Hallo Septemberregen,
ich denke, der medizinische Aspekt wurde mittlerweile hinlänglich besprochen und ist aus meiner Sicht eher dazu angetan, Dich zu beunruhigen als zu beruhigen.
Ich möchte daher ein wenig auf den technischen Aspekt eingehen.
Beim Reinigen von Asbestzement im Naßstrahlverfahren ist die freigesetzte Fasermenge eher gering, weil das Material selber nur in sehr geringem Maße erudiert wird. (Ich sage nicht null, denn das wäre nicht korrekt, aber auf jeden Fall sehr gering).
Weiters werden im Naßstrahlverfahren die Fasern im Wasser gebunden, insbesondere die gefährlichen lungengängen Fasern (im Mikrometerbereich). Richtig übel wäre es nur, wenn Du die Platten z. B. mit einem Winkelschleifer, Drahtbürste etc., also trocken bearbeitest hättest.
Rein theoretisch hast Du wahrscheinlich ein paar Fasern abbekommen, weil Du bei der Arbeit sicherlich naß geworden bist (Spritzer) und die in diesen Tropfen enthaltenen Fasern beim Trocknen Deiner Kleidung freigesetzt worden sind. Diese Überlegung ist allerdings eher akademischer Natur, weil die Mengen, von denen wir hier reden verschwindend klein sind.
Bitte nicht vergessen: Asbest ist ein natürliches Mineral, daß an vielen Stellen frei in der Natur vorkommt. Weiters kam und kommt das Material in extrem vielen Produkten des täglichen Gebrauches vor, die Fasern sind und waren daher immer und für uns alle präsent.
Um Dir in Deinem speziellen Fall die Angst zu nehmen:
5 Minuten an einer viel befahrenen Straße in den 90er Jahren oder davor und Du hast mit Sicherheit ein Vielfaches an Fasern abbekommen, als es bei der von Dir beschriebenen Tätigkeit der Fall war. (Abrieb von Bremsbelägen und Kupplungen, die damals gemessenen Luftwerte betrugen stellenweise ein Vielfaches des jetzigen Grenzwertes für Asbestsanierungsarbeiten).
Weiters ist es rein theoretisch richtig, dass entsprechend des Mechanismus, mit dem die Fasern auf den Organismus wirken, einige wenige Fasern ausreichend sein können um eine Erkrankung hervorzurufen, in der Praxis finden sich asbestinduzierte Krankheiten allerdings nur bei Personen, welche wirklich viel mit dem Material zu tun hatten und das ist bei Dir nicht der Fall. (Dachdecker, welche jahrelang die Platten trocken geschnitten haben, Hersteller von Asbestprodukten, Personen, welche Spritzasbest aufgebracht haben etc. etc. und all dies erst bei längerer Exposition)
Abschließend: Vergiß das Ganze. Dir ist mit Sicherheit bei dieser Arbeit nichts Schlimmes passiert, weil Du Dich keinem erhöhtem Risiko ausgesetzt hast.
P. S. Eine Gesundenuntersuchung schadet nie, ich würde allerdings eher auf die Blutwerte und den Zucker aufpassen. ;-)