Hallo Milchshake777,
Kurz gesagt: Nein, Adolf Hitler war nicht “für den Islam” in Deutschland. Sein Verhältnis zur Religion – egal ob Islam oder Christentum – war vor allem taktisch motiviert. Er nutzte Religion, wenn sie seinen politischen Zielen diente, aber er hatte weder ein echtes Interesse noch Respekt für religiöse Überzeugungen.
In privaten Gesprächen äußerte Hitler manchmal Bewunderung für den Islam – vor allem für das, was er als “kämpferischen Geist” sah. In den sogenannten “Tischgesprächen” (Quelle: Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier, hrsg. von Henry Picker, 1951) sagte er sinngemäß, dass es “besser” gewesen wäre, wenn der Islam statt des Christentums in Europa verbreitet worden wäre, da der Islam „männlicher“ und „kampfbereiter“ sei.
Aber das waren rein theoretische Überlegungen, keine politischen Ziele. Hitler dachte utilitaristisch – also: Was nützt mir? Nicht: Was glaube ich?
In der Praxis spielte der Islam in Nazi-Deutschland keine große Rolle. Muslime machten nur einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung aus, und es gab keine Förderung des Islams im Inland.
Allerdings arbeiteten die Nazis in bestimmten Situationen mit muslimischen Gruppen zusammen – zum Beispiel auf dem Balkan oder im Nahen Osten – aus rein politischen Gründen. Ein bekanntes Beispiel ist die Zusammenarbeit mit dem Großmufti von Jerusalem, Amin al-Husseini, der mit den Nazis gegen Großbritannien kooperierte. (Quelle: Klaus Gensicke: Der Mufti von Jerusalem und die Nationalsozialisten, 2007)
Alsoooooo:
Hitler war nicht „pro Islam“, sondern nutzte einzelne Gruppen oder Religionen nur, wenn sie seinem politischen Ziel – vor allem dem Kampf gegen den Kommunismus oder den Westen – halfen. Im Inland war der Islam irrelevant für seine Politik. Sein angebliches „Interesse“ am Islam war keine echte Überzeugung, sondern taktisch.
LG