Sinustachykardie ist keine Herzrhythmusstörung!

Es bedeutet nur, dass du einen Sinusrhythmus hast (das ist der normale Rhythmus, den jeder gesunde Mensch haben sollte) und dein Herz zu schnell schlägt. Das ist definiert als über 100 Schläge pro Minute.

Warum du diese "Diagnose" schnell wieder vergessen solltest:

  • Es ist nur eine Momentaufnahme. Zu dem Zeitpunkt, wo gemessen wurde, war dein Puls etwas schnell, 5 Minuten später kann es schon wieder normal sein
  • Beim Arzt/ im Krankenhaus haben viele Menschen einen zu schnellen Puls, weil man häufig etwas aufgeregt ist, selbst wenn man es in dem Moment gar nicht merkt
  • Selbst wenn man häufiger einen zu schnelle Herzschlag hat, hat das für sich genommen keine Konsequenz (=man würde es nicht behandeln)
  • Man hat dir gegen den Bluthochdruck einen ß- Blocker verschrieben, dieser senkt auch die Herzfrequenz (2 gewünschte Effekte auf einmal)
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Klare Antwort: Das ist nicht erlaubt.

Du darfst nur auf solche Daten zugreifen, wenn es dazu eine medizinische Notwendigkeit gibt (in erster Linie also wenn du die Patientin mit behandelst). Aus privatem Interesse ist das nicht gestattet.

Es ist sicherlich unwahrscheinlich, dass es jemand bemerken würde, aber wenn doch, hättest du mit deiner Argumentation schlechte Karten.

Davon abgesehen fände ich es nicht gerade prickelnd, wenn ein Freund von mir (zu dem ich kein besonders intensives Verhältnis habe) in meine medizinischen Unterlagen schauen würde.

Diese unterliegen nicht ohne Grund besonders streng durch dem Datenschutz.

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Ich kann durchaus verstehen, dass du von dieser Technik begeistert bist und es erstmal so aussieht, als ob man damit das Infektionsrisiko für den Patienten senken könnten.

Das Problem ist nur: Wir wissen es nicht. Nur weil etwas auf den ersten Blick logisch erscheint, kann das nicht dazu führen, dass es direkt in ganz Deutschland verpflichtend eingeführt wird.

Man müssten eine geeignete Studie durchführen, in der diese Anzüge zufällig verteilt mit der konventionellen Methode verglichen werden. Dann müssten man genau untersuchen, wie die Ergebnisse aussehen und ob möglicherweise auch andere Faktoren eine Rolle spielen.

Bis das passiert ist, wird es nicht zum Standard werden, solche Anzüge zu verwenden. Dagegen ist es sehr wichtig, die bereits bekannten und gut erforschte Erkenntnisse der Hygiene gut umzusetzen, so lässt sich ein großer Teil der Krankenhaus- Infektionen (ibs. in der Orthopäde) vermeiden.

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Frage zu Arteriosklerose und Alter?

Hallo,

wir haben einen Fall von einem ziemlich frühen Herzinfarkt in der Familie, weshalb ich mir große Gedanken um dieses Thema mache.

Jeder Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens ja Arteriosklerose. Das ist soweit "normal". Meine Frage ist allerdings, in welchem Ausmaß dies in welchem Alter in der Allgemeinheit der Fall ist.

Besagter Fall aus der Familie hatte mit 45 (!!) einen Herzinfarkt, Diagnose koronare Dreigefäßerkrankung, mehrere Koronararterien waren streckenweise zu 60% verschlossen, an anderen Stellen zu 50% und an einer Stelle zu 70%. Ist das sehr heftig für das Alter? Oder "kann das schon mal vorkommen", ohne, dass man da eigentlich einen Herzinfarkt bekommen müsste, und der hat sich dann aufgrund eines Gerinnsels ereignet?

Ich mache mir da solche Gedanken drum, es hatte mich unendlich schockiert und jetzt, fast 10 Jahre später, habe ich immer noch große Angst, dass das genetisch sein könnte.

Dieser Mensch hat allerdings davor recht ungesund gelebt, sehr viel geraucht, viel Stress gehabt, katastrophal ungesunde Ernährung ohne jegliches Obst und mit nur gaaaaaaaaaaanz wenig Gemüse, usw. Eigentlich hat er sich fast nur von Weißmehlprodukten und Käse ernährt.

Lag das also eher an der Lebensweise und nicht an den Genen? Die Angst lässt mich einfach nicht los. 5 Jahre nach der Untersuchung wurde erneut eine Herzkatheteruntersuchung vorgenommen und die Arteriosklerose hatte sich teilweise verschlechtert, von 60%ig auf 60-70% und von 50% auf 60%. Die Ernährung wurde aber radikal umgestellt und er hat sich ab da sehr gesund ernährt. Heißt das dann doch, dass es eher an den Genen liegt? Wenn sich die Arteriosklerose in den 5 Jahren trotz gesunder Ernährung minimal verschlechtert hat? Er hat allerdings auch weitergeraucht, den Zigarettenkonsum von einem ganzen Päckchen pro Tag aber reduziert auf 4 Zigaretten pro Tag.

Bitte nicht mit "kann so und so sein" antworten, ich habe sooooooooo schlimme Angst. :( Und dann habe ich wieder Angst, dass diese Angst wiederum Arteriosklerose auslöst und es ist einfach ein Teufelskreis.

Wer kann mich beruhigen?

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Die Antwort wird dir wohl nicht gefallen, aber: Sowohl die gentische Veranlagung als auch die Lebensweise haben einen Einfluss auf die Entstehung von Arteriosklerose.

Was welchen Anteil einnimmt, lässt sich nicht ganz genau sagen, jedoch ist die Lebensweise sicherlich deutlich wichtiger!

Für dich ist also die klare Konsequenz: Vielleicht hast du ein erhöhtes genetisches Risiko. Vielleicht hast du auch gerade die "guten" Gene abbekommen.

Es ist also umso wichtiger, das richtig zu machen, was du beeinflussen kannst:

  • Nicht rauchen!!!
  • Überwiegend gesund ernähren
  • Regelmäßig Sport, viel Bewegung
  • Möglichst wenig Salz essen
  • In zunehmendem Alter auf Blutdruck und Blutfette achten

Wenn du das tust, steht einem langen, gesunden Leben nichts im Wege!

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Lidocain intravenös ist keine gute Idee!

Lokal wirkt es zwar als Betäubungsmittel, systemisch (also im Kreislauf) dagegen als Antiarrhythmikum. Es soll also Herzrhythmusstörungen verhindern, kann diese aber auch auslösen.

Deshalb ist die (ibs. schnelle) intravenöse Gabe sehr gefährlich und potentiell tödlich. Sie muss, sofern man denn eine lokale Betäubung anstrebt, unbedingt vermieden werden!

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Neugeborene heißen im "Mediziner- Deutsch" Neonaten, daher die Abkürzung. Eine Abteilung, in der diese behandelt werden, nennt man Neonatologie.

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Das kann man so pauschal nicht sagen.

Kein Arzt muss Abtreibungen durchführen, wenn er das aus moralischen/ religiösen/ sonstigen Gründen nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann.

Natürlich gibt es immer Übertreibungen auf beiden Seiten (Abtreibungsgegner und -befürworter), diese Wahlfreiheit ist aber Konsens in der Ärzteschaft und auch gesetzlich so geregelt.

Ich weiß nicht auf welchen Arzt/ Fall du anspielst, aber mir ist folgender bekannt:

http://www.spiegel.de/gesundheit/schwangerschaft/chefarzt-verlaesst-dannenberger-klinik-a-1134053.html

Krankenhaus stellt neuen Chefarzt der Gynäkologie ein. Diese äußert nach der Einstellung, dass er in seiner Abteilung keine Abtreibungen mehr durchführen (lassen) möchte.

Das hat sein Arbeitgeber nicht akzeptiert und der Chefarzt hat gekündigt. Er wurde also keineswegs dazu genötigt, etwas zu tun oder für seine grundsätzliche Einstellung kritisiert, sondern dafür, dass er gegen den Wunsch des Arbeitgebers Abtreibungen verhindern wollte.

Als Angestellter hat man das Recht, Abtreibungen abzulehnen, als Selbstständiger Gynäkologe sowieso, als Führungskraft ist das aber nicht unbedingt möglich, da man die Verantwortung für eine ganze Abteilung trägt.

Deinen Artikel kann man natürlich nur diskutieren, wenn man ihr auch kennt, Quellen sind immer wichtig...

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Ich kann nur von der Uni sprechen, an der ich studiert habe:

Zu Beginn des Studiums arbeitet man ausgiebig an Leichen. Diese sind so genannte Körperspender, also Menschen, die ihren Körper nach dem Tod der Anatomie zur Verfügung gestellt haben.

Die Körperspender werden von den Studenten von Kopf bis Fuß präpariert, damit diese die Anatomie genau untersuchen und lernen können. Nach Abschluss des Kurses werden sie in der Regel bestattet.

Im späteren Verlauf des Studiums findet ein Kurs in der Rechtsmedizin statt, bei dem man Leichen mit (vermuteter) unnatürlicher Todesursache untersucht, dabei liegt der Fokus auf der Leichenschau (die Leichen werden nicht aufgeschnitten).

Außerdem ist es im Rahmen des Pathologie- Kurses notwendig, an einer klinischen Sektion/ Obduktion (Untersuchung einer Leiche mit natürlicher Todesursache) teilzunehmen.

Da aber heutzutage leider selbst an einer großen Uniklinik nur noch wenige Obduktionen stattfinden, ist es alternativ auf möglich, eine an Sektionsbesprechung mit Formalin- fixierten Präparaten teilzunehmen.

Davon abgesehen ist es während des Studiums fast unumgänglich, dass man während Praktika in verschienen Abteilungen in Kontakt mit Verstorbenen kommt.

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In aller Kürze erklärt:

  • Ein multiples Myelom (auch Plasmozytom genannt) ist ein bösartiger Tumor der weißen Blutkörperchen, es zählt zur Gruppe der Lymphome.
  • Es wurde im Dezember 2016 zum ersten Mal festgestellt (Erstdiagnose).
  • Eine monoklonale Gammopathie ist eine krankhafte Bildung von gleichen Antikörper. Gammopathie kommt daher, dass Antikörper bei der Auftrennung von Einweißen im Blut vor allem im Gamma- Anteil liegen.
  • In diesem Fall stammen die Antikörper aus der Gruppe der IgG- Antikörper, sie weisen eine Kappa- Untereinheit (Leichtkette) auf.

Alles weitere bitte mit dem behandelnden Arzt besprechen!

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Die QT- Zeit ist die Dauer vom Beginn der Herzkammer- Erregung bis zum Ende der Erregungs- Rückbildung. Sie allein ist relativ wenig aussagekräftig.

Die QTc- Zeit ist die QT- Zeit, die an die Herzfrequenz angepasst wurde. Bei niedrigen Herzfrequenzen darf die QT- Zeit länger sein und umgekehrt.

Verlängerte QTc- Zeiten können verschiedensten Ursachen haben und sind nicht unbedingt bedenklich. Die genaue Länge der QTc- Zeit und andere Faktoren (v.a. Medikamente) müssen betrachtet werden, um abzuschätzen, ob ein erhöhtes Risiko für Herzrhythmus- Störungen besteht.

Das solltest du mit deinem behandelnden Arzt besprechen.

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Auch wenn du es wahrscheinlich nicht hören willst: Du hast als Patient nicht zu entscheiden, wie ein chirurgischer Eingriff (und sei er noch so klein) durchgeführt wird. Der Arzt muss dir den Eingriff erklären (Aufklärung) und du kannst zustimmen oder ihn ablehnen.

Wenn man dich ohne adäquate Betäubung operieren würde, wäre (wie schon mehrfach beschrieben) das OP- Ergebnis gefährdet, da man den Zeh bei starken Schmerzreizen nicht ausreichend ruhig halten kann. Zudem ist es für Arzt und Patient ein unnötiger Stressfaktor, wenn der Patient unter starken Schmerzen leidet.

Ich weiß nicht, ob dir klar ist, wie eine örtliche Betäubung funktioniert: Ein Betäubungsmittel (in der Regel Lidocain o.ä.) wird an zwei Stellen mit einer sehr dünnen Nadel in deinen Zeh gespritzt, sodass dieser für einige Zeit komplett taub ist.

Das Mittel kommt dabei nur in sehr kleiner Menge in den Körper, gesundheitliche Nachteile dadurch sind (mit der Ausnahme einer seltenen allergischen Reaktion) fast ausgeschlossen. Das einizige, was dir im Weg steht, ist deine Angst vor Nadeln, tu bitte nicht so, als seien gesundheitliche Gründe ausschlaggebend.

Ich kann mich auch dabei nur den anderen Antworten anschließen: Wenn du es ohne Schmerzmittel "erträgst", werden die psychischen Folgen sehr viel schlimmer sein, als wenn du es vernünftig und ohne starke Schmerzen machen lässt.

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Es wundert mich etwas, dass dir gerade Tetanus fehlt, da die Impfung dagegen durch Kombinationsimpfstoffe im Kindesalter abgedeckt wird. Ich würde also davon ausgehen, dass dir auch Impfungen gegen andere wichtige Erreger (v.a. Diphtherie und Pertussis) fehlen.

Ich möchte die Frage mal etwas pauschaler benantworten: Es ist allgemein gefährlich, "eher gegen Impfungen zu sein". Gerade im Erwachenenalter nehmen impfpräventable Erkrankungen, gerne als "Kinderkrankheiten" verniedlicht, oft einen sehr gefährlichen bis tödlichen Verlauf.

Speziell zum Thema Tetanus: Der Erreger, das Bakterium Clostridium tetani, kommt überall in unserer Umwelt vor, sei es im Boden, auf Hölzern (an denen man sich ja gerne mit einem Splitter verletzt) oder auf Metallen.

Die Möglichkeit, sich bei einer sonst völlig unspektakulären Verletzung mit Tetanus zu infizieren, ist also fast immer gegeben. Wenn es einmal zur Infektion gekommen ist, steht die moderne Medizin, die sonst auf fast alles eine Antwort hat, relativ mit leeren Händen da.

Ich denke, das in einer anderen Antwort gepostete Video und die Sterblichkeit von 25 % unter bester intensivmed. Therapie sprechen für sich.

Ich würde dir also Empfehlen, dich über Impfungen bei dem Arzt deines Vertrauens beraten zu lassen und mindestens die Tetanus- Impfung zeitnah nachzuholen (wenn du noch keinerlei Impfungen gegen Tetanus bekommen hast, sind mehrere Impfungen notwendig, um eine s.g. Grundimmunisierung zu erzeugen).

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Notfalldialyse wird bei Patienten mit schwerem, akutem (= plötzlich eintretendem) Nierenversagen eingesetzt. Im Unterschied zur "normalen" Dialyse ist es also nicht absehbar und es besteht kein Shunt (durch eine OP angelegter "Kurzschluss" zwischen Schlagader und Vene), über den eine Dialyse durchgeführt werden kann.

Ein solcher Shunt ist notwendig, um einen hohen Blutfluss zu erzeugen, der in das Dialysegerät umgeleitet werden kann. Dieser hohe Fluss kann in der Notfallsituation (das umfasst auch Patienten, die Wochen bis Monate auf einer Intensivstation dialysiert werden müssen) über einen Katheter mit einem großen Durchmesser erreicht werden.

Diese Katheter (in der Regel Shaldon-, seltener auch Demers- Katheter) werden in eine zentrale Vene oder den rechten Vorhof gelegt, wo sie große Mengen Blut entnehmen und anschließend wieder einspeisen können.

Die möglichen Orte für die Anlage sind die großen Venen am Hals, unter dem Schlüsselbein oder in der Leiste.

Dadurch kann die Funktion der ausgefallenen Nieren weitgehend ersetzt werden. Idealerweise erholen sich die Nieren wieder, ansonsten muss eine dauerhafte Möglichkeit der Dialyse (über einen Shunt oder Bauchfell- Dialyse) geschaffen werden. In letzter Instanz ist bei chronischem Nierenversagen eine Nierentransplantation möglich.

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Ich denke die meisten Kommentare, die den Patienten im Recht sehen, muss man hier nicht weiter kommentieren, ihr beschränktes und rückschrittiges Weltbild entlarvt sich selbst.

Das wichtigste Vorweg: In Deutschland im Jahr 2017 ist es selbstverständlich, dass im Krankenhaus viele Menschen aus anderen Kulturen arbeiten, manche davon auch mit Kopftuch. Das betrifft sowohl die Pflegekräfte als auch die (angehenden) Ärzte. Für die meisten Kollegen und Patienten ist das überhaupt kein Thema mehr.

Leider wirst du im Laufe deiner Karriere noch dem einen oder anderen Menschen begegnen, der derarig über dich denkt und das auch zum Ausdruck bringt. Im Moment ist es wohl besonders schlimm.

Solche Leute sich auch nicht in der Lage zu differenzieren, ob jemand gerade erst nach Deutschland gekommen ist oder hier geboren und aufgewachsen ist. Sie sehen nur das Kopftuch und die Schublade ist klar.

Ich kann dir wenig gute Tipps geben, da ich selbst zu meinem Glück zu keiner Zielgruppe für solche Anfeindungen gehöre.

Du sollstest jedoch immer daran denken, dass du im Recht bist. Du hast das Recht, ungestört deine Arbeit zu machen und dabei nicht beleidigt zu werden. Der Patient hat umgekehrt nicht das Recht, dich aufgrund von Äußerlichkeiten abzulehnen und sich dabei derartig asozial zu verhalten.

Meist ist es sinnvoll, ruhig, freundlich und bestimmt darauf zu beharren, dass du gerne deine Arbeit machen und dem Patienten helfen möchtest. Einige werden früher oder später einsehen, dass du gute Arbeit leistest und ihre Einstellung dir gegenüber änderen.

Andere werden unbelehrbar bleiben. Beleidigungen oder gar körperliche Angriffe musst du dir nie gefallen lassen. Hier solltest du dich deutlich wehren und deine Kollegen mit einbeziehen. Kein vernünftiger Kollege wird von dir erwarten, dass du solche Patienten weiter behandeln musst.

Über die Zeit wirst du dir auch ein dickes Fell zulegen und Kommentare, die du schon zum 1000. Mal hörst, einfach ignorieren.

Also lass dich von so einem Mist nicht beirren und beachte solche Idioten nicht weiter. Man kann heute auch mit Kopftuch gut Karriere in der Medizin machen :-) Ich habe beispielsweise eine tolle Oberärztin, die Kopftuch trägt und "trotzdem" ganz hervorragende Medizin macht. Ich glaube nicht, dass sie sich noch viele derartige Beleidigungen anhören muss und erst recht nicht gefallen lässt.

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Es ist durchaus auch in der Pflege möglich, weitgehend oder vollständig ohne Schichtsystem zu arbeiten.

Auf normalen Pflegestationen, Intensivstationen und in der Notaufnahme fallen natürlich viele Spät- und Nachtdienste an, da diese Bereiche rund um die Uhr gut (wenn nicht sogar genauso wie am Tag) besetzt sein müssen.

Anders sieht es in Ambulanzen und den verschiedenen Funktionsbereichen aus. Diese sind in der Regel nur von morgens bis nachmittags/ abends besetzt. Dienste gibt es nur in Bereichen, in denen eine Notfallversorgung stattfindet (z.B. Anästhesie, Herzkatheter- Labor), aber auch da ist der Anteil an Spät- und Nachtschichten sicherlich geringer als auf den o.g. Stationen.

Ich würde dir also empfehlen, dich nach solchen "Nischen" (z.B. Dialyse, Ambulanz/ Poliklinik) umzuschauen, gerade an großen Häusern und Unikliniken gibt es eigentlich immer viel Bedarf nach Krankenpfleger/innen.

Auch im ambulanten Bereich gibt es die eine oder andere Möglichkeit, sei es in einer Praxis, in der häuslichen Pflege oder in einem ambulanten OP- Zentrum. Viel Erfolg!

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Du verwechselst da offenbar Kausalität und Koinzidenz. Soll heißen: Nur weil ein Ereignis nach einer bestimmten Handlung eintritt (Koinzidenz), heißt das nicht, dass die Handlung an dem Ereignis schuld ist (Kausalität).

Warum soll es denn falsch gewesen sein, einem Patienten mit einem Sauerstoffmangel mehr Sauerstoff zu geben? Das ist ja gerade die richtige Behandlung. Umgekehrt wäre es doch fahrlässig, die niedrige Sättigung zu messen und nichts zu unternehmen.

Ja, es gibt die klitzekleine Gruppe von schwerkranken Lungenpatienten (i.d.R. COPD), deren Atemantrieb nur noch über den Sauerstoffgehalt im Blut gesteuert ist und die bei erhöhter Sauerstoffzufuhr das Atmen einstellen. Aber das ist eine Rarität, die auch so mancher erfahrener Mediziner in vielen Berufsjahren noch nicht selbst erlebt hat.

Es kann durchaus sein, dass da etwas nicht optimal gelaufen ist, möglicherweise hätten man den Patienten engmaschiger kontrollieren/ genauer untersuchen/ auf eine Überwachungsstation verlegen müssen. Vielleicht ist er aber auch einfach schicksalhaft verstorben.

In jedem Fall bist du nicht schuld, da du die Entscheidungen nicht getroffen hast und die Aufgabe, die man dir gegeben hat, richtig ausgeführt hast. Leider ist es manchmal in der Medizin so, dass man alles richtig macht und der Patient es trotzdem nicht schafft.

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Wenn du beim Blick in den Mund einen Fremdkörper, Erbrochenes o.ä. bemerkst, ist es natürlich sinnvoll, das zunächst zu entfernen.

Wenn jedoch ein Fremdkörper in der Luftröhre hängt und der Patient nicht mehr normal atmet, ist es aus zwei Gründen sinnvoll, sofort mit der Herz- Lungen- Wiederbelebung zu beginnen:

Durch die Drücke auf den Brustkorb kann der Fremdkörper (wie auch beim Heimlich- Handgriff) aus der Luftröhre in den Rachen befördert werden.

Anders herum kann der Fremdkörper durch die Beatmung weiter in einen der Hauptbronchien gedrückt werden. Dann ist mit etwas Glück zumindest die eine Lunge wieder belüftet.

Letztendlich muss man sich als Laienhelfer nur eins merken: Wenn der Patient nicht ansprechbar ist und nicht normal atmet --> Notruf 112 --> Im Wechsel 30 Mal Drücken und 2 Mal Beatmen, nur Drücken ist aber auch ok, wenn die Beatmung nicht möglich ist!

Das ist das einzige, was den Menschen in dieser Situation retten kann, alles weitere übernimmt dann der Rettungsdienst.

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Mit einem Abitur- Schnitt von 1,0 finde ich es eher unnötig, den TMS
zu schreiben, da es ohnehin an fast jeder Uni für einen Studienplatz
reichen sollte (siehe hochschulstart.de).

Den TMS kann man nicht "bestehen", sondern nur Punkte sammeln, die bei der Bewerbung von manchen Unis berücksichtigt werden.

Eine medizinische Ausbildung ist keineswegs Vorraussetzung für das Studium und wird nur an einigen Unis überhaupt mit einbezogen.

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Zunächst mal lässt sich nicht sagen, ob Schmerzen im Brustkorb vom Herzen kommen oder nicht. Anhand der Art, dem Ort und dem Verlauf der Schmerzen kann der Arzt abschätzen, ob die Schmerzen wahrscheinlich vom Herzen kommen oder eher nicht.

Im EKG kann es bei einem Herzinfarkt zu Veränderungen kommen, das ist aber nicht immer der Fall. Mit einem EKG kann also keine Verengung oder Verschluss von Herzkranzgefäßen ausgeschlossen werden.

Dazu sind weitere Untersuchungen notwendig (z.B. ein Belastungs- EKG auf einem Fahrrad, ggf. auch eine Herzkatheter- Untersuchung).

Eine Ultraschall- Untersuchung des Herzens zeigt, ob bereits Herzmuskel- Gewebe geschädigt ist und nicht mehr gut arbeitet. Die Kranzgefäße lassen sich auch damit nicht darstellen.

Es gibt neben dem Herzen viele andere mögliche Ursachen für derartige Schmerzen: Erkrankungen der Lunge, der Gefäße, der Brustwand, der Wirbelsäule oder der Bauchorgane (v.a. Magen).

Logischerweise kann das aus der Ferne nicht beurteilt werden, sprich also mit deinem behandelnden Arzt über deine Beschwerden.

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