Ich habe heutzutage den Eindruck viele finden ein Dankeschön uncool.
Wo hast du das her? Wo trifft man solche Leute, die Dankbarkeit uncool finden und hoffentlich auch sehr wenig von einem erwarten? Ich fühle mich nämlich umzingelt von Menschen die von mir Dankbarkeit erwarten (insgeheim). Offensichtlich muss ich umziehen!
Aber mal Spaß beiseit. Ich finde es kommt immer darauf an, was andere sich von einem (objektiv) erwarten und zu welchen Unterstellungen (subjektiv) man selbst in der Lage ist. Das kann beidseitig manchmal ziemlich frech daherkommen.
Habe ich z. B. gerade Geburtstag? Dann freue ich mich öffentlich meist mild* für die Geste, von anderen was Geschenkt zu bekommen, * weil ich immer sage, dass ich nichts brauche und das auch so meine. Ich bedanke mich dann für die kleinen Nettigkeiten (die ich nicht wollte) zum Geburtstag, durch Lächeln, Umarmung(en) und vielleicht gebe ich einen aus - weil man das bei mir eben so macht und ich mich durch die (ungewollten) Geschenke bedrängt fühle. Für andere wäre das einfach so. Ich finde es jedoch insgeheim sehr dreist, ungewollt beschenkt zu werden, weil ich annehmen muss, das derjenige, der mich beschenkt (ohne das ich es wollte), mich morgen noch darauf ansprechen wird, wenn er sein Dachschaden repariert haben möchte - mehr von mir will als ich ihm bereit bin zu geben. Das sind einerseits Vorurteile - wenn man es jedoch anders besieht, dann sind es meine persönlichen Erfahrungen, also Nachurteile und zukünftige Wahrscheinlichkeitsereignisse. Da wird man einfach vorsichtiger.
Ansonsten sagt man, wenn die Eltern Geld geben "Danke" und hilft vielleicht mal aus. Mehr darf aber auch hier nicht erwartet werden, damit man nicht als unterwürfiger Knecht abgestempelt wird.
Dankbarkeit kann eben sehr schnell zur Unterwürfigkeit mutieren, wahrscheinlich haben deshalb so einige ihre Bedenken, was eigentlich ein gutes Zeichen wäre - sie hinterfragen den Status quo ;) den Status quo hinterfragen ist immer gut.