Hier kommt es ein bisschen darauf an wie sehr du dich mit der exakten mathematischen Beschreibung der MO-Theorie beschäftigen möchtest bzw. kannst. Besonders wie sich diese eigentlich rigoros herleitet.
Ich versuche erst einmal die übliche intuitive Erklärung zu geben: Man hat ein s-Orbital auf dem linken H-Atom (kann + oder - sein von dem Vorzeichen der Wellenfunktion) und ein s-Orbital auf dem anderen (welches auch + oder - sein kann im Vorzeichen). Wenn man nun schaut, wie sich diese überlappen, muss man alle Varianten betrachten. Man kann die beiden Orbitale kombinieren, bei denen beide + sind oder beide - (dann ist es konstruktiv) oder man macht + und - oder - und + und dann bekommt man eine destruktive Überlappung.
Das erklärt jedoch nicht vollständig, wieso man nun diese Kombination überhaupt macht. Dafür muss man etwas tiefer in die mathematische Formulierung und die Grundlagen gehen, was hier etwas schwierig ist. Das hat kurzgesagt etwas damit zu tun, dass man die Schrödingergleichung lösen möchte für das H2-Molekül und einen Produktansatz für die Wellenfunktion annimmt als Approximation. Daraus ergibt sich dann, dass man im Prinzip eine 2x2 Matrix bekommt, die die Interaktionen der Elektronen im Molekül beschreibt und die Diagonalisierung dieser Matrix ergibt zwei sogenannte Eigenfunktionen, die eben diese positive und negative Linearkombination aus den jeweiligen Orbitalen ist. Das sind dann die neuen Orbitale (Einzelelektronenfunktionen) für die Elektronen im Molekül.
Wie gesagt, um das wirklich zu verstehen, muss man mehr einsteigen in die Details. Evtl. hat es trotzdem geholfen, um sich ein grobes Bild machen zu können.