Meinem Eindruck nach ist es ein bisschen beliebig, welche „Verschwörungstheorie“ der geneigte „Aufgewachte“ heranzieht.
Das Ergebnis läuft, wie mir scheint, eigentlich immer auf etwa das selbe heraus, nämlich
- Es gibt eine eine ominöse, omnipotente und aus dem Dunkeln heraus agierende Elite (New world Order, Zionisten, Illuminaten, etc. pp.)
- Diese Elite führt alle Menschen gezielt in die Irre
- mit Ausnahme derer, die „aufgewacht“ sind und wissen, wie die Dinge „wirklich“ sind.
Der eigentliche Reiz liegt dabei meiner Vermutung nach aber garnicht bei dem tatsächlichen Gegenstand der Verschwörungstheorie, sondern vielmehr darin, welches Verhältnis sich daraus zwischen „Eingeweihten“ und den übrigen Mitmenschen ergibt: Derjenige, der die tatsächliche Wahrheit verstanden hat und den Mut aufbringt, die Missstände anzuprangern (und im äußersten Falle zu bekämpfen), gegenüber der dummen, Feigen, hörigen Masse, die nicht vermag oder sich nicht traut, die Wahrheit zu erkennen.
Egal ob man jetzt Chemtrails, Flach- oder auch Hohlerde, jüdische Weltverschwörung oder was auch immer als Beispiel nimmt, das Resultat für den Verschwörungstheoriker ist, dass er sich selbst, in Abgrenzung zu seinen Mitmenschen, als erleuchtet oder eingeweiht erleben darf.
Der Kern des ganzen wäre meiner Einschätzung nach also immer ein narzisstisches Bedürfnis danach, sich über seine Mitmenschen zu überhöhen.