Hallo!

Ich kenne mich aus mit blinden Katzen, wir hatten schon viele, und kann daher (nur) aus eigener Erfahrung sprechen. Wurde beim TA der Augendruck gemessen? Es kann sein, dass damit irgendwas nicht stimmt. So eine Katze hatten wir vor ein paar Jahren auch noch. Die Pupillen wurden immer größer. Beim TA ist rausgekommen, dass sie gewaltigen Augendruck hat und wenn man mit einer Lampe in die Augen geleuchtet hat, haben sie rot geschimmert. Da hat sich dann in den Augen Blut gesammelt. Wir haben auch Tabletten bekommen, welche den Druck senken sollten. Hat auch prima geklappt. Aber die Sehkraft ist trotzdem irgendwann ganz weg gewesen. Dagegen kann man nichts tun. Sollte das der TA nicht gemacht haben, bitte ganz dringend nachholen lassen.

Davon ab kann ich dir nur noch ein paar Tipps im Umgang mit blinden Katzen geben. Ich gehe mal davon aus, dass die Sehkraft bei deiner Katze nicht mehr wiederhergestellt werden kann. Wäre auch sowas wie ein Wunder. Die Katze muss lernen damit klar zu kommen. Bei einigen geht das recht schnell und gut, andere kommen damit nicht ganz so gut klar. Das deine Katze kurz von einem Hindernis stehen bleibt, liegt nicht unbedingt daran, dass sie noch was sieht, sondern das sie mit den Schnurrhaaren gegen das Hindernis stößt. Dafür sind die Dinger nämlich da, zur Orientierung. Die Katze auf keinen Fall hochheben und durch die Gegend schleppen, wenns nicht unbedingt notwenig ist. Sie wäre dann völlig orientierungslos und braucht ziemlich lange, bis sie wieder weiß wo sie ist. Das ist Stress für das Tier. Wenn ihr eine Treppe habt, auf der sie hochklettern kann, wäre es gut ihr den Weg zu versperren. Egal mit was. Wenn sie nichts oder nur schlecht sieht, reicht eigentlich schon ein zusammengeklappter Karton als eine Art Wand. In der Wohnung nichts oder nur sehr selten umstellen, wenn es sich machen lässt. Sie merkt sich, wo welche Gegenstände stehen. Wenn sie auf einmal weg sind oder plötzlich irgendwo etwas anderes auftaucht, kann es auch sein, dass sie die Orientierung verliert. Das Miauen kann bedeuten, dass sie verunsichert ist, was ja auch schliesslich kein Wunder ist. Wenn sie miaut, rede mit ihr, egal was. Es beruhigt sie, wenn sie deine oder eine andere bekannte Stimme hört. Hat bei unseren blinden auch immer gut geklappt.

Sicher, es tut einem Leid, wenn so etwas passiert. Aber dagegen kann man leider nicht viel machen. Wie gesagt, sie muss sich dran gewöhnen. Es kann etwas dauern, dass ist bei jeder Katze unterschiedlich. Nicht herumtragen, außer in einem Notfall (z.B. Treppe). Lass sie ruhig auf Sofas oder Sessel springen (aber nicht höher). Die sind meistens nicht so hoch und durch die Schnurrhaare kann sie sich den Weg ertasten. Sie wird auch irgendwann die Höhe einsätzen können. Unser blinde Kater ist damals sogar auf den Kühlschrank gesprungen und wieder heile runter gekommen. Die lernen das mit der Zeit. Aber ganz wichtig ist, dass du noch mal mit dem TA sprichst, oder deine Eltern, wenn du noch zu Hause wohnst. Es ist wirklich notwenig eine genaue Diagnose festzustellen. Das ganze muss ja eine Ursache haben. Einfach irgendwelche Tabletten geben, die helfen sollen das es besser wird ist Quatsch. Das wird nicht mehr besser. Entweder es bleibt so, wie es ist, oder es wird schlimmer. Aber da solltest du echt noch mal genau nachhaken. Oder noch besser ist es, wenn du dir eine zweite Meinung holst. Also von einem anderen TA. Entweder stimmt er dem ersten zu, oder er hat eine andere Meinung und kann dir eventuell weiterhelfen. Aber dann hättest du wenigstens Gewissheit.

Mehr kann ich dir dazu auch nicht sagen. Trotzdem wünsche ich dir und deiner Katze alles Gute!

MfG, Damien

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