ich war jahrelang in ungesunden/toxischen/dependanten/missbräuchlichen Beziehungen; ich habe mich monatelang mit mir selbst beschäftigt, auch in der Therapie, um zu ergründen, welchen Anteil ich an den Leben und Handlungen anderer habe (weniger als ich verinnerlicht hatte)
und ja, nun bin ich verliebt, in einer Beziehung und plötzlich merke ich: ich bin auf einmal (bindungs-)ängstlich; ich war immer so frei und offen für tief gehende Beziehungen
jetzt habe ich mich aus dem Mist der Vergangenheit weitestgehend herausgekämpft mental und stelle jetzt fest:
ich habe das Gefühl ich könne gar nicht damit umgehen so gut, so "normal" behandelt zu werden; die Beziehungsdynamik ist einfach unbekannt
gewöhnt man sich einfach mit der Zeit daran? ich habe ja weiterhin Therapie, aber ich will ihn nur ungern mit meinen Problemen aus der Vergangenheit belastet, indem ich ihn einweihe; er hat doch nichts damit zu tun, was andere mir angetan haben
er ist in dieser Hinsicht wirklich ein unschuldiges Reh (glaubt es mir ruhig, ihr kennt ihn ja nicht): er versteht nicht einmal wieso man das, was ich bereits angedeutet habe, auch nur denken geschweige denn anderen antun sollte
ich bin davon angetan, ich wollte immer und will nun genau das; und doch: ich warte jederzeit auf den Knall, ich erwarte jede Sekunde eine 180 Grad Wende
heilt wirklich nur Zeit diese Angst? oder gibt es noch was anderes, was ich (in der Arbeit mit mir, in der Therapie, mit meinem Freund) tun kann? vielleicht etwas schwammig die Frage, weil es so komplex ist
aber ich bin auch so verwundert darüber, dass ich jetzt, da ich doch so viel gelernt und hinter mir gelassen habe(n sollte) auf einmal total verunsichert bin