Hallo,
es ist seit jeher eine Wunschvorstellung des industrialisierten Menschen, durch das Einwerfen von ein paar Tabletten seine physischen und psychischen Leistungsgrenzen nach oben zu verschieben. Die Folge war die Entwicklung psychotroper Substanzen, die bislang, außer Suchtproblematik, Beschaffungskriminalität und Nebenwirkungen nichts an der Tatsache zu ändern vermochten, dass jeder Mensch nun mal seine individuellen Stärken und Schwächen hat.
Dazu kommt, dass diese Substanzen bei jedem Menschen anders wirken. Schon so mancher Student hat sich die Klausur vergeigt, weil er/sie statt der erhofften Konzentrationssteigerung durch von "Insidern" empfohlene Substanzen im Hörsaal eingeschlafen ist.
In deinem Alter ist es völlig unnötig, Konzentration chemisch herbeiführen zu wollen. Darüber hinaus funktioniert es nicht. Sorge für ausreichend Schlaf, Freizeit und Entspannung. Sich unter Druck zu setzen, um ein Lernziel zu erreichen, bewirkt meist das Gegenteil. Früher aufstehen und lernen kann insofern eher schädlich sein, weil man sich entgegen seines Biorhythmus zu Dingen zwingt, für die man vielleicht zu einer anderen Tageszeit wesentlich aufnahmefähiger wäre.
Viele Menschen meinen, man könne den Lernstoff wie eine Art Trichter ins Gedächtnis bringen. Auch das funktioniert nicht. Man muss sich aktiv und mit ungeteilter Aufmerksamkeit mit den Inhalten beschäftigen, dann aber auch wieder ausreichende Pausen und Selbstbelohnungen einlegen, damit die Gedächtnisinhalte konsolidiert werden. Und man muss für sich akzeptieren, dass es auch vorübergehende Formtiefs geben kann, und manche Dinge einem einfach nicht so liegen.