Auch Oswald Spengler, zu dem sich bis heute viele Rechte offen bekennen, identifizierte sich sowohl als Nationalist als auch als Sozialist. Zur Zeit der Weimarer Republik galt der Liberalismus vielen deutschen Rechten als undeutsch. Spengler und die Nationalsozialisten hatten eine andere Vorstellung von Sozialismus als die Marxisten. Die Nationalsozialisten führten ihren Sozialismus nicht auf Marx, sondern auf Johann Gottlieb Fichte, Bismarck, Spengler und andere zurück.

Manfred Kühn hingegen zögert nicht, festzustellen, dass manche Ideen des Nationalsozialismus in Fichtes Philosophie angelegt seien.

https://www.welt.de/print/die_welt/literatur/article106339930/Zuoberst-die-deutsche-Nation.html

Der erste Wirtschaftstheoretiker der NSDAP, der innerhalb der Partei eher links stand, also weniger rechts als Hitler war, schrieb:

Unser antimarxistischer Kampf richtet sich gegen die staatszersetzende Lehre des Juden Karl Marx, gegen die das Volk zerreißende Lehre vom Klassenkampf, gegen die wirtschaftsmordende Lehre der Verneinung des Privateigentums und gegen die rein ökonomische materialistische Geschichtsauffassung.

Gottfried Feder: Der Deutsche Staat auf nationaler und sozialer Grundlage. Neue Wege in Staat, Finanz und Wirtschaft (Deutschvölkische Verlagsbuchhandlung, 1923), S. 48.

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Elsa Bruckmann, eine Münchner Salonnière, half Hitler in den frühen 1920ern bei der Verfeinerung seiner Umgangsformen in höheren Kreisen.

Warum konnte er in seinen Reden so aus sich herausgehen und so kühn und authentisch wirken? 1920 ließ er sich von dem Schauspieler Friedrich Basil in Gestik, Mimik und Rhetorik unterrichten. Spätestens seit 1925 studierte er seine Reden vor dem Spiegel ein, um die Wirkung seiner Gestik und Mimik zu testen. Nachdem bei ihm eine drohende Stimmbandlähmung diagnostiziert worden war, ließ er sich auf seinen Propagandareisen 1932 von dem Operntenor Paul Devrient begleiten, um Unterricht in Stimmbildung, Rhetorik und Schauspielkunst zu erhalten. Seine normale Sprechstimme war warm und tief, wie man in dem heimlich aufgenommenen Gespräch mit dem finnischen Oberbefehlshaber Mannerheim hören kann.

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Hitlers Geburt war nicht schlimm, außer für seine Mutter wegen der Schmerzen. Er war nicht von Anfang an Antisemit, Rassist und Sozialdarwinist. Sein Traum war eine Malerkarriere. Hätte die Wiener Kunstakademie ihn angenommen, wäre er vielleicht nie Politiker geworden. Außerdem ist zu bedenken, dass die Deutsche Arbeiterpartei nicht von ihm gegründet wurde. Es ist keineswegs sicher, dass die Nationalsozialisten ohne Hitler nicht auch populär geworden wären. Gottfried Feder war ein ambitionierter Politiker und Schriftsteller. Ein Vortrag von ihm überzeugte Hitler, in die DAP einzutreten.

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Eine Regierungsperiode der AfD könnte gut ausgehen, sie könnte aber auch schlecht ausgehen. Wenn Deutschland wieder nationalistisch wird, aus NATO und EU austritt und in Asyl- und Migrationsfragen einen eigenen Weg geht, dann kann es sein, dass Deutschland der Krieg erklärt wird. Die AfD würde Russland bitten, den Gegnern Deutschlands mit Atomwaffen zu drohen, aber wer weiß, ob man auf Russland zählen kann.

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Es gab einen rechten und einen linken Parteiflügel. Goebbels gehörte ursprünglich dem linken Flügel um die Brüder Strasser an. Hitler und Göring waren mächtige Vertreter des rechten Flügels. Mit der Mordserie gegen Röhm, Gregor Strasser und andere wurde der linke Flügel zerschlagen.

Sozialismus war zur Zeit der Weimarer Republik ein positiv konnotiertes Schlagwort. Oswald Spengler, der unzweifelhaft ein rechter Denker war, trat für einen antimarxistischen „preußischen Sozialismus“ ein.

Der Philosoph Johann Gottlieb Fichte war laut einigen Historikern ein Vordenker des Nationalsozialismus. Die Nationalsozialisten zitierten ihn häufig und zustimmend, während sie Marx, der aus ihrer Sicht ein Jude war, immer kritisch beurteilten.

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Im NS-Reichstag, der nach dem Reichstagsbrand in der Krolloper tagte, hatten nach meiner Kenntnis Hitler und Reichstagspräsident Göring das Rederecht.

Die Redner auf den Reichsparteitagen waren führende Nationalsozialisten, nicht nur Regierungsmitglieder. Zwei Beispiele: Julius Streicher, der Gauleiter von Mittelfranken, sprach auf dem Reichsparteitag 1934. Konstantin Hierl, der Führer des Reichsarbeitsdienstes, sprach auf dem Reichsparteitag 1938.

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Ja, weil

Österreich gehörte zum Heiligen Römischen Reich, Deutschen Bund und Großdeutschen Reich. Bis zur Unabhängigkeit Österreichs sahen sich die meisten Deutschösterreicher noch als Angehörige des deutschen Volks (Volk laut duden.de: 1. durch gemeinsame Kultur und Geschichte [und Sprache] verbundene große Gemeinschaft von Menschen). Am 12. November 1918 wurde die Vereinigung von Deutschösterreich mit dem Deutschen Reich von der deutschösterreichischen provisorischen Nationalversammlung einstimmig beschlossen. Aber die Siegermächte des Ersten Weltkriegs verhinderten die großdeutsche Lösung. Die meisten Österreicher begrüßten den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich.

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Hitler hasste avantgardistische Malerei, Architektur und Musik; er hielt sie für stümperhaft. Zugleich war er ein Liebhaber von Malerei, Architektur und Musik. Er liebte z. B. das Gemälde Die Toteninsel (3. Version) von Böcklin, das Pantheon in Rom und die Ouvertüre zu Wagners Oper Rienzi, der letzte der Tribunen. Bild zum Beitrag

Wahrscheinlich liebte er Blondi. Vor seinem Suizid ließ er ihr Zyankali verabreichen, um die Wirksamkeit des Gifts zu testen. Zudem wollte er verhindern, dass sie in die Hände der Sowjets fällt.

Er liebte seine Mutter und seine Duzfreunde August Kubizek und Winifred Wagner. Seine Mutter hatte im Gegensatz zu seinem Vater eine sanfte Persönlichkeit. Sie starb an Brustkrebs. Der behandelnde Arzt, Eduard Bloch, berichtete: „Ich habe in meiner beinahe 40-jährigen Tätigkeit nie einen jungen Mann so schmerzgebrochen und leiderfüllt gesehen, wie es der junge Adolf Hitler gewesen ist, als er kam, um mit tränenerstickter Stimme für meine ärztlichen Bemühungen Dank zu sagen.“

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Eine Definition von Ethnie:

Gruppe von Menschen, die sich einer Kultur, Sprache oder Religion zugehörig fühlen

https://de.wiktionary.org/wiki/Ethnie

Ukrainisch und Russisch sind sich sehr ähnlich, aber Ukrainisch ist kein russischer Dialekt, sondern eine eigene Sprache. In der Ukraine ist wie in Russland das orthodoxe Christentum am stärksten vertreten. Die Ukraine hat einen höheren Anteil an Katholiken.

Sowohl Ukrainer als auch Russen stammen von Skythen und Wikingern ab. Auf der Krim ließen sich Ostgoten nieder, deren Sprache ausgestorben ist. Außerdem leben dort Krimtataren, eine turksprachige Ethnie. In Russland leben indigene Völker, die eigene Sprachen und Mandelaugen haben. Sie blieben nicht nur unter sich, sondern schlossen Ehen mit ethnischen Russen.

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Nein. Die SA war ein Männerbund. Die NSDAP hatte ausschließlich männliche Abgeordnete und wurde häufiger von Männern als von Frauen gewählt.* Männliche Politiker wie Franz von Papen und Paul von Hindenburg verhalfen Hitler zur Macht.

Zwei Beispiele für Frauen, die Hitlers Aufstieg förderten:

  • Eugenie Haug nähte in den frühen 20er Jahren zahlreiche Hakenkreuzarmbinden und -fahnen.
  • Helene Bechstein unterrichtete Hitler in Tischmanieren und ließ ihn neu einkleiden. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Pianofabrikanten Edwin Bechstein, unterstützte sie Hitler mit großen Geldsummen und bürgte oft für hohe Kredite. Das Paar finanzierte erste Ausgaben der Parteizeitung Völkischer Beobachter.

* https://www.zeitklicks.de/nationalsozialismus/zeitklicks/zeit/politik/frag-doch-mal-3/bringen-die-frauen-hitler-an-die-macht/

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Der Hunger vieler Menschen in den Anfangsjahren und die Hyperinflation 1923, die Teile des Mittelstands verarmen ließ, brachte den Kommunisten und Nationalsozialisten kleine Wahlerfolge, wie die Tabelle zeigt. Nach der Einführung des Dawes-Plans im August 1924 erholte sich die Wirtschaft. Vielleicht wäre die Weimarer Republik ohne die Weltwirtschaftskrise und ihre schlimmen Auswirkungen ab Winter 1929 (Massenarbeitslosigkeit, Konkurse ...) nie von einer Diktatur abgelöst worden.

Bild zum Beitrag

Bildquelle: https://www.bundestag.de/resource/blob/190456/f8d637d1039a06a614cff0264f8b5d10/reichstagswahlergebnisse-data.pdf

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Harald Focke, Monika Strocka: Alltag der Gleichgeschalteten. Wie die Nazis Kirche, Kultur, Justiz und Presse braun färbten (= Alltag unterm Hakenkreuz, Band 3). Rowohlt Taschenbuch Verlag, 1985.

Organisation und Überwachung des Kulturbetriebs:

Uwe Julius Faustmann: Die Reichskulturkammer. Aufbau, Funktion und Grundlagen einer Körperschaft des öffentlichen Rechts im nationalsozialistischen Regime. Shaker Verlag, 1995.

Speziell:

Brigitte Hamann: Winifred Wagner oder Hitlers Bayreuth. Piper Verlag, 2002.

Interessant ist, dass Winifred Wagner eine schützende Hand über Künstler hielt, wie z. B. den homosexuellen Tenor Max Lorenz.

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SWR2 Archivradio finde ich interessant. Die Podcasts bestehen aus Tondokumenten und Erläuterungen.

https://www.swr.de/swr2/wissen/archivradio/archivradio-uebersicht-themen-100.html

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Elvis Presley

Von dieser Auswahl finde ich Elvis am besten. Freddie Mercury finde ich großartig, aber es gibt viele Beispiele, dass seine Stimme in Konzerten brach (suche auf YouTube nach Freddie Mercury voice cracks). Elvis’ Stimme brach selten. Sein Kollege Roy Orbison ist erwähnenswert.

Vielleicht lebte der beste Sänger aller Zeiten vor tausenden von Jahren. Die älteste Tonaufnahme, das französische Lied Au clair de la lune, stammt aus dem Jahr 1860. Der gefeierte polnische Tenor Jean de Reszke wurde 1901 aufgenommen; wegen der frühen Technik ist seine Stimme nicht klar zu hören. Der italienische Tenor Enrico Caruso war der erste Schallplattenstar. Seine Aufnahmen von Vesti la giubba (1907) und La donna è mobile (1908) verkauften sich jeweils über eine Million Mal. Meine Lieblingsaufnahme von ihm ist A Dream, als er schon über 47 Jahre alt war. https://youtu.be/Rcjjads96yw

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