Ausgewogen deshalb, weil Du die Ernährung genau auf Alter, Gesundheitszustand und den Aktivitätsgrad Deines Hundes anpassen kannst. Das bekommst Du mit keinem Fertigfutter richtig hin. Fertigfutter ist immer für die Masse produziert. Es deckt einen Querschnitt der Hundepopulation ab (auch die Futtersorten, die speziell für junge, erwachsene, alte Hunde sind oder für Hunde mit bestimmten Erkrankungen). Übrigens: BARF ist bei einer Vielzahl von Erkrankungen extrem hilfreich (z. B. bei Futterunverträglichkeiten, bestimmten Stoffwechselstörungen). Deshalb empfehlen inzwischen selbst viele Tierärzte auf BARF umzusteigen, wenn ein Hund eine bestimmte Krankheit.
Für mich persönlich ist Ausgewogenheit auch immer ein Qualitätsthema. Bei Futter geht es nicht allein um die quantitativ richtige Zusammensetzung (das ist reine Rechenarbeit), sondern auch um die Qualität der Bestandteile (die bei Fertigfutter sehr oft gering anzusetzen ist – auch bei einer Marke wie Rinti).
Leider wird der qualitative Aspekt immer noch zu wenig berücksichtigt. Dabei spielt er eine ganz entscheidende Rolle dabei, wie ein Futter verstoffwechselt wird. Jedenfalls ist die Vernachlässigung der Qualität der Grund dafür, warum Billig-Futtermittel bei Stiftung Warentest so toll abschneiden, während andere Futtersorten, die qualitativ vielleicht besser sind, hinten runterfallen.
Ich persönlich barfe meine Hunde. Ich bin jedoch kein BARF-Fanatiker. Es gibt Fälle, in denen ein Hund mit einem hochwertigen Fertigfutter besser bedient ist als mit BARF. Manche Hunde vertragen es z. B. nicht; andere sollten aufgrund vorliegender Erkrankungen kein rohes Futter erhalten (Kochen kann dann eine Alternative sein). Und natürlich muss BARF richtig gemacht werden, damit es nicht zu der bereits angesprochenen Mangelernährung kommt, die wiederum eine Vielzahl von Erkrankungen nach sich ziehen kann.
Barf-Einsteiger sind deshalb gut beraten, eine proffesionelle Rationsberechnung durch einen auf Ernährung spezialisierten Tierarzt (das kann der normale Tierarzt nicht) oder einen Hunde-Ernährungsberater vornehmen zu lassen. Dann weiß man genau, was in den Napf rein muss, und das komplexe Thema BARF verliert ein bisschen seinen Schrecken. Das nur mal so als Tipp. :-)
Denn die Wahrheit ist leider auch: Selbst unter den sehr belesenen Barfern, gibt es nur ganz wenige, die eine ausgewogene Ration wirklich korrekt berechnen können. Vieles ist in diesem Bereich Halb- und Falsch-Wissen. Da viele jedoch nicht die ernährungsphysiologischen Zusammenhänge kennen, merken sie das noch nicht einmal. Und letztlich passiert genau das, was durch den Umstieg auf BARF eigentlich verhindert werden sollte: der Hund wird mangelhaft ernährt. :-/