht. 

LG, NA

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