In der Tat, das ist so, und man nennt das "Heimfindeverögen": Einige Katzen verfügen über ein außergewöhnliches Ortsgedächtnis. Die Ursache dafür dürfte in einer biologischen Astronavigation liegen, nach der sich auch Zugvögel orientieren. Während die Katze sich auf Dauer in einem bestimmten Haus aufhält, registriert ihr Gehirn den Sonnenstand zu bestimmten Tageszeiten. Um dahin zurückzufinden, verwendet sie ihre innere biologische Uhr, und durch Versuch und Irrtum gelangt sie zum Ausgangspunkt der gespeicherten Sonnenkoordinaten zurück. Da die Katze sich mit Hilfe von polarisiertem Licht orientiert, navigiert sie auch damit, so dass sie von Wolken unbeeinträchtigt bleibt. Auch magnetische Felder sind von Bedeutung.
Durch Geräusche prägt die Katze sich ebenfalls ihren "Wohnort" ein. Die Ohrmuscheln reagieren auf Geräusche reflexbedingt, eine Katze braucht also nicht erst nachzudenken, in welche Richtung sie welches Ohr wenden muss - die Geräusche setzen die Ohren automatisch in Bewegung. Die Katze kann mit ihren unabhängig voneinander arbeitenden Empfangsstationen die Geräuschquelle genau bestimmen.
Katzen erfassen und deuten Geräusche zehnmal schneller als Hunde. Die Verbindungswege der Nerven zwischen Ohr und Hirn sind sehr kurz. Kurze Nervenleitungen garantieren schnelle Reaktionen.
So, nun habe ich Dich aber (hoffentlich) aufgeklärt und vielleicht sogar einige Leser davon überzeugt, dass die Katze viel mehr kann, als KRATZEN, auf den Teppich PINKELN und was ihr sonst noch alles nachgesagt wird...