Hallo angel112

Vorweg: Machen Sie sich nicht unnötigerweise allzu viele Sorgen oder Vorwürfe.

Folgendes gilt es abzuklären:

Sind die Platten noch immer in irgendeiner Weise zugänglich, oder sind sie wieder mit Verputz oder ähnlichem bedeckt? Sollten die Platten verdeckt sein, geht im Moment keine unmittelbare Gefahr von Ihnen aus.

Sollten die Platten offen sein, muß geklärt werden, ob es sich um festgebundene Platten (Asbestzement, vulgo "Eternit") handelt oder um schwach gebundene Platten (Pical oder Ähnliches) handelt. Das müßte sich allerdings ein Fachmann ansehen.

Der Unterschied ist der Folgende: Bei fest gebundenen Platten lösen sich keine Fasern nur durch Luftbewegungen, sondern nur, wenn die Platten gebohrt, geschnitten oder ähnliches werden. Bei schwach gebundenen Platten lösen sich Fasern auch bei normaler Luftbewegung. (Daher auch die Frage, ob die Platten verdeckt sind)

Selbst wenn bei den Arbeiten vor 2 Jahren Asbeststaub freigesetzt wurde, ist es übrigens sehr zweifelhaft, dass dieser noch immer da ist. Eine genaue Aussage hierüber gibt aber nur eine Luftmessung, da kostet das Stück so ca. 100-200 Euro, Anbieter finden sich im Internet.

 

 

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Natürlich kann man das ohne Analyse nie sagen, aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist Ihr schwarzer Sand kein Asbest.

Wobei es sich hierbei handelt ist vermutlich ein Schlackestein (Hochofenschlacke wurde früher gerne zu Bauzwecken verwendet), oder mit geringer Wahrscheinlichkeit auch ein natürlicher Zuschlagsstoff (das ist der Kies im Beton) mit dunkler Farbe, also Basalt oder Ähnliches.

Spachteln Sie das Loch wieder zu und vergessen Sie das Ganze.

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Also wenn Sie den Kopf nicht in den Sack gesteckt haben und unter heftigem Schütteln desselben ein paar tiefe Atemzüge gemacht haben, dann eher nein. Außerdem ist nicht zwingend in jedem Sack wo "Asbest" draufsteht auch Asbest drinnen.

(Es gehen auch Leute mit einer Aldi-Tüte bei Real einkaufen)

Eine Anfrage/Meldung beim Gewerbeaufsichtsamt/Lagetsi kann man aber im Zweifelsfall immer machen.

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Diese Auskunft ist falsch. Es besteht kein behördlicher Sanierungsauftrag für Asbestzementdächer.

Was es gibt, ist ein Wiederverwendungsverbot, d. h. wenn ein Dach oder Teile davon aus welchen Gründen auch immer (Zubau, Reparatur etc.) entfernt wurde, dann muß das entfernte Material entsorgt und durch ein asbestfreies Produkt ersetzt werden.

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Hallo Lola87,

ja, aus verwittertem Asbestdeckungen werden Fasern freigesetzt, allerdings ist die Menge eher unbedeutend, solange es sich nur um Verwitterung und nicht um mechanische Eingriffe handelt. Wie Sie richtig feststellen, sind viele Gebäude mit diesen Platten gedeckt und/oder verkleidet und man darf auch nicht vergessen, daß Asbest -unabhängig von seinem Gefährdungspotential- ein natürliches Mineral ist. Asbestfasern sind also in geringen Konzentrationen ohnehin omnipräsent. Aus diesem Grund gibt es zur Zeit keinen gesetzliche Auftrag für die Entsorgung von Asbestzement, solange keine baulichen Veränderungen an den Objekten vorgenommen werden. Was allerdings nicht erlaubt ist, ist einmal demontierte Platten wiederzuverwenden, diese müssen entsorgt werden. An Ihrer Stelle würde ich mir daher keine Sorgen machen. Wovon ich hingegen tunlichst abrate, ist eine Reinigung der Dächer (z. B. wegen Vermoosung) in welcher Form auch immer, wobei hierbei insbesondere Abkehren ganz schlecht ist, abwaschen mit Hochdruckreinigern kommt gleich danach, wobei hierbei allerdings die meisten Fasern im Waschwasser gebunden werden.

Ich selbst verwende zum Reinigen der Regenrinnen auf Asbestdächern eine Schutzmaske, gebe aber zu, daß dies eher einer berufsbedingten Paranoia zuzuschreiben ist als einer tatsächlichen Gefahr.

Also wie gesagt: Kein akuter Handlungsbedarf, auch wenn die Oberfläche mit der Zeit rauh wird und leicht abwittert, zu Bröckeln beginnen die Dächer im Normalfall nicht.

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Sorry, aber die bisherigen Antworten enthalten teilweise ziemlichen Unfug.

Zur ersten Abschätzung ob die Schindeln asbesthaltig sind oder nicht dient das Jahr der Herstellung. Grob gesprochen: Alles was vor Anfang der 1990 hergestellt wurde ist sicher asbesthältig, nach 1995 ziemlich sicher nicht.

Dazwischen liegt eine Grauzone, das offizielle Verbot in Deutschland war 1992, aber es sind sicherlich noch ein paar "Lagerbestände" auch danach verarbeitet worden.

Asbesthaltige Platten zu brechen sollte man generell vermeiden, man kann es zur Not tun um eine kleine Probe für das Labor zu bekommen, dann aber bitte ordentlich naß machen und auf jeden Fall im Freien.

Die Betrachtung der Bruchfläche (egal ob fasrig, glasig oder masrig) hat die gleiche Qualität wie der Blick in den Bodensatz einer Kaffeetasse. Asbest ist mit freiem Auge nicht erkennbar bzw. von den Ersatzprodukten unterscheidbar. Hier hilft nur ein REM (Wie von Gutachter01 beschrieben) oder eine Spektralanalyse, also auf jeden Fall eine Aufgabe für ein Labor. Kosten so um die 100 Euro, mittlerweile mancherorts auch billiger, ein Preisvergleich lohnt sich.

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Die Farbe ist bei Eternitplatten völlig unerheblich, entscheidend ist immer das Datum der Herstellung. Alles was vor Mitte der 1990er Jahre gedeckt wurde, ist mit Vorsicht zu genießen.

Das mit der Untersuchung der Bruchkante würde ich bleiben lassen, das bringt nicht viel, Fasern sind ntürlich auch im asbestfreien Faserzement (No na). Institute, welche Asbestuntersuchungen machen finden Sie reihenweise im Internet.

Allerdings nicht vergessen: Auch wenn das Eternit Asbest enthält, muß es erst entsorgt werden, wenn die Platten irgendwann demontiert werden.

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Ohne jegliches Bedenken würde ich einen oder mehrere Mojitos trinken, welche ein (oder mehrere) in einem asbethältigen Balkonkasten gezüchtetes Minblatt enthalten. Der Grund dafür ist sehr einfach: Asbest ist NICHT giftig und zwar überhaupt nicht. Seine "besonderen" technischen Eigenschaften liegen eben genau darin, daß er fast mit überhaupt nichts reagiert, also chemisch quasi inert ist. (Schon klar, niemand will das, aber man könnte ohne Bedenken reinen Asbest essen, ohne daß auch nur irgendwas passiert.)

Die krankheitserregende Wirkung begründet sich lediglich darin, daß er sehr feine Fasern bildet und diese die Lunge nachhaltig schädigen können.

Die Minze selbst nimmt diese Fasern nicht auf, und wenn man davon ausgeht, daß sie außerdem ziemlich sicher vor dem Verbrauch gewaschen wird, hat es sich auch schon wieder mit der ohnehin akademisch kleinen Gefahr.

Also Prosit ohne Angst!

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Hallo Septemberregen,

ich denke, der medizinische Aspekt wurde mittlerweile hinlänglich besprochen und ist aus meiner Sicht eher dazu angetan, Dich zu beunruhigen als zu beruhigen. Ich möchte daher ein wenig auf den technischen Aspekt eingehen.

Beim Reinigen von Asbestzement im Naßstrahlverfahren ist die freigesetzte Fasermenge eher gering, weil das Material selber nur in sehr geringem Maße erudiert wird. (Ich sage nicht null, denn das wäre nicht korrekt, aber auf jeden Fall sehr gering).

Weiters werden im Naßstrahlverfahren die Fasern im Wasser gebunden, insbesondere die gefährlichen lungengängen Fasern (im Mikrometerbereich). Richtig übel wäre es nur, wenn Du die Platten z. B. mit einem Winkelschleifer, Drahtbürste etc., also trocken bearbeitest hättest.

Rein theoretisch hast Du wahrscheinlich ein paar Fasern abbekommen, weil Du bei der Arbeit sicherlich naß geworden bist (Spritzer) und die in diesen Tropfen enthaltenen Fasern beim Trocknen Deiner Kleidung freigesetzt worden sind. Diese Überlegung ist allerdings eher akademischer Natur, weil die Mengen, von denen wir hier reden verschwindend klein sind.

Bitte nicht vergessen: Asbest ist ein natürliches Mineral, daß an vielen Stellen frei in der Natur vorkommt. Weiters kam und kommt das Material in extrem vielen Produkten des täglichen Gebrauches vor, die Fasern sind und waren daher immer und für uns alle präsent.

Um Dir in Deinem speziellen Fall die Angst zu nehmen: 5 Minuten an einer viel befahrenen Straße in den 90er Jahren oder davor und Du hast mit Sicherheit ein Vielfaches an Fasern abbekommen, als es bei der von Dir beschriebenen Tätigkeit der Fall war. (Abrieb von Bremsbelägen und Kupplungen, die damals gemessenen Luftwerte betrugen stellenweise ein Vielfaches des jetzigen Grenzwertes für Asbestsanierungsarbeiten).

Weiters ist es rein theoretisch richtig, dass entsprechend des Mechanismus, mit dem die Fasern auf den Organismus wirken, einige wenige Fasern ausreichend sein können um eine Erkrankung hervorzurufen, in der Praxis finden sich asbestinduzierte Krankheiten allerdings nur bei Personen, welche wirklich viel mit dem Material zu tun hatten und das ist bei Dir nicht der Fall. (Dachdecker, welche jahrelang die Platten trocken geschnitten haben, Hersteller von Asbestprodukten, Personen, welche Spritzasbest aufgebracht haben etc. etc. und all dies erst bei längerer Exposition)

Abschließend: Vergiß das Ganze. Dir ist mit Sicherheit bei dieser Arbeit nichts Schlimmes passiert, weil Du Dich keinem erhöhtem Risiko ausgesetzt hast.

P. S. Eine Gesundenuntersuchung schadet nie, ich würde allerdings eher auf die Blutwerte und den Zucker aufpassen. ;-)

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Die Antwort von grisu13 ist absolut korrekt.

Es sind keine asbesthältigen Produkte in der von Dir beschrieben Form bekannt, hier kamen immer schon Glasfasern zum Einsatz.

(Obwohl man auch in diesem Fall Asbest nicht mit freiem Auge erkennen könnte, nur als Anmerkung)

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Professionell entfernt kostet so etwas zwischen 5 und 20 Euro pro qm, je nach Lage des Objektes. Für eine Asbestzemententsorgung braucht man sehr wohl eine Zulassung, allerdings hat die jeder Dachdecker, ein spezielles Entsorgungsunternehmen ist daher nicht unbedingt nötig, schadet aber auch nicht. Auch eine Selbstentsorgung (selbstverständlich nach den entsprechenden Richtlinien) ist ebenfalls prinzipiell möglich, ich rate aber tunlichst dazu, dies im Vorfeld mit der Behörde abzuklären. Die Zeiten für "ich mach das schnell weg, merkt eh keiner" sind beim Thema Asbest vorbei. Dafür gibt es viel zu viele Pseudoexperten mit Sendungsauftrag. Im Normalfall hat man mittlerweile auf fast jeder professionellen Baustelle zumindest eine Anzeige eines Passanten oder Nachbarn.

Die angegebenen Entsorgungskosten sind realistisch, schwanken aber reginal extrem.

Ach ja, und die richtige Filterklasse ist P3, nicht P1.

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Sehen Sie mal auf http://de.wikipedia.org/wiki/Kläranlage nach, wie eine Kläranlage funktioniert. Einerseits werden Feststoffe (Was die Leute so in den Kanal kommen lassen - Sie würden sich wundern, was da alles drinnen ist) abgesiebt, dann werden organische Stoffe in der biologischen Stufe abgebaut. Und das war es im Wesentlichen, soferne es sich um kummunale Kläranlagen handelt. Das heißt, fast alle Giftstoffe, Hormone etc. passieren die Kläranlage und gelangen in den Vorfluter (Grob gesprochen der Fluß in den eingeleitet wird).

Mineralöle können abgeschieden werden, weil sie an der Oberfläche schwimmen (->Skimmer), weiters werden diese auch biologisch abgebaut.

Giftstoffe aus der industriellen Produktion müssen daher am Ort ihrer Entstehung durch geeignete Maßnahmen (Fällung, Neutralisation etc.) aus dem Abwasser entfernt werden, bevor dieses in das öffentliche Kanalnetz gelangt.

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Sorry, aber ohne Laboranalyse geht da gar nichts. Es gibt Böden in dieser Struktur und Farbe, welche eine Faserverstärkung aus Asbest enthalten, genauso wie welche bei denen das nicht der Fall ist. Wirkliche Vorsicht ist bei allen Böden geboten, welche eine weiche Trägerplatte haben, die nicht wie normalerweise bei PVC-Böden aus Schaumstoff besteht, sondern aus einen hellen fasrigen Material. (Google mal "Cushion-Vinyl")

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Die untenstehenden Antworten sind inhaltlich weitgehend korrekt. Es ist lediglich anzumerken, daß es nicht die "langen" Asbestfasern sind, welche gefährlich sind, sondern ganz im Gegenteil jene mit der sogenannten "Kritischen Fasergeometrie bzw. die Lungengängigen Fasern" Hierbei handelt es sich um Fasern mit ab einer Länge von 3-5 µm (µm=Tausendstel Millimeter) und einem Verhältnis von Länge zu Dicke von >3:1. Dieser Bereich ist für das menschliche Auge NICHT erfaßbar. Betreffend der Plattenbauten: Asbest findet sich hier nicht in den Betonplatten bzw. Balkonen sondern in verschiedenen Arten von Verkleidungen aus Asbestzementplatten bzw. in Dachdeckungen.

Faustregel: Jede zementgebundene Platte, welche weniger als ca. 2cm dick ist und die vor Mitte der 1990er Jahre eingebaut wurde ist mit Vorsicht zu betrachten. Bezüglich der möglichen Freisetzung verweise ich auf die Antwort von cowboy8.

Alte (>20Jahre) Bügeleisen, Haarföne etc. enthalten häufig Asbest. Hier handelt es sich um sogenannte Asbestpappe, ein weißes, weiches Material, welches generell als Hitzeschutz eingesetzt wurde. (Auch hinter Lampen und Öfen, in Nachtspeicheröfen, teilweise hinter Schaltern etc. etc.)

Hier ist aber eine Einzelbetrachtung notwendig, generalisieren bringt nichts.

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Ich leite seit Jahren Asbestsanierungsprojekte und kann mit Sicherheit sagen, daß Asbest völlig geruchlos ist. Sollte jemand tatsächlich -Verzeihung für den deutlichen Ausdruck- so dumm sein, ohne Schutzmaske an Spritzasbest zu riechen, könnte er unter Umständen den Geruch des Bindemittels (Zement) wahrnehmen, das ist aber dann der gleiche Geruch wie wenn man an einer Betonwand riecht. Genau dies ist einerseits die Gefahr an Asbest und andererseits auch der Grund, warum diese Gefahr so oft ignoriert wird: Die Fasern sind geruchlos, geschmacklos, ungiftig (d. h. man merkt auch nichts, wenn man sie einatmet) und weiters sind die gefährlichen lungengängigen Fasern so klein, daß man sie mit freiem Auge nicht sehen kann. (Wir reden hier in etwa von 5µm, also 5 Tausendstel Millimeter). Die Schädigung der Lunge entsteht letztendlich dadurch, daß sich die Fasern nicht auflösen und die körpereigene Abwehr (Makrophagen) an Ihnen scheitert. Es kommt in Folge zu permanenten Entzündungen und in weiterer Folge zu Asbestose oder verschiedenen Krebsarten. Dieser Vorgang kann Jahrzehnte dauern, wodurch nur in wenigen Fällen tatsächlich die Verbindung von Ursache (Asbest) und Wirkung (Erkrankung) erkannt wird.

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