Das Totsein gibt es nicht, wenn die Betonung auf "Sein" liegt. Um tot zu 'sein', müsste man zugleich leben; denn 'Sein', zumindest menschliches, ist "Leben". Wir werden nie bemerken, dass unser eigenes Leben aufgehört hat. Das sehen immer nur Außenstehende so oberflächlich; sie unterliegen dabei einer gewaltigen Täuschung. Auf die Innenperspektive kommt es an.
Vor einem halben Jahrhundert war das noch eine sinnvolle und konstruktiv beantwortbare Frage, etwa in "Die Grenzen des Wachstums" von 1972. Heute ist der Klimawandel so schwer aufzuhalten wie ein in Gang gekommener Tsunami oder die globale kapitalistische Wachstumswirtschaft, also so gut wie gar nicht. Die Giga-Party neigt sich dem Ende zu. Die Gelegenheiten zur Mäßigung wurden versäumt und sind nun verspielt. Nicht einmal die "Fridays for Future"-Jugend macht Nägel mit Köpfen, indem sie uneingeschränkt streikt. Der Erde kann es egal sein, ob sie sich erwärmt, wenn es ihr nicht sogar gut bei dem geht, was im Anthropozän bzw. Kapitalozän angerichtet wird.
Philosophen ist der Verstand so wenig abzusprechen wie Menschen überhaupt. Nur frönen sie zusätzlich dem Bedürfnis nach "tieferem" Sinn, statt eine solche Quintessenz zu desillusionieren und es beim Streben nach rationalen Quintessenzen, also wissenschaftlichen Erklärungen zu belassen.
Philosophie kann es nicht lassen, der Sinnfrage nachzugehen. Damit fällt sie ebenso wie Religion und Kunst aus dem Rahmen der Wissenschaft, die diese normative Frage auf sich beruhen lässt und ganz dem Vermehren des Faktenwissens gewidmet ist.
Die eigene Person wird man erst. Nicht am Anfang, sondern am Ende des Lebens stellt sich (restlos) heraus, wer man (gewesen) ist. Ohne Sozialisation, die im Mutterleib beginnt, ist man ein Nobody. Der Werdegang kann dort sogar schon enden, mit nur äußerst rudimentären persönlichen Wesenszügen. Die Bildung von Person und Persönlichkeit erfolgt nur in einem längeren Leben. Passend dazu gibt es von Nietzsche den Untertitel "Wie man wird, was [oder wer] man ist" von seiner Spätschrift "Ecce homo".
Philosophen meinen oft, sie seien als Philosophen auch Wissenschaftler. Aber die damit gemeinten Geisteswissenschaften kommen eher Weltanschauungen gleich, die sich durch Vernunft und Erfahrung nicht in die Schranken weisen lassen. Die entsprechende "Über"-Vernunft und "Tiefen"-Erfahrung erweisen sich als pseudowissenschaftliches Denkwerkzeug, wie es ähnlich in religiösen und esoterischen Glaubenswelten zum Einsatz kommt..
Im Sinne der Existenzphilosophie von Jaspers "erwacht" ein Mensch dann, wenn ihm die großen metaphysischen Sinn-Fragen kommen, die sich wissenschaftlich nicht beantworten lassen. Man kann sie nur auf die eine oder andere Weise deuten bzw. zu ihnen einen "philosophischen Glauben" ausbilden. Wer sich als "Erwachter" auf einen solchen Glauben nicht festlegt, dem bleibt immer noch das anfänglich-philosophische 'Staunen" als Erkennungsmerkmal des Erwachtseins.
Das Fragen und erst recht das 'Hinter'-Fragen weicht den Sachen eher aus, als dass es sich mit ihnen befasst. Die Sachen bzw. Dinge gilt es vor allem zu beurteilen. Dazu gehört Mut zum Selberdenken. Wer vor allem das (Hinter-)Fragen gelernt hat, landet immer nur wieder bei der Fraglichkeit und Fragwürdigkeit von diesem, jenem und letztlich allem. Lerne und übe also besser, Urteile zu fällen, d.h. zu entscheiden, was an einer Sache in Ordnung ist und was nicht! Beginne dabei ruhig einmal, dem zu Beurteilenden eine Art Schulnote zu geben. Nach der Benotung, die ja bereits eine Art Beurteilung ist (à la 1 bis 6), fasse die Note in eigene Worte, die verdeutlichen, warum Du diese Note (etwa für eine Meinung oder ein Buchkapitel) vergeben hast und keine bessere oder schlechtere. Im Zuge dessen können trotzdem auch Fragen aufkommen bzw. offen bleiben. Sie sind dann Abfallprodukte Deiner Beurteilung und regen Deinen eigenen Verstand weiter an. Aber vergiss das auf eine schlechte Unendlichkeit gerichtete Hinterfragen, damit Dein Urteilsvermögen bei Kräften bleibt, statt zu ermatten!
Wenn man alles weglässt, was irgendwie aussieht, dann erkennt man genau, wie nichts aussieht.
Um den göttlichen Tagesablauf nicht nur irgendwie zusammenzuphantasieren, sondern untrüglich zu erleben, musst Du nicht in die Ferne schweifen. Der göttliche Tagesablauf ist Deiner. Gott ist nicht nur – wie die Christen sagen – Mensch geworden, sondern er ist Du geworden, also der Mensch, dessen Leben Du lebst. Er ist "alles in allem" und damit auch alles in Dir. Jeden geht das göttliche Wesen so weit an, wie jeder selbst es verkörpert, Tag für Tag. Losgelöst von Dir und Deinen Tagen, ist Gott abwesend, nichts, was Dich angeht. Erkenne Gott, indem Du Dich selbst erkennst! Ich wünsche Dir einen göttlichen Tag :-)
Gott ist ein reines Geistwesen, das heißt eine bloße menschliche Idee, die laut Paulus, dem Erfinder des Christentums, als Lebewesen erscheinen kann, so dass Christen an die "Menschwerdung Gottes" glauben und daran, dass dieser Mensch gewordene Gott ("Jesus Christus") zwar stirbt, aber sich anschließend wieder vergöttlicht, sprich idealisiert ("Christi Himmelfahrt"). Sein ("heiliger") Geist bleibt auf der Erde zurück, so dass die übrigen Menschen an ihm teilhaben können, indem sie dieses ganze Ideengebäude für bare Münze nehmen und auf ihre eigene Auferweckung nach dem Tod hoffen – losgelöst von aller endlichen natürlichen Lebenswirklichkeit.
Es ist definitiv falsch, zu sagen, Jesus könne nicht am 25. Dezember geboren sein. Da sein Geburtsdatum unbekannt ist, kann er an jedem Tag des Jahres geboren sein, also auch am 25. Dezember.
Alles, was ich bin und habe, kommt von Natur. An mir ist nichts zu idealisieren. Von Natur kommen die unterschiedlichsten Wesen und Wesensmerkmale. Deshalb ist zum Beispiel die Menschenwelt jederzeit und überall so durchwachsen. Als Frucht eines idealen Wesens, also eines göttlichen Geistes, wäre sie nicht zu erklären. Wohl aber als Zwischenergebnis der natürlichen, so chaotisch wie gesetzmäßig verlaufenden Evolution. Alles hat sich gewissermaßen blindlings ergeben, statt eine absichtsvolle übernatürliche Gabe zu sein. Derart "begabt", lebe und sterbe ich.
Es gibt die Redewendung "jemandes bessere Hälfte". Demnach können zwei wie zwei Hälften zusammen sein, so dass insgesamt nur ein einziger da ist. Bei einem Dritten im Bund sind's dann eben drei Drittel – und schon ist die Dreieinigkeit komplett. Es wird Zeit, dass sie so einmal gemalt wird, zum Beispiel in Gestalt des mit Sohn und Geist schwanger gehenden Vaters. Wer ihn geschwängert hat, ist unbekannt, weil die Bibel die Geschichte sowieso nicht weiter zurückverfolgt.
Wenn stimmt, was die eine Quelle sagt, stimmt das eine. Wenn stimmt, was die andere Quelle sagt, stimmt das andere. Und so weiter, bis alle Quellen durch sind. So lässt sich das abstimmen.
Wenn ich die Macht dazu hätte, würde ich die tauschwütige Geld-Wirtschaft durch eine schenkfreudige Gast-Wirtschaft ablösen. Für die gesamte Ökonomie hätte das Wohlergehen jedes Menschen oberste Priorität, wie für Eltern das Wohlergehen jedes ihrer Kinder. Das Füreinander allen Produktivseins geriete nicht mehr durch das profitgierige Gegeneinander auf verheerende Abwege (Ausplünderung des Planeten, tödliche Konflikte). Jede staatliche oder sonstige Herrschaft von Menschen über Menschen würde sich in einer globalen Solidargemeinschaft, einer Anarchie im eigentlichen und besten Sinne des Wortes, erübrigen.
Ob sich das Universum für uns interessiert, hängt davon ab, ob es sich einmal als Superhirn von astronomischen Ausmaßen herausstellen wird. Noch spricht mehr dafür, dass es ziemlich geistlos ist, mit weit verstreuten Kleingeistern wie zum Beispiel den Menschen auf der Erde. Und weil wir nur Kleingeister sind, könnte die Antwort auf deine Frage noch länger ausstehen, als es uns gibt. Aber es gibt ja noch so viele beantwortbare und zugleich drängendere Fragen, die uns zuvor eingehend beschäftigen sollten, auch wenn sie bloß "irdisch" und allein unsere kurze Lebenszeit betreffende sind. Dagegen hat die Antwort auf deine Frage noch alle Zeit der Welt.
Wenn du so fragst, dann glaubst du ja an den Himmel und damit auch an Gott. Wer nicht an Gott glaubt, macht sich auch keine Sorgen, ob er einmal in den Himmel kommt. Für einen Nichtgläubigen ist der Himmel der Weltraum. In den kann man kommen, wenn man Raumfahrer wird. Man kann als Nichtgläubiger in sein Testament schreiben, dass seine Asche einmal in einem Raumschiff in den Weltraum befördert werden soll. Dann hat man nach dem Tod eine Himmelfahrt, während sich die Gläubigen so etwas bloß einreden lassen.
Ich würde der Wirtschaftsweiseste sein wollen, der das bestehende Wirtschaftssystem so intensiv studiert hat, dass er genaue und auch Andersdenkende überzeugende Ratschläge geben kann, wie es durch die für alle vorteilhafteste ökonomische Weltordnung zu ersetzen ist.
Nicht ein Gott hat die Menschen in verschiedene Religionen verteilt, sondern das haben die Menschen selber getan. Sie haben sich vielerorts Gedanken über den Sinn des Lebens und den Grund der Welt gemacht und einander Geschichten über ihre ausgedachten Vorstellungen erzählt, und zwar in jeder Region der Erde etwas andere. Das ist nicht weiter verwunderlich, hat doch selbst jedes menschliche Individuum schon seinen eigenen Kopf, weshalb es sich in seiner Mentalität von jedem anderen zumindest ein wenig unterscheidet. Statt der religiösen Ideen und Praktiken sind die Forschungsaktivitäten weltweit so zusammengeführt worden, dass heute von einer für alle verbindlichen Wissenschaftskultur gesprochen werden kann. Die Religionen verharren dagegen in ihren provinziellen Kulturen, so global sich einige auch ausdehnten. Sie sind auf keinen gemeinsamen Nenner zu bringen, es sei denn auf den einer wissenschaftlichen Kritik an ihnen.