https://youtube.com/watch?v=AvhUoUUjn6w
Zwei Bahnen sind definitiv zu wenig. 8 Bahnen wäre da ein guter Anfang. Ich selbst würde nie jemanden mit an Bord nehmen, der nicht gut schwimmen kann. Auch bei uns in der Segel-Ausbildung muss man einen Nachweis erbringen, dass man Schwimmen kann.
Wenn man aus dem Boot fällt, dieses noch weiter fährt und dann kentert kommen unter Umständen schonmal 2-4 Bahnen zusammen. Kurzes Beispiel:
Wir waren vor ein paar Wochen mit einer Jeton-Jolle auf der Maas unterwegs, gut 6-8 Windstärken. Eine Böe kam rein, und da Ausreiten und Trapezen nicht geholfen hat, musste ich das Segel öffnen, um die Krängung zu reduzieren. Hat auch geklappt, von ca. 60° kamen wir runter auf ca. 20°. Dann war allerdings die Böe zuende, sodass wir zu viel Luvkrängung bekamen. Ich als Steuermann war gerade sehr stark am Ausreiten (sprich alles ab Knie aufwärts hing überm Wasser) und durch die Krängung auf meine Seite hing ich auf einmal mit dem Oberkörper im Wasser, war aber noch im Ausreitgurt fest. Habe mich dann entschieden, mich vom Boot zu lösen, da ich bei einer Kenterung sonst unter Umständen bei einer unter Wasser festhängen würde. Im Wasser schwimmend habe ich dann gesehen, dass die Jolle noch gut 50 Meter weitergesegelt ist (Hab das Boot vorher auf einen perfekten Geradeauslauf getrimmt), bevor der Vorschoter abrutschte und, noch im Trapez hängend, den Mast mit runter zog und so da Boot kenterte (das Boot kenterte durch, da wir nicht schnell genug am Schwert waren). Ich hab dann erstmal, noch im Wasser schwimmend (und vor Lachen fast sterbend), eine befreundete, vorbeifahrende Crew darum gebeten, uns zu filmen (wenn sowas passiert will man wenigstens auf Video). Dann hab ich mich auf den Weg gemacht. Glaub mir, diese 50 Meter waren die schwersten, schwimmend zurückgelegten 50 Meter meines Lebens. Mit zwei Bahnen im Schwimmbad kommt man da auch mit Regattaweste nicht weit. Und wenn man kraftlos am gekentertem Boot wieder ankommt, hat man sowieso verloren. Musste dann nämlich zum Mast schwimmen, um das Boot in den Wind zu drehen. Das heißt, bei gut 6 Bft, 2 Minuten lang schwimmend alles zu geben - hat aber trotzdem nicht geklappt, die Segel haben im Wasser zu starken Widerstand erzeugt. Letztendlich habe ich dann den Mast hochgedrückt, was dann geklappt hat.
Oben noch das Video, was die Valk-Crew aufgenommen hat, da kann man in etwa erkennen, wie anstrengend so eine Kenterung sein kann.