Ich denke leider, ja. Setz dich deswegen nicht unter Druck oder so. Ich kenne das Gefühl, nichts essen zu wollen und Druck von außen oder von mir selbst in welcher Form auch immer hat alles nur verschlimmert. Es ist gut, dass du scheinbar früh erkennst, wohin dein Weg noch führen könnte.
Bitte lass dich von anderen nicht verunsichern. Klar kannst du dir bei anderen Hilfe holen, aber nicht einfach nur, weil dir jemand schreibt dass in deinem Fall nur noch ne Therapie helfen würde, Leute die so einfach denken, haben meistens keine genaue Vorstellung von der Lage und den Problemen. Hol dir Hilfe, wenn du glaubst dafür bereit zu sein. Oder probiere, dir selbst zu helfen.
Dazu solltest du dich zum einen fragen, warum du dich so verhält wie du es tust. Warum du abnehmen möchtest, ob du damit andere beeindrucken willst, dich selbst, ob du kontrolliertes Essen nutzt um vielleicht ein Gefühl von Kontrolle in deinem Leben zu verspüren. Das kannst nur du wissen, aber es hilft sich selber erstmal ein klares Bild von sich selbst zu verschaffen.
Ein weiterer Tipp, den ich dir geben kann, ist, dein Essverhalten objektiv zu betrachten, so gut es geht. Ich für meinen Teil habe Tagebuch darüber geführt, was ich gegessen habe, wie viele Kalorien es täglich waren. Irgendwann haben sich meine Einträge aber geändert zu Sätzen wie "Heute habe ich 800kcal zu mir genommen. Das ist für meine Verhältnisse unerträglich viel, aber für andere Menschen ist das deutlich zu wenig, mehr Kalorien wären eigentlich der Standard." Solche Sätze haben mir geholfen, kurzzeitig klar im Kopf zu werden und zu erkennen was ich eigentlich tu.
Ich sollte aber vermutlich keine großen Reden schwingen, da ich aus meiner Essstörung selbst noch nicht raus bin. Ich kann dir aber sagen, dass ich an dich glaube. Ich glaube, egal wie du handeln wirst, du schaffst das (solange du wenigstens überhaupt handelst). Ihr findet es toll, das du selber erkennen kannst was du tust und dir Gedanken über dein Wohlbefinden machst!
Alles Gute und alles alles Liebe weiterhin!