Vielleicht zuerst zu meiner Person. Ich bin nicht konfirmiert und ging auch nie in die Kirche beten, meine Eltern sind jedoch sehr spirituell ausgerichtet. Christentum, Buddhismus, etc. Ich bin mit dem Gedanken aufgewachsen, dass das Ziel des Lebens die göttliche Erleuchtung ist, die vollständige Befreiung des menschlichen Denkens um im Einklang mit unserem höheren selbst zu werden.
Obwohl meine Eltern diese Glaubenssätze hatten, waren wir nie wirklich eine Familie. Streitereien, Scheidung bis hin zu häuslicher Gewalt und noch vieles mehr. Meine Kindheit war alles andere als Leicht, weshalb ich umso mehr zu Gott betete.
Ich habe mich immer zu ihm verbunden gefühlt und wenn ich ihn um Hilfe bat, so bekam ich sie, auf seine Art und Weise. Ich war ein aufgestelltes junges Mädchen, ruhig und bescheiden. Ich nahm das Leben so wie es kam.
Tiefschläge haben mich nie aus der Bahn geworfen. Ich war oft alleine, hatte keine Beziehungen, die Einsamkeit wurde mein bester Freund, ich war unabhängig und frei und das mit 16 Jahren. Ich war im Einklang mit mir selbst.
Dann, als ich 18 wurde, traf ich meine erste grosse Liebe. Das Schicksal hat uns auf eine wunderschöne Art und Weise zusammengebracht. Man könnte sagen, es war Liebe auf den ersten Blick. Wir waren 2 Jahre lang beste Freunde, waren für einander da, bis wir uns dann für eine Beziehung entschieden.
Es war die schönste Zeit meines Lebens. Er war der richtige Partner für mich. Ruhig, schüchtern, süss, treu, einfühlsam, er hörte mir immer zu. Jedoch ging es nicht lange und ich wurde abhängig. Ich war nicht mehr ruhig und unbekümmert, ich wurde eifersüchtig, kontrollierend und habe sogar des Öfteren gelogen.
Man könnte sagen, die Liebe zu ihm, hat mich zu einer schlechten Person gemacht. Ich war wirklich verrückt nach ihm, wollte jede freie Minute mit ihm verbringen, habe ihn mit meiner Liebe überschüttet. Ich habe mich selbst verloren.
Seine Liebe zu mir war anders. Still. Gegen Ende dachte ich immer mehr, er würde mich nicht lieben, weil er mich nicht mit Geschenken überhäufte oder auf Dates einlud etc. Ich habe ihn immer öfters kritisiert. Da war diese Angst, dass ich mehr gebe und weniger bekomme.
Nach 2 Jahren Beziehung hat er Schluss gemacht. Ich verstehe ihn, ich habe ihn wohl einfach überfordert. Ich weiss, das er mich noch geliebt hat zum Zeitpunkt der Trennung, er hat mir immer wieder gesagt, dass ich etwas besseres verdiene. Zuerst ging die Trennung im guten aus, danach habe ich mich an ihn geklammert, wollte ihn nicht loslassen und die Trennung endete 2 Monate später unschön.
Ich wurde überall von ihm blockiert. Es fühlt sich an, als wäre ein Teil von mir gestorben. In der Zeit der Trennung habe ich mich wieder mehr auf Gott konzentriert. Tagelang zu ihm gebetet. Nach 2 Monaten bat ich ihn um ein Zeichen.
"Lieber Gott. Ich habe Fehler begangen, bitte verzeih mir. Ich weiss, es war deine Entscheidung uns zu Trennen, doch wenn er wirklich für mich bestimmt ist, dann zeig mir bis Ende Monat seinen Namen. Ein letztes mal. Und ich weiss, wir werden wieder zueinander finden"
Bis zum Ende des Monats waren es 5 Tage und sein Name ist nicht wirklich einer, den man des Öfteren hört oder sieht. Nach 3 Tagen jedoch tauchte sein Name plötzlich in einem Supermarkt auf, eine Woche später dann nochmals an einem anderen Ort.
Es sind jetzt nun mehrere Wochen vergangen seit diesem Gebet. Eigentlich konnte ich Gott in meinem Leben immer vertrauen, doch in letzter Zeit zweifle ich an seinen Methoden. An seinen Entscheidungen.
Mein neues Gebet lautet nun. "Lieber Gott. Wenn er bald zurückkommt, dann wäre das ein Geschenk, wenn nicht, bitte entferne ihn aus meinen Gedanken, damit ich ihn loslassen kann"
Seit Tagen träume ich von meinem Ex. Tag ein, Tag aus. Denkt ihr Gott bestraft mich? Was kann ich dagegen tun? Habt ihr auch schon solche Erfahrungen gemacht?
Mein Inneres. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es noch nicht vorbei ist, dass es noch nicht vorbei sein kann. Doch ich möchte ihn endlich loslassen. Ich möchte nicht mehr weinen, ich möchte glücklich sein.