Erstmal Trump hat niemals angestrebt einen ausgewogenen Frieden zu erreichen, sondern immer betont dass er die Kriegshandlungen beendet haben will. Wie geht das am Schnellsten und ohne dass die USA weiter Militärhilfe leistet? Richtig, wenn die Ukraine möglichst schnell kapituliert. Er faselte immer davon dass die Ukraine doch nun auch Gebiet abtreten könne, da es ohnehin zerstört sei. Eine widerliche und dummdreiste Logik.
Er hat auch nur Rhetorischen Druck auf Selenskij aufgebaut, ihm einseitig die Schuld gegeben, dass er nicht viel von der europäischen Sicherheitsarchitektur hält ist auch nichts Neues. Nach der Affäre als er Selenskij dazu versuchte zu erpressen um ihm bei seiner Suche nach Beweisen für Hunter Bidens Laptopaffäre zu beschaffen dürfte er auch ein persönliches Problem mit Selenskij haben. Diese Affäre sorgte zu seinem ersten Appeachementverfahren. Gegenüber Russland dagegen hat er keinen nennenswerten Druck. Gut, außer dass er ein Schlupfloch in den Sanktionen schloss. Aber dass ist auch nicht für die USA angedacht gewesen, sondern den Europäern weiter Gas- und Ölkäufe abzuwickeln über ein Zahlungssystem gegenüber russischen Banken. Diese Ausnahme hat Trump geschlossen.
Offenbar ist das einzige dass er in der Ukraine erreichen will offiziell, 2 Dinge. Erstens Anerkennung für seine "Friedensdiplomatie", auch wenn es nichts davon ist und Zweitens, die Ukraine dazu erpressen sich ausbeuten zu lassen um sagen zu können dass er einen Gewinn einbrachte. Darum auch diese kolonialisatorischen Rohstoffdeals ohne jede Gegenleistung. Großes Interesse scheint auch an ukrainischer Stromversorgung zu haben, vor allem das AKW in Saporischije. Auch Rhetorisch hilft er Putin in dem er das Narrativ verbreitet dass Putin man bitten könnte nicht über die Strenge zu schlagen. Es verspricht sich offenbar von Russland mehr und verachtet EU und NATO. Generell hat er ein Problem mit Bündnissen und Multiliteralen Abkommen.
Trump will keinen Frieden der diesen Namen verdient, er wäre auch sehr erfreut wenn die Ukraine erobert wird. Inoffiziell wird gemunkelt dass er Putin sogar helfen will in dem er sogar irrationaler Weise verbieten will dass andere Staaten Waffen mit US-Komponenten einsetzen, die Ukrainer mit europäischem Geld, amerikanische Waffen und Munition besorgen und die Russen aus ihrer ökonomischen und diplomatischen Isolation zu holen.
Wie auch schon bei den Verhandlungen zu Nordkorea hat er sich erst mit vielen Vorschusslorbeeren selbst gelobt nur für den diplomatischen Vorstoß, alle vor den Kopf gestoßen dass sie es nicht viel schneller getan hätten um dann ohne Zugeständnis weiter gezogen und dann auch nicht mehr darauf eingegangen. Es ist dabei genau deren Verhandlungsstrategie, einen nützlichen Idioten zu finden, um ewig zu verhandeln um entweder einseitige Zugeständnisse zu bekommen oder wenigstens Sanktionen los zu bekommen. Gegenüber wirklichen US-Amerikanischen Feinden und Autokraten ist Trump ein Waschlappen. Er wagt es nur gegenüber Staaten mit denen man verbündet ist.
Es macht auch überhaupt keinen Sinn in Verhandlungen zu gehen und dann schon vor irgendeiner Garantie oder Zugeständnis öffentlich fast alle Narrative und Forderungen zu übernehmen. Er untergräbt auch mit der militärischen Schwäche seine eigene Position. Viele gehen auch davon aus dass Trumps Agenda ist Putin einen Strohhalm zu reichen um dann "Deals" machen zu können oder gegenüber China vorzugehen. Das ist ein Vorgehen was aussichtslos ist und es geht Putin auch weit darüber hinaus nur etwas Land mehr zu haben. Man muss fast dankbar sein dass die Russen sich auf so einen Einbahnstraße lenkten dass die Russen nicht ohne weiteres die Kampfhandlungen einstellen können, sonst würde uns ein Revival des Ribbentrop-Molotows -Pakt wahrscheinlich blühen bei dem sie noch abstecken untereinander wollen wer welches Gebiet in Europa erhält. Trump redet auch in einer Tour die Situation der Ukraine strategisch vor der Öffentlichkeit schlechter als sie wirklich ist. Zu irgendwelchen roten Linien für Putins Eskalationen kann man sich auch nicht aufraffen.
"Hält Trump wirklich seine eigenen Anhänger in den USA für so dumm"
Ja, und zumindest bei den MAGAs auch nicht zu unrecht. Wie bei allen Herrschern mit autokratischen Tendenzen ist Loyalität viel wichtiger als Kompetenz. Diese ist sogar ausgesprochen negativ eher. Sein eigener Stab geht ja mit unfassbar dummen Aktionen voran.